Meningokokkenerkrankung im KitKatClub – die Fakten:
Ein Gast, der am letzten Samstag (29.09.2018) den Club besucht hat, ist an einer bakteriellen Hirnhautentzündung erkrankt. Diese Infektion kann tödlich sein, deshalb gibt es auch eine Meldepflicht des behandelnden Arztes, er muss umgehend das Gesundheitsamt informieren. Das ist heute im Laufe des Tages geschehen. Leider geht es dem erkrankten Gast sehr schlecht, deshalb war es auch nicht möglich, zu erfragen, mit wem er näheren Kontakt bei uns im Club hatte. Aus diesem Grund hat sich das Gesundheitsamt dann entschieden, eine Pressemitteilung herauszugeben. Die Idee war, möglichst viele Leute zu informieren, die letzten Samstag ebenfalls den Club besucht haben. Hat ja auch geklappt – Funk & Presse berichten darüber. Leider verbreitet sich aber dadurch jetzt auch eine Panik, die nicht begründet ist.
Erst einmal muss sich niemand Sorgen machen, der am letzten Samstag nicht im Club war.
Alle Mitarbeiter sind bis jetzt symptomfrei und haben außerdem die Möglichkeit, vorsorglich eine Antibiotikatherapie zu beginnen – damit ist eine Übertragung auf neue Gäste ausgeschlossen.
Wer am Samstag da war und folgende Symptome hat, sollte so schnell als möglich einen Arzt aufsuchen oder in die Notaufnahme gehen.
Das Krankheitsbild:
Beginnt häufig als Nasen-Racheninfektion mit plötzlich auftretendem Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schwindel und schwerem Krankheitsgefühl. Hinzu kommen Erbrechen, Nackensteifigkeit, Benommenheit, Bewusstseins-trübung, Krämpfe und Hautblutungen.
Eine weitere Ansteckung im Club ist nach Aussagen der Ärzte & des Amtes sehr unwahrscheinlich.
Wer trotzdem vorsorgen möchte, besuche doch bitte einen Arzt & lasse sich das notwendige Antibiotikum geben.
Das Merkblatt des Gesundheitsamtes hänge ich nun noch an, darin steht alles Wissenswerte:
"Das Gesundheitsamt informiert über Meningokokkenerkrankung:
Meningokokken sind Bakterien, die eine bakterielle Hirnhautentzündung (Meningitis) und/oder eine Überschwemmung des Körpers mit Bakterien (Meningokokken-Sepsis) hervorrufen können. Sie siedeln aber auch bei manchen Menschen im Nasen-Rachenraum, ohne eine Erkrankung hervorzurufen (Keimträger).
Ansteckungsweg:
Die Bakterien können z.B. durch Husten, Niesen oder Küssen weitergegeben werden (Tröpfcheninfektion). Für die Übertragung ist ein enger Kontakt mit einem Keimträger oder Erkrankten erforderlich.
Inkubationszeit:
Die Inkubationszeit ist die Zeit zwischen der Erregeraufnahme und dem Auftreten erster Krankheitszeichen. Diese beträgt 2 bis 10 Tage, in den meisten Fällen 3 - 4 Tage.
Krankheitsbild:
Beginn häufig als Nasen-Racheninfektion mit plötzlich auftretendem Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schwindel und schwerem Krankheitsgefühl. Hinzu kommen Erbrechen, Nackensteifigkeit, Benommenheit, Bewusstseins-trübung, Krämpfe und Hautblutungen.
Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Krankheitserscheinungen oft weniger charakteristisch ausgeprägt. Es können z. B. Fieber, Erbrechen, Reizbarkeit oder auch Schläfrigkeit, Krämpfe und Aufschreien auftreten. Die Nackensteifigkeit kann fehlen.
Es gibt zwei Verlaufsformen der Meningokokkenerkrankung, die einzeln oder gemeinsam auftreten können:
• Hirnhautentzündung (Meningokokken-Meningitis)
• Überschwemmung des Körpers mit Bakterien (Meningokokken-Sepsis)
Was ist beim Krankheitsverdacht zu tun?
Ganz entscheidend für den Ausgang der Erkrankung ist eine sofortige Behandlung mit einem Antibiotikum. Bei Krankheitsverdacht sollte sich der Betroffene daher sofort in ärztliche Behandlung, nach Möglichkeit in einem Krankenhaus, begeben.
Was ist bei Kontaktpersonen von Erkrankten zu beachten?
Enge Kontaktpersonen von Erkrankten haben ein erhöhtes Risiko, an einer Meningokokkeninfektion zu erkranken.
Enge Kontaktpersonen von Erkrankten sind alle Haushaltsmitglieder;
Merkblatt Meningokokken der Berliner Gesundheitsämter Stand: 10.10.2012
Arbeitsgruppe Merkblätter - Berliner Gesundheitsämter / LAGeSo
Personen, die mit den Speichel oder Atemwegssekreten des Patienten in Berührung gekommen sind (z.B. Intimpartner, enge Freunde, Spielkameraden, medizinisches Personal z.B. bei Mund-zu-Mund-Beatmung, Intubation und Absaugen des Patienten ohne Mundschutz, etc.);
Kontaktpersonen in Einrichtungen mit haushaltsähnlichem Charakter wie z.B. Internaten, Kasernenstuben; Kontaktpersonen in Kindereinrichtungen mit Kindern unter 6 Jahren - bei gut nachvollziehbarer Gruppentrennung nur die betroffene Gruppe; Enge Schulkontakte (z. B. Banknachbar, bestimmte gemeinsame Sportarten mit engen Kontakten).
Bei engen Kontaktpersonen wird eine vorbeugende Behandlung mit einem Antibiotikum empfohlen, die schnellstmöglich begonnen werden sollte. Daher sollen auch enge Kontaktpersonen sich baldmöglichst ärztlich vorstellen. Ein Arzt oder das Gesundheitsamt müssen entscheiden, ob eine vorbeugende Maßnahme notwendig ist. Sinnvoll ist eine solche Maßnahme maximal bis
10 Tage nach dem letzten Kontakt zu einem Erkrankten.
Hygienemaßnahmen:
Erkrankte Patienten sind in der Regel 24 Stunden nach Beginn der Behandlung mit wirksamen Antibiotika nicht mehr ansteckend. Daher müssen Patienten mit Meningokokkeninfektionen nur in den ersten 24 Stunden der Therapie räumlich isoliert werden.