Ab 15.5. im Kino
Ein Mann für alle Unfälle
USA - 2007
Wer nach außerordentlichen Kinokomödien sucht, kommt im Moment nicht um Judd Apatow und Seth Rogen herum. Das kreative Team hinter „Jungfrau (40), männlich, sucht" und „Beim ersten Mal" sorgt mit eingängigen Story-Ideen und frechem Witz für einen Humorerfolg nach dem anderen.
„Ein Mann für alle Unfälle" kümmert sich nun äußerst amüsant um drei Freunde, die eben nicht zu den bestaussehenden, sportlichen oder angesagten Jungs gehören und trotzdem die Highschool überleben müssen. Gleich am ersten Tag auf dem Campus wird Ryan, Wade und Emmit bewusst, dass ihnen nur zwei Möglichkeiten bleiben: Entweder sie ergeben sich der Schreckensherrschaft der Schulrowdys oder sie brauchen dringend Schutz. Per Zeitungsanzeige suchen sie nach einem Bodyguard und entscheiden sich dann für den obdachlosen Glücksritter Drillbit Taylor (Owen Wilson) und seine überaus seltsamen Hilfsmaßnahmen. Er zeigt ihnen Selbstverteidigungstechniken wie mexikanisches Judo, gibt ihnen orakelhafte Weisheiten mit auf den Weg und schleicht sich bewaffnet mit einer Kaffeetasse als Lehrer ein, um seinen drei Schützlingen tatkräftig zur Seite zu stehen.
Ein schräger Überlebensleitfaden für den Schulalltag und ein urkomisches Teenager-Abenteuer. Nach „American Pie", „Road Trip" und „Superbad" bringt uns „Ein Mann für alle Unfälle" das Highschool-Leben näher, in dem sich Komödiensuperstar Owen Wilson von seiner besten Seite zeigt.
Ab 29.5. im Kino:
Things we lost in the Fire
USA - 2007
Die Oscarpreisträger Halle Berry und Benicio Del Toro stehen im Mittelpunkt des einfühlsamen Charakterdramas „Things We Lost in the Fire" - eines Films, der sich an emotionalen Abgründen entlangtastet und trotzdem immer wieder Hoffnung findet.
Als er eine Frau vor ihrem gewalttätigen Ehemann beschützen will, kommt Audrey Burkes (Halle Berry) Ehemann Brian (David Duchovny) ums Leben. Allein mit ihrem Schmerz und zwei Kindern, formt sie eine ungewöhnliche Allianz mit Jerry Sunborne (Benicio Del Toro), dem besten und ältesten Freund ihres Mannes. In der Hoffnung, dass er ihr über ihren Schmerz hinweghelfen kann, bittet sie den Heroinabhängigen Jerry, ihr beizustehen, und lädt ihn ein, bei ihr zu wohnen. So beginnt für sie ein tägliches Ringen mit dem Aufgeben, eine fortwährende Auseinandersetzung mit dem Schicksal. Und während er die klaffende Lücke in ihrem Herzen füllt, helfen ihm das Vertrauen, das sie in ihn setzt, und die ungewohnte Verantwortung als Ersatzvater bei seinem Kampf gegen die Sucht.
Regisseurin Susanne Bier („Open Hearts") gibt mit dieser berührenden Geschichte ihr Hollywood-Debüt und entfesselt ein einfühlsames Drama über die Kraft der Freundschaft, die Macht der Liebe und über die Stärke, die nötig ist, um an eine zweite Chance zu glauben.
Copyright aller Bilder des Beitrages: Paramount
N' bisserl Klatsch:
Goldener Bär für umstrittenen brasilianischen Film "Tropa De Elite"
Der Goldene Bär der 58. Berliner Filmfestspiele geht an den brasilianischen Wettbewerbsbeitrag "Tropa De Elite" (Elite-Einheit). Das teilte die Berlinale-Jury unter Vorsitz des griechischen Regisseurs Constantin Costa-Gavras am Samstagabend mit.
In seinem kontrovers diskutierten Spielfilmdebüt erzählt Regisseur José Padilha vom brutalen Kampf einer Spezial-Einheit der Militärpolizei gegen die Drogenmafia in den Elendsvierteln von Rio de Janeiro. Die Deutschen gingen bei der Preisverleihung leer aus.
"In jeder Sprache ist es schwierig auszudrücken, was ich empfinde", sagte Preisträger Padilha. "Wir wollen die Situation in Brasilien verändern. Dabei hilft der Film", sagte Produzent Marcos Prado. In Brasilien sollen bereits vor Kinostart rund 12 Millionen Menschen einen illegal auf DVD gebrannten Rohschnitt des Films gesehen haben. Noch einmal 2,5 Millionen Menschen sahen das unter anderem wegen seiner brutalen Folterszenen umstrittene Werk dann im Kino.
Als beste Schauspielerin zeichnete die Jury die Britin Sally Hawkins mit einem Silbernen Bären aus. Sie bezauberte das Festivalpublikum als ewig gut gelaunte, sich dem Erwachsenwerden verweigernde 30-jährige Poppy in Mike Leighs Komödie "Happy-Go-Lucky" (Unbeschwert). Bester Darsteller wurde der Iraner Reza Naji als arbeitsloser Familienvater in "The Song Of Sparrows" (Der Gesang der Spatzen) von Majid Majidi.
Der Preis für die beste Regie ging an den US-Amerikaner Paul Thomas Anderson ("Magnolia"). Er wurde für sein für acht Oscars nominiertes und auch als Bären-Favorit gehandeltes Ölsucher-Drama "There Will Be Blood" ausgezeichnet. Den Preis für eine herausragende Einzelleistung erhielt der Komponist des Films, Jonny Greenwood.
Den Großen Preis der Jury erhielt der amerikanische Oscar- Preisträger Errol Morris ("The Fog Of War"). Er wurde für seinen Dokumentarfilm "Standard Operating Procedure" (etwa: übliche militärische Vorgehensweise) über die Menschenrechtsverletzungen in dem früheren US-Gefängnis Abu Ghoreib bei Bagdad geehrt.
Der Silberne Bär für das beste Drehbuch ging an den Chinesen Wang Xiaoshuai für das Drama "In Love We Trust" um den Kampf einer Mutter für ihr krebskrankes Kind. Die deutschen Filme "Kirschblüten - Hanami" von Doris Dörrie und "Feuerherz" von Luigi Falorni holten keine Trophäe.
DPA
In diesem Sinne:
freeman