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Kritik zu Knight and Day

****man Mann
12.950 Beiträge
Themenersteller 
Kritik zu Knight and Day
Knight and Day

Copyright: Twentieth Century Fox

Originaltitel: Knight and Day
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: James Mangold
Darsteller: Tom Cruise, Cameron Diaz, Peter Sarsgaard, Maggie Grace, Paul Dano, Marc Blucas, Viola Davis, Jordi Mollà, Dale Dye u.a.

---------------- Story ------------------

Stellt euch doch bitte einmal vor, ihr steht an einem Flughafen und rennt unvermittelt in einen gutaussehenden Kerl. Der smarte Sonnyboy wickelt euch gekonnt um den Finger, entschuldigt sich für den Aufprallunfall, rückt gemeinsam mit euch eure Habseligkeiten wieder zurecht und schiebt euch weiter Richtung Sicherheitskontrolle. Jene kaum passiert rennt ihr unbedacht schon wieder diesen Typ über den Haufen und wieder scheint es ihn nichts auszumachen! Schicksal? Ein Wink mit dem Liebeszaunpfahl? Und ob es etwas zu bedeuten hat, dass ihr im Flugzeug letztlich fast alleine mit ihm seid und ungehemmt flirten könnt? Was tun? Klar, ab auf die Toilette, den Busen gerichtet, Parfum aufgetragen und Angriff! Seltsamerweise befindet sich das Flugzeug inzwischen im Sinkflug und alle anderen Passagiere sind tot. Ungläubig bestaunt ihr, wie der Fremde die Passagiermaschine auf einem Highway landet und während ein von ihm verabreichtes Betäubungsmittel bei euch wirkt, erzählt euch der Fremde, er sei ein Agent auf Weltenrettungsmission. Würdet ihr euch seinen Katalog an Tipps und Kniffen, den er euch förmlich eintrichtert, einprägen? Und wie würdet ihr mit den Erfahrungen umgehen? Vor allem, was macht ihr, wenn euch der Fremde wieder begegnet?

---------------- Kritik ------------------

Tja, viele werden bei diesem fantasieanregenden Einstieg sicherlich ausgestiegen sein. Die einen, weil sie keine Frau sein wollten (Chauvieschweine!), die anderen, weil sie sich dachten: Scheiße, wenn ich mir schon vorstellen soll, ich sei Cameron Diaz, dann will ich gefälligst vor einem Spiegel hocken und an mir rumspielen (diese Ferkelfraktion weiß dann wenigstens schon mal, um welchen Film es hier geht *zwinker* ). Der Rest, der durchgehalten hat, kennt nun die Ausgangssituation der wirklich hochtourigen und enorm unterhaltsamen Actionkomödie Knight and Day, die ihrem Genre endlich wieder einmal alle Ehre macht und so ziemlich zum Besten gehören dürfte, was das eh immer etwas mitleidig belächelte Genre je hervorgebracht hat. Woran das liegt? Nun, die Geschichte dürfte daran nicht ganz unschuldig sein. Diese hat zwar die typischen Versatzstücke an Bord und bedient alle Klischees, die man so kennt, macht dies aber mit unglaublichem Verve, enormen Tempo und einem unübersehbaren Augenzwinkern, was es einem zur puren Freude macht, der straff durchgezogenen Handlung zu folgen. Vor allem dann, wenn sich die eh immer ein wenig unvorhersehbare Storyline wunderbare kleine Schlenker vorbehält, die einen das zuvor Gesehene ziemlich hinterfragen lassen und ein erstaunlich gelungenes Spiel um Intrigen, hinterhältige Allianzen und undurchsichtige Charaktere aufspannen, was vor allem gegen Ende für ein nicht unerhebliches Maß an Spannung sorgt. Sehr plausibel oder logisch ist das ganze Gebräu letztlich zwar nicht, aber jedem, der sich darüber aufregt, werfe ich einfach einmal ein „Scher dich aus meinem Multiplex du Arthousepunk“ an den Kopf ;-).

Letztlich sind es eh zwei andere Punkte, die Knight and Day zum puren Blockbustergenuss machen. Punkt eins ist die irre Action. Knight and Day hetzt förmlich von Actioneinlage zu Actioneinlage. Alles beginnt mit einem Hand to Hand Fight in einem Flugzeug, bei dem Tom Cruise beweist, dass einige Kampfsportskills seiner Ethan Hunt Rolle aus Mission Impossible immer noch präsent sind. Hier schnellt der Bodycount auch mal ganz flott nach oben und alles mündet in eine gigantische Desastersequenz, die man in einem Film dieser Couleur nicht zwingend erwartet hätte, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Eine fette Explosion später setzt es das nächste fette Actionhighlight. Eine Materialschlacht auf einem amerikanischen Highway, bei der fast beiläufig Nobelkarossen zermantscht und in ihre Einzelteile zerlegt werden. Der Unterschied zu ähnlichen Szenen anderer Actionknaller der letzten Zeit? Die Kamera hält still. Sie bebildert, macht aber nicht die Action und so kann man den puren Gigantismus dieser Szene noch mehr genießen. Am Ende liegt Cruise auf einem Autodach, ein Auto fliegt sich überschlagend um Haaresbreite über ihn hinweg ... nichts besonderes meint ihr? Ok, nur spielt sich diese Szenerie in einem ganz normalen Verkehrstunnel ab, bei dem zwei Autos übereinander schon arg wenig Platz haben *zwinker* ... Einfach geil. Punkt! Danach huldigt man John Woo, wenn Cruise mit zwei MP5’s gleichzeitig rumballernd zum großen Bäddietodesballett lädt, um kurz darauf in einem Zug zu kicken, über Dächer zu hetzen, mit einem Motorrad vor Stieren zu flüchten und immer und immer wieder vermeintliche Bösewichter zu killen. Dabei führt Knight and Day den Zuschauer über den halben Erdball. USA, Österreich, Spanien, eine Südseeinsel, die man im Mittelteil einfach mal wegsprengt ... Ein James Bond hätte an diesem Film seine wahre Freude, zumal Regisseur James Mangold die Vorzüge der einzelnen Landstriche trefflich inszeniert.

Und es gibt sogar eine Szene, die in meinem Kino spontanen Szenenapplaus erntete, und die ich so in noch keinem Film zuvor gesehen habe. Cruises Charakter hat im Laufe des Filmes viel Spaß daran, Cameron Diaz zu betäuben, um sie so aus der Action herauszuhalten (nicht, was ihr Ferkel wieder dachtet *zwinker* ). In einer Szenenfolge ist Diaz also betäubt und immer wieder einmal blendet dann die Kamera kurz auf, um zu verdeutlichen, dass sie kurz von ihrer Betäubung erwacht. Und immer wenn sie das tut, sieht sie Cruise an immer anderen Orten in wildester Action. Alles um sie herum explodiert und alles was jede kurze Wachphase beendet, ist ein cooler Spruch von Cruise, der sie beruhigt und ihr empfiehlt, sich weiter auszuruhen. Alleine was in dieser Szene an Ideen aufgefahren wird und was hier auch für ein Humor lanciert wird, lässt Knight and Day ohne jedweden Zweifel aus dem Wust ähnlicher Filme weit herausragen. Zwar doppelt der Film die Szene noch einmal und versemmelt diese ein wenig, den Originaltätsbonus macht dies aber nicht kaputt. Großartig!

Der zweite wichtige Punkt, der zum schlussendlichen Gelingen von Knight and Day beiträgt, ist das Hauptdarstellergespann Cruise und Diaz. Beide hatten ja in Vanilla Sky schon miteinander zu tun. Allerdings kam der vor allem Diaz' eigentlichem Naturell nicht wirklich entgegen, denn auch wenn ich kein Problem mit Frau Diaz habe, so nehme ich ihr ernste Rollen einfach überhaupt nicht ab. In Knight and Day darf sie sein, wie man sie kennt und eventuell liebt: Laut, liebenswürdig tappsig, überspannt und witzig. Zudem, darf sich ihre Figur vom Mauerblümchen zum Flintenweib mausern, was Frau Diaz sichtlich gefällt und auch die Chemie mit Cruise stimmt einfach. Vor dem Film hatte ich Angst, dass die beiden in ihrem Zusammenspiel etwas septisch wirken könnten. Nach fünf Minuten Laufzeit erwies sich diese Angst als vollkommen unbegründet.

Was auch und vor allem an Tom Cruise liegt, der hier mit soviel Verve und Spielfreude seine Agentenrolle des Ethan Hunt parodiert, dass es eine helle Freude ist. Doch nicht nur Hunt ist zum Abschuss freigegeben. Auch einen Spaßbond kann man in der gesamten Anlage der Figur erkennen und auch dieses Franchise um den unsterblichen Superspion nimmt man mit Wonne aufs Korn. Dabei erlebt man Cruise so locker und lässig wie schon seit Jahren nicht mehr. Er ist beständig am Schmunzeln, Flirten und Bäddies verkloppen und genießt jede Minute. Der unerwartet trockene Humor seiner Figur steht Cruise vorzüglich und kontrastiert zudem hervorragend den überspannt angelegten Witz von Diaz’ Rolle. Und die wenigen, nicht sonderlich fordernden Schauspielmomente (ja, auch davon gibt es ein oder zwei) schultert der Mime mit Leichtigkeit.

Da sich Knight and Day wirklich übermächtig auf seine zwei Hauptfiguren konzentriert, gehen die restlichen Darsteller leider etwas unter. Das gilt vor allem für den immer so herrlich entrückt wirkenden Peter Sarsgaard, der sich leider recht schnell damit abfindet, in diesem Film nur Staffage zu sein und das, wo seine Rolle auf dem Papier eigentlich wunderbar ambivalent gewesen sein muss. Auch fehlt leider ein echter und vor allem fieser Bösewicht. Die Gegner von Cruise und Diaz bleiben lange Zeit seltsam gesichtslos und das, was dann präsentiert wird, ist der typische Klischeelatinoschmierlappen. Auch der Soundtrack bleibt wie die Nebendarsteller seltsam blass und keines der Themen hallt auch nur eine Minute irgendwie nach.

---------------- Fazit ------------------

Letztendlich sind diese Probleme aber ziemlich nichtig und hat Knight and Day meines Erachtens eigentlich nur ein echtes Problem. Und das ist sein Hauptdarstellergespann. Denn wer mit Cruise und/oder Diaz nichts anfangen kann oder gar mit einem von beiden ein Problem hat, der wird mit diesem Film zu keiner Sekunde glücklich. Knight and Day ist die Cruise/Diaz Show und könnte auch Cruise and Diaz heißen. Da auf mich derartige Animositäten nicht zutreffen, ist Knight and Day für mich der Prototyp des unterhaltsamen Sommerblockbusters, der aufgrund straffer, geradliniger Handlung, die sich dennoch kleinere Schlenker vorbehält, relaxter Stars, flottem Tempo, tollem Humor und unglaublich spektakulärer Action einfach riesigen Spaß macht und damit alle Anforderungen erfüllt, die man an einen Film dieser Art haben kann.

In diesem Sinne:
freeman
****_by Mann
38 Beiträge
Hi,
Erstmal danke für diese sehr unterhaltsame Kritik! Ich fand den Film auch sehr unterhaltsam, auch wenn der Trailer leider bereits einiges vorweggenommen hat.

Im Nachhinein sind mir einige Ungereimtheiten aufgefallen und der Film arbeitet mehr als einmal mit dem Trick dass längere Handlungsabschnitte regelrecht verschlafen werden.

Aber alles in Allem sehr unterhaltsam, für mich irgendwo zwischen Mission Impossible und Charlies Engel einzuordnen.
naja
wir schließen uns Byte an aber ist irgendwo nicht jedermann geschmackt weil es auf einer art wiederum langweilig ist
@freeman
Eigentlich war das für mich nur ein DVD-Kandidat, aber ich schätze jetzt werde ich aufgrund der Kritik von dir doch mal einen Kinobesuch wagen (muss nur meine Freundin noch überzeugen). Aber wehe der taugt dann nichts … *freundchen*
*zwinker*

Grüße
Jimbo
****man Mann
12.950 Beiträge
Themenersteller 
Dann haste dank Freundin schonmal ne Ablenkung *zwinker*

In diesem Sinne:
freeman
****ar Paar
70 Beiträge
Jo
Echt super Film, leider wurde mit den Spezialefekten wieder stark übertrieben.

Anschauentswert
....
ICh hab ihn am Montag gesehen, und ich fand ihn Klasse. *top* *top2*

Ist aber einfach Geschmackssache und ich mag ja Tom Cruise daher schon ein muß für mich.

Viel Spaß die ihn sich noch angucken werden *g*

LG

Hexe
Eine Sache noch ...
„Scher dich aus meinem Multiplex du Arthousepunk“

Wie geil ist das denn!?!
*lol* *bravo*

Grüße
Jimbo
******nwo Mann
53 Beiträge
ist halt geschmackssache, ich mag Carmeron Diaz, also werde ich ins Kino gehen.


LG
Gesehen und für Super empfunden
Das war echt mal wieder ein Klasse Film. Wir gehen jeden Dienstag ins Kino und wurden schon so manch einmal enttäuscht.

Aber der Film hat wieder einiges Wettgemacht.


Tolle Aktion, Lustig von vorne bis hinten und zwei grandiose Hauptdarsteller.


Allerdings war ich von den driftenden Smarts überrascht und der schier unglaublichen Motorleistung dieser fahrenden Schuhschachteln *g* Immerhin haben sie ein Motorrad verfolgt.

Das ist Hollywood wie wir es lieben...


Viel Spaß beim Anschauen, es lohnt sich


LG Nine und Thorsten
**********_D_ni Mann
1.385 Beiträge
Nun, ganz unterhaltsam, aber funktioniert für mich weder in der Action- noch in der Humorrichtung wirklich. Nett, sage ich mal.. *gg*
Durchsichtig
Ich fand den Film sehr unterhaltsam, aber ein Highlight in den Filmanalen wird er sicherlich nicht werden.
Ich fand den Film eher wie eine Comicverfilmung, denn so unzerstörbar, wie die Beiden durch die miesen Situationen kommen, auch wo man gar nicht weiß, wie es von statten gegangen sein könnte (mit dem Kopf nach unten in der Zelle hängend z.B.), so gab es intelligentere Filme. Aber die "unschuldig" entrückte Charakterdarstellung von Tom Cruise hat sicherlich schon etwas Scientologisches... Man muss wohl nur daran glauben, dass nichts unmöglich ist.
Wie dem auch sei, ein spassiger Film mit zu vielen Toten, wo so einige auch nichts dafür konnten.

Laut meiner Tochter freue ich mich schon auf den Film Inception, wo mir die Idee schon so abstrus gut und neu vorkam, dass ich schon wegen der Bilder sehr neugierig bin.

Gruß in die Runde,
Stefan
Freeman … danke für den indirekten Tipp! *mrgreen*
Wahnsinnig charmante Actionkomödie, welche sich zu keinem Zeitpunkt zu ernst nimmt. Dabei halten sich die zwei wichtigsten Merkmale … nämlich Action und Humor … wunderbar die Waage und so vergehen die knapp zwei Stunden wie im Flug. Und seit Lethal Weapon wurde nicht mehr so nett Smalltalk betrieben, während den Protagonisten die Kugeln um die Ohren fliegen. Herrlich!
*guerilla* *blabla*
Zudem versprühen Cameron Diaz und v.a. Tom Cruise wieder den Leinwandcharm der sie einst in die A-Liga katapultiert hat. Da stimmt die Chemie einfach und man sieht dass alle Beteiligten mit ziemlich viel Spaß bei der Sache waren … und das überträgt sich auch auf den Zuschauer. Schade, das der Film anscheinend hinter den Erwartungen des Filmstudios blieb, was nun die dritte Fortsetzung von Mission: Impossible beeinflussen könnte.

Grüße
Jimbo
****man Mann
12.950 Beiträge
Themenersteller 
Freeman … danke für den indirekten Tipp!

Gerne doch hihihihihi

In diesem Sinne:
freeman
*******004 Paar
52 Beiträge
Können den Film nur empfehlen! *top2*
War der erste Film den wir gleich
zweimal im Kino sehen mussten. *wow*
Fand den Film sehr gelungen:-)
unterhaltsame action gespickt mit viel humor! so mag ich das:-)
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