The Host (2006)
Ich hatte „The Host“ immer in guter Erinnerung, zum einen als sehr guten Monsterfilm, zum anderen als ersten Film, den ich von Bong Joon-Ho gesehen hatte. Jetzt habe ich ihn nochmals gesehen und ich war erstaunt, wie großartig dieser Film doch ist. Bong Joon-Ho ließ bereits hier erkennen, was er später bei „Parasite“ perfektionieren sollte: er schafft es vor einem recht simplen und klassischen Monster-Plot, ein komplexes und vielschichtiges Familiendrama zu erzählen. Hier kurz zur Handlung: ein Fisch-Amphibien-Monster treibt in Seoul sein Unwissen und entführt dabei ein kleines Mädchen, deren Familie versucht es zu retten.
Die Einordnung in ein Genre ist auch recht kompliziert, ich habe ihn aber dennoch in Horrorfilme eingestuft, auch wenn dies wirklich nur seine äußere Hülle ist. Dieser Film tastet fast alle Spektren menschlicher Emotionen ab. Es gibt eine unglaubliche Szene in der die Familie vor dem Foto der totgeglaubten Tochter trauert. Erst ist es ergreifend, bis sie sich regelrecht theatralisch auf dem Boden herumwälzen, was einer gewissen Komik nicht entbehrt. Solche Momente, der Wechsel zwischen Komik und Tragik (und wir wissen ja, dass die Komödie stets die Kehrseite der Tragödie ist 🎭), finden sich hier und generell im Werk von Joon-Ho immer wieder.
Auch ist der Film für eine erneute Sichtung interessant, weil er nach der Covid-Pandemie eine gewisse Brisanz besitzt (man vermutet nämlich, dass das Monster ein Virus enthält, weshalb das Gebiet geräumt und die Menschen unter Quarantäne gestellt werden).
Ein großartiger Film und eine Empfehlung für jeden, der noch einen Einstieg in das koreanische Kino benötigt.