Ludwig van Beethoven
Klavierwerke:
Beethovens Klavierstil entwickelte sich vom Anmutigen ins Drängende, Stürmende, Sinnend-Grübelnde, bei wachsender Differenzierung, Fülle und Farbigkeit des Klaviersatzes, die teilweise so weit geht, daß man gelegendlich von Beethovens "Sinfonien für Klavier" gesprochen hat.
Sonaten.- Hier konnte Beethoven auf vieles aufbauen, was seine Vorgänger erarbeitet hatten: auf den Ausdruck der späten Sonaten von C.PH.E. Bach, auf Mozarts Formen-und Gedankenreichtum, auf Haydns thematisch-motivische Aufschließungstechnik, auf Clementis schwungvollen Stil.
op. 2, drei Sonaten, Haydn gewidmet
op. 10, drei Sonaten, Vorstufe zu den Großwerken.
op. 13, von Beethoven als "Sonate pathétique" bezeichnet, mit dem schicksalhaften Beginn des Grave.
op. 14, zwei Sonaten, obwohl im Entstehungsjahr der op. 13 geschrieben, schlicht.
op. 22, im wesentlichen aus einer neuen Spieltechnik, die das reine Laufwerk motivisch verfestigt.
op. 26, vier Sätze, von denen keiner strenge Sonatenform aufweist.
op. 27, zwei Werke, jedes bezeichnet als "Sonata quasi una fantasia"
Nr. 2 "Mondscheinsonate", romantisch und träumerisch.
op. 28, als "Pastoralsonate bezeichnet", Andante wie eine Ballade.
op. 31, drei Sonaten, Erweiterung der Formteile, Beseelung des Spielerisch-Technischen,
op. 49, zwei Kleinwerke, Sonatinen.
op. 53, als "Waldsteinsonate bezeichnet,, konzertmäßig ausgestaltet, sinfonisch in Gebärde und Klang.
op. 54, abermals zweisätzig, nicht so weiträumig.
op. 57, nach der Pathétique und der Waldsteinsonate die dritte der bekanntesten Konzertsonaten; die Bezeichnung "Appassionata" stammt nicht von Beethoven. Ein leidenschaftliches Dichtwerk in Tönen.
op. 78, knappes zweisätziges Werk mit Adagioeinleitung.
op. 79, dreisätzige Sonatine, spielerisch und klangfroh.
op.81a, drei Sätze mit den programmatischen Überschriften "Das Lebewohl", Die Abwesenheit", "Die Heimkehr".
op. 90, lyrisches Werk in zwei Sätzen, romantisch eingefärbt.
op 101, erste der fünf Spätsonaten, vier davon, für das Hammerklavier.
op. 106, "Große Sonate3 für das Hammerklavier, mächtiger sinfonischer Bau.
op. 109, Großform der Sonate preisgegeben.
op. 110, Das Phantastisch-Romantische der zuvor genannten Sonaten wird fortgeführt.
op. 111, ursprünglich zusammen mit den beiden zuvor genannten
Sonaten als Gesamtbau gedacht.