Michael Caine zum 90.
Heute feiert dieser beeindruckende Schauspieler seinen 90. Geburtstag. Auch mit ihm habe ich viele Filme gesehen. Auch er beeindruckt mich sehr mit seiner entspannten & ruhigen Art & Weise.
Er hat zwei Oscars bekommen und viele Nominierungen.
Kurz nennen möchte ich nur wenige Filme:
Sehr bekannt und sehr sehenswert ist der Film 20.000 Meilen unter dem Meer (1997):
Der Film Abgang mit Stil (2017) ist wunderbar leicht, sehr herzlich & belebend lustig:
Extrem faszinierend sind die Filme Die Unfassbaren – Now You See Me (2013) & Die Unfassbaren 2 (2016), auch wenn Michael Caine hier nur eine Nebenrolle hat:
Auf weitere Filme freue ich mich, wenn ihr sie nennt.
Michael Caine zum Neunzigsten
Aufhören kommt für ihn nicht in Frage
Er kam von ganz unten und wurde einer der größten britischen Stars: Dem Schauspieler Michael Caine zum neunzigsten Geburtstag.
Vielleicht, weil er von ganz unten kam und lange auf Anerkennung warten musste, hört er selbst im hohen Alter mit der Schauspielerei nicht auf. Von Ruhestand jedenfalls kann bei Sir Michael Caine, der 1933 als Sohn einer Putzfrau und eines Fischmarktarbeiters im Londoner Armenviertel Elephant and Castle zur Welt kam, keine Rede sein. Die Ruhelosigkeit, die ihn dazu brachte, im Lauf seiner langen Karriere in mehr als hundertsechzig Filmen mitzuwirken, ist seinen Rollen gleichwohl nicht anzumerken.
Gerade erst war er in „Best Sellers“ zu sehen, einem Kinofilm von 2021. Darin spielt der zweifache Oscar-Preisträger so etwas wie die eigene Alternativbiographie. Denn auch wenn es ihm anders als dem betagten, ob seiner Misserfolge verbitterten Schriftsteller Harris Shaw ergangen ist, der im Film zur Rettung eines kleinen Verlagshauses aus der Einsamkeit gerissen wird, hätte das auch sein Schicksal sein können – jedenfalls meint man dies dem Spiel von Michael Caine anzumerken.
Der Verführer lässt schön grüßen
Als dauerfluchender Griesgram, der über Nacht zur Kultfigur wird, dessen Wutausbrüche viral gehen, erweckt der Brite die Geschichte zwar zum Leben. Doch kann selbst er aus einem letztlich verunglückten Drehbuch keinen herausragenden Film mehr machen. Darin zeigt sich nicht zuletzt, was die Regiedebütantin Lina Roessler von einem Könner wie Christopher Nolan unterscheidet: dass schon die richtige Besetzung der Rollen eine Kunst ist. Auch der Ausnahmeregisseur Nolan holt Caine immer wieder vor die Kamera, doch lässt er ihn dann nicht etwa Hauptrollen spielen, sondern in großartigen Nebenrollen brillieren.
Alfred zum Beispiel ist so eine Figur, Bruce Waynes Diener in Nolans legendärer Batman-Trilogie, den Caine mit einer Jovialität und Selbstverständlichkeit im Umgang mit Bösewichtern, Kellerverliesen und einem exzentrischen Milliardär ausstattet, als sei er selbst in einem Schloss zur Welt gekommen. Michael Caine gilt hierzulande als Inbegriff britischer Liebenswürdigkeit. Er selbst bezeichnet sich als einzigen Schauspieler, der „neben Harold Lloyd mit Brille Karriere gemacht hat“. Geboren als Maurice Joseph Micklewhite, war ihm das alles andere als vorgezeichnet. Die lang ersehnte Anerkennung kam erst nach zwölf Jahren Bühnenpräsenz und mehr als hundert Fernsehfilmen 1965 mit „Ipcress – streng geheim“. Die Rolle des altmodischen Geheimagenten Harry Palmer – ein Vorgänger von Harris Shaws und Gegenpart zu James Bond – konterkarierte er selbst mit seiner Rolle des Vorstadt-Casanovas Alfie in „Der Verführer lässt schön grüßen“.
Der Film brachte ihm 1966 seine erste Oscar-Nominierung ein. Bis er den Preis erhielt, für seinen Auftritt in Woody Allens „Hannah und ihre Schwestern“, vergingen noch mehr als zwanzig Jahre. Und dass er den Oscar dann als Nebendarsteller bekam, muss ihn tief gekränkt haben. Denn fortan äußerte er wiederholt die Sorge, nur noch Nebenrollen spielen zu dürfen, obwohl in Wahrheit er es sei, „der am Ende das Mädchen kriegt“. Dabei war Caine nie besser als in Filmen ohne Mädchen: als transsexueller Frauenmörder in Brian de Palmas „Dressed to Kill“, als Professor Brand in Nolans Dystopie „Interstellar“ oder als Scrooge in der Dickens-Verfilmung „Weihnachtsgeschichte“.
Dass er bei allen Gelegenheiten zugesagt habe, was viele schlechte Filme einschließe, hat er selbst einmal bekannt. Insofern ist der von der Queen geadelte Schauspieler seiner Klasse treu geblieben als viel beschäftigter Schwerstarbeiter im Showbusiness. Heute wird Michael Caine neunzig Jahre alt.
(Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)Aufhören kommt für ihn nicht in Frage
Er kam von ganz unten und wurde einer der größten britischen Stars: Dem Schauspieler Michael Caine zum neunzigsten Geburtstag.
Vielleicht, weil er von ganz unten kam und lange auf Anerkennung warten musste, hört er selbst im hohen Alter mit der Schauspielerei nicht auf. Von Ruhestand jedenfalls kann bei Sir Michael Caine, der 1933 als Sohn einer Putzfrau und eines Fischmarktarbeiters im Londoner Armenviertel Elephant and Castle zur Welt kam, keine Rede sein. Die Ruhelosigkeit, die ihn dazu brachte, im Lauf seiner langen Karriere in mehr als hundertsechzig Filmen mitzuwirken, ist seinen Rollen gleichwohl nicht anzumerken.
Gerade erst war er in „Best Sellers“ zu sehen, einem Kinofilm von 2021. Darin spielt der zweifache Oscar-Preisträger so etwas wie die eigene Alternativbiographie. Denn auch wenn es ihm anders als dem betagten, ob seiner Misserfolge verbitterten Schriftsteller Harris Shaw ergangen ist, der im Film zur Rettung eines kleinen Verlagshauses aus der Einsamkeit gerissen wird, hätte das auch sein Schicksal sein können – jedenfalls meint man dies dem Spiel von Michael Caine anzumerken.
Der Verführer lässt schön grüßen
Als dauerfluchender Griesgram, der über Nacht zur Kultfigur wird, dessen Wutausbrüche viral gehen, erweckt der Brite die Geschichte zwar zum Leben. Doch kann selbst er aus einem letztlich verunglückten Drehbuch keinen herausragenden Film mehr machen. Darin zeigt sich nicht zuletzt, was die Regiedebütantin Lina Roessler von einem Könner wie Christopher Nolan unterscheidet: dass schon die richtige Besetzung der Rollen eine Kunst ist. Auch der Ausnahmeregisseur Nolan holt Caine immer wieder vor die Kamera, doch lässt er ihn dann nicht etwa Hauptrollen spielen, sondern in großartigen Nebenrollen brillieren.
Alfred zum Beispiel ist so eine Figur, Bruce Waynes Diener in Nolans legendärer Batman-Trilogie, den Caine mit einer Jovialität und Selbstverständlichkeit im Umgang mit Bösewichtern, Kellerverliesen und einem exzentrischen Milliardär ausstattet, als sei er selbst in einem Schloss zur Welt gekommen. Michael Caine gilt hierzulande als Inbegriff britischer Liebenswürdigkeit. Er selbst bezeichnet sich als einzigen Schauspieler, der „neben Harold Lloyd mit Brille Karriere gemacht hat“. Geboren als Maurice Joseph Micklewhite, war ihm das alles andere als vorgezeichnet. Die lang ersehnte Anerkennung kam erst nach zwölf Jahren Bühnenpräsenz und mehr als hundert Fernsehfilmen 1965 mit „Ipcress – streng geheim“. Die Rolle des altmodischen Geheimagenten Harry Palmer – ein Vorgänger von Harris Shaws und Gegenpart zu James Bond – konterkarierte er selbst mit seiner Rolle des Vorstadt-Casanovas Alfie in „Der Verführer lässt schön grüßen“.
Der Film brachte ihm 1966 seine erste Oscar-Nominierung ein. Bis er den Preis erhielt, für seinen Auftritt in Woody Allens „Hannah und ihre Schwestern“, vergingen noch mehr als zwanzig Jahre. Und dass er den Oscar dann als Nebendarsteller bekam, muss ihn tief gekränkt haben. Denn fortan äußerte er wiederholt die Sorge, nur noch Nebenrollen spielen zu dürfen, obwohl in Wahrheit er es sei, „der am Ende das Mädchen kriegt“. Dabei war Caine nie besser als in Filmen ohne Mädchen: als transsexueller Frauenmörder in Brian de Palmas „Dressed to Kill“, als Professor Brand in Nolans Dystopie „Interstellar“ oder als Scrooge in der Dickens-Verfilmung „Weihnachtsgeschichte“.
Dass er bei allen Gelegenheiten zugesagt habe, was viele schlechte Filme einschließe, hat er selbst einmal bekannt. Insofern ist der von der Queen geadelte Schauspieler seiner Klasse treu geblieben als viel beschäftigter Schwerstarbeiter im Showbusiness. Heute wird Michael Caine neunzig Jahre alt.