Schostakowitsch, 24 Preludien und Fugen op. 87
1950 durfte der Komponist zum Leipziger Bachfest anlässlich des 200. Todestages des Thomaskantors reisen, obwohl er in seinem eigenen Land zu dieser Zeit weitgehend verfemt war als Vertreter eines dekadenten Formalismus.
Aber Stalin mochte es gern, seinen weltweit bekanntesten Komponisten im Ausland als Aushängeschild zu präsentieren.
Nach den Tagen in Leipzig komponierte Schostakowitsch in Anlehnung an Bach dieses gewaltige Werk, das er der Pianistin Tatjana Nikolajewa widmete, die es dann mit einer Sondergenehmigung Stalins zur Uraufführung brachte.
Es gibt momentan eine neue Einspielung mit dem Pianisten Igor Levit. Seine Deutung ist von einer Tiefe und Schönheit, die absolut fesselnd ist, obwohl nach meiner Wahrnehmung die häufigen Brüche und der Sarkasmus in den Werken des Komponisten hier keine so große Rolle spielen.
Dafür ist diese Aufnahme vielleicht eine Botschaft, von der viel Frieden und Menschlichkeit ausgeht.
Leider ist im Netz nur die Nr.1 abrufbar. Aber vielleicht kommt auch hier schon das Typische der ganzen Einspielung zum Ausdruck