Nicht das wir uns falsch verstehen: ich habe nicht gesagt, dass Pferd nicht auf den Tisch kommen würde. Rheinischer Sauerbraten oder die auf jedem größeren Jahrmarkt zu bekommenden Rossbratwürste (nicht Rostbratwürste!) sind dafür ja schon genannt. Aber bei Sashimi ist das Pferd roh... Also quasi Rindercarpaccio vom Pferd.
Aber seien wir doch ehrlich: andere Kulturen, anderes Essen. So wie wir kein japanisches Natto essen würden (gekochte, bakteriell fermentierte Sojabohnen, hängt schlapp und schleimig vom Stäbchen...) essen die Japaner keine vergorene Milch (=Käse). In vielen Ländern gibt es keine Sahne im Essen wegen Laktoseintoleranz, da sind wir Euroäer noch ganz gut dabei, Afrikaner haben da erhebliche Probleme, Asiaten teilweise. Und gegessen wird halt, was verfügbar ist. So eine fette Made mag für südamerikanische Indianer einer Delikatesse sein, mir ist das Steak lieber. Protein und Fett ist beides...
Was die Furchen im Hirn betrifft: man mag sich davor ekeln. Aber ich stehe durchaus auf dem Standpunkt, dass ich, wenn ich ein Tier essen will, auch prinzipiell bereit sein sollte, es zu diesem Zweck zu töten. Wenn ich das nicht kann, sollte ich mir auch überlegen, ob ich wirklich Fleisch oder Fisch essen sollte. Das bedeutet nicht, dass ich jetzt losziehe und die Kuh auf der nächsten Weide niedermetzele. Aber als Angler den gefangenen Fisch abstechen und ausnehmen sollte da schon sein. Angeln nur zum Sport ist dagegen für mich Tierquälerei. Aber dann hat man halt auch mal die Gedärme etc. in der Hand... Aber die Bereitschaft das Tier zu töten hat für mich auch etwas mit Respekt zu tun. Es ist eben kein Apfel oder Gurke, das man mal so pflückt und dann wächst wieder was nach. Ich töte ein Tier um es zu essen und ich finde, dessen kann und sollte man sich durchaus bewusst sein.