Godzilla x Kong: The New Empire (2024)
Mit „Godzilla x Kong“ startet der fünfte Teil der sog. „Monsterverse“-Reihe am 4. April von Adam Wingard, der damit nach „Godzilla vs Kong“ als erster Regisseur zwei Filme innerhalb des Franchises inszenieren durfte. Es herrscht Waffenstillstand zwischen den beiden stärksten Titanen der Erde: Während Godzilla auf der Oberfläche bösartige Titanen bekämpft, lebt Kong innerhalb der sog. Hohlerde. Als Kong jedoch einen bislang unbekannten Affenstamm, angeführt von dem kriegerischen „Scar King“ entdeckt, benötigt er die Hilfe seines bisherigen Rivalen um dieser Bedrohung Herr zu werden.
Hier könnte nun eine ideologiekritische Analyse eines kulturindustriellen Produkts zweier ikonischer Filmmonster der Popkultur folgen, in dem der Faktor Mensch immer mehr in den Hintergrund rückt und so den imperialistischen Charakter seines Titels weiter bestärkt. Aber ich bin nun mal auch ein großer Godzilla-Fan und habe auf eine mich oft selbst überraschende Art und Weise eine martialische Freude daran, wenn meine Lieblingsriesenechse dem großen Affen eine auf die Schnauze haut. Meine Eindrücke schreibe ich daher nur als Fan des Kaiju-Genres und für Freunde des Unterhaltungskinos nieder.
Zunächst funktionieren die Effekte größtenteils in den Momenten, in denen sich der Film seiner eigenen Trivialität bewusst ist und und dem Wahnsinn freien Lauf lässt. Leider müssen die Monsterkämpfe immer noch mit uninteressanten menschlichen Figuren ausgefüllt werden, deren Hauptaufgabe darin besteht, die eh schlichte Handlung mit pseudowissenschaftlichen Erklärungen und unglaubwürdigen Emotionen zu füllen. Das bremst den Film immer wieder unnötig aus.
Wingard findet dann zwar immer wieder zur längst ersehnten Monsterklopperei, diese wird jedoch so beliebig und beiläufig inszeniert, dass große Momente ausbleiben, wahre ikonische Szenen, die in Erinnerung bleiben. Wenn sich bspw. Godzilla und Kong durch die Pyramiden von Gizeh prügeln und diese wie Kartenhäuser in sich zusammenfallen, dann fehlt hier wirkliche Gravitas und Wucht. Das wird besonders dann deutlich, wenn Kong gegen die böse Version seiner selbst vor anderen seiner Artgenossen kämpft. Es könnten auch Szenen aus „Planet der Affen“ sein, denn die Größe dieser Titanen wird einem innerhalb der Hohlerde nie wirklich bewusst. Die Modifikationen der Monster, bspw. dass Godzilla nun pinkfarbene Rückenstacheln und Kong einen Cyborg-Handschuh hat, wirken auch mehr als Entscheidungen der Spielzeug-Merchandiseabteilung.
Wie bereits erwähnt, bin ich im „Team Godzilla“ und da fallen mir noch zwei Aspekte negativ auf. Wir haben hier mehr einen Kong-Film, in dem mein ikonischer japanischer Gott der Zerstörung nur zur inaktiven Nebenfigur verkommt. Zum anderen haben wir mit einem weiteren Riesenaffen einen sehr austauschbaren und nicht wirklich im Gedächtnis bleibenden Antagonisten. Wenn man mir schon quatschige Schaukämpfe bieten möchte, dann nutzt doch das Repertoire an Godzilla-Monstern wie Biolante, Destoroyah oder meinem geliebten Gigan.
Dennoch kann ich nicht abstreiten, dass der innere 10-jährige in mir Momente der eskapistischen Freude hatte. Ein Vergleich mit „Godzilla Minus One“, der für mich einer der besten Filme des letzten Jahres war, erübrigt sich an dieser Stelle auch. Ich bin einfach froh, dass ich zur Zeit von Japan Godzilla-Filme mit historischer und kultureller Tragweite bekomme… und von den Amerikanern zumindest kurzweilige und sehenswerte Kaiju-Klopperei.
Fazit: „Godzilla x Kong: The New Empire“ fehlt es an vielem… dennoch genügt er um die niedersten popkulturellen Instinkte zu befriedigen.