Fazit zu Walking Dead
Hab mich nach der Ernüchterung nach Folge 3 und 4 nach langem Zögern doch noch durchgequält. Walking Dead ist echt der Inbegriff des "Stark begonnen, doppelt so stark nachgelassen" Prinzips. Nach dem starken, atmosphärischen Einstieg in den Folgen 1 und 2 machte man in Folge drei gleich den größten Fehler. Anstatt die Suche des Hauptcharakters nach seiner Familie zum handlungsantreibenden Element zu machen, löst man die ganze Chose hier schon auf. Die Folge: Soap Opera pur, in der die schauspielerischen Limitierungen mancher Darsteller brutal offen gelegt werden, UND DER Bremsklotz der jüngeren Seriengeschichte überhaupt. Denn fortan gibt es KEINE Handlung mehr, die Walking Dead antreibt. Weder haben die Figuren vor, der Situation zu entfliehen, noch sich zu arrangieren. Sie verharren einfach an der Stelle. Gegen Schluss kommt dann doch Leben in das Grüppchen und die Serie wird unfreiwillig komisch hoch zehn, denn mit der Einführung des CDC tat man sich keinerlei Gefallen. Man kreierte nur einen What the Fuck Moment erster Kajüte, da diese Episode keinerlei Sinn macht. Warum da wer wie handelt, kann nur mit der vollkommenen Abstinenz von Hirn erklärt werden. Die Schlussszene setzt in ihrer Dämmlichkeit dem ganzen die Krone auf und man fragt sich nur: Warum musste das jetzt passieren? Und warum sieht das so scheiße aus?
Überhaupt legt der Schuss nur nochmal offen, wie chronisch tot das Drehbuch der Serie sein muss, denn weder gibt es eine Art Cliffhanger (storybezogen ja auch vollkommen unmöglich!) noch irgendeine andere Art von Spannung. Walking Dead ist am Ende da, wo die Serie am Anfang war. Im Handlungsnirvana. So fällt es auch echt schwer, dran zu bleiben und sich von Folge zu Folge aufzuraffen, dranzubleiben. Zumal man im Grunde eh nur ein Best Of der jüngeren Zombiefilmgeschichte geboten bekommt, dass man so schon viel zu oft und verdammt nochmal VIEL besser gesehen hat. So verkommt dann auch die vielzitierte Brutalität zum reinen Selbstzweck, denn sie setzt die eigentlichen Highlights. Und irgendwie ist das schon nen bisserl wenig ...
4 von 10
In diesem Sinne:
freeman