Sting (2024)
Hier mal eine Empfehlung für Freunde des Tier-Horrors.
Der australische Regisseur und Drehbuchautor Kiah Roache-Turner, der mich zuletzt mit seinen beiden makaberen und brutalen Zombie-Komödien "Wyrmwood" und „Wyrmwood: Apocalypse“ bestens unterhalten hat, hat dieses Mal der "Monsterspinne" ein Revival verschafft.
Eigentlich war das meiner Meinung nach längst überfällig, die Technik ist ja heute viel weiter und besser als in den 80ger und 90ger Jahren, wo (meist mäßige animierte) Tier-Horrorfilme, zumindest bei mir ihren Höhepunkt hatten.
Was heute technisch möglich ist, zeigen hier die Special Effects Macher vom Studio Weta Workshop unter der Leitung von Creative Director Richard Taylor, die bereits 5 Oskars für ihre Arbeit einheimsten („Blade Runner 2049“, „King Kong“, „Der Herr der Ringe“).
Und
, das schaut richtig echt aus!
Keine Ahnung, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, aber obwohl der Film im hier und heute zu spielen scheint, fühlte ich mich auch zeitlich in die 80ger und 90ger Jahre zurückversetzt, von der Machart.
Mini Spoiler aus den ersten 15 Min des Films
Das fängt schon bei so Kleinigkeiten an...aus dem Fernseher tönt der Wetterbericht, der wohl von einem Asteroidenschwarm beeinflusst wird. Dann sieht man wie ein Teil davon auf die Erde zurast, in ein Fenster einschlägt. Das teil öffnet sich Alien like und aus dem Inneren klettert dann die Spinne hervor
Aber auch die auffälligen Kamerafahrten von einem Raum zum anderen, Kameraperspektiven aus "Spinnensicht" (Bodennähe), Beleuchtung usw. erinnerten mich doch sehr an Filme aus längst vergangenen Tagen...das hatte was.
Australien ist nicht Hollywood, aber schauspielern können die auch.
Alyla Browne, die zuletzt in "Furiosa: A Mad Max Saga" mitgespielt hat, übernimmt hier als Tochter von Penelope Mitchell (Hellboy) und Stieftochter von Ryan Corr, eine der drei Hauptrollen.
Inhaltlich bekommt man hier auch ne ordentliche Story geboten, die nix mit Horror zu tun hat.
Der Stiefvater wird nicht vollends als Vater von seiner Stieftochter angenommen. Im Raum steht immer noch ihr leiblicher Vater als "Idol", was ihre Mutter auch nicht wirklich gedenkt, mit Klarheit zu ändern. Es läuft für ihn eh nicht rund und er arbeitet für die Tante seiner Frau als Hausmeister, die ihn für einen Schwächling hält, der auch verschwindet, wenn es mal hart auf hart kommt. Seine Bemühungen als Comic Zeichner sind auch nicht gerade von erfolgt gekrönt...
Fazit
Australischer Horror (Talk to Me, Der Babadook...) ist anders und mir gefällt der sehr gut...schon weil die Erzählweise mehr Inhalt und Substanz hat, als man es von Hollywood gewohnt ist. Das Nostalgiegefühl, sofern es beabsichtigt war (wovon ich fest ausgehe), hat mich gefühlsmäßig vollends abgeholt auf eine interessante Zeitreise. (Grüße gehen raus an Fede Álvarez der bei Alien: Romulus kläglich dran erbärmlich gescheitert ist).
Technik war super, das hätte ich mir damals schon gewünscht.
Kritik: Etwas mehr Spannung oder einen etwas längeren Aufbau dieser hätte ich mir in der ein oder anderen Szene noch gewünscht und die Rolle des Kammerjägers war nicht gut geschrieben bzw. wirkte er deplatziert in diesem Film. Das was auch schon.
Der Film ist FSK16...es gibt schlimme Bilder, aber nicht in Masse und meist müsste man auf Pause drücken, um die Momentaufnahme überhaupt detailliert zu sehen.
Klare Empfehlung meinerseits
mir hat es richtig gut gefallen.
Die erste Minute ist Spoiler frei, danach bekommt man leider die meisten besten und schlimmsten Szenen serviert.