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Komponist des Monats II. Teil

*******ltra Mann
1.393 Beiträge
Eine weitere Facette des Wesens von Schubert ist seine Gläubigkeit, die etwas Berührendes hat in ihrer Unmittelbarkeit.
Seine „Deutsche Messe” aus dem Jahr 1926 ist in ihrer wunderschönen Schlichtheit und Innigkeit ein Beispiel dafür. Der Text stammt von Johann Philipp Neumann, basiert nicht auf lateinische Bibeltexte, stellt weniger die Anbetung Gottes, dafür mehr die Empfindungen der Menschen in den Mittelpunkt.
Deshalb wurde diese Messe von der Wiener Geistlichkeit abgelehnt.
Sie hat aber in vielen katholischen Gottesdiensten bis heute weite Verbreitung gefunden und wird in Formen, die für die jeweilige Kirchengemeinde passen, in Gottesdiensten gesungen.

Schubert hat aber auch herrliche lateinische Messen geschrieben – so die Messen in As-Dur mit einem überwältigenden Gloria und in Es-Dur mit dem lichten, nicht mehr im Diesseits angesiedelten dona nobis pacem. Diese Messen entfalten eine ungeheure Feierlichkeit und fast überirdische Schönheit.
Einwand
Schuberts Gläubigkeit ist so eine eigene Sache ... und wer die Winterreise kennt, der weiß auch, dass sich das darin zeigt.

Der katholoischen Kirche gegenüber war er sehr skleptisch gesonnen.

Schubert hat zudem aus dem Messetext einige Stellen gestrichen. Schuberts Glauben war eher kritisch der Kirche gegenüber eingestellt, was man auch aus so manchen Briefzeilen herauslesen kann.

Im "Credo" fehlt das ´consubstantialem Patri´ (= der mit dem Vater einhergeht) zu Beginn des "Credos".
Auch aus dem vorangehende "genitum non factum" (= gezeugt nicht geschaffen) und das Bekenntnis zur kathl Kirche wichtige "et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam"(= und an die eine heilige, katholische und apostolische Kirche) fehlt in alen Messetextvertonungen.

Stark verkürzt wurden die beiden folgenden "confiteor unum baptisma in remmissionem peccotarum" (= ich bekenne die Taufe zur Vergebung der Sünden) und das "et exspecto resurrectionem mortuorum" (= und erwarte die Auferstehung zu den Toten).

Die Schubert-Forschung ist sich heute sicher, das der Komponist diese Auslassungen bewußt machte und nicht - wie früher angenommen wurde - die Passagen übersehen oder den Text gar zu sorglos behandelt habe.
*******ltra Mann
1.393 Beiträge
In der Tat!
Der Glaube an einen universell wirkenden Gott und die Kirche als Institution stehen oft nicht in einem Zusammenhang.
Und auch
der war für ihn vielleicht eher von spinozistischem als christlichem Wesen.
Franz Schubert
Sonaten: Schuberts Sonaten sind (wie die der meisten Romantiker) nicht so bekannt wie die kleineren Charakterbilder, Fantasien und dergleichen. Offenbar ging die Zeit der großen Sonaten-mindestens für eine Weile- zu Ende, nachdem Beethoven diese Wertgattung bis zu seinen schwergewichtigen Klaviersonaten der Jahre 1816-1822 geführt hatte. An die Stelle geistigen Planens und Auseinandersetzens trat das frohgemute oder auch leidvolle Schwelgen, oft auch ein biedermeierliches Ausweichen vor den Problemen des Dasein.- Ingesamt 22 Sonaten, davon einige unbedeutende Jugenwerke; Bestand haben etwa 12.

Es-dur op. 122
H-dur op. 147
a-moll op. 164
A-dur op. 120
a-moll op. 143
a-moll op. 42
D-dur op. 53
G-dur op. 78
Drei nachgelassene Sonaten (op. posthum; ohne Opuszahlen)
c-moll
A-dur
B-dur
"Wandererphantasie" C-dur op. 15 (Ein Gipfelwerk der Klavierliteratur)
8 Symphonien:
1. Symphonie D-Dur D 82
2. Symphonie B-Dur D 125
3. Symphonie D-Dur D 200
4. Symphonie c-moll D 417 "Die tragische"
5. Symphonie B-Dur D 485
6. Symphonie C-Dur D 589 "Die kleine C-Dur"
7. Symphonie h-moll D 729 "Die Unvollendete"
8. Symphonie C-Dur D 994 "Die große C-Dur".

Es existieren noch mehrere Fragmente von 5 Symphonien. Eine frühe in E-Dur aus dem Jahr 1811. 1818 in D-Dur, 1820 ebenfalls in D-Dur und von einer in E-Dur von 1821. Von einer Symphonie in D-Dur, aus dem Jahre 1828, wurde von Peter Gülke und Brian Newbould, für den Konzertgebrauch rekonstruiert. Die Symphonie in E-Dur aus dem Jahre 1821 wurde ebenfalls rekonstruiert. Schuberts Bruder schickte diese an Mendelssohn-Bartholdy. Zu einer Realisierung kam es nicht. Ebenfalls nicht durch Arthur Sullivan und Brahms. Die erste Rekonstruierung stammt aus dem Jahre 1881. 1934 rekonstruierte Felix Weingartner diese Symphonie ebenfalls und dann noch Brian Newbould 1982. Anscheinend ist diese am werkgetreusten, dan Newbould, anders als Weingartner, auf Kürzungen verzichtete.
Brian Newbould versuchte auch die Unvollendete zu rekonstruieren. Hier die Aufnahme

Brian Newbould rekonstruierte auch eine 10. Symphonie in D-Dur. Interessant zu hören.

*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
"Die Unvollendete"
Als mein Sohn ein Baby war, haben wir oft am Abend vor dem "Schlafengehen" Schuberts Unvollendete gehört. Sie hat ihn irgendwie beruhigt ...
@posi1966
Ich bin der Meinung, dass nachstehendes zutrifft, oder irre ich mich?

8. Symphonie h-moll (1822), die "Unvollendete", nur zwei Sätze, außerdem ein Scherzo-Entwurf, wurde erst 1865 von Anselm Hüttenbrenner der Öffentlichkeit übergeben; berühmte Einleitungsmelodie der Celli und Bässe, noch bekannter das G-dur Seitenthema der Celli, beide Sätze melodisch-harmonisch bestimmt.

9. Symphonie C-dur (11828); nach alter Zählung die 7.), die "große", erst 10 Jahre nach Schuberts Tod von Robert Schumann wiederendeckt und 1839 von Felix Mendelssohn-Bartholdy aufgeführt
@sündiges Paar
Es gibt da ein gewisses Durcheinander. Nach neuesten Forschungen wird die "Unvollendete" als 7. bezeichnet und die "große C-Dur" als 8. Es stimmt, daß die "große C-Dur" als 9. und die "Unvollendete" als 7. bezeichnet wurde. Oft werden die frühere Zählung als Klammer dahinter gesetzt. Die aktuellen Forschungen sagen, daß die "Unvollendete" vorher entstanden ist. Beide wurden auch erst nach Schuberts Tod aufgeführt. Von dem 3. Satz der Unvollendeten existiert tatsächlich auch nur ein Fragment. Es wurden aber mehrere Versuche gemacht, diese zu rekonstruieren. Ich war gestern auch überrascht, als ich herausgefunden habe, daß es mehrere Versuche gab, die Unvollendete zu rekonstruieren. Vor allem Brian Newbould hat sich da als Schubertforscher sehr hervor getan.
Wie gesagt, ich habe mich bei der Zählung an die neuesten Forschungen gehalten.
Franz Schubert
Klavierkompositionen:
Hier tritt bei einem Vergleich mit Beethoven konstruktiv aufeinander bezogenen Themen das Liedhafte-Empfindende besonders deutlich zutage. Harmonie und Melodie sind verschmolzen, verlangen nicht mehr nach Entwicklung, werden nur immer neu angestrahlt.

Tänze: Meist in Schuberts letzten Lebensjahren niedergeschrieben, winzige Kostbarkeiten. Walzer der Opuszahlen 9, 18, 50, 77, 91, 127, Deutsche Tänze, Ekossaisen, Galopps, Ländler der Opuszahlen 33, 49, 67
Franz Schubert
Klavierkompositionen:

Impromptus und Moments musicaux.-Ausgebaute Liedszenen für Klavier, zugleich als lose gereihte Bildfolge aufzufassen ("Phantasiesonaten"), von der Fülligkeit der B-Tonarten herbestimmt. Je 4 Impromptus der Opuszahlen 90 und 142 (Darunter auch die vielgespielte B-dur Variationen über ein Thema aus seiner" Rosamunde"; das Andante op. 90 Nr. 4 wurde in Ges-dur komponiert, "der leichteren Spielbarkeit wegen" aber vom Verleger nach G-dur transponiert). 6 Moments musicaux op. 94; hier das einzige C-dur, also nicht in B-Tonart, während das in cis-moll durch den Des-dur-Mittelteil seine Herkunft aus der B-Welt bekennt.- Die zahllosen "Lieder ohne Worte" und dergleichen aus späterer Zeit gehen auf Schuberts Impromptus und Moments musicaux zurück.
*******ltra Mann
1.393 Beiträge
Streichquartette . . .
von Schubert faszinieren mich – wie könnte es anders sein –
insbesondere eine CD vom Artemis Quartett mit dem d-Moll Quartett „Der Tod und das Mädchen”, dem a-Moll Quartett „Rosamunde” und seinem letzten Quartett in G-Dur.
Es sind Quartette, die zum schönsten, dramatischten und tiefempfundensten gehören, was diese Gattung in der musikalischen Weltliteratur hervorgebracht hat.
Das Artemis Qaurtett spielt auf dieser CD enorm extrovertiert und dynamisch und bringt Deutungen an manchen Stellen, die ich so noch nicht gehört habe, die aber aufregend sind!
Und im Kontrast dazu wird es verinnerlicht, zurückgenommen, fast zärtlich, bevor dann wieder ein Unisono losbraust.
Es ist ein großer Gesang. Fast überflüssig zu erwähnen, aber keinesfalls selbstverständlich: Die Klangeinheit und Präzision, mit der musiziert wird. Das ist die Voraussetzung zu solch einer Ausdrucksstärke.
****ga Frau
17.972 Beiträge
Themenersteller 
So der Januar ist schon bald wieder um, wer hat denn Vorschläge für den Februar??
Wie wärs
mit Alban Berg, der ist im Februar geboren worden.
Auch Rossini hatte im Februar Geburtstag.
*******ious Mann
571 Beiträge
Wer...
...waren denn die bisherigen Komponisten des Monats?
****_DD Mann
250 Beiträge
Mendelssohn B. 3.2.1809
Felix Mendelssohn Bartholdy hat auch im Februar Geburtstag.. und ist vielleicht als Komponist der Romantik auch allen hier geläufig und von vielen geliebt.. Die Lieder und Tänze sind mir z.B. noch aus dem Klavierunterricht geläufig..
****ga Frau
17.972 Beiträge
Themenersteller 
September 2011 : Georg Friedrich Händel
Oktober 2011 : Joseph Haydn
November 2011 : Franz Liszt
Dezember 2011 : Johann Sebastian Bach
Januar 2012 : WAM
Februar 2012 : Felix Mendelssohn-Bartholdy
März 2012 : Antonio Vivaldi
April 2012: Sergej Prokofieff
Mai 2012 : Johannes Brahms
Juni 2012: Carl Nielsen
Juli 2012 : Leos Janacek
August 2012: Claude Debussy
September 2012 : Anton Bruckner
Oktober 2012: Giuseppe Verdi
November 2012 : Carl Maria von Weber
Dezember 2012 : Ludwig van Beethoven
Januar 2013 : Franz Schubert
Februar 2013 : Gioachino Rossini
März 2013 : Frédéric Chopin
****_DD Mann
250 Beiträge
frederic chopin
Na dann, FC.. und dazu mal passend
George Sand, Ein Winter auf Mallorca lesen..
****ga Frau
17.972 Beiträge
Themenersteller 
Chopin fände ich persönlich gut
*******ltra Mann
1.393 Beiträge
Schubert . . .
habe ich gestern gehört mit einem sehr schönen Rondo für Violine und Orchester. Es klang fast wie ein einsätziges Violinkonzert – sehr schön gespielt von Thomas Zehetmaier und der Neusser Kammerphilharmonie.
Zum Monatsende hin werde ich mir noch sein wunderbares C-Dur- Quintett vornehmen in einer Aufnahme mit dem Amadeus-Quartett und dem Cellisten Robert Cohen.
Und seine „Winterreise” wird es auch noch. Aber nicht immer nur Dietrich Fischer Dieskau und Gerald Moore, obwohl das wohl DIE Reverenzaufnahme schlechthin ist.
Peter Schreier und Richter haben das, meine ich, auch sehr gut eingespielt.
In jüngerer Vergangenheit ist mir eine TV-Sendung aus der Berliner Philharmonie mit Barenboim und Thomas Quasthoff in sehr guter Erinnerung.

Der Neue für den Februar?

Da halte mich mal raus. *smile*
Chopin?
Sein Geburtsdatum ist nicht eindeutig gesichert.

22. Februar oder 1. März


Ich schließe mich der Mehrheit an!

LG
... und ich bin weiterhin für Rossini, gerade weil in Deutschland zu viele zu wenig über ihn wissen ...
****ga Frau
17.972 Beiträge
Themenersteller 
also dann nehmen wir Chopin im März und Rossini im Februar
seid ihr mit meiner Entscheidung einverstanden?
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