Persepolis - genial, expressiv und politisch
Persepolis ist ein französischer Zeichentrickfilm aus dem Jahr 2007.
Regie: Vincent Paronnaud, Marjane Satrapi
Basierend auf dem gleichnamigen Comic von
Marjane Satrapi thematisiert Persepolis die Kindheit- und Jugend der Regisseurin während der Islamischen Revolution im Iran.
Persepolis berührt einerseits durch das Eintauchen in die persönliche Sicht des Mädchens und deren Familie und nimmt gerade durch die individuelle Perspektive, die Gefühle und Reaktionen sowie die politischen Ereignisse gleichermaßen wiedergibt, gefangen. Der dynamische, expressionistische Zeichenstil, der auch Züge des italienischen Neorealismus trägt, entfaltet einen eigentümlichen Sog und hält genial die Balance zwischen der Darstellung des Politischen und der Auswirkung auf eine Heranwachsende.
2011 fand in Tunis eine Demonstration tausender Menschen vor dem tunesischen Fernsehsender Nessma TV statt, der Persepolis ausstrahlte. Das Haus des Chefs des Senders wurde in Brand gesetzt. Am Tag darauf fand in Tunis als Reaktion eine Gegendemonstration für Meinungsfreiheit statt.
Der Film hat mehrere Filmpreise gewonnen, unter anderem den Preis der Jury bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, bei denen Persepolis uraufgeführt wurde. Bei der Oscarverleihung 2008 stand Persepolis sowohl auf der Auswahlliste für den besten fremdsprachigen Film als auch für den besten Animationsfilm.
Auch nach dem dritten Mal, zweimal im Kino und inzwischen als Scheibe zuhause, geht mir dieses Kleinod unter die Haut.