Filme und Computerspiele als Trigger?
...und dann war da noch diese satanische Musik...
Nein, die Diskussion sollte ja ernsthaft sein. Alle 3 (Filme, Spiele, Musik) sind für den Menschen ein Ventil - und ein Ventil ist etwas nützliches. Dampf ablassen können ist nötig, damit man selbst wieder emtional runterkommen kann, was in diesen hektischen Zeiten immer dringender nötig wird.
Und alle 3 regen die Phantasie auch mal in die Gewaltrichtung an. In der Phantasie muss es auch erlaubt bleiben, den Kollegen mit der Kettensäge zu bearbeiten, wenn er mal wieder ärgert.
Aber macht man das in echt, geht's in den Knast.
Zwischen Gezeigtem und dem, was tatsächlich passiert, sind Unterschiede, und das ist auch gut so. Betroffene Personen mögen zugänglicher dafür sein, was sie aber nicht davon enthebt, die Phantasien nicht mehr als solche zu erkennen.
Nicht töten "dürfen" ist eine Moralfrage, die auch im Krieg aufgehoben wird - die "Schulhof-Mordserien" einfach auf solche Sündenböcke zu schieben ist maximal einfach und billig, zumal es noch genug "legale" Morde gibt, die die Welt nicht interessiert.
Eli Roth, Regisseur von z.B. Cabin Fever hat mal gesagt, dass die Menschen gern Horrorfilme sehen, weil man dort ohne Reue Angst haben kann, die man beim Ansehen der Nachrichten nicht mehr wirklich empfindet. Er hat sogar steigende Besucherzahlen während Kriegszeiten nachgewiesen.
Alles im Film gezeigte soll doch eine Distanz, einen Schock oder eine andere emotionale Reaktion hervorrufen, und dafür ist auch das Stilmittel gezeigter Gewalt geeignet - wenn auch nicht gleich für jede Altersklasse. Aber die FSK ist auch schon lockerer geworden im Angesicht der Tatsache, dass Sex und Gewalt immer früher an jüngere Zielgruppen kommt.
Für eine gewaltfreiere Welt sind meiner Meinung nach explizitere Waffenverbote oder eine weitreichendere Sozialpolitik wesentlich besser geeignet als die Verbote von "Kunstprodukten".