Münsterländer Töttchen...
Töttchen und erotische Küche?
Doch... geht!
Denn Zwiebeln sind ein Hauptbestandteil dieses Rezepts, um das sich ziemlich viele Legenden ranken. Und Zwiebeln zählen bereits seit dem Altertum zu den Aphrodisiaka.
Man nehme:
1 kg durchwachsene Rinder- oder Kalbsbrust
Suppengrün (Sellerie, eine große Zwiebel, Porree, zwei Karotten)
Pfefferkörner, Salz, Lorbeerblatt und Liebstöckel
1,5 Liter Wasser
Wichtig ist, dass die Brühe kalt aufgesetzt wird, langsam erhitzt wird und auf sehr kleiner Flamme mindestens 2 Stunden leicht wellt. Ideal wäre, wenn man die Brühe danach über Nacht langsam auskühlen läßt. Geliert die Brühe, hat sie genau die richtige Konsistenz erreicht.
Jetzt pflückt man aus den Bruststücken das Wellfleisch und zupft es in mundgerechte Stücke. Die schwärzlichen Stücke bitte aussortieren, wenn welche dabei waren.
Man nimmt eine Kasserolle und läßt ca. 2 Eßl. Butter darin zergehen.
Viele nehmen Gemüsezwiebeln, ich nehme lieber eine Mischung aus Zwiebeln und Charlotten, die in mittelgroße Würfel geschnitten werden und dann - auch wieder ganz sachte - in der Butter erhitzt werden. Sie dürfen nicht anbraten und sind dann fertig, wenn sie goldgelb einen süßen Duft abgeben.
Jetzt mit 1-2 Eßl. Mehl überstreuen, unter Rühren ganz leicht anbräunen lassen und dann mit der Brühe ablöschen, bis eine angedickte Souce entsteht.
Zum Würzen nimmt man frisch gemörserten
weißen Pfeffer
schwarzen Pfeffer
Salz
Muskat
Piment (ganz wichtig!)
eine Zimtnelke (auch wichtig!)
ein bisschen Salbei, Thymian und Kerbel
ein großer Löffel scharfen Senf
(oder Senfpulver)
Mit etwas Weinessig und eine Prise Zucker süßsauer abschmecken.
Dann das Fleisch zufügen und noch 15 Minuten ziehen lassen.
Einige servieren das in einer kleinen Tonschüssel mit Brot oder Blätterteig
Ich mag am liebsten Töttchen in einem Yorkshirepudding, glasierten Pfeffermöhrchen und dazu ein münsterländer Altbier - oder einen Gewürztramiener, der es mit dem vollmundigen Geschmack aufnehmen kann.