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Gewaltverherrlichung im Film ?!

*******007 Mann
9.531 Beiträge
Themenersteller 
Gewaltverherrlichung im Film ?!
Hallo Zusammen,

der Hinweis von Wolfsgier auf Quentin Tarantinos Film "Django unchained", der heute Abend im Fernsehen gezeigt wird, hat mich zu diesem Thread inspiriert.

Die Diskussion taucht ja auch immer wieder mal in den Medien auf. Führen Gewalverherrlichende Filme zu mehr Gewalt im realen Leben??? *gruebel*
In Amerika ist man ja was das Thema Gewalt im Film angeht, ziemlich schmerzfrei, will sagen auch "Kinder" dürfen sich die brutalsten Filme im Kino anschauen. Läßt man sich von dieser Gewalt mitreißen?

Was sagt Ihr dazu?
Wenn man vorher vll schon etwas am Kopf hat ja...denke nen normaler Mensch kann zwischen Film und realen Leben durchaus unterscheiden😃 deswegen denke ich jetzt nicht das gewalttätige Filme oder so automatisch gewaltbereiter machen ✌️
**********hlove Paar
695 Beiträge
Also ich bin der Meinung...
...daß das Kino nur teilweise zur Gewalt im realen Leben hinführt. Das sieht man an den IS-Verbrechern! Deren Bandenchefs und die Mitglieder müssten dann auch durch solche Filme fehlgeleitet sein. Umgekehrt müssten alle, die Tarantino-Filme gucken, Schlächter sein!
********nded Mann
1.746 Beiträge
Sehr interessantes Thema
Ich kann mich erinnern wie ich als noch nicht Volljähriger andächtig vor einem Plakat für "Der Exorzist" stand. Damals wurde ausdrücklich davor gewarnt, dass den Film Schwangere oder Menschen mit schwachen Herzen besuchen sollten. Dasselbe geschah dann auch bei Dawn of the Dead, ebenfalls ein anerkannter Klassiker, den ich mir aber verbotenerweise ansah. Die Gewaltdarstellungen war schon drastisch, so was hatte es damals auch noch nicht gegeben. Viel erschreckender war aber für mich John Carpenters Halloween, der bei mir echte Beklemmungen erzeugte ohne viel oberflächliche Gewalt einzusetzen. Schon damals entbrannte eine heftige Diskussion über dieses Thema und viele Filme wurden heftig geschnitten oder indiziert oder verboten.

Heutzutage erzeugen die meisten dieser Filme bei den Jugendlichen nur noch ein müdes Lächeln. Die Frage ist, ist das schlimm, wie kam es zu dieser "Abstumpfung"? Vielleicht ist es die Allgegenwart von Gewalt in den Medien oder es sind auch die realen Ereignisse die einfach nur dazu geführt haben.

Damals Ende der Siebziger Anfang der Achtziger spaltete sich die Kritik eigentlich in zwei Lager. Das eine verteufelte solche Filme und ging davon aus, dass sie zu einer Verrohung führen und den Konsumenten aggressiv machen würden und er die Gewalt auch imitieren würde. Das andere Lager ging von der Katharsis Theorie aus, es würde also zu einer Reinigung von Aggressionen kommen.

Es ist auch die Frage, was ist das für eine Gewalt, wenn den allgegenwärtigen Zombies auf der Leinwand der Kopf abgeschlagen wird, da hat man es doch eher mit abstrakter Gewalt zu tun, die doch mit dem eigentlichen Dasein nichts gemein hat.
hallo, leute,

als noch nicht vorstelliger neuling melde ich mich gleich hier mal zu wort.

ich denke, je "abstrakter", also realitätsferner (gemessen an den realitäten der zuschauer) gewalt dargestellt wird, desto weniger befremdet sie. einstürzende stadtviertel, gewaltsame fluten und erdbeben zählen in gewissen maßen auch dazu, weil sie durch die inszenierungen meist als entfernt wahrgenommen werden. sie sind im bereich des möglichen, auch des realen, aber in ihrer bedrohung nicht so sinnlich nachvollziehbar wie direkte körperliche gewalt.
je echter, naher, frontaler körperverletzung gezeigt wird, desto eher erreicht sie die psyche. neulich sah ich mir die bourne-trilogie an und wunderte mich, dass die filme fsk 12 haben. es gibt darin szenen, die ziemlich brutal sind. die charaktere sind recht differenziert ausgebaut, die story hat eine neutrale fadenführung, ohne betonungen, akzente, die identifikation ist erschwert. aber die kamera und der schnitt bündeln schon sehr "saftige" hiebe, tritte, blutungen. eine szene mit einem tödlichen würgegriff ist dabei, wenn auch verdeckt (und nicht so bestialisch wie in "no country for old men").
soweit also nicht skandalisierend. ich glaube, dass diese aber ebenso abstumpfend wirken kann, in the long run, wie noch schärfere gewalt. durch wiederholung, durch verbrämung.
in der bourne-trilogie geht es aber auch um subtilere eingriffe. der reset, den dieses programm vornimmt, das aus menschen soldaten macht. die generierung einer anderen identität. einer, mit einer mission. alles einzelschritte einer mutation vom citizen zum soldier. und das kann faszinieren, wie man so erfährt.
Dunkel
*********media Mann
420 Beiträge
Ich denke schon, dass Gewalt in Filmen Gewalt im realen Leben bedingt. Hier in der Region gab es einen Mord bei dem ein junges Mädchen erwürgt wurde und der Täter einen YouTube-Channel hatte, auf dem er Fan von Würge-Videos war...

Es wird nicht so sein, dass man automatisch zum Gewalttäter wird, weil man solche Filme schaut. Aber wer solche Gedanken im Kopf hat und bei dem die normale Schranke im Kopf ("Nein, das machst Du jetzt nicht!") nicht funktioniert, wird wahrscheinlich animiert - oder im wahrsten Sinne des Wortes auf dumme Gedanken gebracht.

Im Gegenzug glaube ich nicht, dass jemand, der solche Gedanken sowieso hat, durch die Fiktion vor seinen Augen davon abgehalten wird, seine Gedanken ins Reale umzusetzen vor dem Hintergrund, dass er es ja schon auf dem Schirm gesehen hat - und deshalb nicht mehr in real sehen muss...
*********er_rp Mann
39 Beiträge
Ein Film kann nicht allein die Ursache für Gewalttaten sein
Es kommt immer darauf an, wie diese Gewalt im Film dargestellt wird und was für eine Rolle sie in der Story spielt. Es gibt durchaus viele Filme, die gewaltverherrlichend sind, weil sie voyeuristisch die Lust des Täters an der Gewalt zeigen. So einen Film würde ich als schlecht bezeichnen. Dennoch muss es in einem bestimmten Rahmen erlaubt sein, auch schlechte Filme zu drehen (siehe: Freiheit der Kunst). Wenn dagegen das Leiden des Opfers vermittelt wird, dann fühlt der Zuschauer normalerweise mit dem Opfer und die Gewalt wird in diesem Fall abschreckend dargestellt. Beispiele: "Uhrwerk Orange" von Stanley Kubrick; "Funny Games"/"Funny Games (US)" von Michael Haneke. Oder: In "Topas" von Alfred Hitchcock die Szene, <SPOILER Anfang> in der die Frau des verhafteten Spionagepärchens dem Kommandanten mit letzter Kraft Namen ins Ohr flüstert, bevor sie stirbt (ihr Mann liegt bereits tot neben ihr) <SPOILER Ende>.

Generell glaube ich, dass ein Film immer nur die Realität spiegelt, aber sie nicht neu erfindet. Dass es kranke oder primitive Menschen gibt, die vielleicht die dargestellte Gewalt als Inspiration nehmen, wird man nie verhindern können. Aber ein Film kann nicht allein die Ursache für Gewalttaten sein.
Dunkel
*********media Mann
420 Beiträge
@*******over: Sehr gut beschrieben. Nur ist die Frage, ob ein "Auslöser" (im Sinne von "Motivation") auch als Ursache für eine GewaltTAT gesehen werden kann....
Ich denke nicht das ein Film jemanden zu einer Gewalttat hinreisen würde.
Wobei ich Rachefilme als eher gefährlich einstufen würde.
Ich könnte mir durchaus vorstellen das jemand der ständig gemobbt wird durchaus nach Filmen al la "Falling Down – Ein ganz normaler Tag" und dergleichen selbst zur Waffe greift.
Gott sei Dank kommt sowas eher selten vor.
Aber völlig aus zu schließen ist es nicht.

Auch Charles Bronson - Filme ziehlen ja meist auf Rachegeschichten.
Und das was einem da vermittelt wird ist: die Bösen kommen vor dem Gesetzt davon also gilt Auge um Auge, Zahn um Zahn.
*******Mars Mann
280 Beiträge
Ich sehe die Revenge-Filme auch als zwiespältig an, wobei ich mich von ihnen auch durchaus gut unterhalten lassen kann. Ein Beispiel aus letzter Zeit, wo das Thema sehr differenziert dargestellt wurde, ist übrigens BLUE RUIN:


Allerdings sind die DEATH WISH (oder "Ein Mann sieht rot")-Filme eines Charles Bronson auch sehr stark Kinder ihrer Zeit, dasselbe gilt auch für die italienischen Polizioteschi der 70er Jahre. In den frühen Jahren der Dekade hatten die mit einer unglaublichen Verbrechenswelle zu kämpfen. Die Cops in den Filmen, die sich über Recht und Gesetz hinwegsetzen und ihre Auge um Auge-Politik verfolgen, sollten den Leuten eine Genugtuung verschaffen, die sie im wahren Leben wohl nie (oder selten) bekamen. Das Gleiche gilt auch für die Charles Bronson-Filme dieser Jahre. Das Jahr 1981 ging mit der höchsten Verbrechensrate in New York in die Geschichte ein, wie in dem aktuellen Kinofilm A MOST VIOLENT YEAR belegt (
) Zufälligerweise waren zwei Filme Bronsons, die in diese Zeit fielen, die wahrscheinlich brutalsten seiner Karriere: DEATH WISH 2 (1982)

und "Der Liquidator"
.

Worauf ich hinaus will: Solche Filme werden auf diese spezielle Art heute wohl kaum gemacht (und wenn doch,dann kaum mit derselben Mainstream-Wirkung wie damals, da sie dann überwiegend auf Gewaltdarstellungen abzielen, man nehme z.B. das Remake von I SPIT ON YOUR GRAVE
). Im allgemeinen bemühen sich die Filmemacher doch um etwas mehr Differenziertheit. Und bei den alten Filmen wirkt das zeitgenössische Setting oftmals durchaus distanzierend. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Film so direkt Gewalt auslösen kann. Da müssen noch diverse andere Faktoren hinzukommen. Wird einem Täter vorgeworfen, durch einen bestimmten Film beeinflußt worden zu sein, so ist das oft Polemik gewisser Medien. Man denke an den Fall der frühen 90er Jahre in England: https://de.wikipedia.org/wiki/Mord_an_James_Bulger

Der direkte Einfluss von Filmen auf Handlungsweisen von Tätern ist auch heute noch höchst umstritten... Aber man muß feststellen, daß wir inzwischen durch Hitserien wie GAME OF THRONES oder THE WALKING DEAD beständig mit unglaublich vielen Gewaltbildern berieselt werden, daß die Jugendlichen heutzutage viel mehr damit aufwachsen, als das vielleicht noch vor zwanzig Jahren der Fall gewesen ist...
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Gewaltdarstellung vs. Gewaltverherrlichung
Für mich ist das Wort "Gewaltverherrlichung" an sich schon ein Unwort.

Wird Gewalt im Film verherrlicht?
Wird sie als etwas herrliches, tolles, positives dargestellt?

Ich sehe es als reine Darstellung.
Gewalt wird für mich als Teil des Filminhalts dargestellt.
In Horrorfilmen beispielsweise, wo dargestellt wird, wie ein Serienkiller seine Opfer quält und foltert, da empfinde ich es nicht als verherrlichend. Ich empfinde und leide mit den Opfern. Durch die Brutalität des Killers solidarisiert man sich als Zuschauer mit den Opfern und verabscheut den Täter und seine Taten. Die Gewalttaten empfinde ich dann als Grausamkeiten und etwas Verabscheuungswürdiges.

Selbst in Rachefilmen, wo z.B eine Person den grausamen Mord am Ehepartner(in) rächt und den Täter ausfindig macht und tötet, sehe ich die Gewalttaten nicht als verherrlichend und nachahmenswert an, selbst wenn ich mich auf die Seite des Rächers schlagen kann, weil ich seine Motive durchaus verstehen kann. Aber auch da kann ich an den Rachetaten nichts herrliches sehen. Im Prinzip würde mir da auch die schnelle (gewaltfreie) Hinrichtung des Mörders genügen (durch "simples" Erschießen zum Beispiel).

Ich habe hier lediglich MEIN persönliches Empfinden als Zuschauer wiedergegeben.

Was die Intentionen der Regisseure sind, und ob es ihnen tatsächlich um Gewaltverherrlichung geht, das weiß ich natürlich nicht.

Eigentlich spielen doch alle diese Filme, in denen es um Gewaltdarstellung oder Folter geht, nur mit den ureigensten Ängsten der Menschen, oder?

Zur Nachahmung würde es mich zumindest nie und nimmer animieren. Dafür verurteile ich Gewalt und Schmerzen einfach viel zu sehr.
*********r_dom Mann
2.493 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich sehe das wie viele Vorschreiber hier: Für einen Menschen, der eh schon einen Knall hat, mag ein bestimmter Film ein Trigger sein oder das Tröpfchen, welches das Fass zum überlaufen bringt. Ich kann mir aber nicht mal ansatzweise vorstellen, dass ein Film allein Auslöser sein könnte oder einen großen Anteil haben könnte.

Ich muss auch zugeben: Unter dem Begriff "GewaltVERHERRLICHUNG" fällt mir eigentlich kein Film ein, den ich gesehen habe. Ja ich habe viele Filme mit exzessiver Gewaltdarstellung gesehen (ich mag Thriller und Horrorfilme). Aber ich habe sie nie als GewaltVERHERRLICHEND gesehen.
******ier Frau
38.795 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe auch noch nie einen Film gesehen, in denen Gewalt so dargestellt wird, dass der Zuschauer sie als "herrlich", also super-toll, empfindet.

(Und in "meinen" Filmen knallt es öfter mal.)
******erz Mann
347 Beiträge
Filme und Computerspiele als Trigger?
...und dann war da noch diese satanische Musik... *zwinker*
Nein, die Diskussion sollte ja ernsthaft sein. Alle 3 (Filme, Spiele, Musik) sind für den Menschen ein Ventil - und ein Ventil ist etwas nützliches. Dampf ablassen können ist nötig, damit man selbst wieder emtional runterkommen kann, was in diesen hektischen Zeiten immer dringender nötig wird.
Und alle 3 regen die Phantasie auch mal in die Gewaltrichtung an. In der Phantasie muss es auch erlaubt bleiben, den Kollegen mit der Kettensäge zu bearbeiten, wenn er mal wieder ärgert.
Aber macht man das in echt, geht's in den Knast.

Zwischen Gezeigtem und dem, was tatsächlich passiert, sind Unterschiede, und das ist auch gut so. Betroffene Personen mögen zugänglicher dafür sein, was sie aber nicht davon enthebt, die Phantasien nicht mehr als solche zu erkennen.
Nicht töten "dürfen" ist eine Moralfrage, die auch im Krieg aufgehoben wird - die "Schulhof-Mordserien" einfach auf solche Sündenböcke zu schieben ist maximal einfach und billig, zumal es noch genug "legale" Morde gibt, die die Welt nicht interessiert.
Eli Roth, Regisseur von z.B. Cabin Fever hat mal gesagt, dass die Menschen gern Horrorfilme sehen, weil man dort ohne Reue Angst haben kann, die man beim Ansehen der Nachrichten nicht mehr wirklich empfindet. Er hat sogar steigende Besucherzahlen während Kriegszeiten nachgewiesen.
Alles im Film gezeigte soll doch eine Distanz, einen Schock oder eine andere emotionale Reaktion hervorrufen, und dafür ist auch das Stilmittel gezeigter Gewalt geeignet - wenn auch nicht gleich für jede Altersklasse. Aber die FSK ist auch schon lockerer geworden im Angesicht der Tatsache, dass Sex und Gewalt immer früher an jüngere Zielgruppen kommt.

Für eine gewaltfreiere Welt sind meiner Meinung nach explizitere Waffenverbote oder eine weitreichendere Sozialpolitik wesentlich besser geeignet als die Verbote von "Kunstprodukten".
*******Mars Mann
280 Beiträge
trufflerz
Daß der Eli Roth sowas "nachgewiesen" hat, glaube ich eher weniger... Nimm z.B. den 2. Weltkrieg. In den 40ern war der Horrorfilm weitgehend nichtexistent, abgesehen von Abbott & Costello-Verballhornungen und ein paar Sequels. Das ging erst in den 50ern wieder bergauf.
Ist jetzt zwar kein direkter Horrorfilm, aber für seinen Film "Der Verlorene" wurde Peter Lorre im Nachkriegsdeutschland extrem angefeindet und ist danach wieder nach Hollywood gegangen. Denn so hartes Zeugs wollte zu dem Zeitpunkt niemand sehen...

Was die Hinweise an die Politik und Zensurorgane angeht, bin ich aber ganz bei dir... *zwinker*
******erz Mann
347 Beiträge
wird Krieg denn...
...heute noch auf die "althergebrachte" Art geführt? In WW2 fiel wohl der Begriff, aber Blitzkrieg passt für mein Empfinden eher in die heutige Zeit. Dass es weniger Filme während der 40er gab, halte ich für ein allgemeines Phänomen - wo es keine Kinos und zerbombte Studios gibt, kann man weder drehen noch gucken. Aber da ich kein Kind der 40er bin, kann ich da nicht viel zu sagen, außer dass große Klassiker des Horror aus der Zeit stammen, wie "Der Wolfsmensch", "Ich folgte einem Zombie", "Katzenmenschen" sowie Fortsetzungen vom Unsichtbaren...

Ich gehe davon aus, Eli Roth hat nur bei einem seiner Streifen das Geld gezählt und sich diese Verbindung zum Golfkrieg gebastelt. Dennoch möchte ich ihn hier mal übersetzt zitieren, weil an der Aussage schon was dran ist:
"Es gibt keinen Horror-Film, der Gewalt verursacht. Die Menschen wissen, dass es nicht echt ist, deswegen lassen sie zu, dass es ihnen gefällt. Es hilft ihnen, mit ihren eigenen Ängsten fertig zu werden - Ängsten, die außerhalb ihrer Kontrolle sind. Menschen sprengen Abtreibungskliniken und schieben die Schuld auf die Bibel, aber niemand wird sagen 'verbannt die Bibel' - alle werden den Irren und seine Absichten dahinter erkennen. Niemand ist jemals von einem Horror-Film gestorben, es ist genau genommen sogar umgekehrt: ist es das für Singles am besten geeignete Genre, weil Du garantiert den ganzen Film Dein Gegenüber drücken wirst. Und wenn der Film wirklich funktioniert, wird Dein Date nicht alleine zu Hause schlafen wollen. Horror-Filme sind ein Aphrodisiakum!"

Selbst wenn es krank klingen mag, Gewalt dient den meisten (in Filmen, Spielen und Musik) der Unterhaltung, weil der Kampf dem Menschen im Blut steckt. Ist wieder so ein Spezies-Alphatier-Gehabe, um seine Position in der Gesellschaft zu finden.

Und es ist doch angenehmer, wenn sich Menschen auf spielerische Art austoben, statt nachts im Park von einem das Messer ins Kreuz zu kriegen...
*******Mars Mann
280 Beiträge
trufflerz
Mit den von dir aufgeführten Beispielen hast du selbstverständlich recht, abgesehen von den Fortsetzungen. Auch die Universal-Frankensteins und Draculas wurden noch fortgeführt, aber auf zunehmend harmlose Art, was dann eben in diese von mir erwähnten Verballhornungen des Genres mündete. Das war überwiegend wenig ernst zu nehmen. Aber dennoch gab es halt in den 40ern weit weniger Horrorfilme als bsp. noch in den 30ern. Bezieht man sich jetzt nur auf den amerikanischen Horrorfilm, dann gab es da ja keinen Produktionsstillstand (bzw. weitgehenden Ausnahmezustand) wie in Europa.

Der Zusammenhang zwischen Krieg und Horrorfilm, wie ihn laut dir Eli Roth aufführt (ich hab sowas noch nie von ihm gelesen und finde auch, daß er sich da wohl ein wenig weit aus dem Fenster lehnt) dürfte sich meines Erachtens schwer nachweisen lassen, denn es gab ja immer irgendwo Krieg, besonders die, in die die USA verwickelt waren. Und ich halte Eli Roth auch nicht gerade für eine vertrauenswürdige Quelle in dem Zusammenhang, denn der hat schon einige Schoten auf dem Kerbholz. *ggg* Das Zitat wiederum finde ich OK. Abgesehen von der Aphrodisiakum-Aussage. Das greift doch nur allerhöchstens indirekt...
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