Der Dunkle Turm (2017)
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Der Revolvermann, Roland Deschain von Gilead, gilt als der letzte Überlebende seiner Art. Es liegt an ihm, seine Welt zu retten. Roland macht sich auf zum sagenumwobenen Zentrum der Macht, dem dunklen Turm...
... Es geht um eine Suche, die Suche nach dem dunklen Turm...
Ich habe gerade festgestellt, dass ich zu diesem Film ja noch gar nichts geschrieben habe
Holt euch bitte einen Kaffee oder Tee und nehmt euch 10 Minuten Zeit
Stephen King ist mein absoluter Lieblingsschriftsteller und das schon seit Mitte der 80er Jahre. Ich habe alle Bücher von ihm, jeder neue Band wird vorbestellt, weil er einfach genial schreibt. Was ihn auch auszeichnet ist, dass er in vielen seiner Bücher eine Verbindung zwischen Charakteren und seinen erdachten Welten herstellt, die man nur entdecken und wahrnehmen kann, wenn man eben alle Bücher kennt. Es gibt sogar ein
Stephen King Wiki, welches unter vielem Anderen diese Bezüge aufzeigt:
https://kingwiki.de/index.php/Hauptseite
Mit dieser Buchreihe hat es nun etwas ganz Besonderes auf sich. Sie enthält mehrere Bände, zwischenzeitlich 8 an der Zahl und die Geschichte ist unfassbar, in positivstem Sinne. Die Buchreihe ist
Stephen Kings Magnum Opus.
Die wenigen Sätze von
@*****n_N beschreiben exakt, worum es auf der Metaebene geht, die Geschichte von Roland Deschain.
Es geht aber nicht nur um seine Geschichte, sondern auch um die der von ihm angeworbenen "Revolvermänner".
Ich füge euch einmal ein Foto von den ganzen Bänden bei. Den ersten Band, Schwarz, habe ich in meinen jungen Jahren zwischen 16 und 20 (also vor über 30 Jahren) mit Begeisterung gelesen, erschienen ist er aber bereits 1982. Und ich habe Jahrzehnte auf die Vollendung der Romanserie, dieses wahnsinnig kreativen, aufwühlenden und mich begeisternden Epos warten müssen. Und als ich dann endlich im Jahr 2004 Band Nummer 7, das letzte Werk "
Der Turm", mit seinem stark polarisierenden Ende, in Händen hatte, habe ich am Schluss vor Begeisterung wieder von vorne angefangen zu lesen. Für mich persönlich ist es das Beste, was je aus Stephen Kings Feder geflossen ist und es verleiht seiner Kreativität den vollen Sinn.
Der erste Band
Schwarz beginnt mit dem Satz
Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.
Diesen Satz hatte Stephen King irgendwann in seinen eigenen Jugendjahren einmal auf ein einzelnes Blatt Papier geschrieben und er kam erst Jahrzehnte später in die Lage, dass er die Geschichte darum entwickeln und beginnen konnte.
Auch gab es einen langen Einbruch zwischen den mittleren Bänden, in dem er über Jahre hinweg keinen Folgeband brachte. King sagte damals, dass er das Ende der Geschichte selbst noch nicht kennt. Es gab Stephen King Fans, die schon sehr alt waren, oder aufgrund von schwerer Krankheit im Sterben lagen, und ihn per Brief angebettelt haben, ihnen das Ende des Epos mitzuteilen, weil sie das Ende gerne vor ihrem Tod erfahren hätten. Er konnte es nicht, weil er das Ende selbst noch nicht kannte.
Somit ist vielleicht verständlich, wenn ich sage, ich bin mit diesem Epos im Kopf erwachsen geworden, die Figuren haben mich ein Leben lang begleitet, sie sind quasi zu persönlichen Freunden geworden über die Jahrzehnte. Dieses Empfinden glaube ich kann nur jemand nachvollziehen, dem es ganz genau so erging
Nun mein zur Filmadaption:
Die Übertragung eines einzigen Romans in einen einzigen Film ist faktisch unmöglich. Das Werk enthält so viele Welten, Charaktere und deren Geschichten, Verstrickungen, Verknüpfungen und Rückblenden, dass man die Grundlage dafür im ersten Film quasi nicht herstellen kann.
Ich könnte mir vorstellen, dass Peter Jackson, der Herr der Ringe umgesetzt hat, in der Lage wäre, dieses Mega-Projekt anzugehen. Es würde wahrscheinlich zehnmal so viel kosten wie die ganzen Herr der Ringe Filme und auch zehnmal so lang sein müssen. Und es würde Herrn Jackson bis an sein Lebensende begleiten
.
Wer nun dieses Stephen King-Epos nicht gelesen hat und aber den ersten Film gesehen hat: da wundere ich mich nicht, dass man den Film nicht versteht
Ich war im Kino damals und als Kennerin dieses Epos von Anfang an habe selbst ich den Film nicht wirklich gut verstanden.
Idris Elba ist sicherlich ein grandioser Schauspieler, aber in diesem Film als Roland völlig falsch besetzt. Wie kann man bitte aus einem Revolvermann, der uralt und hellhäutig ist und stahlblaue Augen hat, einen dunkelhäutigen Mann machen. Schon dieser eine Umstand passt überhaupt nicht und hat mich das Kino damals total enttäuscht verlassen lassen.
Und auch für mich ist dieser Film eine der schlechtesten Filmadaptionen, die ich jemals gesehen habe
Kleiner Spoiler: auch in diesem Buch gibt es den dunklen Mann, alias Randall Flag, alias R.F. alias "so viel mehr Namen", der in so vielen Werken von Stephen King wiederzufinden ist... (Z.B. Die Augen des Drachen, The Stand Das letzte Gefecht...)
Hier der Link für interessierte zum Wiki, um den dunklen Turm:
https://kingwiki.de/index.php/Portal:Der_Dunkle_Turm
Und nun wünsche ich euch:
"Lange Tage und angenehme Nächte"