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The Apprentice: The Trump Story (2024)

**********acuda Paar
12 Beiträge
Themenersteller 
The Apprentice: The Trump Story (2024)
Der Film „The Apprentice“ von Ali Abbasi zeigt Donald Trumps Aufstieg in den 70er Jahren.

Eine sehr gute Filmbesprechung mit Spoilern gibt es in der Taz. Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns den Film anschauen sollen. Wie sieht es bei euch aus?

https://taz.de/Trump-Film-The-Apprentice/!6039579/


*****jes Mann
2.301 Beiträge
Naja, wenn relativ kurz vor einer Wahl eine Biografie zu einem Politiker erscheint, vermute ich dahinter immer eine intervention, egal zu welchen Politiker. Entweder wird dieser übermäßig heroisiert, oder eventuell auch kompromittiert, höchstwarscheinlich aber selten neutral dargestellt. Würde diese Biografie zeitlich unabhäng der Wahlen erscheinen, wäre es vielleicht sogar interessant
*****n_N Mann
9.751 Beiträge
Zitat von **********acuda:
Eine sehr gute Filmbesprechung mit Spoilern gibt es in der Taz.
*haumichwech* Ich hab noch kein Wort gelesen und weiß jetzt bereits das es keine "sehr gute" Filmbesprechung sein wird und dafür muss ich nicht mal Nostradamus sein.

Moment...
...
...
...und ich hatte recht. Scheiße bin ich gut. *smile*

Für eine sehr gute Filmbesprechung sollte man dann doch eher auf Medien zurückgreifen, die zumindest so tun, als würden sie etwas neutraler auf ein Werk schauen und sich mit dem Medium "Film" wenigstens etwas auskennen.
Beides ist hier offensichtlich nicht der Fall.
Es wird weder das "für und wieder" besprochen, noch über den Aufbau des Films, die Inszenierung, die darstellerische Leistung oder über technische Aspekte.......

Die Taz liefert hier ne grobe Zusammenfassung des Films und das ist so weit von ner sehr guten Filmbesprechung entfernt wie wir vom Rand des Universums.

Aber *nein*, ich finde den Showman zwar ganz unterhaltsam und es ist beachtlich, was er in seinem Leben erreicht hat, ein Film über ihn würde ich mir jedoch nur anschauen, wenn er mir einen, für mich, guten/interessanten Unterhaltungswert verspricht.
Das sehe ich hier nicht wirklich....wobei...vielleicht mal als Lückenbüßer.
**********acuda Paar
12 Beiträge
Themenersteller 
Vorab: Wir sind keine Anhänger von Donald Trump – das lässt sich wohl kaum neutraler ausdrücken. Die Grundprinzipien, nach denen er im Film handelt (angreifen, leugnen, nie eine Niederlage eingestehen), sprechen nicht gerade für eine empathische, menschenfreundliche Persönlichkeit. Dementsprechend erwarten wir von dem Film keine neutrale Dokumentation. Zumal der Zeitpunkt aus betriebswirtschaftlicher Sicht perfekt gewählt ist.

Was uns jedoch beschäftigt, ist die mögliche Wirkung des Films. Wir befürchten, dass er ähnlich wie der Joker-Effekt funktionieren könnte: Trump wird als Figur dargestellt, die gegen gesellschaftliche Normen und Gesetze verstößt und damit Erfolg hat. Leider gibt es viele Menschen, die genau dieses Verhalten bei Persönlichkeiten wie z.B. Elon Musk oder Vladimir Putin bewundern.

Unsere Sorge ist, dass der Film am Ende mehr dazu beiträgt, ihn als „coolen Sau“ darzustellen, als dass er kritisch mit seinen Taten und Aussagen umgeht. Wir möchten nicht das Kino verlassen und denken: “Wow, Trump hat’s drauf.”

Vielmehr möchten wir ihn weiterhin anhand seiner Worte und Handlungen beurteilen und nicht von einem filmischen Narrativ beeinflusst werden, das ihn in einem besseren Licht zeigt, als wir ihn sehen.

Barracuda
*****jes Mann
2.301 Beiträge
Habe die Kritik nicht gelesen, aber wenn’s die Taz ist, weiß ich wo die Reise hingeht *grins*
****e22 Mann
1.047 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von **********acuda:
Zumal der Zeitpunkt aus betriebswirtschaftlicher Sicht perfekt gewählt ist.

Ja, ich denke damit ist auch alles zur Veröffentlichungstaktik gesagt. Ich sehe da auch kein wirkliches politisches Kalkül, das sind eher wirtschaftliche Interessen. Wenn man schon einen Film über Trump macht, dann bringt man ihn natürlich kurz vor der Wahl raus.

Zitat von **********acuda:
Unsere Sorge ist, dass der Film am Ende mehr dazu beiträgt, ihn als „coolen Sau“ darzustellen, als dass er kritisch mit seinen Taten und Aussagen umgeht. Wir möchten nicht das Kino verlassen und denken: “Wow, Trump hat’s drauf.”

Die Sorge ist nicht unberechtigt, ich würde noch zwei weitere Figuren nennen, die auch zeitlich in den Kontext des Films passen: Patrick Bateman in „American Psycho“ und Gordon Gekko in „Wall Street“. Eventuell noch Jordan Belfort aus „The Wolf of Wall Street“. Diese Figuren werden auch gern in neoliberalen Investor-, Andrew Tate- und Cryptojünger Coaching-Sekten kultartig verehrt. Ich selber glaube zwar noch an das mündige Publikum, aber ausschließen kann man natürlich nie, dass eine Figur falsch gelesen wird und Bewunderung auslöst, anstelle abzustoßen.

Am Ende glaube ich jedoch, dass er nicht wirklich die Meinung der Menschen ändern wird: Wer Trump wählt, lässt sich auch nicht von einer negativen Darstellung davon abbringen, im Gegenteil es befeuert sogar das Gefühl, dass dieses „linksliberale“ Hollywood ja nur gegen den amerikanischen Patriotismus ist (auch hier sei gesagt, nicht meine Ansicht, ich denke aber der durchschnittliche konservative Trumpwähler das denkt). Und wer ihn nicht wählt, wird sich nur darin bestätigen lassen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt auf den Film, In meinem bevorzugten Kino wird er erst Ende Oktober laufen, danach freue ich mich schon den Film auch wirklich inhaltlich und qualitativ besprechen zu können. *g*
*****n_N Mann
9.751 Beiträge
Zitat von **********acuda:
Wir befürchten, dass er ähnlich wie der Joker-Effekt funktionieren könnte: Trump wird als Figur dargestellt, die gegen gesellschaftliche Normen und Gesetze verstößt und damit Erfolg hat.
Die Taz hat den Film nicht in der Luft zerfetzt und mag die überwiegend negativen Aspekte in der Darstellung.
Da es nur seichte Manöverkritik am Regisseur gab, dürfte die Sorge wohl ziemlich unbegründet sein.

Den Joker-Effekt hatte Trump als er angeschossen wurde...war aber nicht sonderlich groß.
Hoffentlich wird das mal realistisch verfilmt...das würde ich dann sicher schauen um zu erfahren, was da alles schiefgelaufen ist.
*****jes Mann
2.301 Beiträge
Das die Taz und der Spiegel, keine Trump Befürworter sind, dürfe klar sein, von daher erwarte ich dort keine neutrale Kritik.
Interessanter ist für mich, schafft es der Film negativ Aspekte zu behandeln, ohne diese einseitig politisch zu instrumentalisieren. Es gibt bestimmt viel an seiner Person zu kritisieren, jedoch knapp die Hälfte der US Amerikaner, befürworten Trump, daher verdient es eine ausgewogene Biografie ohne politische Intervention, beleuchtet der Film sachlich negative wie positive Aspekte, bin ich dabei. Uninteressant klingt es nicht
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.671 Beiträge
Die Filmproduktion, für die ein Budget von 16 Millionen US-Dollar zur Verfügung stand,[3] wurde im Mai 2018 mit dem Journalisten Gabriel Sherman als Drehbuchautor angekündigt.[4] Im Oktober 2023 wurde bekanntgegeben, dass der iranisch-dänische Filmemacher Ali Abbasi als Regisseur und Co-Autor an der Produktion beteiligt ist.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/The_Apprentice_%E2%80%93_The_Trump_Story

Nur um die Bemerkungen, der Film wolle den Wahlkampf beeinflussen, in Perspektive zu setzen.
Das Projekt wurde geplant, als es als vollkommen unrealistisch angesehen wurde, dass Trump erneut antreten würde.
**********acuda Paar
12 Beiträge
Themenersteller 
Gerade im Radio gehört, dass der Film heute im Kino startet. 🍿
****e22 Mann
1.047 Beiträge
Gruppen-Mod 
Heute habe ich es endlich geschafft, ihn im Kino zu sehen, passend zur morgigen US-Präsidentschaftswahl. Hier nun meine Einschätzung:

Inhaltlich beschränkt sich der Film auf die 70er bis 80er Jahre, in denen Trump noch viel vom einflussreichen Rechtsanwalt Roy Cohn gelernt hat, aggressiv und skrupellos seine Interessen durchzusetzen. Erzählt wird also die klassische „Schüler wird zum Meister“-Geschichte.

Technisch ist es ein hervorragender Film. Die Bilder sind sehr körnig, wirken analog gedreht und verschaffen ein haptisches Gefühl für das dreckige New York der 70er Jahre. Jeremy Strong, der Roy Cohn mimt, überflügelt schauspielerisch sogar Sebastian Stan, der auch gut funktioniert, vollständig konnte ich ihn immersiv nicht als Trump annehmen, wahrscheinlich weil die reale Figur zur Zeit zu omnipräsent ist… also ist Trump schuld.

Trump selber wird nicht tiefgreifend psychologisiert… Man mag zwar einige interessante Fakten seines Lebens erfahren (ich kannte vieles nicht), aber die Figur selber bleibt einem fern. Regisseur Ali Abbasi legt seinen Film viel systemkritischer an, Trump ist hier nicht der Grund für die derzeitige politische Situation in den USA, er ist die logische Konsequenz. Gäbe es keinen Trump, hätte auch ein Cohn oder ein anderer Clown in die Politik gehen und mit der selben schamlosen Methodik und Rhetorik eine rein amerikanisch-patriotische Politik betreiben können. Und das wird das größte Ärgernis für Trump an diesem Film sein… er entlarvt ihn, dass er kein Macher ist, er ist kein Unikat, sondern nur ein Produkt eines neoliberalen und elitären Politikverständnisses… er ist halt nur ein Apprentice (Lehrling).
******ier Frau
38.607 Beiträge
Gruppen-Mod 
wie immer hervorragend geschrieben *spitze* *guterbeitrag* @****e22 *danke*
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