*****ger Paar
Themenersteller Gruppen-Mod
Ich (Jan) kann jetzt nur für mich sprechen. Grundsätzlich habe ich zwei Wege, mich einem Dialekt zu nähern:
1.) körperlich
Jede Sprache und auch jeder Dialekt "fühlt" sich anders an. Beispiel: Lest mal direkt hintereinander eine Seite englischen Text laut und hinterher eine Seite deutschen.
Jeder Dialekt hat charakteristische wiederkehrende Lautungen, was bestimmt, wie man den Mund bewegt, wie die Lippen sich formen, wie man Kinn und Zunge bewegt, ergo ein eigenes Körpergefühl. Und das versuche ich zu erarbeiten.
2.) klanglich analytisch
Schon als Kind hatte ich eine Art "fotografisches Gedächtnis" für Geräusche entwickelt. Ich kann wie ein Rekorder lange Sequenzen von Geräuschen oder Stimmen im Kopf speichern und wieder vorholen*. Irgendwann kam dann die Fähigkeit dazu, im Kopf - mit Augen zu und in einer ruhigen Umgebung - Teile aus den "Aufnahmen" herauszuschneiden und zu analysieren. Auf diese Weise versuche ich, die klanglichen Charakteristika von Dialekten zu finden und nachzuahmen.
3.) grammatikalisch
Dialekte haben teils eigene Grammatiken und Vokabeln, was wiederum erheblichen Einfluß auf den Klang hat. So richtig bewußt wurde mir das, als ich nach Bayern zog und gleich zwei neue Fremdsprachen lernen mußte: Ober- und Nierderbayerisch.
• Leider reicht es nicht, um lange Wortbeiträge aus dem Kopf zu transkribieren, das wäre großartig.