Ein Morgen in Keuschheit...
Ich sehe Dich an. Du wachst neben mir auf und räkelst Dich.
Ein weißes Top unter dem sich Rippenbögen abzeichnen.
Sie gehen über in volle Brüste,
in nackte Schultern.
Mein Blick wandert,
Oben nach unten, unten nach oben.
Ich sehe das Kettchen an Deinem Fußgelenk.
Ich verfluche es. In diesem Moment. Und ich liebe es.
Ich rieche Dich.
Als ich mich an Dich schmiege, wandere ich
Von Schulter zum Handgelenk
Vom Handgelenk zur Armbeuge, zur Achsel
Zur Brust. Zum Bauch. Zum Bund Deines Slips.
Überall riechst Du anders. Überall gut. Ganz nach Dir. Ich sauge alles auf!
Ich spüre dich.
Ich erkunde Deine Haut. Überall weich, überall warm, überall anders.
Ich erkunde jede Rundung.
Neugierig, verträumt und voller Sehnsucht.
Ich höre, wie Du atmest
Du greifst den Gurt meines Gefängnisses.
Du ziehst daran. Es wird noch enger.
So eng, dass ich aufstöhne.
Lust, Verzweiflung, alles gleichzeitig.
Ich hasse es. Ich danke dafür.
Ich sehe Dich,
Ich spüre Dich,
Ich rieche Dich,
Ich höre Dich.
Ich will nur noch eines. Ich will mich in Deinen Schoß vergraben. Dich schmecken.
In jeder Faser meines Körpers ist Lust.
Du weißt es. Ganz genau.
Und deshalb...
Endet es. Genau jetzt. Denn Du willst jetzt Deinen Kaffee.