The Zone of Interest (2023)
Nun ist The Zone of Interest von Jonathan Glazer in Deutschland gestartet. Ich habe bis jetzt im Forum nichts darüber gelesen und möchte ihn hier kurz anreißen. Vor allem, da der Film bereits als „Meisterwerk“ angekündigt und betitelt wird.Zur Handlung:
Es wird die Familie des Leiters des Vernichtungslagers Auschwitz begleitet, welche es sich, auf dem zum Lager angrenzenden Grundstück, sehr angenehm eingerichtet hat.
Der Zuschauer ist hier voyeur des Alltags und die Szenen sind statisch, teilweise heimlich beobachtend gefilmt. Ich möchte nicht die Filme des Studios A24 über einen Kamm scheren, kann denke ich aber behaupten, dass Liebhaber deren Filme auch diesen optisch ansprechend finden werden.
Während wir mit dem Bild in der Familie und im Beruf des Familienvaters bleiben, dröhnen kontrastierend die Geräusche der Vernichtungsmaschinerie.
Nun ja ich will es versuchen kurz zu halten. Wie bei vielen A24 Filmen gibt es bereits auf YouTube einige Analysen zur Genialität der Bildsprache. Aus meiner sich ist der Film gerade deswegen und wegen des kontrastierenden Sounddesigns sehen- und hörenswert.
Gänsehaut oder eine Dissonanz blieben bei mir jedoch aus. Inhaltlich konnte mich der ebenfalls nicht verstören. Ja, das solch unmenschliche Taten nur durch ein System der Verdrängung und Abkopplung möglich sind, in der die Entscheidungen über die Vernichtung von Menschen wie in Business Meetings getroffen werden, war mir bereits bewusst und wenig schockierend. Oder verdränge ich schon unterbewusst genau so wie die Familie im Film? Diese Frage bleibt mir zumindest. Für ein Meisterwerk halte ich The Zone of Interest jedoch nicht.
Wenn es jemandem anders ergangen ist, würde ich gerne über andere Erfahrungen beim sehen des Films lesen.