Damals top - heute flop

Mary Poppins

Ein Film den ich immer mochte.
Zumindest in meiner Vorstellung.
Gesehen hab ich ihn bestimmt...5 oder 6x
Aber immer nur als Kind.
Weil meine Freundin ihn noch nie gesehen hat haben wir ihn uns vor ein paar Wochen dann mal angesehen und... ich hab mich 2 Stunden lang nur entschuldigt 🙈
Der Film ist nicht wirklich gut gealtert finde ich.

Mir ging es neulich so mit „Jenseits von Afrika“. Als ganz junges Mädchen fand ich den soooooooo schön, und eine irgendwie besondere Magie hat der Film schon immer noch, zumindest was die Ausstattung betrifft und die pänomenalen Landschaftsaufnahmen. Das kommt im Trailer übrigens überhaupt nicht rüber. Alles in allem finde ich den Film aber nicht gut gealtert. Zu viel Kitsch, zu viel Pathos und die schmalzige Musik nervt irgendwann auch. Ich werde den Film lieber so in Erinnerung behalten wie ich ihn seinerzeit Mitte/Ende der 80er Jahre erlebt habe.

ist ein atemberaubend spannender Film: sehr fesselnd, sehr emotional, erschreckend, beängstigend und richtig gut.

Nein. Überhaupt nicht.

Ich find das echt spannend.
Ich mag die Filme immer noch und es ist gar nicht so lange her, dass ich sie mir zusammen mit meinem Sohn angeschaut habe.

Ich habe mich seit meiner Jugend sehr verändert und habe tatsächlich einiges ganz anders verstanden als damals.

Der Schuh des Manitu. Damals Besucherrekorde im Kino, es wurde sogar ein halbes Jahr später noch eine extended edition auf den Markt gebracht. Heute finde ich den Film irgendwie nur noch zum gähnen.

Überhaupt leben viele Komödien der 80er und 90er einfach nur von Witzen über Randgruppen. Die Abscheu der Figuren in Ace Ventura als sie festgestellt hatten, dass sie einen Mann geküsst haben (inklusive demonstrativen extra langem Zähneputzen) finde ich heute extrem befremdlich.

Vielleicht hab ich ihn damals auch einfach nur zu oft gesehen 🙂

Das hab ich oft mit Komödien, die damals zum Wegschreien waren und mir heute viel zu albern sind.
Nackte Kanone, Ritter der Kokosnuss, Mel Brooks’ Spaceballs....

Bei Horror frage ich mich heute auch, was ich genau daran früher schlimm fand...weil die Effekte halt übelst schlecht waren.
Tarantula, Der Blob, American Werewolf...

Nein, überhaupt nicht. Wenn ich Filme damals gut fand, hatte das immer auch mit der Story zu tun, und eine gute Story ist Zeitlos, das einzige was altert, wird, sind die Spezial Effekte. Als Beispiel, hatte mir die Tage noch mal bei einem Streaming Anbieter American Wehrwolf in London angeschaut, dachte mir nur, was sieht das viel steif und unbeholfen aus, aber dann auch, was für eine schräge Geschichte und schwarzer Humor, war wieder begeistert. Oder Terminator eins, mit seinem veralteten stop and motion, und dem verletzten Kopf der wirklich aus heutiger Sicht, wie eine billige Plastikpuppe aussah, aber was für eine Story und Meilenstein in der Geschichte, für mich altern bei einem guten Film, immer nur die Effekte

Er schreibt: Mir ging das mit "American Fighter" so. Ich habe die beiden ersten Teilen bestimmt über 10x in meiner Jugend gesehen und als die BR-Box raus kam, war klar ich brauch die und mach mir nen Nostalgie Abend. Den ersten Teil habe ich schon recht genervt geschaut weil da nix mehr von dem coolen Action-Film meiner Jugend war und der zweite Teil war gefühlt noch schlimmer. Die Gags waren platt, die Action mega schlecht choreographiert und es war einfach nur langweilig. 3 und 4 habe ich mich dann erst gar nicht mehr ran getraut, da ich die früher schon nicht gut fand.

Das mag daran liegen, dass man da doch etwas abstumpft. Ich gebe zu, das lockt heute keinen mehr hinterm Ofen vor, aber zu seiner Zeit neu und ungewohnt.

Ich denke man muss alle Filme im Kontext ihrer Zeit sehen. Manches geht eben heute gar nicht mehr, weil einfach nur albern oder politisch nicht mehr korrekt oder es sind eben zeitlose Klassiker. Zu Letzterem gehört für mich immer wieder "Wir sind keine Engel"...zu Weihnachten ein Muss.

Schuh des Manitu, Spaceballs, Ritter der Kokosnuss (und überhaupt alles von Monty Python) immer wieder gerne, vor allem wenn man etwas Abstand lässt. Verstehe aber auch, wenn andere darüber nicht lachen können....manchmal schon etwas speziell.

Was ich partout nicht mehr sehen kann, als Kind und Jugendlicher aber geliebt habe, sind Filme mit Jerry Lewis. Schon wenn ich die (Synchron-) Stimme nur höre zappe ich sofort wieder weg.

Ohh ja.
Ich Liebte 007, sah besonders den sehr männlichen Sean Connery sehr gerne.

Aber dieses Macho Gehabe , oft sehr frauenfeindlich ,
Kann ich heute nicht mehr ertragen.

Ich kann leider Mel Gibson nicht mehr sehen wegen seinem religiösen Wahn. Dabei fand ich Braveheart soooooo schön damals.

Koala

Ich muss sagen, dass ich auch damals schon gemischte Gefühle hatte bei "Eine verhängnisvolle Affäre". Ich kann mich an Gespräche erinnern.

Koala

Was hat das mit den Filmen zu tun?

Mir gelingt es leider nicht immer so gut, Künstler und Kunst so sauber zu trennen.

Koala

Es hat mit der fehlenden Sympathie für den Darsteller zu tun.

Sorry, aber ich finde das geht in eine Richtung, die wiederum ich zum Kotzen finde.
Man muss Kunst und Künstler auch trennen können.
Sonst könnte Niemand jemals Wagner hören (Antisemit), Nitzsche lesen (Misogynist), Luther Choräle singen (Antisemit) oder Picassos Werke anschauen (sehr fragwürdiges Frauenbild).

Tut mir leid, wenn Du das zum Kotzen findest.
Ich stehe dazu, dass mir vieles die Kunst verderben kann.

Koala

Und vlt machen Menschen das auch aus solchen Gründen genau so.
Darüber urteile ich nicht.