Aadujeevitham - The Goat Life (2024)
Auf Netflix kann man zur Zeit ein aktuelles Schmankerl des indischen Kinos sehen… „Aadujeevitham - The Goat Life“ von Blessy… hierbei handelt es sich aber um keinen klassischen Vertreter Bolly-, Kolly- oder Tollywoodkinos. Also weder Liebes- noch Actionfilm, sondern ein knallhartes Drama, das eher an „12 Years a Slave“ erinnert. Der Film erzählt von Najeeb, der sich erhofft in Saudi-Arabien etwas Geld für sich und seine Verlobte zu erarbeiten. Bei seiner Ankunft werden ihn jedoch Pass und Papiere abgenommen und er wird in die Wüste verschleppt, wo er fortan als Sklave Ziegen und Kamele in einer lebensfeindlichen Umgebung hüten muss, die ihm die Flucht unmöglich machen.
„The Goat Life“ ist ein berührendes Überlebensdrama über Zustände, die für viele verzweifelte Menschen eine bittere Realität darstellen. Zu Beginn des Films wird deshalb angekündigt, dass der Film auf wahren Ereignissen beruht, auch wenn das Schicksal der Filmfigur symbolhaft für das mehrerer steht.
Filmisch wird dieses grausame Schicksal in Kontrast mit einer beeindruckenden Naturkulisse eingefangen. Schöner habe ich die Wüste in diesem Jahr nur in „Dune - Part Two“ gesehen. Noch eindrucksvoller ist jedoch die Transformation des Hauptdarstellers. Der zu Beginn etwas körperlich untersetzte Charakter ist zum Ende hin nur noch ein Schatten seiner selbst. Es fehlen die für Indien typischen Tanzsequenzen, die ja auch fehl am Platz wären, dennoch haben wir Lieder, die das Seelenleben der Figuren widerspiegeln soll. Ebenso typisch für das indische Kino ist die stolze Laufzeit von fast drei Stunden. Man kann dem Film zwar vorwerfen, dass einige Szenen redundant sind. Auf mich haben sie jedoch mehr zum Zermürbungseffekt beigetragen, der mich mit dem Protagonisten hat mitleiden lassen.
Fazit: „The Goat Life“ ist ein knallhartes und erbarmungsloses Überlebensdrama, das die Realität vieler moderner Sklaven abbildet.