Klassik-Rätsel

1938 wurde in Rom Puccinis Tosca in der Oper Rom für die Schallplatte eingespielt. Dirigent war Oliviero de Fabritiis, Maria Caniglia und Beniamino Gigli als Tosca und Cavaradossi sowie Armando Borgioli als Scarpia. Es handelt sich um eine ungemein theaterhafte Aufnahme mit einem schier brillanten Gigli und einer rollengerecht zweifelnd, unsicher und vor Eifersucht bebenden Maria Caniglia.
Das resultierte nicht unwesentlich aus der Tatsache, dass sie kurz vor der Aufnahme durch Giglis Initiative aus ihrer Siesta geweckt wurde, sie kaum Gelegenheit zur gründlichen Vorbereitung hatte und praktisch direkt aus der Erinnerung vor das Mikrofon trat.
Wer war die kurzfristig unpässlich gewordene Sopranistin, für die sie einsprang?

@**********gosto
Vielleicht hättest Du noch erwähnen sollen, dass für die Lösung die Nutzung von "Tante G." nicht erwünscht ist?!

oooooch...ich wollte grad....

ich liebe Rätsel-
hab jede Menge Kopfkino, wie wohl Maria Caniglia geweckt wurde und was in ihr vorging-
aber leider gar keine Ahnung, welche Sopranistin so kurzfristig ausfiel

@*********erto gibt es noch einen Tipp?

da geb ich @**********gosto Recht,
mir würde es nur mit Recherche gelingen (bin Optimist )

Im Begleittext einer der Wiederveröffentlichungen ist die Geschichte gut erzählt.

Ich möchte nicht googeln, deshalb hoffe ich, dass jemand diese Rätselnuss knackt

Iva Pacetti (1898-1981), deren Tosca eine ihrer erfolgreichsten Bühnendarstellungen war, hatte den ersten Akt schon vollständig eingesungen, als sie plötzlich krank wurde und nicht mehr weiter singen konnte. Es war klar, dass Orchester, Chor und Sänger nicht ohne die Hauptfigur weitermachen konnten und das Ganze eine Menge Geld kosten würde, wenn kein Ersatz einspringen konnte. Maria Caniglia wurde auf Intervention von Beniamino Gigli aus ihrer Nachmittagsruhe geweckt, durch dessen überzeugendes Zureden (der Mann hatte einen unglaublichen Charme, wie mir Erna Berger mal versicherte) überredet und stand exakt eine Stunde später vor dem Mikrofon, um die komplette Partie einzusingen. Das Ergebnis ist umso überzeugender, weil die nervöse Eifersucht und das durchaus gewollte sich Überschlagende rollengerecht von ihr aufgrund der Überrumpelung gesungen und dargestellt werden.

@*********erto:

Stellst Du uns noch eine weitere Rätselfrage oder gibst Du den Stab weiter?

Ich hätte da eine Rätselfrage ...

Jetzt erst gesehen! Ich war ziemlich abgetaucht, aber ich gebe den Stab weiter.

Na, dann steige ich mal mit einer vermutlich leichten Frage ein:

Welchem amerikanischen Jazzmusiker widmeten auch Paul Hindemith und Béla Bartók (mindestens!) eine Komposition?

Tipp nach 24 Stunden ohne jede :

Der Amerikaner war Aerophonist.

Noch ein Tipp:
Sein Aerophon war ein Holzblasinstrument mit Einfachblatt.

ist das Aerophon ein Saxophon?

Sidney Bechet.

1. Das Aerophon des Gesuchten war kein Saxophon, gehört aber auch zur Familie der transponierenden Instrumente.

2. Sidney Bechet war es nicht.
Der Gesuchte wurde erst ein Dutzend Jahre später geboren.

Mir scheint, das Rätsel war doch nicht so leicht wie von mir angenommen, darum noch ein Tipp:

Der Gesuchte hatte die beiden Vornamen Benjamin David.

Klarinette? Benny Goodman?

aber von Kompositionen über ihn - weiß ich nichts

Ja, Benny Goodman ist der Gesuchte.
Die beiden Kompositionen, die Hindemith und Bartok ihm gewidmet haben, kenne ich persönlich auch nicht, sie gehören wohl zu den Werrken, die nur selten aufgeführt werden.
Auf einer Seite des SRF über Benny Goodman werden sie erwähnt.

neugierig wie ich bin
https://www.hindemith.info/d … cagtables_pi2%5Bdetail%5D=52
Concerto for Clarinet in A and Orchestra von 1947 "written for Benny Goodman"






leider hab ich keine Aufnahme mit Benny Goodman gefunden


aber hier spielt er mit:

https://en.wikipedia.org/wiki/Contrasts_(Bart%C3%B3k)


ich freu mich auf das nächste Rätsel
(mir fällt leider kein passendes ein)

Noch ein später Nachtrag.
Benny Goodman ist auch Widmungsträger (und Auftraggeber) des Klarinettenkonzertes von Aaron Copland, von dem es wohl auch eine Aufnahme mit Ihm und Copland als Dirigent gibt.
Auch das 2. Klarinettenkonzert von Malcolm Arnold, soweit ich mich erinnere, ist ihm gewidmet.
Er trat öfters als Solist mit klassischen Werken auf, natürlich Mozart aber auch das Klarinettenkonzert von Carl Nielsen.
Mein Liebingszitat (kann es nur sinngemäß wiedergeben) war auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Klassik und Swing: Eigentlich keiner. Die Musik entsteht, wenn eine Gruppe von Musikern zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen. Das ist im Swing und in der Klassik gleich.