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Was passiert bei klassischer Musik mit mir

*******uck Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
Was passiert bei klassischer Musik mit mir
Ältere freds sind schon geschlossen, die dieses Thema berühren und es würde den Vorstellungsfred sprengen, denke ich.

Ich bin natürlich als Ausführender in einer besonderen Position.
Teil einer großen Aufführung zu sein, wie einer Bruckner oder Mahlersinfonie, oder einer großen Oper, ist schon etwas besonderes und durchaus ekstatisch.
Bei einer Oper von R. Strauss oder R. Wagner werden es schon mal fünf bis sechs Stunden, in denen sich langsam ein Höhepunkt aufbaut. Man ist Teil von etwas wirklich Großem und es dauert hinterher oft Stunden, um wieder in die Normalität einzutauchen.
Durchaus mit wirklich guten Sex zu vergleichen.

Aber auch als Zuhörer bin ich Teil dieser einmaligen Aufführung und mit 1000 oder mehr anderen Menschen zu zuhören, in die Emotionen abzutauchen, gelingt mir nur bei klassischer Musik. Von Bach über Mozart und Beethoven und auch im 20. Jahrhundert.

Fritz Wunderlich bringt mich zum weinen, Ernst Gröschel, den kaum jemand kennen wird, erschüttert mich mit seinem Beethoven auf dem Hammerklavier, Anja Harteros liege ich nach Arabella zu Füßen.

Sex zwischen Tür und Angel ist dann eher nichts für mich. Eben auch hier die Berührung, die nicht an der Oberfläche endet.

Es sind eben auch spirituelle Erfahrungen, die nicht an eine Religion oder gar Konfession gebunden sind. Gerade die letzten Werke der großen Komponisten erreichen Ebenen, die den Rahmen sprengen.

Klassische Musik ist für mich also weniger als Hintergrundmusik geeignet.
Wenn ich Liebe mache, will ich auch auf meine Partnerin konzentriert sein.

Aber ich spiele auch gerne richitge, originale bairische Blasmusik, also keine Pseudovolksmusik, wie sie im Fernsehen verkauft wird. Das macht einfach auch mal Spaß und da muss ich dann nicht jeden Ton auf die Goldwaage legen, sondern es darf gelacht werden.
Ist also wie im richtigen Leben, alles zu seiner Zeit. Es lebe das Spiel!

So, vielleicht kann ich damit ja jemanden anregen, von sich zu erzählen.
*********frau Frau
9.499 Beiträge
Ich könnte es nicht besser schildern. *g*

Schönes Thema, übrigens. *top*
*****888 Frau
14 Beiträge
Als Synästhetikerin geschieht in mir sehr viel, wenn ich Musik höre. Besonders in Aufführungen, da ich Musik nicht nur höre, sondern sehe und ja, auch rieche und schmecke. Klassische Musik sieht für mich am schönsten aus.

Manchmal muss ich den Saal sogar verlassen, da auch das Schöne unerträglich werden kann in seiner Intensität.

Und so erlebe ich auch die erotische Begegnung mit all meinen Sinnen und in den verrücktesten Kombinationen derselben. Ein liebloser, oberflächlicher Akt kommt bei mir so schal an, dass ich danach noch tagelang weinen möchte ob der Enttäuschung. Ein schönes Erlebnis hingegen bringt meine Seele dazu, die schönsten Melodien zu summen. Ebenfalls tagelang. Ein Mann bleibt mir nicht nur farbig oder dergleichen in Erinnerung, sondern erzeugt auch eine Melodie in mir.

Wenn wir miteinander in Harmonie schwingen und Obertöne erzeugen, ist das die wunderbarste Komposition, die ich mir vorstellen kann.
*******uck Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
to Alex0888
Thank you for sharing.
Ich habe von Synästhesie gehört, aber noch nie aus erster hand. Danke nochmal.
Ich verstehe, dass es auch schwierig sein kann. Was du schreibst,berührt mich. Danke
**********fgang Mann
103 Beiträge
Die klassische Musik ist ja doch total unterschiedlich je nach Werk und je nach Komponist. Ich kann das gar nicht so allgemein sagen. Als Zuhörer hat es bei mir immer besonders bei Mahler-Sinfonien gedauert, bis ich wieder im Normalmodus war. Ansonsten hängt es sehr davon ab, wie gut die Interpretation ist. Ich bin auf schon bei einem Rigoletto in der ersten Reihe direkt hinter dem Dirigenten eingeschlafen, weil die Aufführung einfach so langweilig und schlecht war. Das kann verschiedene Ursachen haben, aber in diesem Fall hat es der Regisseur einfach geschafft die Oper kaputtzuinszenieren, was bei Rigoletto schon eine große Leistung ist.
Wenn ich selbst singe, bin ich eigentlich in einer Rolle drin und das unabhängig von der Gattung.

Als Hintergrundmusik funktioniert es bei mir auch nicht. Entweder registriere ich die Musik fast gar nicht oder ich werden dadurch von den andern Tätigkeiten abgelenkt und konzentriere mich auf die Musik.

Ich sehe es übrigens genau so, dass es wunderbare Volksmusik gibt, die leider von dieser volkstümlichen Musik verhunzt wird.
*********frau Frau
9.499 Beiträge
Jaaaa, es gibt zauberhafte Volkslieder, und ich kenne auch viele. Als Jugendliche hatte ich ein tolles Buch mit (alten) Volksliedern, die ich mir dann teils selbst erarbeitet habe.
Heute würde ich am liebsten einen Volkslieder-Kreis gründen, wo man beispielsweise in der Kneipe sitzt und Volkslieder mehrstimmig singt. Andere Völker können das locker. Nur wir Deutschen tun uns unglaublich schwer damit.

Aber bei KLASSISCHER Musik geht mir so oft das Herz auf. Manchmal analysiere ich die Stimmen und denke bei mr, wie genial das alles komponiert wurde.

Gestern Abend war es wieder soweit, dass ich unglaublich dankbar für die Musik war. Und bin.
*******uck Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
Ergänzung
Die Musik, die mich besonders anspricht, drückt viel von meinen inneren Gefühlen aus, zeigt mir, da ist jemand, der das auch so fühlt und zeigt es für mich besser als mit Worten.
Meine Gefühle sind schon als Kind oft übergeflossen, was für mich oft zur Abwertung geführt hat. Die alten Bilder halt, Jungs weinen nicht.
Aber genau diese 'Schwäche' wurde für mich als Musiker zur Stärke. Hier ist Gefühl gefragt.
Nicht dass ich mich mit den großen Komponisten und Musikern vergleichen dürfte, aber diese Musik voll unendlich großer Hingabe, von Männern komponiert und gespielt (ja, Frauen wurden unterdrückt und durften gar nicht erst), gab mir eine Heimat. Hier zeigten Männer Gefühle und wurden erfolgreich.
Mein Instrument erlaubte mir eine Flucht, eröffnete einen Zugang zu meinem Inneren und dadurch wurde ich auch im Äußeren erfolgreich.
Ich bin froh, dass ich diesen schwarzen Punkten auf dem Papier etwas Leben einhauchen kann, noch mehr freue ich mich, dass ich Musik hören kann, die mich tief im Inneren trifft.
Habe endlich die 'Winterreise' entdeckt, mit Gerharer und Huber, nicht mit Fischer-Dieskau und Brendel, und diese Musik macht mich nicht traurig, sondern gibt mir auf eine Art Frieden.
Klassische Musik zeigt mir, ich bin nicht allein!
Und das ist auch, was ich hier im Joyclub finde.
**********fgang Mann
103 Beiträge
Ich finde auch, dass die Winterreise nicht unbedingt traurig macht, aber es ist schon eine Herausforderung das so zu interpretieren. Ich kenne sehr viele Aufnahmen, aber zwei der weniger Bekannten gefallen mir am besten:
Die mit dem Tenor Arthur Janzen und Hans Joachim Erhard und die mit dem Bass Martin Talvela und Ralf Gothóni.
*******uck Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
OK, die Stimmungen in der Winterreise sind sehr komplex. Es auf Traurigkeit zu reduzieren ist wirklich stark vereinfacht.
Hat wohl damit zu tun, dass ich gewarnt wurde, ausgerechnet jetzt, meine allgemeine Stimmung ist aufgrund der Lockdownfolgen nicht gerade rosig, mich mit der Winterreise zu beschäftigen.
Je nach Stimmlage werden andere Tonarten verwendet. Gerharer singt die Ausgabe einen Ton tiefer für mittlere Stimme, also zb den Beginn in c-moll anstelle von d-moll. Stimmlich ist er sozusagen in meiner Resonanz.
Ich bin jetzt doch neugierig und werde versuchen, auch die von dir vorgeschlagenen Aufnahmen zu hören.
Wir setzen heute ja häufig 'wohltemperiert' mit 'gleichschwebend' gleich. Es wäre sehr interessant eine Einspielung mit entsprechender Stimmung des Flügels zu hören. Dabei kommen die Tonarten deutlich charakteristischer heraus und unterstreichen den Ausdruck des Liedes.
Wobei eben der Sänger nach wie vor doch den Ausschlag geben dürfte.
Genug des Ausflugs in die Musikwissenschaft.
Aber Danke, du hast mich neugierig gemacht. *g*
*********vibus Mann
1.017 Beiträge
Eine einheitliche Antwort kann ich nicht geben. Denn mein Empfinden und meine Gedanken sind zum einen von der Art der Musik und zum anderen auch von der Gelegenheit abhängig.

Beim Musizieren oder Singen im Chor steht Konzentration auf das eigene Tun im Vordergrund (Intonation, Rhythmus, Interaktion).

Klassik als Hintergrundmusik ist bei mir selten, kommt aber vor, am häufigsten, wenn ich Fußballspiele im Fernsehen ansehe, und mir die Kommentatoren auf die Nerven fallen, so dass ich den Ton stumm schalte. Dann wähle ich Musik aus, die nicht zu viel Aufmerksamkeit erfordert, meist Kammer- oder Klaviermusik (z.B. Mendelssohns Lieder ohne Worte, Chopin Notturnos, Mozart-, Haydn- oder frühe Beethoven-Streichquartette). [Selbstverständlich ist auch diese Musik wert, dass man sich ihr intensiv widmet!]

Wenn ich mich im Konzert oder beim Abspielen von Musik ganz auf das Hören konzentrieren kann, ist es ein Unterschied, ob ich das Stück kenne oder nicht. Unbekannte Werke lasse ich auf mich wirken, während ich bei bekannten stärker analytisch höre: Gefällt mir die Interpretation? Warum? Wie ist die Musik gestaltet? Wie werden Themen verarbeitet, wie übergeleitet etc.?
Im Konzert ist das "Atmosphärische" noch ein zusätzlicher Reiz.

Und dann gibt es auch Musik, die ich mit bestimmten Stimmungen verbinde. In Mozart-Opern liebe ich etwa das Melancholische, die leicht „eingetrübten“ Dur-Arien (z.B. Cherubinos „Voi que sapete“ aus Figaros Hochzeit) und die „komische Traurigkeit“ mancher Moll-Arien (z.B. Papagenos „Abschieds-Arie“). In gute Stimmung kann mich brillante Virtuosität versetzen, etwa durch Koloratur-Arien (z.B. Olympias Arie aus Hoffmanns Erzählungen) oder Bravourstücke auf Geige (z.B. Sarasates Carmenfantasie) oder Klavier (z.B. Chopins Ballade g-moll).

Ganz besonders schätze ich Brahms als Trostspender par excellence. Seine Altrhapsodie, der 4. und 5. Satz aus dem deutschen Requiem haben mir zum Beispiel schon über manchen traurigen Augenblick hinweggeholfen.
*******ata Frau
27.994 Beiträge
Gruppen-Mod 
am Beispiel Arvo Pärt
KLASSIK: Ich höre gerade Teil IV

seine Musik höre ich am liebsten live
als ob seine Musik diesen Resonanzkörper eines Konzertsaales braucht

dann tropft Ton für Ton tief in meinen Körper
es entsteht Schwingung
eine Art Trance

auch mein Herzschlag und meine Atmung stimmen sich darauf ein
-anfangs noch widerwillig - später dann im Flow mit der Musik

sogar meine umherflatternden Gedanken-Vögel geben Ruhe,
ein stiller See, in der nur die Töne der Musik Kreise ziehen

Slow Sex *zwinker*
****oa7
439 Beiträge
Als weitere Synäthetikerin in diesem Kreis kann ich eines meiner letzten Konzerte (als Zuhörer) beschreiben. Das Requiem von Mozart. Hier war ich zwar live anwesend schließe aber die Augen, damit mich die Optik der Musizierenden nicht ablenkt. Einzelne Töne erlebe ich als einzelne Farben, Orchester, Chor und Solisten gemeinsam wie einen gewaltigen Ring aus mehreren harmonisch zueinander passenden Farben, die sich nach oben hin wie große Flammenzungen verjüngen. Neue Werke erfasse ich leider selten beim ersten Hören/Singen. Außer es ist eine große innere Übereinstimmung mit mir. Dann habe ich - wie die Komponisten es in den sinfonischen Dichtungen gemeint haben - auch bei anderen Werken Bilder vor mir, die ich malen könnte.
Bei Debussy sehe ich Bilder, Filme zum Teil in rauschhafter Geschwindigkeit, fühle mich als würde ich die lautlosen Worte des Komponisten verstehen und auch seine Gefühle, die er dabei hatte.
Am Schönsten ist es, wenn ich alles verstehe, was ich höre und sehe. Bei "La cathédrale engloutie" beispielsweise,Beethovens 7. oder dem Lacrimosa von Mozart.
Mit steigendem Alter beobachte ich an mir, gerade abends wirkt intensives Zuhören von ergreifender Musik wie ein Aufputschmittel, ich brauche Stunden, um wieder "runter" zu kommen. Tschaikovsky 1812... und ich kann nicht mehr schlafen. Noch intensiver wird es, wenn ich selbst singe, aber das kommt leider/zum Glück im Augenblick nicht mehr vor.

Ein wenig gleicht die Verbindung zur Musik einem Schiff auf hoher See im Sturm, so aufwühlend ist sie.
Natürlich ist ein Schiff im Hafen am sichersten, aber dafür sind sie nicht gemacht worden...

Die Verbindung zu Sex ist - es gibt keine. Beides zusammen würde mich überfordern und ich hätte weder am einen noch am anderen Freude, da es ein Overkill ist.
****e19 Frau
9.883 Beiträge
Klassische Musik hören wirkt für mich wie ein Flow. Die Musik trägt mich mit/in ihrer Atmosphäre, ich fließe/schwebe mit ihr, fühle ihre Stimmung und lasse mich darin treiben.
***ks Paar
1.024 Beiträge
Das ist ein interessantes Thema, dem ich mich gerne anschließen möchte.

Als Musiker und Dozent habe ich beruflich mit Musik zu tun.
Den Beruf habe ich ausgewählt, um als Medium der Musik für andere zu fungieren.
So hat sich übrigens auch der kürzlich verstorbene Dirigent Bernard Haitink
einmal in einer gemeinsamen Orchesterprobe ausgedrückt
und sich selbst als Person stets hintangestellt.

Bereits in meiner Kindheit kam ich familiär bedingt früh mit Musik in Kontakt
und betätigte mich bereits während der Schulzeit als ausübender Musiker.
Nach anderen temporären beruflichen und studentischen Aktivitäten,
beschloss ich dann endgültig, mich ganz der Musik zu widmen.

Was macht die Musik mit mir?

Sie erweitert mit ihrem Klang meine Dimension der Wahrnehmung,
intensiviert meine Emotionen, bringt mich zum Lachen, Weinen, Tanzen,
erinnert mich an bestimmte Erlebnisse, verbessert meine Stimmung,
nimmt das Gefühl von Einsamkeit, auch durch gemeinsames Hören und Musizieren
und schafft unvergleichbare Formen der nonverbalen Kommunikation.

Mehr fällt mir nicht dazu ein, sie mit Worten zu beschreiben... *engel2*
****e19 Frau
9.883 Beiträge
Musik harmonisiert und bringt einen mit sich selbst in Kontakt. *engel2*
*******uck Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
Da fällt mir noch eine Beobachtung an mir ein.
Wenn ich Beatles höre oder Louis Armstrong mit Ella Fitzgerald verfliegt schlechte Laune im nu.
Das kenne ich nur mit den beiden.
Klassik geht tief bei mir und am liebsten spiele ich mit. Mit der Annäherung an das Rentenalter kommt da noch was auf mich zu.
Medium für den Zuhörer zu sein, das sehe ich auch so. Den schwarzen Punkten auf dem Papier Leben einhauchen, sie zum Klingen bringen, macht mir Freude, um so mehr, wenn jemand zuhört. Für mich alleine ist es üben. Lebendig wird es erst durch Zuhörer
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Am liebsten höre ich klassische Musik, wenn ich den Musikern zuschauen kann, sehen kann, wie die Töne entstehen und die Musiker zusammenwirken.

Auch mag ich es sehr, wenn ich eine positive Grundstimmung des Ensembles spüren kann. Bei Dirigenten wie Raphaël Pichon oder Stéphane Fuget beispielsweise ist es offensichtlich, dass die Musiker sie mögen und gern mit ihnen zusammen spielen.

Und die Dirigenten ihrerseits zeigen deutlich, dass sie die Performance ihrer Leute wertschätzen. Nie vergessen sie, sich nach dem Stück bei den Ausführenden zu bedanken.

Auch die Körpersprache der Dirigenten ist für mich sehr wichtig. Zackiges Gefuchtel und übertriebene Selbstdarstellung mag ich garnicht, weiche Gesten und lockere Bewegungen mit dem ganzen Körper empfinde ich als erotisch.

Da ich psychisch etwas labil bin, achte ich sehr darauf, dass die Musik mich im Gleichgewicht hält. Deshalb bevorzuge ich Werke aus Renaissance und Barock. Sie scheinen mir mehr Gelassenheit und Harmonie zu vermitteln als spätere Epochen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der geschichtliche Hintergrund, also die Entstehungsgeschichte des Werkes und seine Aufführungspraxis.

Wenn ich Cadmus und Hermione von Lully mit Vincent Dumestre sehe, mit diesen prächtigen Kostümen und gesungen in dem damaligen Französisch, stelle ich mir vor, ein Teil des ursprünglichen Publikums zu sein.

So oder so ähnlich muss der Sonnenkönig diese Oper damals gesehen haben, denke ich bei mir. Dann fühle ich mich wirklich für kurze Zeit meiner Gegenwart entrückt.

So nimmt mich die Musik mitunter auf eine Art Zeitreise mit.
*******sima Frau
2.533 Beiträge
Bei mir ist es Mozart, der die schlechte Laune vertreibt, und zwar eher die Kammermusik. Und wenn es mir tatsächlich richtig schlecht geht, J.S.Bach - der erdet und zentriert mich dann wieder. Aber beide höre ich natürlich auch sehr gerne, wenn es mir gut geht!

Und erst kürzlich habe ich zu meiner Überraschung erlebt, dass mich der vermeintlich ach so ab- und ausgelutschte "Hummelflug" von Rimski-Korsakov tatsächlich vollkommen begeistert und seelisch und körperlich in eine Art "flow" versetzt hat - in einem live-Konzert und mit einem Orchester, das (nach der Corona geschuldeten Spielpause) vor neu entfesselter Spielfreude förmlich vibrierte und dem Stück eine vorher so nie erlebte Dynamik und Energie verlieh und mir damit unerwarteter Weise ein völlig neues, wunderbares Hörerlebnis schenkte.
*******uck Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
Von Rimski-Korsakov stammt übrigens mein 'Ohrwurmlöscher'.
Das Thema des ersten Satzes aus seinem Klavier-Quintett mit Bläsern schafft es immer wieder unangenehme Ohrwürmer zu überschreiben. Und das Thema kann ich anschließend wieder ausblenden. *zwinker*


*********vibus Mann
1.017 Beiträge
Zitat von *******uck:
Wenn ich Louis Armstrong mit Ella Fitzgerald höre, verfliegt schlechte Laune im Nu.
Das geht mir ähnlich, nicht nur im Duett, auch wenn sie solo singen. Sie erzeugen verlässlich gute Laune.
***ks Paar
1.024 Beiträge
Klassische Musik lässt mich/uns erweiterte Dimensionen wahrnehmen und erreichen! *herz*
*********vibus Mann
1.017 Beiträge
Zitat von *********vibus:
Zitat von *******uck:
Wenn ich Louis Armstrong mit Ella Fitzgerald höre, verfliegt schlechte Laune im Nu.
Das geht mir ähnlich, nicht nur im Duett, auch wenn sie solo singen. Sie erzeugen verlässlich gute Laune.

Als Nachtrag noch ein kleiner musikalischer Beleg. Um der Klassik-Gruppe gerecht zu werden, eine Opern-Arie - aus Weills Dreigroschenoper.

Es wirken mit:
Louis Armstrong, Bass
Die Louis Armstrong All-Stars unter der Leitung von Louis Armstrong
Solo-Trompete: Louis Armstrong

Bühne frei! *smile*


*********vibus Mann
1.017 Beiträge
Ella ist ähnlich vergnüglich:

*******ata Frau
27.994 Beiträge
Gruppen-Mod 
ich hab das Thema entsperrt
und starte es neu - denn ich finde es immer noch spannend...
****ig6 Frau
7 Beiträge
Arvo Pärt höre ich sehr gerne bei Tantramassagen.
Zitat von *******ata:
am Beispiel Arvo Pärt
KLASSIK: Ich höre gerade Teil IV

seine Musik höre ich am liebsten live
als ob seine Musik diesen Resonanzkörper eines Konzertsaales braucht

dann tropft Ton für Ton tief in meinen Körper
es entsteht Schwingung
eine Art Trance

auch mein Herzschlag und meine Atmung stimmen sich darauf ein
-anfangs noch widerwillig - später dann im Flow mit der Musik

sogar meine umherflatternden Gedanken-Vögel geben Ruhe,
ein stiller See, in der nur die Töne der Musik Kreise ziehen

Slow Sex *zwinker*

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