Huhu
Ich bin (glücklicherweise) noch nie gebeten worden, meine Emotionen fährend des Fesselns in irgendeine Skala einzuordnen. Das wäre für mich unmöglich und passt irgendwie für mich auch nicht zu dem erlebten, es auf Ziffern zu reduzieren.
Ich kann die Intension deines Riggers schon gut verstehen und es ist grundsätzlich auch sehr wichtig, dass er einordnen kann, wie fordernd eine Situation für dich ist. Wie bereits auch schon geschrieben kann auch ich nur empfehlen, während der Session im Austausch zu bleiben und gemeinsam eine Form der Kommunikation zu basteln, in der du ihm die gewünschte Rückmeldung geben kannst, ohne dass es den Flow unterbricht. Körpersprache ist sehr wichtig, allerdings kann es sehr sinnvoll sein, dass man, solange man sich (noch) nicht so gut lesen kann, auch mal miteinander spricht oder im Voraus Worte ausmacht die das ganze vereinfachen, wenn es dich stört, zu viel auf Fragen reagieren zu müssen.
Hinterher kann man dann ausführlicher darüber reden, was für dich schön, schmerzhaft, anstregend, schwierig war und warum. Was du von ihm brauchst (und er von dir), wo die Grenzen liegen... das ist wunderbar, gemeinsam heraus zu finden und schweißt zusammen.
Ganz davon ab - Schmerzen sind ja nur ein Teil dessen, was wir im Semenawa erleben. Schon allein deshalb könnte ich das nicht auf eine Schmerzskala eingrenzen, denn was ist mit anderem 'Leiden' wie anstrengende Positionen zu halten, Einschränkung der Atmung zb. durch Torsion, Seil oder einfach die Körperpositionierung, oder auch mentale Dinge, Shameplay usw.? Es greift alles ineinander, und dann kommt auch noch die Tagesform, Stimmung, Stresslevel usw. dazu. Was heute eine 8 ist, könnte morgen eine 4 sein, und hat somit wenig Aussagekraft. Viel wichtiger ist, den Gesamtkontext zu betrachten.
Darum... für mich hat sich bewährt, viel miteinander zu sprechen, gegenseitig Einblicke zu gewähren in die Gefühlswelt und auch auf sich selbst zu achten, zu erforschen, was man wie wahrnimmt, was sich gut anfühlt, was nicht und warum. Das Erlebte für sich selbst zu verstehen finde ich wichtig und tatsächlich garnicht immer so leicht. Ich darf aber nicht von einem anderen Menschen erwarten, mich zu lesen wie ein Buch, wenn ich selbst nicht beschreiben kann, wie ich mich wirklich fühle.