Knoblauch technisch
Also, beim praktischen Kochen habe ich unterschiedliche Herangehensweisen an den Knoblauch. Beispiele:
1. Die halbierte Zehe
Früher der Klassiker beim Salatmachen. Die Salatschüssel wird mit einer halbierten Zehe ausgerieben. Eregibt bei Blattsalaten einen sehr dezenten Hauch von Knoblauch, nennen wir es eher eine Ahnung.
Schon intensiver teilt sich der Knoblauch mit, wenn ich einen Teller mit der halbierten Zehe einreibe und darauf das dünngeschnittene Rindfleisch für ein Carpaccio platziere.
Sehr intensiv und auch mit einer gewissen Schärfe teilt sich der Knoblauch mit, wenn ich ihn auf ein geröstetes Weißbrot reibe, das mit einem Klacks Rouille oder Ajoli versehe und das ganze dann mit einer provenzalischen Fischsuppe übergieße.
2. Der gesäuerte Knoblauch
Eine türkische Kuttelsuppe wird oft mit flüssiger Paprikabutter und ganz fein gewürfeltem Knoblauch, der in mildem Traubenessig eingelegt ist serviert. Der Knoblauch schmeckt nach Knoblauch, ist aber nicht ganz so intensiv wie pur verwendet.
3. Der geriebene Knoblauch
Hierfür würfele ich den Knoblauch fein und zerreibe in mit Salz. Mit dem Zerreiben erziele ich einen optimalen Aufschluss des Knoblauchs um ihn gut in Dressings oder Dips verteilt zu bekommen oder auch Fleischstücke damit zu würzen (marinieren). Die Intensität ist, nennen wir es ziemlich optimal, hängt also von der Dosierung ab.
4. Schmorgerichte u.ä.
Zu Schmorgerichten verwende ich normalerweise grob bis fein gehackten Knoblauch, Der Darf von Anfang an mit schmoren und wird Teil eines Gesamtaromas ohne sonderlich herauszuschmecken.
5. Der grüne Kern
Normalerweise verwende ich die komplette geschälte Zehe. Also auch den ominösen grünen Trieb.
6. Off-Flavor
Knoblauch bringt abweichenden Gerschmack, wenn er falsch oder überlagert ist und braune Stellen hat oder schon zu sehr ausgetrocknet ist. Wird Knoblauch beim Braten zu sehr geröstet wird er unangenehm bitter.
7. Knoblauchgranulat
Da bin ich undogmatisch und setze es auch da mal ein, wo ich nur einen Hauch Knoblauch möchte oder gerade keine frische Zehe greifbar ist.