Nippon Connection Frankfurt
So, diese Woche ist ja Nippon Connection in Frankfurt am Main und ich habe schon drei Filme gesehen.Zum einen war das "Genius Party" - Das waren sieben (eigentlich acht) relativ kurze Animés, völlig unterschiedlich gemacht. Sehr interessant, mir persönlich hat das Intro (Genius Party), der zweite Film (Deathtic 4), der dritte (Doorbell) und der siebte Film (Baby Blue) am besten gefallen. Wobei das Intro und der dritte am kreativsten waren, beim dritten vor allem die Figuren und bei Doorbell die Story am schönsten. Bei Baby Blue hingegen hat mir der Stil am besten gefallen.
Einer der Regisseure aus dem Nachfolgeprojekt Genius Party 2, der (leider nur) am Freitag lief, war anwesend und meinte Baby Blue sei auch mit die aufwendigste Produktionen gewesen.
Genius Party 2 bestand anscheinend aus Filmen die es nicht mehr in Genius Party geschafft haben- auch weil wohl einige einfach nicht rechtzeitig fertig wurden, also noch aufwendiger waren. Ich werde es mir wohl irgendwann auch mal anschauen müssen.
Der zweite Film den ich gesehen habe war "The Kiss".
Es ging um eine junge Frau, unkommunikativ und ausgenutzt von ihren Kollegen, ohne Freund(e), welche im Fernsehen die Verhaftung eines Mörders mit ansehen muß.
Sie meint sich in ihm zu erkennen und versucht Kontakt mit ihm aufzunehmen.
Die Story fand ich etwas schräg, aber für Nippon Connection Maßstäbe völlig harmlos. Was mich am meisten an diesem Film fasziniert hat ist die Art wie der Film gemacht wurde - so wurden beispielsweise Schritte nachsynchronisiert (man beachte: der Film lief mit Originalton), nur haben diese nicht gepasst- es waren Schritte auf Holzfußboden, doch die Figur lief auf Asphalt.
Merkwürdig.
Auch sonst- der Regisseur soll zwar ein großer Fan von Besson sein und auch seine Schüler sollen sich an ihm orientieren, aber gemerkt habe ich davon nichts. Im Gegenteil, die Aufnahmen waren alle sehr einfach und- naja, uninspiriert. Als ob es ein Amateurfilmer mit sehr gutem Equipment (und etwas Know-How) aufgenommen hätte.
Auch wurde wenig Wert auf Filter gelegt- das fällt mir bei japanischen Filmen immer wieder auf. Schlechtes Wetter, bzw. grauer Himmel?
Nun gut. Dann ist der Himmel halt bedeckt.
Den Twist am Ende konnte ich nicht vorhersehen, alle sieben anderen die ich in den Film geschleppt hatte schon. Peinlich.
Abschließend war ich noch in "Yariman" - das japanische Wort für, ich vermute mal, Flittchen (richtig überesetzen kann ich es nicht). Der Regisseur hat es danach erklärt und die Übersetzerin hatte arg zu kämpfen.
Wie schon der Titel andeutet (so man Japanisch versteht) handelt es sich um einen Pink-Film. Ich verstehe das nicht und habe so zwei gute Freundinnen in den Film geschleppt.
Eine der beiden war wohl auch leicht geschockt als es zur Sache ging, und das war relativ häufig.
Japanischer Sex ist .. anders.
Vielleicht bin ich aber auch nur anders.
Wie auch immer, dieser Film hatte mit die beste Geschichte und war ziemlich souverän gefilmt- ich fand ihn sowohl vom filmischen als auch von der Story besser als "The Kiss".
Thematisiert wird Sex (natürlich), in diesem Fall das Fremdgehen und seine (hier positiven) Effekte auf die Beziehung- der Protagonist kriegt ihn nämlich nur hoch wenn seine Freundin fremdgegangen ist, oder wenn er bei anderen fremdgeht.
Die Frage und Antwortstunde mit dem Regisseur danach war ebenfalls sehr interessant.
Abgesehen davon- es ist eigentlich schon peinlich welch gute Filme in Japan aus diesem Themenkomplex (Pink) existieren, während mir hierzulande nur Liebestöter wie "In der Lederhose wird gejodelt" einfallen.