TV-Tipps

Arte hat immer gute Sachen - es gibt sogar ein eigenes Arte-Heft für das monatliche Programm.

Wie wäre es am 15.3. 20:15 Uhr:
"Unser täglich Gift" mit anschließender Diskussion.

Gerade entdeckt, läuft heute Abend um 23.15 Uhr im WDR. Ich kann diesen Film nur wärmstens empfehlen. Abgesehen von der wirklich humanistischen und medizinischen Seite Kandels, Nobelpreisträger, entlässt der Film den Besucher mit einem befreiendem Lächeln über einen Wissenschaftler dessen Lachen einfach ansteckend ist.




Auf der Suche nach dem Gedächtnis

"Ohne Gedächtnis wären wir nichts!" Der weißhaarige Herr mit dem ansteckenden Lachen weiß, wovon er spricht: Als Pionier der Hirnforschung ergründet Harvard-Absolvent Eric Kandel seit den 50ern die Prozesse bei der Speicherung von Erinnerungen, 2000 wird seine Karriere mit dem Nobelpreis für Medizin gekrönt. Petra Seeger hat den US-Wissenschaftler zwei Jahre lang begleitet. Sie ist auch dabei, als der gebürtige Wiener Jude die Stätten seiner Kindheit besucht - eine Spurensuche, die wiederum seine Arbeit illustriert.

Ein zutiefst menschlicher und optimistischer Film über das Ausleben von Sexualität in allen möglichen Spielarten - sozusagen der Film zu Joyclub. Viele werden den Film kennen und sich freuen, daß er jetzt im Fernsehen läuft, alle anderen sollten ihn unbedingt kennenlernen. Im amerikanischen Independentkino (und erst recht in Mainstreamfilmen) gibt es selten so explizite Sexszenen zu sehen. Hier sind sie ausgesprochen ästhetisch und humorvoll in die Handlung integriert und erscheinen als die normalste Sache der Welt. "Shortbus" ist ein einziges Plädoyer für Toleranz und Liberalität. Hinzukommt der großartige Soundtrack (Yo La Tengo, Animal Collective usw). Wer mir nicht glaubt, der lese auch die begeisterten Kommentare auf youtube. Zu sehen am kommenden Mittwoch (22.6.) um 23.35 Uhr auf arte (der Trailer vermittelt nur ansatzweise einen Eindruck).