Nachbarschaft
Wir lernen uns bei einer geführten Wanderung kennen und stellen fest, dass wir in der selben Straße wohnen. Wenige Tage später, an diesem sonnigen Feiertag kommst du kurz rüber zu mir. Ich sitze mit einer Freundin auf der Terrasse vor dem Haus. Du willst mir in deinem Garten eine dir unbekannte Pflanze zeigen und ich gehe mit dir.
„Kommst du gleich wieder?“ fragt die Freundin.
„Ja. Es sei denn ich geh noch auf einen Kaffee mit rauf“, sage ich scherzend.
„Kaffee hätte ich da“, murmelst du mir zu.
„Ich trink‘ gar keinen Kaffee“, sage ich zwinkernd.
Kurz nachdem deine Frage geklärt ist, fängt es an zu tröpfeln. Ich verabschiede mich, da ich ein Gewitter befürchte und vorher meine Sachen ins Haus räumen will.
Und so lasse ich dich stehen, du siehst mir hinterher. Ich denke auf dem Rückweg schmunzelnd darüber nach, ob du meine Andeutungen verstanden hast und ähnliche Absichten verfolgt hast. Mein Kopfkino bejaht letzteres und zeigt mir einen Film, wie du nun schmachtend auf deinem Liegestuhl liegst, deine Hand in deinem Höschen und dabei daran denkst, was passiert wäre, wenn ich auf den Kaffee, den ich nicht trinke, bei dir geblieben wäre…