Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Gothic
1011 Mitglieder
zum Thema
Offene Beziehung: Eure Regeln und Umsetzung58
Liebe Forengemeinde, schon lange beschäftigen mich die Themen…
zum Thema
Beziehung und Loyalität158
We have to recognize that there cannot be relationships unless there…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Komponist des Monats II. Teil

Bayreuther Festspielhaus
Sehr interessant ist der Klang im Bayreuther Festspielhaus. Es wurde im hellinistischen Stil erbaut und ist wohl eher spartanisch gehalten. Das Publikum sollte sich auf das Geschehen auf der Bühne konzentrieren und nicht auf Prunk und Schönheit. Ursprünglich war der Bau in München geplant. Es sollte kein Logenbau werden. Das Innere erinnert an ein griechisches Amphietheater. Die ganz große Besonderheit ist jedoch der Orchestergraben. Es ist vom Orchester nichts zu sehen.Vor dem Graben ist ein Wandschirm, der den Orchesterklang auf die Bühne wirft und der Klang sich dann zusammen mit dem Gesang mischt und dann ins Publikum geworfen wird. Es wird mit als die beste Akustik weltweit angesehen. Beeindrucken war für mich vor allem der Klang im Rheingold. Das Licht ging aus und plötzlich erklangen die Anfangsakkorde aus dieser Oper. Es entsteht ein wunderschöner, nicht so sehr wuchtiger Klang wie in anderen Opernhäuser, was auch den Sängern zu Gute kommt.
Das Bayreuther Festspielhaus hat kein festes Ensemble und wird auch nur 1 Monat lang im Jahr bespielt. Das Orchester setzt sich auch Spitzenmusikern aus den verschiedensten Orchestern aus Deutschland zusammen. Ebenso der Festspielchor. Im Anhang eine Skizze des Orchestergrabens.
Orchestergraben in Bayreuth
Tschaikowski - Wagner
zwei tschaikowski zitate als rückblende und blick nach vorne:

„Voller Ergebenheit verbeuge ich mich vor dem Propheten, lehne aber die Religion, die er geschaffen hat, ab“.

„Wagners Genie schätze ich über alle Maße, hasse aber den Wagnerismus als Prinzip.“
****ga Frau
17.972 Beiträge
Themenersteller 
Update Mai 2013
September 2011 : Georg Friedrich Händel
Oktober 2011 : Joseph Haydn
November 2011 : Franz Liszt
Dezember 2011 : Johann Sebastian Bach
Januar 2012 : WAM
Februar 2012 : Felix Mendelssohn-Bartholdy
März 2012 : Antonio Vivaldi
April 2012: Sergej Prokofieff
Mai 2012 : Johannes Brahms
Juni 2012: Carl Nielsen
Juli 2012 : Leos Janacek
August 2012: Claude Debussy
September 2012 : Anton Bruckner
Oktober 2012: Giuseppe Verdi
November 2012 : Carl Maria von Weber
Dezember 2012 : Ludwig van Beethoven
Januar 2013 : Franz Schubert
Februar 2013 : Gioachino Rossini
März 2013 : Frédéric Chopin
April 2013 : Peter Iliytsch Tschaikowski
Mai 2013 : Richard Wagner
Zu "Das Liebesverbot"
@ posi1966

Du hast vergessen zu erwähnen, das Wagner für das Libretto zu dieser Oper die Grundhandlung (und sogar ein paar Namen) von Shakespeares Komödie "Maß für Maß" übernommen hat.
*******ltra Mann
1.393 Beiträge
Also finde das schon toll, wie man hier über Wagner informiert wird.
Und vielleicht kann ich doch mal über meinen Schatten springen und mich dem Komponisten annähern. Bei Liszt habe ich das ja ansatzweise auch geschafft.
Tannhäuser
Ich finde es wichtig, daß man die Opern nach und nach durch geht, da sich Wagner wirklich von Oper zu Oper stark weiterentwickelt.
Wagner verwendete für seine Opern oft Sagenstoff. Hier benutzte er mehrere Sagen. Zum einem die vom Sängerkrieg auf der Wartburg, zum anderen von der Venusbergsage. Textbuch und Partitur entstanden innerhalb von 3 Jahren. Die Uraufführung war 1845 in Dresden. Schon kurz nach der Uraufführung fing Wagner an die Oper umzuarbeiten und war nie richtig zufrieden. 1861 bestand für Wagner die Möglichkeit den Tannhäuser in Paris aufzuführen. Es war dort üblich im 2. Akt ein Ballett zu bringen. Das lehnte Wagner katetgorisch ab. Dann fügte er doch eines hinzu, nämlich direkt nach der Ouvertüre. Es entstand das Venusbergbaccanale. Man spürt innerhalb der Oper den Bruch. Hier sind nämlich schon Einflüsse von Triston zu erkennen. Außerdem wurde das Libretto in französisch umgearbeitet. Die Aufführung endete allerdings in einem Skandal. Diese Rüpel waren die Herren vom Jockey-Club. Sie protestierten während aller drei Tannhäuser-Aufführungen mit Trillerpfeifen gegen ein Bühnenwerk, das ihnen zum Zeitpunkt ihres Erscheinens im Opernhaus, also zu Beginn des zweiten Akts, die übliche Ballettmusik vorenthielt. Nicht einmal der demon­strative Applaus von Kaiser und Kaiserin konnte das Stück retten, und beim dritten Durchlauf herrschte im Zuschauersaal ein vollkommenes Chaos, es musste für eine Viertelstunde unterbrochen werden. Die Ursache dieses Skandals: eine politische Hofintrige, eingefädelt von der Gräfin Walewska. Man zielte auf Wagner, weil man die Fürstin Metternich, die den Tannhäuser bei Napoleon III. durchgesetzt hatte, nicht treffen konnte. Hintergrund waren uralte polnisch-österreichische Animositäten.
Noch kurz vor seinem Tod äußerte Wagner:"Ich bin der Welt noch meinen Tannhäuser schuldig". Er war mit den Fassungen nie vollends zufrieden. Heutzutage wirdin den Opernhäusern immer die Pariser Fassung gezeigt.
Der Tannhäuser ist ein Werk des Übergangs. Noch sind Einzelnummer erkennbar, wie z. B. die Arie der Elisabeth im 2. Akt oder das "Lied an den Abendstern". Die völlig neue Kongruenz von Wort und Ton, die Wagner anvisiert, erreicht er nur stellenweise in der "Romerzählung" (dritter Akt), die als der eigentliche Beginn des Musikdramas gilt.
Lohengrin
Der Lohengrin. Grundlage war die Sagengestallt Lohengrin in der Parzifalsaga von Wolfram von Eschenbach, der als Persön übrigens im Tannhäuser auch auftaucht.
Hier verwendete Wagner zum ersten Mal Leitmotive. Also Motive, die beim Auftritt einer Person oder einer Sache gespielt werden. Perfektioniert wird die Leitmotivtechnik in seinem Ring. Die Oper ist durchkomponiert und setzt sich von der Nummernoper mit Arie, Duette, Rezitative ab. Hiermit schuf Wagner das Musikdrama. Allerdings sind immer noch Einzelnummer erkennbar, z. B. die Gralserzählung.
Uraufgeführt 1850 in Weimar. Dirigiert war Franz Liszt. Wagner war selber nicht anwesend. Er hatte an den Dresdner Aufständen teilgenommen und wurde steckbrieflich gesucht.
Hier bekam Wagner zum ersten Mal auch Kontakt zum Parsifalstoff, der ihn zeitlebens nicht mehr los ließ.
Charlie Chaplin verwendete übrigens die Ouvertüre für seinen Film "Der große Diktator".
dass
Charlie Chaplin das Vorspiel zu Lohengrin für seinen Film "Der große Diktator", habe ich nie verstanden.
@RufInsEntbehrte
Wohl weil Hitler ein Wagner Anhänger war, da fand Chaplin es vielleicht passend ...
Tristan und Isolde
Wagner bezeichnete seinen Tristan als Handlung in 3 Akten und wurde 1865 in München uraufgeführt. Basis für die Handlung ist die Tristansage aus der Artusgeschichte, in der Tristan ein Ritter der Tafelrunde war. Der Dirigent der Uraufführung war Hans von Bülow, der Ehemann seiner späteren Frau Cosima und der spätere erste Dirigent der Berliner Philharmoniker.
Die Harmonik ist etwas ganz besonderes. Beispiel der Tristan-Akkord. Der Tristan-Akkord ist ein leitmotivischer verwendeter Akkord in der Wagner-Oper "Tristan & Isolde", der sich durch seine harmonische Undurchsichtigkeit auszeichnet und Wagners extrem chomatische und tonal unstete Hamonik symbolisiert. Bis heute ist eigentlich nicht klar in welcher Tonart die Ouvertüre steht. Manche meinen in fis-moll, weil der Höhepunkt hier in dieser Tonart steht. Bemerkenswert ist auch der Schlußakkord, der nicht vom Orchester gespielt wird, sondern nur von der Trompete. Viele sehen den Tristan als großen Schritt hin zur Zwölftonmusik.
Während Wagner lebte während der Komposition im schweizer Exil und hatte regen Umgang mit der Familie Wesendonck. Wagner verliebte sich in die Ehefrau und sah sich in der Rolle des Tristan und Mathilde in der der Isolde. Ein Liebespaar, das sich liebt und nicht zusammen kommt.
Urspünglich war die Uraufführung in Wien vorhergesehen. Nach sage und schreibe 77 Proben wurde diese dann allerdings abgesetzt. Erst in München kam diese dann zustande. Kurze Zeit nach der Uraufführung starb übrigens der Darsteller des Tristan Ludwig Schorr. Seither sieht man die Rolle des Tristan als mörderisch an. Vor allem im dritten Akt, der fast nur vom Tristandarsteller bestritten wird. Auch der bekannte Dirigent Josef Keilberth einen Herzinfarkt und starb daraufhin.
Die Meistersinger von Nürnberg
Außer dem Liebesverbot sind die Meistersinger die einzigste komische Oper Wagners, wenn auch mit melancholischen Untertönen. Bemerkenswert ist das Lied "Wacht auf". Dieses Lied stammt von Phillip Nicolai aus dem Jahr 1599 und zumindestens die erste Strophe ist eine Kontrafaktur der seinerzeits bekannten Silberweise des Nürnberger Schuhmachers und Meistersängers Hans Sachs, eines der Hauptdarsteller der Oper. In der Figur des Sixtus Beckmesser hat er einen seiner schärften Kritiker verewigt, Eduard Hanslick.
Wagner verwendete hier nicht die Harmonik des Tristans und es kamen auch auf traditionelle Kompositionstechniken wie die Fuge zurück. Die Aufführungsdauer beträgt 4, 5 Stunden, wobei alleine der 3. Akt mehr als 2 Stunden dauert. Die Oper ist für manche Bläser im Orchester so anstrengend zu spielen, daß diese zwischen dem 2. + 3. Akt ausgestauscht werden müssen, z. B. die Waldhörner.
Aufnahmetips: Karajan mit der Dresdner Staatskapelle oder Daniel Baremboim bei den Bayreuther Festspielen. Letztere gibt es auch als DVD.
Der Ring des Nibelungen
Der Ring der Nibelungen ist eine Tetralogie, bestehend aus einem Vorabend (das Rheingold) und 3 Abenden (Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung). Das interessante an diesem Werk sind die verschiedenen Stile. Wagner begann mit der Komposition wahrscheinlich 1853 und komponierte daran bis 1857 und kam bis zum 2. Akt des Siegfried. Erst 1869 komponierte er weiter. Zwischenzeitlich waren der Tristan und auch die Meistersinger entstanden. Auch hier schrieb Wagner das Libretto selber. Urspünglich wollte er nur die Geschichte von Siegfrieds Tod (später Götterdämmerung) vertonen. Er erkannte, daß die Vorgeschichten fehlten und so entstand die gesamte Tetralogie. Wagner verknüpfte hier unzählige Sagen, wie z. B. die Nibelungensage, Välsungasaga und aus der nordischen Sagenwelt, wie z. B. dem Ragnarök.
Wagner perfektionierte hier die Leitmotivtechnik. Es wurde weiter über 100 Leitmotive gezählt. Im Anhang eine Homepage, auf der die Leitmotive abgerufen werden können http://www.richard-wagner-werkstatt.com/ring/
Die erste Gesamtaufführung erfolgte 1876 zur Eröffnung des Bayreuther Festspielhauses. Noch bis kurz vor der Uraufführung war Wagner noch mit der Komposition beschäftigt. Zwischen den ersten Tönen und der Fertigstellung sind also 23 Jahre. Die Urauffühungen des Rheingoldes und der Walküre erfolgte übrigens früher. Auf Befehl von Ludwig II. wurden die das Rheingold 1869 und die Walküre 1870 uraufgeführt. Wagner boykottierte diese Aufführungen jedoch und sah im Ring ein Gesamtkunstwerke, daß nur komplett aufgeführt werden dürfte.
Ich schreibe euch demnächst noch ein paar CD Tips auf.
Parsifal
Der Parsifal ist sein letztes Bühnenwerk. Er bezeichnete den Parsifal als Bühnenweihfestspiel in 3 Akten, welches nur in Bayreuth aufgeführt werden dürfe. Der Parsifal ist als das einzigste Werk, das genau auf die Akustikverhältnisse in Bayreuth abgestimmt wurde.
Schon während der Lohengrinkomposition beschäftigte sich Wagner mit der Geschichte des Wolfram von Eschenbach. Erst 1857 ging er dann an das Werk. Wagner entwickelte die Idee, den Kern des Religiösen durch die Kunst zu verdeutlichen. Wagner in "Religion und Kunst" „Man könnte sagen, dass da, wo die Religion künstlich wird, der Kunst es vorbehalten sei, den Kern der Religion zu retten, indem sie die mythischen Symbole, welche sie im eigentlichen Sinne als wahr geglaubt wissen will, ihrem sinnbildlichen Werte nach erfasst, um durch ideale Darstellung derselben die in ihnen verborgene tiefe Wahrheit erkennen zu lassen.“
Am bekanntesten daraus ist der Karfreitagszauber, der das Tor zur modernen Musik noch weiter aufgestossen hat.

Ein großer Parsifaldirigent war Hans Knappertsbusch. Dessen Aufnahmen aus Bayreuth sind sehr zu empfehlen. Ebenso die Aufnahme Karajans, mit Peter Hofmann in der Hauptrolle. Leider gibt es die tolle Inszenierung der letzten Jahre aus Bayreuth noch nicht als DVD. Ich durfte diese zusammen mit meiner Frau in Bayreuth bewundern und es war eine der großartigsten Wagneraufführungen, die ich je erleben durfen. Falls diese erscheint, kann ich den Kauf nur empfehlen.
Richard Wagner
Wagners Stil:

Das angewendete Verfahren ist - besonders in den Meisterwerken - bei Handlung, Wort und Vertonung primär musikalisch insofern, als aus einem Urkeim oder Urmotiv nach und nach das ganze Werk erwächst. Besonders klar erkennbar in der Vertonung. Ein Motiv wird zum Thema entwickelt oder ein Thema in seine Motive zerlegt. Motive und Themen werden verknüpft und bis in die letzten Möglichkeiten ausgeschöpft, bis sie oder ihr Grundbestand endlich in einer Rückwendung alles Vorangegangene neu ausstrahlen und neu deuten.
Das Judenthum in der Musik
Wenn man sich mit Wagner beschäftigt, muß man sich auch mit seinen sehr unangenehmen Seiten beschäftigen. Seinem Antisemitismus. Ich verlinke mal den Wikipediaartikel zu seinem Aufsatz, den der 1850 verfasst hat. http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Judenthum_in_der_Musik. Paradoxerweise war sein Stiefvater Ludwig Geyer ein Jude. Worin dieser Antisemitismus wurzelte, darüber läßt sich natürlich nur spekulieren. Vielleicht hasste er Mendelssohn-Bartholdy deswegen so, weil er auf die Widmung seiner Sympphonie nie eine Antwort erhielt und er sich natürlich damals auch Hoffnungen auf den Dirigentenposten beim Gewandhaus erhielt. Tatsache ist die, daß die Hetzkampagne Wagners mit ein Grund war, warum Mendelssohn's Kompositionen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mißachtet wurden.
Noch zu seinem Verhältniss zu Meyerbeer. Ich habe hierzu einen Artikel gefunden, aus dem klar wird, daß Wagner Meyerbeer zuerst um Hilfe bat und ihn sogar als Protektor bezeichnet. http://www.koelnklavier.de/texte/komponisten/meyerbeer.html
. Man muß aber auch natürlich sagen, daß Wagner die Juden jederzeit ausnutze. Weshalb Wagner Meyerbeer so haßte, darüber lässt sich meiner Meinung auch nur spekulieren.
Tatsache ist aber, daß Antisemitismus in dieser Zeit nichts ungewöhnliches war. Heutzutage spricht man über den Antisemitismus Luthers auch relativ wenig und dieser hat ja dazu aufgerufen, die Wucherer (damit meinte er Juden) siebenmal höher zu hängen als andere Diebe. Oder er rief im späteren Alter dazu auf Juden totzuschlagen.
Tatsache ist, daß beide Ansichten, Wagners und auch Luthers, widerlich sind und alles abzulehnen ist. Man darf aber dadurch Wagner nicht als Nazi bezeichnen. Wagners Musik wurde in der NS-Zeit mitßbraucht. Vielleicht war auch ein Grund, die Freundschaft von Wagners Schwiegertochter Winifred Wagner und Adolf Hitler. Die Enkel von Wagner Wolfgang und Wieland nannten Hitler freundschaftlich "Onkel Wolf" und deren Verstrickung in der NS-Zeit wurde auch nie richtig aufgeklärt.
Tatsache ist, daß sich Wagner zeitlebens gegen Tyrannei, Diktatur und Alleinherrschaft ausgesprochen hat. Hitlers Lieblingsoper Rienzi handelt vom Sturz eines Tyrannen und Alleinherrschers. Tatsache ist aber auch, daß Wagner sicherlich ein unangenehmer Mensch war und jeden, auch die Juden, ausnutze.
TuI
xxx
Mit fis-moll meinte ich auch nciht den Schluß, sondern die Ouvertüre. Natürlich ist es keine Zwölftonmusik, aber die Harmonik hat dazu die Tür weit aufgestossen. Das hat mir ein Musikwissenschaftler bestätigt.
Wagner
wusste schon, warum er von Einleitung, nicht von Ouvertüre spricht.

Ich kenne diese Musik ziemlich gut und weiß, dass fis-moll darin nicht vorkommt. Und selbst wenn - wem hilft das hier?
Als ich, der einmal naseweiß bei dem Komponisten F. M. Beyer ins Colloquium kam, gefragt wurde, was ich hier wolle, wer ich sei, sagte ich "ich studiere Musikwissenschaftlen". Beyer lächelte und fragte süffisiant: "Wissen Sie, woran man einen Musikwissenschaftler erkennt ... dass er es nicht so genau weiß." Wie recht er hat. Das habe ich mir dann zum Motto genommen.

Ganz ehrlich - und deshalb beteilige ich mich hier nicht: Wagner zu verstehen, geht nur über das Partiturstudium ... ansonsten gar nicht! Ansonsten sprechen wir lieber über die eher unangenehmen Seiten dieses Mannes.
Sagen wir so, habe mich vielleicht falsch ausgedrückt. Man spricht beim Tristan tatsächlich nicht von Ouvertüre, sondern heutzutage sagt man "Vorspiel". Aber wir wollen uns nicht streiten. Tatsache ist die, klar ist im Prinzip, daß man nicht genau sagen kann, in welcher Tonart dieses Vorspiel steht.
also
der Anfang steht definitiv in a-moll
derTristanakkord ist nichts anderes , als eine Doppeldominante mit tiefalterierter Quinte, chromatischem 6 -7 Vorhalt. und in der Auflösung zur Dominante mit chromstischem 7-8 Vorhalt
allerdings das Ende auf der Dominante wird nicht auflösend empfunden, aber so etwas hat Mozart auch schon gemacht, nur ohne Chromatik und Alteration
xxx
****ga Frau
17.972 Beiträge
Themenersteller 
Ihr Lieben,
es geht hier doch nicht um Rechthaberei, wir wollen Spaß haben und uns austauschen, immer schön locker bleiben, ich finde es schöner, wenn wir alle miteinander respektvoll umgehen.
*danke* eure Ananga
Ok
dann verabschiede ich mich aus diesem Thread - Spaß ist mit Wagner nun mal nicht zu haben ...
Das Kapitel
Richard Wagner ist in der neueren Operngeschichte das erregendste und abenteuerlichste. Sein Leben ist ein Roman-das Leben eines "Ungeheuers von Genie", wie er sich einmal in der Heftigkeit seines überdynamischen, von den Leidenschaften der Kunst und des Eros hin- und hergeworfenen Wesens nannte. Diese siebzig Jahre sind erfüllt von einer einzigen Kette innerer Stürme. Sie führen durch Höhen und Tiefen, durch Hütten und Paläste, durch das Elend des Pariser Schuldgefängnisses und den Glanz des Salons eines kunstsinnigen Königs, durch Revolution und Religion, durch Glück und Neid, Verständnis und Intrige. Noch als Wagner starb, wurde er ebenso glühend geliebt wie gehaßt. Was Nietzsche als "hinreißenden Trauermarsch, pompöse Leichenfeier am Grabe des 19. Jahrhunderts, ja, der ganzen Neuzeit" bezeichnete, faßte Thomas Mann fünfzig Jahre später in den lapidaren Satz: "Leidend und groß, wie das Jahrhundert, dessen vollkommenster Ausdruck sie ist, steht die geistige Gestalt Richard Wagners mir vor Augen"
Das Gigantenwerk des von seiner Sendung besessenen Genies, das in dämonischer Ichsucht die Menschen "nur für sich" brauchte, trieb auch Freund und Feind zum Extremen. Ludwig II. verwöhnendes Mäzenatentum und Hitlers schwärmerische Verehrung haben das ebenso exemplarisch bewiesen wie manche verständnislose, respektlose Kritik neuerer Zeit. Das Phänomen Wagner erfordert kühle Nerven.
Siegfried-Idyll
Das Siegfried-Idyll wurde geschrieben für Kammerorchester. Er schrieb das Werk für Cosima zu Erinnerung an die Geburt seines ersten Sohnes Siegfried und wurde an deren Geburtstag in schweizerischen Tribschen aufgeführt. Wagner verwendete hauptsächliche Motive aus seiner Oper Siegfried.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.