Der Film gewinnt, finde ich, in der Rückschau.
Als ich ihn mir das erste Mal ansah, sah ich darin auch einen Film, der in vielem selbstreferenziell ist, mit viel zu hohem künstlerischen Anspruch. Das Kino als Grab aller führenden Nazis? Haaahaha, nette Idee, aber viel zu bemüht. Was für ein Sch***.
Nichtsdestotrotz packte mich selbst da schon die Einstiegsszene. Jene mit Christoph Waltz und dem Hausbesitzer. Was für eine unglaubliche, intensive Szene. Bei der man als Zuschauer von Anfang bis Ende weiß, was geschehen wird, es aber nicht glauben mag, bis es dann geschieht. Und das Grauen der Nazizeit in einem vermeintlich Blockbustergewand wirklich furchtbar zusammenfasst.
Später dann?
Fraßen sich Szenen ins Gehirn, die ich beim Ansehen zuvor als noch gar nicht so relevant ansah.
Wirklich heftig finde ich die, wie ich finde, bislang beste Performance von Daniel Brühl.
Wie er als verliebter Charmeur auf einmal sein wahres Gesicht zeigt.
Aus dem Nichts heraus.
Die berühmte Szene in der Kellerkneipe fand ich zu lang.
Ursprünglich.
Beim zweiten, dritten, vierten ... Mal ansehen dann aber nicht mehr.
Was für ein Spannungsaufbau! Auf einmal taucht jemand auf, der
wirklich Macht hat. What the f***!
Tarantino ist ein selbstverliebter, viel zu fanverliebter Regisseur, das steht mal fest.
Als ein solcher produziert er aber doch immer wieder Filme, die Szenen erzeugen, die es so zuvor noch nie gegeben hat.
Weswegen ich mir immer wieder sein nächstes Werk ansehen werde.
Im Wissen, dass ich den Film selbst vielleicht nicht vollumfänglich gut finden werde.
Aber dennoch Momente erlebt haben werde, die ich nie wieder vergessen werde.
Das ist Kino.
Bilder erzeugen.
Das kann er.
Mehr muss ich dazu nicht mehr sagen.