Rocketman (2019)
Auf Wunsch von @********chaf öffne & aktiviere ich diesen Thread.
Der Film ist wirklich ganz wunderbar.
Liebe Grüße von mir im Januar 2024.
@******ier
Der Film ist wirklich ganz wunderbar.
Liebe Grüße von mir im Januar 2024.
@******ier
Rocketman ist für mich der Film, denn ich bei Bohemian Rhapsody gerne gesehen hätte. War der letztes Jahr für mich ein komplett zahnloses und flaches Feelgoodfilmchen im VH1-Doku-Best-Of Stil, so kommt bei Rocketman endlich so richtige Biopic Stimmung auf. Der Film reicht dabei von Elton Johns Kindheit bis zu seinem Entzug und zeigt dabei die Entwicklung spannend auf.
Bei Bohemian Rhapsody hat es mich einfach zu sehr genervt, dass es ständig nur hieß und nun haben sie diesen Song so geschrieben und immer so weiter.
Hier verfolge ich nun richtig eine Geschichte und man springt nicht so oft ständig in der Zeit hin und her. Was beide Filme gemein haben ist die grandiose Leistung ihrer Hauptdarsteller. Taron Egerton als Elton John ist für mich genau so genial wie Jamie Bell als Bernie Taupin. Beide Rollen sollte die Academy bis zu den Oscars 2020 lieber nicht vergessen haben. Dabei übertrifft Taron sogar Rami Maleks Leistung um einiges und warum? Ganz einfach, über Rami hat man nur die Studioversionen von Queen Songs gelegt, in Rocketman wird allerdings selber gesungen, handelt es sich doch um ein Musical.
Und was Taron Egerton da abliefert ist einfach genial, er schauspielert nicht nur auf einem Weltklasseniveau, nein er singt auch noch auf diesem.
Dazu hat man mit der Inszenierung als Musical alles genau richtig gemacht, so einen bunten Vogel wie Elton John sollte man nicht in einer geerdeten Erzählweise versuchen dem Zuschauer nahe zu bringen. Das man es nun als Musical aufbaut, mit wilden Tanznummern und allem was dazu gehört, passt da einfach wie Arsch auf Eimer zu der Person, die man hier portraitiert.
Und doch gehen einem auch die dramatischen Szenen richtig ans Herz und man leidet ziemlich mit. Die Szene wo er das erste Mal Crocodile Rock in den USA spielt, hat mir auf Anhieb eine Gänsehaut verschafft. Bilder und Ton harmonieren hier einfach perfekt, der Dexter Fletcher scheint sein Handwerk wirklich zu verstehen.
Außerdem ist es eine Wohltat, dass der Film nicht wie Bohemian Rhapsody auf Biegen und Brechen für ein PG-13 in Szene gesetzt wurde. Das man so offen mit dem Thema Sex, Drogen, Alkohol umgeht und dabei viel geflucht wird, macht die Angelegenheit einfach viel authentischer.
Der Film entstand natürlich unter Mitarbeit von Elton John und seinem Ehemann und deswegen ist da bestimmt viel geschönigt. Aber mein Gott, bei welchem Biopic ist es das nicht? Das gehört ja fast schon dazu.
Dieser Film ist ein echtes Erlebnis. Super besetzt, gefühlvoll und vollgepackt mit bekannten Liedern in neuer Form. Für mich bis jetzt der Film dieses Kinosommers!
9/10 Punkten