Filmtitel-Übersetzungen sind wohl vor allem Marketingentscheidungen. Versteht ein deutschen Publikum genug Englisch, um den Titel zu verstehen? Oder war der Film mit seinem Originaltitel im Ursprungsland ein Misserfolg, und man kann ihn mit einem besseren Titel "pushen"? Erreicht der Film seine Zielgruppe, oder ändert/ergänzt man ihn, um nachzusteuern?
Man findet Beispiele für alle dieser Fälle. Manche gut, manche davon peinliche Fehler. Um beim Thema zu bleiben, ein paar Beispiele:
Eternal Sunshine of the Spotless Mind - sehr poetisch, kaum zu übersetzen, ein bisschen zu viel für Schulengisch - also "Vergiss mein nicht". Hm. Naja.
The Shawshank Redemption - verstand schon bei der Premiere keiner, also "Die Verurteilten". Nicht sooo schlecht.
Alien- war damals noch kein so verbreiteter Begriff, also "Alien - das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt". Etwas unhandlich.
Meet the Parents - klingt langweilig, also "Meine Braut, ihr Vater und ich". Klingt.... etwas weniger langweilig.
Bridget Jones' Diary - steht alleine etwas fade, also zielgruppengerecht aufgepeppt: "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück"
Am Ende ist es Geschmackssache. Es gibt Filmtitel, die völlig unlogisch übersetzt (oder verändert) sind, die aber einfach gut sind und sich tief eingraben. Kann man sehen wie man will, aber ich finde die 'irritierenden und bekloppten' Übersetzungen hier recht gut gelungen:
Don't Look Now -> Wenn die Gondeln Trauer tragen
Annie Hall -> Der Stadtneurotiker
Deer Hunter -> Die durch die Hölle gehen
North by Northwest -> Der Unsichtbare Dritte
Pirates of the Caribbean -> Fluch der Karibik (yes!)
Groundhog Day -> Und täglich grüßt das Murmeltier
A Knight's Tale -> Ritter aus Leidenschaft
Revolutionary Road -> Zeit des Aufruhrs
Shark Tales -> Große Haie, kleine Fische