Indiana Jones und das Rad des Schicksals (2023)
Dann gebe ich auch mal meine Meinung zum neuen Indiana Jones zum Besten (Spoilerfrei).Ich gehöre leider zu den Menschen, für die die zweieinhalb Stunden eher eine Tour de Force waren, anstatt einer spannenden und aufregenden Abenteuerreise. Positiv will ich zunächst hervorheben, dass der Film stark beginnt und auch zwischendurch, wenn es um die wesentliche Schatzsuche geht, kam punktuell richtiges Indie-Feeling auf. Ein großes Lob geht an Harrison Ford, dem ein neuer Indiana Jones-Film auch am Herzen lag (angeblich war dies Bedingung für seine Star Wars-Rückkehr). Trotz seiner Ü80 macht er eine hervorragende Figur, die Szenen in denen er digital verjüngt wurde, funktionieren für mich.
Dann gibt es aber eine lange Liste von negativen Eindrücken, die mich immer wieder aus dem Film gerissen haben. Mit seinem digitalen Look reiht sich der Film leider in die schmucklose Masse an Disney-Blockbuster-Müll ein. Richtige Gravitas haben die Action-Szenen nie. Phoebe Waller-Bridge war als junger und weiblicher Konterpart zu Ford eine nervige Zumutung. Generell sind alle Nebenfiguren anstrengend oder vergessenswert. Vor allem für Mads Mikkelsen ist es wieder mal schade! Seit „Casino Royal“ weiß Hollywood nichts besseres mit ihm anzufangen als ihn immer wieder in eindimensionale Bösewichtrollen zu stecken, während er im europäischen Kino brilliert. Verschenktes Potenzial wo man nur hinsieht.
Das Ende des Films entzweit zu Recht die Fangemeinde (darauf will ich im Detail natürlich nicht eingehen, das muss jeder für sich selber bewerten). Hinzu kommt die viel zu lange Laufzeit, die mich immer wieder ermüdend auf die Uhr hat schauen lassen.
Es bleibt der schnöde und bittere Geschmack, dass Disney es wieder schafft, seine Franchise-Kühe solange zu melken bis Blut aus dem Euter kommt… und der Fangemeinde sauer aufstößt.
Fazit: Für mich bleiben es drei Indiana Jones-Filme!