Asphalt City (2023)
Auf Prime kann man zur Zeit das vielsprechende Rettungssanitäter-Drama „Asphalt City“ sehen. Ich freue mich immer über neue Filme mit Sean Penn, am Ende ließ mich der Film dann doch sehr irritiert und enttäuscht zurück. Im Fokus stehen zwei Rettungssanitäter in New York, der junge Medizinstudentanwärter Ollie Cross und der ältere erfahrene Rutkovsky, die den harten Alltag des Rettungsdienstes durchleben.
Wir hören zu Beginn des Films die Rheingold-Ouvertüre von Wagner, was den Anfang kontrapunktiert, denn zu Beginn wird ein sehr hohes Tempo angesetzt. Das erzeugt euch ein gewisses Gefühl für Hektik und Überforderung, das den Alltag des Rettungsdienstes gut wiedergibt und auch Sean Penn funktioniert mit seiner Bildschirmpräsenz sehr gut.
Hieraus resultieren aber auch die Schwächen des Films: die Hektik wird sehr schnell überfordernd, das gewollte Lobplädoyer auf Sanitäter verkommt dadurch zur reinen tour de force. Immer wenn Sean Penn nicht auftritt, agieren die übrigen Figuren überzeichnet und irrational bzw. schlichtweg als absolute Vollidioten. Dadurch zerfasert der Film leider sehr, da er gefühlt alles sein möchte: Charakterstudie, Aufarbeitung von 9/11, Plädoyer für Rettungssanitäter, Anklage an das amerikanische Gesundheitssystem. Etwas mehr Struktur um zumindest eine seiner Botschaften zu vermitteln, wären an dieser Stelle hilfreich gewesen.
Immerhin endet der Film dann doch etwas versöhnlich…
Spoiler
… wir enden wieder mit der Rheingold-Ouvertüre. Musikalisch kann ich dem Film also nichts vorwerfen.