„Ein wirklich gutes Gegenbeispiel ist in "John Wick" der Portier des Hotels. Im Original hat der Schauspieler auf eigenen Wunsch hin einen afrikanischen Akzent, den er gerne ausprobieren wollte, weil es seiner Rolle etwas Künstliches geben würde.
Das hat man im Deutschen gut umgesetzt, es wurde nicht einfach der Akzent kopiert, sondern das Künstliche daran in einen anderen Sprachrhythmus übersetzt. Also hochdeutsch, aber so ungewohnt betont, dass es wie ein eigener Akzent wirkt. So eine Umsetzung wünschte ich mir öfters.
Naja...
Der Schauspieler
Lance Reddick mag im Original das so gewollt haben...aber in der deutschen Synchro wurde er - wie schon in
Fringe - Grenzfälle des FBI einfach nur von
Leon Boden synchronisiert.
(Im übrigen finde ich die meisten deutschen Synchros sehr gut und gerade bei Reddick-Boden passt es meiner Meinung nach eh perfekt - zumindest besser als bei Statham-Boden).
Und zwar in der gleichen Stimme, mit der gleichen Betonung wie auch sonst immer wenn Boden Reddick synchronisiert...
„Wobei man sagen muss, dass das alles bei "John Wick" schon gut gemacht ist. Dass es kugelsichere Anzüge mit einem besonderen Stoff gibt, ist natürlich totaler Quatsch, aber das erlaubt dann auch realistische Gunfights. Denn er wird ja sehr wohl getroffen, nur hält dieser Anzug größeren Schaden von ihm ab.
Es ist nicht "totaler Quatsch" das es "kugelsichere Anzüge" gibt.
Die gibts sogar schon recht lange.
Das Problem dabei ist nicht, dass man Anzüge nicht kugelsicher bekommen könnte - sondern schlicht das die Spannung fehlt wenn die nicht starr sind.
(Deshalb zieht John Wick z.B. recht häufig seinen Anzug auch stramm, damit die Spannung da ist).
Denn der "kugelsichere Stoff" absorbiert NICHT die kinetische Kraft.
Wenn du also ein labbriges Hemd trägst das ein Durchdringen des Geschosses aufhält -dann hindert es das Geschoss nicht daran, dich auszuheben und 5 Meter auf den Arsch knallen zu lassen.
Außerdem ist durch den Mangel an kinetischem Widerstand die Chance auf Knochenbrüche recht hoch.
Übrigens auch etwas das bei "herkömmlicher" Schutzkleidung auch auftreten kann...also das die rein kinetische Einschlagswucht einen aushebt und auf den Arsch wirft.
Mir ist das mehr als einmal passiert.
Unterschiedliche Waffen - von kurzläufigen vollautomatischen 9mm-Maschinenpistolen, über mittelkalibrige Handfeuerwaffen bis zu Sturmgewehren...
Wenn du von so nem Teil in deine Schutzweste getroffen wirst, dann kommst du in der Regel zumindest kurz aus dem Tritt - je nach Entfernung, Vorbereitung und Kaliber der Waffe mit der geschossen wurde fliegste auch mal ein wenig bis du aufm Hintern landest...
Aber grundsätzlich ist ein "kugelsicherer Anzug" schon möglich...
„Ein einzelner Mann -gegen zb. 8 bewaffnete Männer ....alle schießen .....er trifft alle-aber -- keiner trifft ihn??
Auch das ist kein wirklich "Fehler" sondern eher sogar wahrscheinlich...
Ich habs zwar nicht mit 1 gegen 8 erlebt aber durchaus Überzahlkämpfe.
Auf den ersten Blick sieht das unrealistisch aus - aber wenn man sich vor Augen führt, dass der einzelne hinschießen kann wo er will und wenn er wen trifft es zwangsläufig ein Gegner ist, die 8 Gegner aber viel selektiver schießen müssen, weil jeder davon 7 Freunde hat die er nicht abschießen sollte...dann dürfte verständlich sein, dass die Chance, gerade in einem Bewegungsgefecht wie in John Wick, bei einem guten Schützen der allein gegen 8 mittelmäßige Schützen steht...gar nicht soooo schlecht sind und es gar nicht soooo unrealistisch wird...
Aber das Filme AN SICH unrealistisch sind (sogar die meisten die "auf einer realen Begebenheit beruhen") ist ja jetzt kein Wunder
Ich mag z.B. keine Kriegsfilme - weil die meisten schlicht schlecht umgesetzt sind.
Black Hawk Down ist einer der besseren - und der ist trotzdem in einigen Teilen Mist.
Was mich stört ist...wie in Serien wie
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Das_A-Team ... da gehts zu wie wenn ich CoD: Modern Warfare spiele:
Alle schießen wie blöd - und keiner stirbt.
Ich mag Actionfilme oder Liebeskomödien - die finde ich beide gut.
Wenn man natürlich mit einem Auto einen Heli abschießt...dann kann ich darüber sowohl lachen als auch den Kopf schütteln und das finde ich angenehm.
Ich achte aber auch wenig auf Fehler um ehrlich zu sein.
Ich finde nämlich nicht, dass die wichtig sind.
Ein Film wird für mich nicht gut oder schlecht weil jemand eine Armbanduhr trägt zu Zeiten der Inquisition oder weil ein Katana ein Ritterschwert zerteilt oder weil jemand einen mehrfach abgefeuerten Revolver ungerührt am Rohr packt oderoderoder.
Mich stört es - je nach Laune - ab und an wenn nicht nachgeladen wird oder wenn jemand tatsächlich im Weltraum 3 Minuten die Luft anhalten kann ohne zu sterben ohne einen Raumanzug zu tragen.
Aber meistens - ist mir das egal
Deshalb fällt es mir schwer tatsächliche solcher Fehler zu benennen.