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Das Problem mit Remakes...

*****MUA Mann
371 Beiträge
Themenersteller 
Das Problem mit Remakes...
Geht es Euch auch so: Remakes kommen für mich nicht in Frage?

Ok, ich muss das glaube ich ein wenig einschränken. Ein Film mit einem interessanten Thema, wurde in den 30er 40er Jahren gedreht und 30 Jahre später neu verfilmt... idealerweise kenne ich das Original nicht. Dann bin ich meist fein damit, solange der Transfer in die Neuzeit gelingt

Wenn jedoch, wie geschehen, ein absoluter Kultfilm wie "Point Break - gefährliche Brandung" neu verfilmt wird, und noch dazu so schlecht wie es gemacht wurde, dann fehlt mir dafür das Verständnis.

Das Gegenbeispiel wäre "das perfekte Geheimnis", ein deutsches Remake des italienischen "perfetti sconosciuti" (völlig unbekannte) der in vielen Sprachen verfilmt wurde und den ich in der französischen Fassung "le Jeu" mit @**********Iwant sehen durfte.
Beide Filme haben mir gut gefallen und die Überraschung dabei war der jeweils völlig unterschiedliche Schluss. Während die deutsche Version ein "alle leben glücklich bis an ihr Ende" bietet, löst der französische Film auf a`la was wäre wenn... Beide Filme konnten mich, jeder auf seine Art, überzeugen. Beide sind gut gespielt.

Bei "shall we dansu?" - auf deutsch "darf ich bitten? konnte mich die amerikanische Version mit Richard Gere und J Lo im Vergleich zum japanischen Original nicht überzeugen. Im Original spielt die kulturelle Komponente eine große Rolle (Standardtänze gelten in Japan als unmännlich, dementsprechend ist Tanzen als Sport bzw. Hobby nicht so verbreitet) und auch die romantische Spannung zwischen den Darstellern hat im japanischen Kontext, wo die Ehre und das Ansehen sehr wichtig sind, eine andere Wirkung auf den Film als in der amerikanischen Version die eher erwartbar abläuft, wenngleich handwerklich sicher gut gemacht.

Remakes sind doch irgendwie "mit anderer Leute Fürzen stinken".

Wie haltet Ihr es mit Remakes?
****na Frau
1.274 Beiträge
Nach den schlechten Erfahrungen, die ich damit gemacht habe, halte ich mich von Remakes fern, insbesondere von US-amerikanischen Remakes europäischer Filme.
********chaf Mann
7.896 Beiträge
JOY-Angels 
Remakes finde ich in Ordnung, wenn damit eine konkrete Idee verbunden ist.

Beispielsweise, einen alten Klassiker ins "Jetzt" zu verfrachten. Damit eine Generation, die diesen Klassiker nicht kennt, sich an einem neuen grandiosen Streifen erfreuen kann.
Aber: Es muss dann auch gut gemacht sein.

Ein gutes Beispiel für ein echt schlechtes Remake ist "Oldboy": Das Original ist nichts anderes als magisch. Da stimmt einfach alles. Schauspielerleistungen, Action, Idee, Filmmusik (!).
Im Gegensatz dazu das amerikanische Remake. Ein Trauerspiel. *heul*

Als gutes Gegenstück nenne ich hier jetzt einfach mal "Mirrors".
Das Original ist gut. Wirklich gut.
Aber. Das amerikanische Remake ist es auch! Es ist etwas actionlastiger, aber eben auch visuell beeindruckender. Er hat den Plot leicht geändert, den Kniff zum Schluss aber nicht, perfekt ausbalanciert! Für mich war das Remake fast noch besser als das Original.

Es gibt sicher noch intelligentere Vertreter. Aber, nun ja, es ist spät. *zwinker* Die Tage krame ich noch einmal in meinem Hirn, was es da noch so alles gibt, das das Label "wertvoll / sehenswert" verdient.
Da gibt es einiges, da bin ich mir sicher. *ja*

Zu guter Letzt, hier mal ein paar Remakes, die es mit dem Original locker aufnehmen können:

"Infernal Affairs / The Departed"

Beide Filme sind grandios! Aber Leonardo di Caprio macht halt den Unterschied. Sein Charisma findet sich im Original nicht.

"Scarface".
Ja, das Ding von 1983 war ein Remake! Al Pacino in vermutlich seiner besten Rolle machte diesen Film zum Klassiker, aber ... nun ja ... eigentlich war es doch nur ein Remake. *zwinker* Eines Films von 1932.

Ist ein typisches Beispiel, wie man Stoffe einem neuen Publikum nahe bringt.

"Die Fliege".

Auch hier sieht man: Es lohnt sich, ein Remake zu machen, wenn die technischen Möglichkeiten andere sind. Die Version von 1958 ist nicht weniger verstörend, die von 1986 mit Jeff Goldblum aber visuell auf der Höhe ihrer Zeit! Hier kann ich mir vorstellen, dass ein weiteres Remake noch einmal eine Schippe diesbezüglich drauflegen kann.

"Ocean's Eleven".

Das Original hat Starbesetzung. 1960 mal eben mit Frank Sinatra und Dean Martin aufwarten ist schon nicht schlecht, aber George Clooney und Brad Pitt waren halt noch eine Ecke cooler. *zwinker*

Last, but not least, der für mich absolute Klassiker an Remakes:

"Die zwölf Geschworenen".

Der Film wurde mehrmals verfilmt. Und jeder einzelne ist großartig! Weil in jedem die absolute Spitzenklasse an Schauspielern aufgeboten wurde. Ich zähle mal auf:

1. 1957: Bekanntester Schauspieler hier war Henry Fonda (und war ein Remake (!) eines Films von 1954!)
2. 1963: "Eingedeutscht", aber mit Schauspielern wie Mario Adorf oder Wolfgang Weiser!
3. 1997: Hier waren die Stars Armin-Mueller-Stahl und Jack Lemmon.

Es gibt noch eine belgische Fernsehserie, die unterschlage ich hier mal.

Jetzt mal vorgestellt, der Film, dessen letztes Remake nun einmal auch schon wieder 25 Jahre auf dem Buckel hat, erhält eine "Auffrischung".
Wie geil wäre das denn bitte? *ggg*
Ich könnte mir sofort Schwergewichte wie Leonardo die Caprio, Natalie Portman (Geschworene heutzutage ohne eine Frau? Undenkbar!) oder Denzel Washington (dito Andersfarbige) vorstellen.
Das Drehbuch ist unschlagbar.
Gedreht mit den besten Charakterdarstellern von heute wäre er wieder ein Kassenschlager. Garantiert. *ja*
******ung Mann
6.633 Beiträge
Der Schakal
von 1997 ist mir z.B. tatsächlich sehr viel lieber als das Original.

So verhält es sich mit vielen Remakes.
Ich mag die schon.
Und tatsächlich finde ich ein Remake besser desto mehr Unterschiede es hat.
Ein Remake das schlicht 1-zu-1 neu umgesetzt wird mit neuer Besetzung ist uninteressanter für mich als eins, das neben neuer Besetzung auch eine teilweise abgewandelte Handlung hat.

Ich finde es spannend sie mir anzusehen und heraus zu finden was mir besser gefällt - das Original oder das Remake.
Enttäuscht haben mich tatsächlich wenige - so wenige sogar so sehr das ich mich ganz spontan an keinen erinnere.
****ot2 Mann
10.655 Beiträge
*****led Frau
540 Beiträge
Ich halte mich nicht von Remakes fern, im Gegenteil. Ein gutes Remake ist für mich etwas äußerst wertvolles.

Ja, viele Remakes sind absoluter Müll. Ich bin wirklich der letzte Mensch, der das bestreiten möchte. Allerdings sind einige großartige Filme eigentlich Remakes. Manche würde ich sogar unter den hundert besten Filmen aller Zeiten einordnen. Die Frage ist also nicht, ob man Remakes braucht oder vermeiden sollte. Die Frage ist, wie funktioniert ein gutes Remake?

Die Flut der Remakes an sich ist an sich zunächst erstmal nervig, aber auch logisch erklärbar. Der erste Punkt, der für die Studios mit Sicherheit am wichtigsten ist, ist einfach der, dass Remakes in der Regel rentabel sind. Man muss vergleichsweise wenig Zeit in Drehbücher und Charaktere stecken, beides existiert bereits. Außerdem werden Filme in den USA kaum synchronisiert, also wirklich fast nie. Das amerikanische Publikum hat außerdem wenig Lust auf Untertitel. Daher ist es für die Studios lohnenswert, wenn man vorhandenes Material nimmt und es neu dreht. Insbesondere dann, wenn es sich bei den Vorlagen um Filme aus dem Ausland handelt.

Die meisten Remakes tun dies leider auf dem denkbar schlechtesten Weg. Wenn man eine Vorlage einfach Szene für Szene nachdreht, in der Regel ohne jedes Verständnis für die Vorlage, fehlt einem Remake jede Berechtigung. Eine bessere Technik, ein paar mehr Stunts und der eine oder andere Hollywood-Star machen eben nicht unbedingt einen besseren Film. Ich meine, wer braucht schon ein Ben Hur von 2016 Remake, dass aus einem Epos einen Actionfilm mit durchschnittlichen Effekten macht?

Wahrscheinlich niemand, aber auch die Ben Hur Verfilmung von 1959, die wohl zweifellos einer der besten Filme aller Zeiten ist ( was ich sogar zugeben muss, obwohl ich den Film nicht besonders mag) ist bereits ein Remake von der Verfilmung von 1925. Übrigens auch die Stummfilmversion ist bereits ein Remake von 1907. Filme wie Heat, Scarface, Für eine handvoll Dollar, Departed, Die glorreichen Sieben (1960), Die Fliege oder Das Ding aus einer anderen Welt (1982) sind unbestrittene Meisterwerke und eben auch Remakes.

Zugegebenermaßen sind Remakes, die so gut sind, dass sie das Original übertreffen, äußerst selten. Doch gäbe es gar keine Remakes, hätten wir solche Werke nie gesehen. Remakes haben aber auch noch einen anderen Wert. Sie transportieren Geschichten durch die Zeit. Alleine Dracula hat sich in den letzten Jahrzehnten durch unzählige Kehlen gebissen. Ja, da war viel Unsinn und regelrechter Klamauk dabei, aber eben auch eine 40 Millionen Dollar Verfilmung eines absoluten Meisterregisseurs (Francis Ford Coppola) der seinen Film zeitlos inszeniert hat. Godzilla, Werwölfe, Mumien und Frankenstein, haben ähnliches erfahren. Es gäbe so viele Geschichten und Charaktere, die für nachfolgende Generationen verloren oder völlig unzugänglich wären, wenn wir keine Remakes hätten.

Ja, schlechte Remakes sind schlecht. Sie sind aber nicht deswegen schlecht, weil sie Remakes sind, sondern weil es einfach schlechte Filme sind.

Just my 2 cents. *my2cents*
*****ong Paar
750 Beiträge
Den meisten Remakes stehe ich skeptisch gegenüber. Es gibt für mich eigentlich nur wenige, die ich wirklich gut finde. Darunter z.B. den schon erwähnten SCARFACE oder - ganz grandios - DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT von John Carpenter.

Schlimm finde ich zumeist alle amerikanischen Remakes asiatischer Filme. THE RING, DAS HAUS AM SEE, DER FLUCH DER 2 SCHWESTERN... Kann man alle in die Tonne treten. Das einzige was tatsächlich etwas besser war, war DER FLUCH - THE GRUDGE, das Remake von JU ON - THE GRUDGE, weil das konfuse des Originals hier glattgebügelt wurde.
********chaf Mann
7.896 Beiträge
JOY-Angels 
Oh, gerade das amerikanische "The Ring" fand ich großartig.
Weil es noch atmosphärischer war und einige wenige, dafür aber sehr wirkungsvolle Szenen hinzugefügt hat. Wer den Film gesehen hat, wird die Szene mit der Fliege wohl kaum vergessen haben. *nein*

@*****led , großartiger Beitrag. Besser kann man es nicht schreiben. *love*

Zu bedenken gebe ich auch noch einmal, dass sich tendenziell Menschen eher schwer tun, ein Remake anerkennen, je besser sie das Original kennen.
Habe ich das Original damals im Kino gesehen, frage ich mich reflexhaft doch erst einmal "wieso braucht es ein Remake? Es gibt doch schon einen Film dazu."

Ja. Gibt es. Aber ich bin auch schon ein "alter Sack" von über 50 Jahren *zwinker*
Wenn ich nun mit 16 einen Film gesehen habe, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dieser Film den 16-jährigen von heute gänzlich unbekannt ist. Ist ja schließlich schon über 30 Jahre her.

Gerade, wenn es sehr gute, aber eher unbekannte Streifen sind.
Wie wäre es mit einem Remake von "Das Philadelphia Experiment"? Mit den technischen Möglichkeiten von heute könnte es ein visuelles Meisterwerk werden.
"Die Unbestechlichen", ein absoluter Klassiker. Aber wieso soll das nicht mit z.B. George Clooney und Leonardo diCaprio erneut funktionieren? Unwahrscheinlich, dass die Jugend von heute den noch kennt.

Dann die Gegenseite. Es gibt Filme, die lassen sich nicht besser machen. Höchstens verschlimmbessern.
Spontan fallen mir da Filme wie "Das Boot" oder "Alien" ein. "Der weiße Hai", "Die Vögel", Filme dieser Art.

Man könnte aber "Shining" wiederbeleben. Mit Hauptdarstellern, die besser zur Rolle des Buchs passen. Mit ein paar zusätzlichen Kniffen in der Story. Nur kleine, dafür aber wirkungsvolle.
Denn, auch wenn "Shining" heute ein Klassiker ist, die Kritik damals war massiv! Jene, dass Jack Nicholson nun einmal kein Biedermann ist, dem man den Wahnsinn eh schon ansieht, und dadurch der Schock, dass so ein anständiger Mann durchdrehen kann, vergleichsweise gering ist. Visuell war "Shining" überragend, die Geschichte aber passte auf einen Bierdeckel.
Da wird beispielsweise mit viel Mühe im Film ein Retter aufgebaut. Nur, um nach den ersten Metern im Haus gleich draufzugehen. Das war einfach ein schlechtes Script.
Den Film kann man besser machen!
Freilich nicht, wenn das ein Uwe Boll oder Michael Bay neu verfilmen.
Einem Denis Villeneuve aber traue ich es absolut zu.
*******ueen Frau
18.160 Beiträge
Ich mag das Remake von "Himmel über Berlin" sehr gerne. Vermutlich deswegen, weil es nur im Kern die selbe Geschichte ist, aber komplett anders erzählt und verfilmt wurde.

"Stadt der Engel" ist m.E. sehr weit weg von Wim Wenders Film *film*

Bei so großen Filmen, wie @********chaf z. B. genannt hat wäre ich auch skeptisch.

Ich lehne es nicht generell ab, es kommt immer drauf an, wie es umgesetzt ist. Die meisten Filme reichen nicht ans Original heran.


*my2cents*
**4o Mann
6.455 Beiträge
Ich störe mich an der Wortwahl " Problem mit Remakes " welches einem Remake sofort einen Negativstempel aufdrückt.
ich sehe daran kein Problem sondern eine Neuverfilmung, ggf. mit neuen Blickwinkel dazu.
Auch wissen doch heutzutage die meisten gar nicht das es diesen Film/Thema schon mal gab.
Das Thema des Western 12.00 Uhr Mittags/High Noon, wurde als Science Fiction Outland/ Planet der Verdammten neu aufgelegt, als Beispiel.
*******ueen Frau
18.160 Beiträge
Zitat von **4o:
Ich störe mich an der Wortwahl " Problem mit Remakes " welches einem Remake sofort einen Negativstempel aufdrückt.

Das war auch mein Gedanke... man schließt von vornherein aus, dass es gut sein könnte *zwinker*
******ter Mann
1.386 Beiträge
Ich kenne auch beide Richtungen.

Bei amerikanische Adaptionen europäischer Filme bin ich dabei, besonders "LOL" ist mir da noch gut im Gedächtnis. Da ist die französische Variante deutlich besser als die amerikanische, obwohl versucht würde ihn fast identisch nachzuspielen.

Wenn es zählt finde ich die Dark Knights - Reihe als Batman Remake aber grandios.
Und auch bei "In 80 Tagen um die Welt" hält die Variante mit Jackie Chan mit dem Original mit, wenngleich sie völlig anders funktioniert.
****na Frau
1.274 Beiträge
Ich frage mich gerade, ob man unter Remakes nicht eigentlich auch verschiedene Länderversionen von Serien zählen müsste wie z.B. bei der ursprünglich israelischen Serie BeTipul (In Behandlung).

Dieses Serienkonzept, also das Storyboard, wurde lizensiert und verkauft in - soweit ich weiß - die USA und nach Frankreich. Die Grundkonstellation (Psychotherapeut und pro Staffel 4 Patienten und eine Supervisorin) ist identisch. Die Erkrankungen sind in allen drei Versionen gleich, aber angepasst ans jeweilige Land. Beispiel: Der traumatisierte Patient etwa war in der isrealischen Version ein Soldat im 6-Tage-Krieg, in den USA war es ein Irak-Kämpfer, in Frankreich ein Polizist, der im Bataclan war.

Ich kenne alle drei Versionen, gefallen hat mir nur die amerikanische, weil ich diesen kommunikativen Code kenne und verstehe. Die französische Version fand ich - wie so häufig bei französischen Filmen - ziemlich manieriert. Die israelische Originalversion ging völlig spurlos an mir vorüber.

Auf diesen unterschiedlichen Inszenierungsarten, die mir mal vertrauter, mal völlig fremd sind, fußt, denke ich, meine Aversion gegen Remakes europäischer Filme für den amerikanischen Markt.
Bestes Beispiel "Spoorloos" des niederländischen Regisseurs George Sluizer. Das Original von 1988 ist sehr gemächlich und atmosphärisch dicht inszeniert. Das Ende kommt derart überraschend und ist so abgrundtief böse, dass ich mir damals vor lauter Grauen nicht mal ne Zigarette anzünden konnte.

Sluizer wurde dann gebeten, seinen Film für die US-Kinos in den USA zu drehen. Er kam 1993 in die Kinos. Dort wurde aus einem leisen perfiden Kammerspiel ein reißerischer Thriller mit 580 Volten am Ende, bis das Ding dann schlussendlich mal fertig ist. Ein beliebiger Thriller, den man eine halbe Stunde später innerlich schon abgehakt hat. Die niederländische Originalversion hätte in den USA aber nicht funktioniert, weil Geschichten dort einfach anders (vor allem immer überdimensional groß) erzählt werden - im Mainstream ist das Vorschlaghammerkino.

Die größte Hasskappe kriege ich beim Vergleich der beiden Verfilmungen von "Das Dorf der Verdammten". Wenn man den Titel googelt, bekommt man noch nicht mal nen Hit auf das britische Original von 1960, sondern nur Treffer für das amerikanische Remake aus 1995. Ich sehe schon die Notwendigkeit ein, einen Stoff filmisch zu modernisieren (obwohl ich die Standbilder der leuchtenden Kinderaugen des Originals immer noch toller finde als den Special Effect in der US-Version), um ihn einer nachfolgenden Generation überhaupt vermitteln zu können. Aber - wie oben schon jemand schrieb - die künstlerische Schöpfungshöhe müsste das Remake halten können, um als gut durchzugehen, obwohl es den Zauber des Originals nie hinkriegt.

Was besser funktioniert, sind Remakes im selben Land. Ein halbwegs Ok-Beispiel ist der Film "Geschenkt ist noch zu teuer" (The Money Pit). Beim Original (1948) mit dem jungen Cary Grant habe ich mir vor lauter Lachen beinahe in die Hosen gemacht. Das Remake (1986) mit Tom Hanks geht so, zündet aber nur die Hälfte der Raketen.
*****ong Paar
750 Beiträge
Ach, da fällt mir noch was ein. Ein "Remake", das ich tatsächlich abgefeiert habe, obwohl ich das Original liebe, ist der neuere SUSPIRIA.

Wobei man jetzt streiten kann, inwiefern der überhaupt noch als Remake zählt, wurde eigentlich nur die Kern-Ursprungssituation beibehalten (junge Tänzerin kommt nach Deutschland in eine Tanzschule und übernatürliche Dinge passieren) und alles andere ist komplett anders. Handlung, Inszenierung, Charaktere, alles ist komplett anders, aber beruft sich auf das Original aus den 1970ern. Eigentlich sind es zwei unabhängige Filme, die ein paar Kleinigkeiten gemeinsam haben.
********chaf Mann
7.896 Beiträge
JOY-Angels 
Boah, an das 3-Stunden-Monster habe ich mich bislang nicht rangetraut. Zumal die Farbgebung ja schon hindeutet, dass in dem Film mal so gar keine Sonne scheint. Da muss ich echt in der richtigen Stimmung dafür sein.
Auch wenn man vielerorts hört, dass Suspiria, also das Remake, ein echter Geniestreich sein soll.
****na Frau
1.274 Beiträge
Suspiria - ein Remake als „Gegenteil“ des Originals

https://www.filmstarts.de/amp/kritiken/138600/kritik.html
**********_mean Mann
1.911 Beiträge
Irgendwas wollte ivh sagen aber nach "Sexabled" s text ist mir die Lust vergangen da Sie nun mal genau meine Gedanjen ausgesprochen hat.

Wenn ich etwas hinzufügen könnte ist es lediglich das remakes teilweise wirklich Notwendig sind. Es gab viele alte original Filme die einfach nur schlecht sind, doch diese neu zu interpretieren machen bestimmte Remakes einfach nur Genial. Alleine auch Zeit bedingt, viele Filme altern schlecht und sind teilweise gar nicht mehr möglich anzuschauen. Da habe ich das Remake lieber.

Aber hier wurde schon vom jedem und von allen etwas interessantes beigetragen.

Ich finde ein Remake macht vor allem dann wenig Sinn wenn diese gar nicht mal all zu lange zurück liegt. Und da wären wir beim Thena Disney als Beispiel oder noch besser, "old boy". Klar die Amerikaner musdten es für deren Publikum machen aber der Film von Spike Jones war einfach nur grauenvoll. Genauso hat die Amerikansicge Verfilmung von Honig im Kopf gefloppt obwohl Til Schweiger auch die Der Regisseur der amerikanischen Fassung war. Aber einfach nur unnötig. Viele Remakes die Heute gemacht werden sind nun mal vollkommen unnötig.
Künstlerisch/aus europäischer Sicht sind sie unnötig. Aber um am amerikanischen Markt überhaupt eine Chance zu haben braucht es das jeweilige amerikanische Remake. Ausländische Filme fristen dort ein totales Nischendasein. Ist also oft rein ökonomische Überlegung praktisch denselben Film mit us-Schauspielern zu drehen. Besser hat das keinem einzigen dieser Filme gemacht, jedenfalls kann ich mich an keinen erinnern der an Qualität gewonnen hätte.
********chaf Mann
7.896 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *******nora:
Künstlerisch/aus europäischer Sicht sind sie unnötig. Aber um am amerikanischen Markt überhaupt eine Chance zu haben braucht es das jeweilige amerikanische Remake. Ausländische Filme fristen dort ein totales Nischendasein. Ist also oft rein ökonomische Überlegung praktisch denselben Film mit us-Schauspielern zu drehen. Besser hat das keinem einzigen dieser Filme gemacht, jedenfalls kann ich mich an keinen erinnern der an Qualität gewonnen hätte.

Stimmt, diese Filme, da kann ich mich auch an wenig erinnern.

"Stadt der Engel" ist da aber ein gutes Beispiel. Hat "Himmel über Berlin" neu verfilmt, ist vollkommen anders, für mich sogar der bessere Film.
*****MUA Mann
371 Beiträge
Themenersteller 
Erst einmal vielen Dank für die vielen Beiträge.

Ich denke, wir sind uns einig, dass in der Tat die Qualität der Arbeit und der Schauspieler entscheidet, ob ein Remake funktioniert.

Sicher spielt es auch eine Rolle, ob man das "Original", sei es ein einheimischer oder ausländischer Fim, bereits kennt und wie einem das Werk gefallen hat.
********chaf Mann
7.896 Beiträge
JOY-Angels 
Es ist, denke ich, auch sehr stark davon abhängig, welcher Regisseur ein Remake verfilmt.

Denn manche Regisseure haben eine ganz eigene Handschrift, die Filme komplett verändern können, sodass sie sich nicht einmal mehr wie ein Remake anfühlen, sondern wie ein komplett neuer Film.

Bestes Beispiel ist doch aktuell "Dune" von Denis Villeneuve. Die erste Verfilmung des Buchstoffs war echt auch schon nicht schlecht (Sting in seiner meines Erachtens besten Rolle!), was aber Villeneuve draus macht, ist einfach so viel besser. Der Mann hat es einfach drauf.

Man kann sich streiten, ob "Miami Vice" ein Remake der gleichnamigen Serie ist, es ist ja "nur" ein Kinofilm. Aber auch hier genau dasselbe: In der Serie, ein absoluter Klassiker, scheint praktisch immer die Sonne, alles ist sauber und chic. Die Serie lebte von diesem Look!
Und was macht ein Michael Mann draus? Einen extrem düsteren Film, der selbst dann noch finster aussieht, wenn es die wenigen Szenen am Tage gibt. Böse, abgründig, großartig.

Die "Batman"-Filme waren eigentlich schon totgesagt, schienen sie doch nur noch im Klamauk zu gipfeln.
Tja. Und dann kam da ein Christopher Nolan. Und setzte drei deftige Ausrufezeichen.

Das ist es halt. Wenn Spitzenregisseure am Start sind, dann machen sie Remakes so gut, dass man kaum noch einen Vergleich mit dem Original wagen mag.
*******r_s Mann
853 Beiträge
Point Break damals mit Patrick Swayze und das Remake in 2015 find ich geil gemacht *spitze*
******ier Frau
38.463 Beiträge
Gruppen-Mod 
Spontan fallen mir die Filme *pfeil* Kinofreunde: Hard Powder (2019) & Einer nach dem anderen (2014) & Einer nach dem Anderen (2014) ein, ich habe beide Filme gesehen.

Nahezu identische Filme in Handlung & Dialogen, nur verschiedene Schauspieler, beide von demselben Regisseur, beide sehr schwarzhumorig, beide für sich sehr sehenswert.

Aber warum macht ein Regisseur das? Vielleicht einfach nur so. *lach*
********chaf Mann
7.896 Beiträge
JOY-Angels 
"Einer nach dem anderen" war vermutlich nicht in Englisch gedreht?

Für den Fall ist die Erklärung einfach: Das amerikanische Studio hat ihm als Regisseur richtig viel Geld geboten, und so drehte er für das untertitelfaule amerikanische Publikum den Film einfach noch mal. Leicht verdientes Geld *ggg*

Das kommt ziemlich oft vor. Spontan fallen mir "Funny Games" und "Nightwatsch -Nachtwache" dazu ein.

Ich kenne bei beiden das Original und die Kopie.
Abgesehen davon, dass es die gleichen Filme sind *lol* sind es alles gute Filme. In den Remakes sind die Schauspieler besser, im Original die Atmosphäre. Tut sich nichts.
*****MUA Mann
371 Beiträge
Themenersteller 
Nicht zu vergessen:
3 Männer und ein Baby.

Bei den Amis scheint es nicht nur um Untertitel zu gehen. Vermutlich spielen da auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle. Es gibt dort einflussreiche Autoren und Schauspieler Vereinigungen, im Sinne von Gewerkschaften. Ich vermute mal, die haben mehr Interesse den Film neu zu drehen, im eigenen Studio oder auch in Kanada, wo es viel Fördergeld gibt, anstatt Konkurrenz aus dem Ausland synchronisiert in die Kinos zu bringen.
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