Everything Everywhere all at Once (2022)
Eine kleine Warnung vorweg: Wer mit Chaos oder absurden Handlungen nichts anfangen kann, schließe dieses Thema bitte wieder. Für alle anderen aber gilt: Geht in diesen Film rein! Mehr Chaos geht nicht , das sei vorweg gesagt, aber das ist mit so viel Herz umgesetzt, dass dieser Film schon jetzt für mich der Film des Jahres ist.
Aber mal zurück auf Anfang.
Worum geht es? - Vordergründig um eine vom Leben überforderte Frau (Michelle Yeoh), die nicht damit klarkommt, dass ihre Tochter sich als lesbisch vor ihrem Vater outen möchte, ihrem Mann nie so richtig ihre Liebe zeigt und der die Scheidung einreichen will, und dann ist da noch diese nervige Steuerfrau (grandios: Jamie Lee Curtis!), die einfach nicht ihren Wust an Rechnungen akzeptieren will ...
Genau diese Frau erfährt dann, aus dem Nichts heraus, die Information, dass sie nur eine von Vielen ist, in einem Multiversum, und sie jetzt die "Auserwählte" sei, um gegen das ultimative Böse zu kämpfen. Das sieht sie natürlich vollkommen anders, hüpft in ihr eigenes Leben wieder zurück, um dann festzustellen, dass daran, was da ihr wer erzählte, wohl doch etwas dran sein könnte. Sowas.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt, und ich habe hier nun wahrlich nichts direkt gespoilert, wird es vollkommen verrückt. Hirn aus, Spot an! Lehnt euch einfach nur zurück ob des Budenzaubers, den es dann ab dann zu sehen gibt. Es bricht sprichwörtlich das Chaos aus! Aber das so zu Ende gedacht, dass man sich mehrfach denkt "what the f***"!
Dieser Film ist so vollkommen drüber, dass man sich zwischendurch wirklich mal denkt, unter welchen Drogen standen die Regisseure hier? Gefühlt allen. Gleichzeitig.
Um dann aber im letzten Drittel festzustellen: So doof ist das alles gar nicht.
Der Film ist nicht nur Klamauk. Selbst wenn er erst einmal so daherkommen mag.
Im Gegenteil.
Er hat Herz.
Und zwar eine ganze Menge davon.
Dieser Film ist kein Film. Er ist eine Erfahrung. Nichts weniger.
Man muss ihn einfach gesehen haben.
Weil nichts, rein gar nichts, vergleichbar mit diesem Film ist.
Hier wird der Begriff "Wurstfinger" wörtlich genommen, hier gibt es Wendungen, die absurder nicht sein könnten, hier ist schlicht nichts normal!
Und macht genau deswegen so großen Spaß.
Es ist der vermutlich erste und letzte Film, den ich je gesehen habe, in dem ich gleichzeitig Tränen lachte ob dessen, wie bekloppt und verrückt er ist, und am Ende Tränen der Rührung.
Also: Wer einen vollkommen verrückten Film (glaubt mir, ich übertreibe hier nicht. ) sehen möchte, der am Ende aber doch so viel Herz hat, dass man nur mit einem Lächeln (neben dem Gefühl "what the f*** habe ich hier gerade gesehen?") aus diesem Film geht,
der sollte unbedingt da rein gehen.
Last, but not least: Einen Trailer verlinke ich absichtlich nicht, weil ich absolut der Ansicht bin, dass der Film umso besser wird, je weniger man davon gesehen hat.
Lasst euch dieses Chaos unbefleckt ansehen! Es lohnt sich.