woman in red
Dort stand sie in ihrem roten Pettycoat-Kleid aus roter Spitze. Blickdicht. Angelehnt an das rötlich schimmernde Metall der Brücke blickte sie auf das Geschehen im Wasser. Ihre blonden Haare fielen glatt bis auf die Höhe ihrer Taille. Sie hatte etwas Schwierigkeiten mit dem stark wechselnden Wind. Die Hände waren ständig damit beschäftigt, einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht zu entfernen. Ihre Füße waren mit funkelnden Stiletto-Sandalen aufregend in Szene gesetzt. Die Farbe der Nägel harmonierte vollends mit der Farbe der Schuhe. Wie in Zeitlupe wanderten die Augen höher. Ihre schlanken Beine waren bis knapp über die Knie verfolgbar. Dann begann die rote Stoff-Barriere...
Ich vermisste meinen Fotoapparat in diesem Moment.
Als ihr gut gekleideter Freund sie abholte, drehte sie für ihn eine kleine Pirouette. Das Kleid schaukelte sich bis zur Hüfte hoch; die Haare konnten der Fliehkraft ebenfalls nicht wiederstehen. Ihr strahlendes Lächeln sah ich nur kurz aufblitzen; nämlich bis mein Blick auf ihre entblößten Pobacken fiel. Diese Frau war eine dieser Wesen, die es im Sommer vorzogen, ganz auf die, in ihren Augen überbewertete, Unterwäsche zu verzichten. Ich war mir dennoch nicht sicher, ob ein roter Slip meine Gedanken nicht ebenso in Wallung gebracht hätte...
Meine Hände vollzogen die Bewegung in der Fantasie. Sie legten sich weit ausgefächert darauf nieder. Die Fingerspitzen griffen sanft ins nackte, weiche Fleisch. Zärtlich begann die Massage in Bewegung zu geraten. Die Griffe wurden dennoch bald fester und fordernder. Heiße Küsse kamen hinzu. Der Duft der Haare betörte meine Nase, die ihre Ohren umkreiste, bis meine stöhnenden Luftmassen ein Zittern wahrnahmen. Einzelne Finger suchten bereits die Mitte des sich spreizenden Zentrums. Die Fantasie erfand einen versteckten Baum, der dem Ausleben unserer Wollust dienlich war. Kurze Zeit später presste sie mein Oberkörper dagegen, ich hob ihre Schenkel auf meine Hüfte und versank mit einem leichten Glucksen im warmen Schutz ihrer erregenden Weiblickkeit. Wellenartig stieß mein Unterkörper sie gegen den Baum. Plotzlich waren wir mitten in einem Wald, am einzigen Baum, der vom Sonnenlicht erfasst wurde. Tausendfache Echos unseres Stöhnens brachen auf uns ein, bis unser Ausbruch sich beruhigte und das Echo erstarb...
Wieder zurück aus der Tagtraum drehte ich mich schnell Richtung Wasser, um beim Gedanken an das "Ersterben meiner Errektion" zu grinsen ...