Girls to buy (2022)
Schöne junge Mädchen, Luxus und Sex gegen ganz viel Geld. In rund zweieinhalb Stunden zeichnet der Film den Weg der hübschen, armen aber kämpferischen und äusserst ehrgeizigen Emi nach. Sie träumt davon Schönheitskönigin zu werden und der Armut zu entfliehen. Zufällig gerät sie an ein Mutter-Tochter-Gespann, das sie in die Welt der prostitution einführt und Emi verfällt der Faszination des schnellen Geldes. Bald heuert sie selbst jede Menge Mädchen an für ausschweifende Sexparties auf Luxusjachten reicher Araber, bis sie die Schattenseiten schmerzlich zu spüren bekommt und versucht auszusteigen …
Es ist ein polnischer Film, Regie führte eine Frau. Er firmiert unter „Erotikfilm“ und man bekommt auch viel Sex, sich räkelnde Körper und nackte Haut zu sehen. „Girls to buy“ ist aber viel mehr als platte unreflektierte Erotik zum sich dran aufgeilen. Er bricht kein moralisierendes Urteil über die Frauen, die sich freiwillig, gelockt vom grossen Geld, auf dieses „Abenteuer“ in die Glitzerwelt der superreichen einlassen. Der Film verherrlicht nichts, wird gegen Ende immer düsterer. Er zeigt aber gerade in der ersten Hälfte vor allem die massiv verführerische Kraft extremen Luxus. Angenehm fand ich dass der Film sich überhaupt nicht moralisch überhöht und die Frauen auch nicht in eine billig
Mitleid heischende Opferrolle drängt. Vielmehr spricht er den Frauen ihre eigene Naivität, Geldgier, Abenteuerlust oder was immer ihre individuellen Motive sind und damit ihre Selbstverantwortung nicht ab. Für die Männer, die so vor Geld strotzen dass sie wirklich ALLES kaufen können, sind die Frauen nichts wert, auch wenn sie sie mit Geldscheinen überschütten. Sie sind nur Ware, teuer aber genauso käuflich wie Rolex, Flugzeuge, Designerkleider und Jachten.
Obwohl der Film mit rd zweieinhalb Stunden lang ist hat er keine Längen. Ich fand’s emotional packend ohne Hollywood-Kitsch.