Wagner und ich
Noch vor ein paar Jahren habe ich über die Gattung der Wagnerianer gelästert, die ihren eigenen Gott, ihren eigenen Tempel, ihre eigenen verschrobenen Ansichten zu Aufführungspraxis hätten - und die keine Ohren mehr für anderes hätten, Beethoven, Liszt und Bruckner bestenfalls als "Zuarbeiter" oder "Wegbereiter" oder "Nebenfiguren" zu Wagner betrachten konnten.
Letzteres würde ich natürlich auch nach wie vor nicht gelten lassen. Jedoch höre ich seit einem Viertel Jahr fast nichts anderes mehr als Wagner (ok, dieses Forum kann natürlich eine Hilfe sein, von dieser Droge herunterzukommen). Wie es kam, weiß ich gar nicht mehr so genau. Entweder kam ich über die Rienzi-Phantasie von Liszt, oder über die Biographien von Loriot, Liszt, Nietzsche, oder einfach so. Früher mochte ich es eher symphonischer und landete daher bei Mahler oder Bruckner oder Strauss, oder ich landete in der Klaviermusik von Liszt, Chopin und Grieg, auch selbst-spielend.
Aber auf einmal - hat es mich gepackt.
Ich wähle das Ende meiner Lieblings-Ring-Oper, welches martialische Hits ebenso kennt wie unglaublich intime Momente: Walküre, Feuerzauber.