Anton Bruckner
Ungewollt ins Kreuzfeuer zwischen "Neudeutsche" (Wagner, Liszt) und "Altdeutsche" (Brahms) geraten, blieb Bruckner lange im Schatten der Musikparteien, obwohl persönlich integer, im tiefsten der östereichischen Katholizität verpflichtet und als genialer Außenseiter respektiert. Erst bedeutende Dirigenten wie Nikisch, Richter, später Bruno Walter, Furtwängler, Eugen Jochum ließen das unverwechselbare sinfonische Riesenwerk Bruckners erkennen.
Bruckner als Sinfoniker:
An der äußeren, überkommenen Einteilung der Sinfonie ändert er nichts; sie ist viersätzig wie die Beethoven, der in manchem sein Leitbild gewesen ist.
Sinfonie Nr. 1 c-moll
Dies war nicht die erste Sinfonie. Voraus ging eine von ihm nicht veröffentliche Sinfonie f-moll und eine in d-moll
Sinfonie Nr. 2 c-moll
Drei Fassungen, die letzte von Bruckner selbst verändert und gekürzt.
Sinfonie Nr. 3 d-moll
"Meister Richard Wagner gewidmet"
Sinfonie Nr. 4 Es-dur
von Bruckner die "Romantische" bezeichnet
Sionfonie Nr. 5 B-dur
Überwältigende Fülle, prunkhafte thematische Gebärden.
Sinfonie Nr. 6 A-dur
Ein verhalteneres Werk. Anklänge an "Tristan und Isolde", siegfriedähnlisches Schwertmotiv
Sinfonie Nr. 7 Es-dur
Gewidmet Ludwig II. von Bayern. Auch "Wagner-Sinfonie" genannt.
Sinfonie Nr. 8 c-moll
Eine Schicksalssinfonie im Sinne Beethovens
Sinfonie Nr. 9 d-moll
kühn die Harmonien,niederstürzende Oktaven, endlich stille Verklärung.
Eine Eigentümlichkeit der Brucknerschen Sinfonien:
Themen der ersten Sätze tönen im Schlußsatz wieder auf, wollen krönen und überhöhen.