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frivoleloungep3
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Filme aktuell / Wir waren im Kino: (3)

**********lerin Frau
1.030 Beiträge
A Weekend in Taipei (2024)
Nachdem ich mich am vergangenen Wochenende mit dem Buchspazierer so wohlgefühlt hatte (Rezension weiter oben) wollte ich unbedingt noch mal ins Kino, um noch mal dieses schöne Gefühl des Eintauchens genießen zu können. Ich wollte etwas, was nicht allzu dunkel und nicht allzu ernst ist, also lockte mich ein Wochenende in Taipei als Gangsterromanze mit schnellen Autos.

Tatsächlich zog mich der Einstieg sofort in den Bann. Während des Intros lockten jede Menge Detailaufnahmen aus Taipei als einen Ort, der einerseits exotisch und andererseits normal wirkt. Zwischen Straßenaufnahmen und kleinen Geschäften fielen mehrfach eingeblendete tote Fische ein, abgeschnittene Fischköpfe, und dann einen Fisch, der auf dem Asphalt lag und nach Luft schnappte. Und man sieht einen mutmaßlichen Gangsterboss, der von der Presse bedrängt wird.

Szenenwechel zu einer bildschönen Asiatin in einem scheinbar schlichten Kleid, das vermutlich zwei Monatseinkommen gekostet hat. Sie geht durch ein Autohaus, und der Verkäufer erkennt sofort, dass sie Geld hat und ist entsprechend freundlich. Mit ihren Gucci-Taschen am Arm bewundert sie die Fahrzeuge und bleibt schließlich beim Ferrari stehen. "Kann ich mal hineinschauen?"

"Natürlich." Der Verkäufer öffnet die Tür.

Die Frau möchte aber den Motorinnenraum ansehen, und dann fährt sie das Auto Probe mit einer rasanten Tour durch die Stadt, wo sie ungefähr doppelt so schnell wie die anderen Autos mit ihnen Slalom spielt und wild über Kreuzungen jagt. Die Angst des Beifahrers ist herrlich, und nach der Szene war ich eigentlich schon überzeugt von diesem Film. Coole Frau, cooles Auto ...

Nächste Szene ist in einer total überfluteten Küche in Amerika. Viel schmutziger, viel direktere Bildsprache. Ein weißer Undercover-Agent fliegt auf, und es gibt eine Schlägerei, deren brachiale Gewalt nicht sonderlich ästhetisch daherkommt. Gefühlt ein super Übergang zur glatten Welt des Reichtums davor, und man freut sich schon darauf, wie diese beiden Welten miteinander kollidieren.

Doch dann flacht der Film ab und kann sich nicht ganz entscheiden, was er sein will. Es gibt noch ein paar schöne Verfolgungsszenen (besonderes Highlight: Frau flieht im Offroad-Buggy vor bewaffneten Drogengangstern durch eine Reihe von Serpentinenschleifen), doch die Actionszenen werden gefühlt beliebiger als diese schmutzig-authentische Schlägerei des Anfangs.

Für mich hakte es dann daran, dass der Film für einen Action-Film dann zu viel Zeit auf das Zwischenmenschliche legt. Es kann durchaus zur Spannung beitragen, wenn es zwischen den Figuren auch Ungeklärtes gibt, aber irgendwie sind die Geheimnisse so plakativ und klar erkennbar, dass dadurch keine echte Spannung entstand. Da half es dann auch nichts, dass die Figuren mehrfach erklärten, dass sie Dinge "später" klären würden.

Kleiner Spoiler:
Zum Höhepunkt entstand dann in mir so eine gewisse Enttäuschung, weil die Frau, die mir am Anfang als meisterhafte Fahrerin und Gangsterbraut präsentiert worden war, hier auf die Rolle der Damsel in Distress zurückgedrängt wurde. Der finale Kampf fand zwischen zwei Männern statt, aber er bekam dann noch mal eine Inszenierung, die mir dann wieder richtig gefallen hat. Es war ein so nices Beispiel von ganz subtilem Fouth-Wall-Breaking, dass es mich dann mit dem Mittelteil des Films wieder beinah versöhnt hat.

Aber am Ende bleibt das Gefühl, dass dieser Film nicht weiß, was er sein will. An und für sich gute Action wechselt sich ab mit flach erzähltem Familiendrama, wo gefühlt "anpampen" als Ersatz für emotionale Tiefe und Dynamiken eingesetzt wird. Und dann gibt es hier und da noch Elemente, die dann wieder wie Filmkunst wirken, am Anfang die nach der Mittenicht mehr aufgegriffenen Varianten von "Fisch auf dem Trockenen", das Finale mit dem Beinah-Fourth-Wall-Breaking und im Mittelteil Elemente, die an den Rashomon-Effekt erinnern. Aber wo dieser Effekt eigentlich zeigen soll, dass sich subjektive Erinnerungen stark unterscheiden, gibt es im Film eigentlich keine Widersprüche, sondern immer nur noch mal ein paar ergänzte Details.

Und so bleibt bei mir ein diffuses Gefühl von Verlorengehen in dem Film, ohne so richtig vom Anfang zum Ende getragen zu werden.

Fazit: Der Film ist okay, aber so wirklich in Erinnerung bleibt er nicht.



Und vielleicht noch ein Nachtrag: Als Frau stört es mich rückblickend wirklich und nach einer Nacht schlafen noch mehr, dass die coole Frau, die mir am Anfang versprochen wurde, am Ende einfach nur auf der Rückbank im Auto darauf wartet, dass der Held seinen Gegner besiegt. Sie entpuppt sich damit als Preis, den der Sieger bekommt, und all das Versprechen, das am Anfang in ihrer Coolness lag, heißt nicht, dass sie tatsächlich coole Dinge tun wird. Es zeigt nur, dass sie wertvoll genug ist, dass die Männer um sie kämpfen.

Das finde ich immer noch schade. Es erinnert mich ein diffuses Unbehagen in mir, als ich Teenager war und schon damals Actionfilme liebte: Die Männer haben den Spaß und die Frauen sind schön und geheimnisvoll - und flache Persönlichkeiten.
****e22 Mann
1.034 Beiträge
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Zur Info:

„Hagen - im Tal der Nibelungen“ hat einen eigenen Diskussionsthread erhalten. *modda*

Kinofreunde: Hagen - Im Tal der Nibelungen (2024)
****e22 Mann
1.034 Beiträge
Gruppen-Mod 
Terrifier 3 (2024)
Damien Leone setzt seine Erfolgsreihe um die bereits jetzt ikonische Horrorfigur Art the Clown fort.

Fünf Jahre nach den Ereignissen von „Terrifier 2“ kehrt Art zur Weihnachtszeit zurück, um Sienna und ihre Heimatstadt erneut zu terrorisieren.

„Terrifier“ kann man schon als popkulturelles Phänomen bezeichnen. Die Reihe steigerte sich stetig von einem Kurzfilm zum nunmehr dritten Teil, bei dem Leone nun ein Budget von 2 Millionen Dollar zur Verfügung stand. Und die Rechnung geht vollkommen auf, „Terrifier 3“, der bereits am 11.10. in den USA startete, konnte bislang über 60 Millionen Dollar einspielen. Das ringt mir genau so viel Respekt ab wie die Liebe und den Enthusiasmus, die die Macher für das Genre und das Handwerk merklich in den körnigen Bildern zelebrieren.

Diese Freude überträgt sich auch auf den Killerclown Art, verkörpert von David Howard Thornten, der seine Figur wieder mit einem pantomimischen und sehr gut pointierten Humor spielt. „Terrifier 3“ ist tatsächlich sehr witzig, was auch für mich wichtig ist, um die Gewaltexzesse in einen richtigen und konzumierbaren Kontext einzuordnen. Denn mit Blut und Gewalt geizt auch der dritte Teil nicht und ist wohl das Brutalste, das man dieses Jahr auf der großen Leinwand zu sehen bekommt. Das ist genau das Mutprobenkino, das das Franchise auch in den sozialen Medien so populär gemacht hat. Aufgefallen ist mir lediglich, dass der Film zwar das gewaltsame Niveau seiner Vorgänger hält, vor weiteren Grenzüberschreitungen aber zurückschreckt, besonders im weihnachtlichen und kindlichen Kontext und „Terrifier 3“ den faden Beigeschmack verleiht, sich dem Mainstream anbiedern zu wollen. Oder ist es der Mainstream, der das abseitige Extremkino nun endgültig aus den hintersten versifften Videothekenregalen hervorzerrt?

Deutliche Schwächen lassen sich wieder in der Pornofilmdramaturgie finden, da die einzelnen Gewaltszenen von einer dünnen Handlung zusammengehalten werden, die von Figuren bevölkert wird, die einen nicht wirklich interessieren. Doch die treibende Kraft ist hier sowieso Art. Ich hoffe nur Leone begeht nicht den Fehler, seine Figur im bereits angekündigten vierten Teil zu sehr zu entmystifizieren, denn man merkt schon deutlich, dass er eine umfassende Mythologie erdacht hat… die jedoch zur Enttäuschung und Ermüdung verdammt ist.

Fazit: „Terrifier 3“ befriedigt den Appetit nach cineastischer Gewalt vorzüglich, bleibt darüber hinaus aber Junk Food.


*****n_N Mann
9.742 Beiträge
Zitat von ****e22:
Terrifier 3 (2024)
Danke für deine Vorstellung...bin gespannt wie er bei mir ankommen wird...die Steigerung von Teil 1 zu Teil 2 war ja gigantisch.
*********dBaer Mann
7.078 Beiträge
VENOM 3: The Last Dance

24. Oktober 2024

Ich war mit einer guten Freundin in Venom 3

Eddie und Venom sind im 3 teil immer noch auf der Flucht wegen des Vorfalls im zweiten Teil!Aber es kommt noch dicker ,denn Venoms Schöpfer ist hinter ihm her weil er und andere seiner Art einen weg fanden ihn irgendwie einzusperren !Jetzt schickt er seine Lackeien um Venom aufzuspüren da er wohl etwas hat was ihn befreien könnte .

So weit die Geschichte

Der Film ist in meinen Augen sehr lustig mit vielen coolen Sprüchen und rasanten verfolgungsjagden
ich habe so zu sagen jede Minute genossen

Wer die anderen Teile mochte wird auch hier seinen Spaß haben *g*





*********dLord Mann
6 Beiträge
MüNTER & KANDINSKY

04.11.2024

War gestern mit einer Freundin in MÜNTER & KANDINSKY. Als Freund "des Blauen Reiters" faszinieren mich die MalerInnen, die in dieser Künstlergruppe gemalt haben. Allen voran Gabriele Münter und Wassily Kandinsky.
So war ich sehr gespannt, wie der Film von Marcus O. Rosenmüller diese Beziehung in Szene setzt und auch die Bedeutung für Münter und Kandinsky in der Malerei aufzeigt.
Der Film hat Überlänge mit 2 Stunden 11 Minuten, beginnt voll Frische mit dem Kennenlernen der Beiden in einem Aktzeichenkurs, der auch Frauen offen stand, was Anfang 1900 nicht sehr selbstverständlich war. Münter gespielt von Vanessa Loibl beginnt quirlig, selbstbewusst, etwas naiv in die Welt blickend und erobert Kandinsky gespielt von Vladimir Burlakov (introvertiert, zurückhaltend, trotzdem selbstbewußt und sich seiner Kunst verschrieben) im Sturm.
Ein Höhepunkt ist die Gründung der blauen Reiter Gruppe in Murnau, wo die Beiden ein Haus gekauft haben. Zu dem Treffen erscheinen auch Franz Marc und August Macke. Dort gibt es auch die ersten Streitigkeiten der Beiden, Münter verteidigt vehement Ihren Geliebten, der Schuß geht jedoch nach hinten los. Schließlich endet die Beziehung tragisch am Anfang des Krieges und Kandinsky will Münter nicht mehr sehen.
Leider nimmt in der zweiten Hälfte des Films die Fokussierung auf Münter und Ihre enttäuschte Liebe immer mehr Raum und es ist wenig Raum für Ihr künstlerisches Schaffen und das von Kandinsky vorhanden. Auch Ihre Rolle bei der Rettung und Bewahrung von sehr viel Bildern von Kandinsky kommt zu kurz, nur in der Anfangssequenz bekommt man davon etwas mit.
Was toll umgesetzt ist, sind die Landschaftsaufnahmen um Murnau, auch als das blaue Land bezeichnet. Dies lässt authentisch erahnen, in welcher Landschaft viele Gemälde entstanden sind.
Für den Film würde ich 4 von 5 Punkten vergeben, Burlakov bleibt meiner Meinung blass, es dreht sich alles um Vanessa Loibl, die die Rolle toll spielt.


Herzliche Grüße
Steve
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