Stimmt, Fortsetzungen lohnen sich meist dann, wenn man das Grundthema recht einfach variieren kann und die Regisseure genug Spielraum haben, dieses auch durchzuziehen.
Bestes Beispiel: Die Alien-Filme.
Der erste ein düsteres Meisterwerk, klaustrophobisch, verstörend.
Der zweite ein Overkill an Action, die dennoch wunderbar getimed war - eindeutige Handschrift James Camerons, der dem Thema wirklich eine Menge neu entlocken konnte, ohne das Original auch nur ansatzweise anzukratzen.
Der dritte Teil ein nihilistisches optisches Monster, das ebenso klar die Handschrift David Finchers trägt.
Vom vierten Teil reden wir jetzt besser mal nicht, da ist der Schluss ja mal so richtig misslungen
Aus diesem Grund funktionieren auch Fortsetzungen bei Comicverfilmungen so gut: Das Thema selbst (der Held bzw. die Helden) lässt sich wunderbar weiterentwickeln, ohne das Original, nämlich den ersten Teil, in irgend einer Art und Weise kopieren zu müssen.
Vor allem die fehlende Notwendigkeit des Kopierens ist ganz wichtig!
Jeder Tatort ist gewissermaßen eine Fortsetzung des ersten Tatortes. Dennoch werden die neuen nicht als solche wahrgenommen, weil die Grundzutaten nur gleich bleiben und ansonsten alle anderen Elemente variiert werden können - und es auch werden.
Selbiges gilt für alle James Bond-Filme.
Auf deutsche Filme bezogen fiele mir jetzt ganz spontan "Lola rennt" ein als ein Film, der sich gut fortsetzen ließe.
Eben in der Form, dass da keine Lola mehr rennt, sondern irgend jemand anders - im Idealfall mehrere Leute, die den "Staffelstab" beispielsweise weiterreichen. Das Grundthema des Filmes, das Tempo, bliebe erhalten, alles andere lässt sich aber ohne große Sorgen wiederum variieren.
Genau da aber kann eine Fortsetzung von "Keinohrhasen" nur scheitern: Die Stärke dieses Filmes liegt in den zahlreichen kleinen sketchartigen Situationen, die die Hauptfiguren heraufbeschwören.
So etwas lässt sich aber kaum ganz anders zeigen. Entweder man macht es ähnlich - und kopiert es damit, ergo es wird eine Wiederholung des ersten Filmes- oder man macht es
ganz anders, dann aber ist es keine wirkliche Fortsetzung mehr.
So ist z.B. "Hot Fuzz" von der Besetzung her fast identisch mit dem Film "Shaun of the Dead", auch Regisseure sind gleich, das Tempo, der Witz, alles identisch, selbst Insider gibt es genug, die auf den anderen Film verweisen.
Dennoch fällt es mir schwer, da von einer Fortsetzung zu reden oder gar einem zweiten Teil.
Es ist eben einfach nur ein weiterer toller Film.