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Piraten in Hamburg!

*******r678 Mann
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Dickes B wie Bo
Ehrlich…so ein Zittern aus Abscheu, Lust, Angst und atemloser Neugier (h)abe ich noch nicht erlebt.

Jede meiner Berührungen scheint sie wuschig zu machen. Ich sehe ihre Po und bin begeistert. Oh entschuldigt, ich wollte peau schreiben. Ihr wisst si-cher, dass das in meiner Sprache (H)aut (h)eißt. Ihr wisst, die kleine ist ein Gans – une (eine) oie (Oa) und gackert in meine (H)änden wie verrückt und ihre Peau – also ihr Po – ist zuckersüß – kräftig, gackert und wackelt die ganze Zeit mit. Dann erlaubä ich mir, es sie berühren und machä Kunst mit Ihre Körper. Ich mache an ihre Nacken Po de l’oie – lustich oder? Ihre Po am Hals mit Gans. Ihr solltet mich lachen sehen. Wie sagt Ihr doch gleich? Gans(h)aut. Wir in Fronkraisch sagen Haut von Gans, wenn (H)aare sich stellen auf.

Ich höre schwerer atmen sie und mache Schluss mit lustig, drehe um sie zu mir, schaue in Augen – zweite Augenpaar schaut auch schön, sehr schön – (h)art und direkt. Ich sage ihr: „Hab keine Angst, Dir ist (h)eute der (h)eiland gekommen. Er wird nicht liegen in Krieppe. Heiland überspringt gleich anstrengenden Teil, ist nicht Baby sondern steht gleich vor Dir – der Brubäer.“

Sie wird ganz weich. Ich halte sie fester. Emil(e) zieh sie jetzt dicht an sich ran. Spiel Deine Rolle weiter, Emil! „Du willst auf die „O“? Ich (h)abe davon ge(h)ört. Deine Maße sind formidable! Brust, Bauch, Beine, Bo – ich dick, Du B! Gemeinsam: Dickes B!

Aber ich sage Dir gleich. Mein Säbel bleibt mein! Den musst Du Dir verdienen. Wenn ich Segen spändä mit Kleid für Dich, werden wir se(h)en, on Verdienst Du bekommst“ Ihr Po an Hals wird wieder aktiv. Ihre Brüst scheint zu wachsen. „Möchtest Du mir erzählen von die O?“ „Mein Herr sie sind so stark. Ich wollte sie nicht beleidigen mit meinem Griff nach ihrem Manne!“ „Du sollst erzählen von O!“ Ich kneife meine Augen ein wenig zusammen. Wieder das Zittern. „(H)eiland will geben Segen und Säbel am Ende! Erzähl!“
„Ja mein Her-eiland. Die O ist eine Insel , auf der Frauen ausgebildet werden, um Männer zu verzaubern. Sie werden gebildet, körperlich und geistig. Ich hörte, dafür benötigt der Herr des Hauses Stoffe. Ich dachte, sie könnten mir behilflich sein, mein Heiland. Neulich hörte Ich einen Begriff. Es könnte werden eine Situation des Gewinnes für uns beide. Sie verkaufen und ich werde gebildet.“ Sie strahlt über ihr ganzes Gesicht.
„Willst Du werden Dirn oder (H)ändlerin?“ „Ich möchte der Stadt zeigen, wer ich bin: Katharina von Hamburg – Händlerin mit Körper und Geist.“ Ihre Augen werden weit erst freudig, dann ängstlich. Ich drehe mich in Richtung Ihres Blickes.

Umgehend bin ich wieder bei ihr. „Sag bitte, siehst Du den Teufel?“ „Wer ist das, der Dich grün werden lässt.“ „Der Bruder meines Onkels steht da drüben.“ Ich beginne lauthals zu lachen. „pfff….der Bruder Deines Onkels? Was ist mit Deinem Onkel?“ Zitternd erwidert sie. „Ich bin mir nicht sicher. Er kennt mich kaum. Aber er darf auf keinen Fall wissen, was ich hier mache und wer ich bin…“ Wieder die Po, diesmal an Ihren Ärmchen.

„Ich (h)abe Plan! Brubäer wird Engel und (H)eiland zugleich.“ „Du bist (H)eide aus Hamburg - Fischfrau von Beruf. Ich liebe Deine Fisch. Hab gesehen Dich auf Markt von Fische und wollte machen Ausflug mit Dir. Außerdem wollte ich zeigen Dir neue Tuch von mir. (H)ast Du geantwortet, sagen wir ihm, dass Du kennst schöne Insel, wo man anprobieren kann Tuch. Aber ich (h)abe Problem. Ich (h)abe zwar Tuch (h)ier, aber keine Näherin.

Begeistert schaut sie mich an. „Ich habe mehr gehört von O. Wenn man nicht gehorcht bei Bildung und frech wird, wird Frau nicht Zauberin, sondern Näherin auf O. Das ist die Strafe.“
Jetzt leuchten meine Augen. „Heide, meine Säbel kommt Dir nä(h)er und nä(h)er!“ Ihr hätte jetzt diese Peau d’oie sehen sollen – mit rote Färbung nämlich – Schamesfärbung und Brüstwarze so hart wie Stein.

„Meine Plan: Du (h)ast mich nach schöne Tag zusammen, eingeladen um zu schlafen bei Dir. (H)ast Du Boot?“ „Nein – nicht fährtüchtig“, schüttelt sie den Kopf. „Vielleicht hat Mann (Onkel) Boot und kann fahren uns rüber. Brubäer geht kurz zu ihm und wird sprechen mit ihm. Vergiss nicht, Du (H)eide!“ Ein zögerliches Nicken von ihr lässt mich siegessicher auf – verdammt wie ist denn der Name von Onkel – zugehen.

Ich baue mich neben ihm auf und tippe auf Schulter: „Können wir reden?“ In dem Moment landen Knutscher – nass und begehrend - auf meiner rechten und linken Wange. Ich schaue in wache Augen, die sich sogleich von mir mitsamt des dazugehörigen Körpers entfernen.

„Äh…watt war denn d…? H…Hmmm… Das gab‘s nicht mal in Antwerpen oder Brüsssel, noch nicht mal in Le (H)avre! Kennen sie die, die gerade geknutscht (h)at, wie verrückt?“ „Ells…Ihres Zeicherns Weinhändlerin“. „Mong Diöh – da bin ich in (H)amburg und finde nicht nur nette Begleitung…“ Ich weise auf Heide. „…sondern werde geküsst von Stern meiner Gilde. Ich hab mich von Anfang an gewundert, warum sie mich so anstrahlte, als i-ch kam (h)erein. Verzeihen meiner Unhöflichkeit, junger Mann. Brubaer mein Name aus – Brüssel angereist. I-ch muss reden mit Ihnen! Hab Unterkunft gesucht und gefunden. Die Fischfrau – sagt man das so? – da drüben hat angeboten Herberg – dem Bruberg – hahahaha“ lache ich mein lautestes Lachen.

„Ich sehe, sie haben verloren auch l’auberge (l‘obersch) für heute Nacht?“ Wieder Schamesfärbung – diesmal am Manne. „Hab ich richtig gese(h)en, oder? Lassen sich beißen von Frettchen und hoffen auf Schlafbei oder Beischlaf? Schlechter (H)andel sage ich I(h)nen. Darf ich fragen nach Namen?“
„Johann Johannson.“ „Johannson aus Wismar?“ Er nickt verdutzt. Ditt läuft ja wie jeschnitten Brot, jubele ich innerlich.
„Die (H)eide hätte noch ein Plätzchen frei, soviel ich weiß. Bezahlung? Keine Sorge. Das mach ich. I-ch bin Brubäer - Händler – stets zu Diensten.“ Dankbar lächelt er mich an, während wir uns Ka-Heide-tharina zu wenden, die aufgeregt trippelnd von einem Bein aufs andere hüpft, als ob sie ihre Notdurft nicht verrichtet hätte.
Der Drang nach Freiheit – Marlis X
Katt schritt voran, Marlis und Piet im Schlepptau. Nach wenigen hundert Metern wurden die Häuser edler. Steinbauten lösten allmählich Baracken ab, die Straße wurde merklich sauberer. Vor den Häusern gab es kleine Gärten, die allerdings ziemlich kahl aussahen. Zwei Kilometer weiter erreichten sie ein mittelgroßes Steinhaus mit einigen Anbauten.

Katt zeigte auf das Haus und drehte sich um, wollte gehen. „Halt“, sagte Piet. „Für Deine Hilfe hast Du eine Belohnung verdient!“ Er griff in seine Tasche und zog einige Münzen heraus, schaute kurz und drückte sie der verdutzten Katt in die Hand. Es waren drei Schilling, und das ganz alleine für sie!

Sie brachte vor Erstaunen kaum ein Wort heraus, es langte nur für ein gestammeltes „Danke.“ Sie prägte sich das Paar gut ein, drehte sich um und ging wieder zurück Richtung Hafen. Noch auf dem Weg entschied sie für sich, ihrem versoffenen Onkel nichts von ihrem kleinen Reichtum zu erzählen.

Marlis drückte Piet die kleine Goldmünze in die Hand. Gemeinsam gingen sie zur Tür und klopften an. Kurze Zeit später öffnete eine Magd.

„Einen schönen guten Tag!“ Piet lächelte die blutjunge Magd an. „Ist Scholem im Hause und würde er uns empfangen?“

Die Magd bat die beiden rein und bot ihnen im Flur einen Sitzplatz an. Bat um eine Minute Geduld, huschte von dannen. Nur wenige Augenblicke später war sie zurück und bat sie in das Arbeitszimmer des Scholem. Marlis war gespannt, hatte sie noch nie in ihrem Leben einen Juden bewusst gesehen.

Im Büro wartete ein mittelgroßer, stämmiger Mann mit dunklen Augen, eisgrauen Haaren, einer Kippa und ansonsten völlig normaler abendländischer Bekleidung. Er war nicht alleine, ein junges Mädchen war ebenfalls anwesend. Scholem erhob sich, ging auf die beiden zu und gab Piet die Hand.

„Shalom“, begrüßte er die beiden. „Mein Name ist Scholem, das ist meine Tochter Rahel. Mit wem habe ich die Ehre?“

„Mein Name ist Piet Lange, meine Begleiterin heißt Marlis von Todendorp. Wir sind hier weil wir hoffen, Sie können uns eine Goldmünze in Mark, Schilling und Pfennig wechseln.“

„Ja, das mache ich gerne. Darf ich die Münze bitte einmal sehen?“ Piet legte die Goldmünze auf den Schreibtisch.

„Rahel, bitte hole mal die Waage!“ Scholem schaute schon mal interessiert. Rahel holte die Waage, unterschiedliche kleine Gewichte und legte das Goldstück in eine der Waagschalen. Nun hantierte sie geschickt mit den Gewichten, legte sie in die andere Waagschale und verkündete nach wenigen Sekunden das Ergebnis: „Vater, das Goldstück wiegt 12,5 Gramm.“ Scholem nahm das Goldstück in die Hand, besah es sich, versuchte, sich ein Urteil zu bilden. Nahm einen kleinen Schlegel und brachte es zum Klingen. Er schien mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.

„Ich würde Euch ohne weiteres Nachfragen 9 Mark und 16 Schilling dafür geben.“

Marlis zog scharf die Luft ein. So ein unerhörtes Vermögen! Damit kämen sie locker über den Winter. Piet grinste und begann, zu verhandeln. Es dauerte ein wenig, dann einigten sie sich überaus freundschaftlich auf einen Preis von zehn Mark und drei Schilling. Beide waren zufrieden.

„Lieber Scholem, können Sie uns das Geld eventuell in einer kleineren Stückelung auszahlen? So in Schilling und Pfennigen? Weil mit so großen Beträgen kommen wir kaum weiter.“

Scholem entsprach ihrem Wunsch, schickte Rahel los, das Geld zu holen. Sie verschwand, kam nach einigen Minuten mit einem prallen Beutel wieder und sie zählten das Geld nach.

Sehr zufrieden verließen sie Scholem und waren sich sicher, einen guten, fairen Geschäftspartner gefunden zu haben. Sie schlenderten zurück in die Stadt, gönnten sich auf dem Markt noch ein schönes Stück Fleischkuchen und gingen zurück in ihre Herberge, brachten den Beutel mit Bernstein auf ihr Zimmer und gingen wieder nach unten, um sich in der Wirtstube einen schönen, gewürzten, heißen Wein zu gönnen.
****orn Mann
11.967 Beiträge
Gödeke Michels Teil lll – Unrecht und kein Gesetz
„Schilde runter!“, brüllte der Kapitän in den Wind, direkt als sie an der ‚Silbermöwe‘ vorbeigerast waren. Es war zwecklos, die neue, schwere und noch geheime Abwehrwaffe jetzt noch oben zu behalten, die sie nach ihrem Überfall auf Bergen in der Nordsee erbeutet hatten von einem Spanienfahrer. Was für ein Manöver, dachte er, was für ein riskantes Handeln des anderen Steuermannes. Michels hatte geahnt, worauf es hinauslaufen würde, doch war es zu spät gewesen, angemessen darauf zu reagieren. Im Grunde kannte er nur einen, der zu solch einer Tollkühnheit im Stande war. Tjark … Tjark Harms. So galt seiner Aufmerksam demjenigen, der am Ruder stand. Und tatsächlich! Michels konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und er hob den Arm zu Gruß. Das war knapp, dachte er bei sich, verdammt knapp.
„Verfolgung aufnehmen?“ rief ihm sein eigener Steuermann fragend zu. Doch Michels winkte ab. „Nein, zu gefährlich, zu riskant, das Sturmgebrus lässt das nicht zu. Wir liegen sehr gut im Wind. Machen wir, dass wir weiter nach Norden kommen und unsere Ladung sicher an Land bringen. Kurs beibehalten.“

Der Steuermann grummelte etwas in seinen verfilzten, nassen Bart, beäugte den Käptn kritisch und dachte sich seinen Teil. Schwieg aber. Besser ist das, dachte er und schon bald darauf hatte er die Begegnung auf hoher See abgehakt und vergessen. Auch Gödeke Michels musste sich konzentrieren. Der Wind war tückisch nach wie vor, und er musste höllisch aufpassen. Das Hundsgemeine waren nicht die Wellen, sondern die unvorhersehbaren starken Böen in der Ostsee.
Es hatte aufgefrischt, die Temperatur weiter gesunken. Er holte die Mannschaft von den Gefechtsstationen, schickte die erste und dritte Wache unter Deck. Die Anspannung war gewichen, auch wenn sie keine weitere Prise eingefahren hatten. Dennoch … Er ließ ein Fass Bier des Bremers anschlagen, die Männer hatten es verdient. Und er auch. Den ersten Humpen, den man ihm reichte, leerte er in einen Zug. Den zweiten ebenfalls. Erst dann wischte er sich mit dem Handrücken über Mund und Bart, rülpste laut gegen den Wind und fand, dass das Leben doch lebenswert sei. Auch wenn es hart war. Nichts gab es zu lachen, gar nichts. Doch er bereute nichts. Keiner von seinen Leuten bereute irgendetwas, denn es gab nichts zu bereuen. Jeder Tag war ein Kampf um Leben und Tod. Jeden Tag ging es einzig darum, zu überleben. Schon lange hatte er sich damit abgefunden, dass der Tod sein ständiger Begleiter war. Von ein jedem von ihnen war es das.

Dass er überhaupt noch am Leben war, verdankte er der See. An Land wäre er, so viele andere, elendig verreckt. Da war der Überlebenskampf noch viel dramatischer und schlimmer. Nicht zu wissen, ob man den nächsten Winter überlebt, dazu Naturkatastrophen, Sturmflut, Missernten. Halb Friesland war vor nicht langer Zeit vernichtet worden. Einhunderttausend abgesoffen, die gesamte Küste hatte das Meer geholt. Bis weit ins Landesinnere hinein. Dämme und Deiche gebrochen, Ernte und Vieh vernichtet, fürchterliche Seuchen ausgebrochen, die weiteres Leben dahinrafften. Nein, es war kein Honigschlecken, das Leben war rau und unbarmherzig.

Schlimmer aber noch die Ungerechtigkeit. Die Willkür der Landesfürsten war unerträglich geworden. Adel und Klerus drangsalierten die Bevölkerung. Gerichtsbarkeit? Konnte man vergessen. Todesurteile wurden im Vorbeigehen ausgesprochen für das geringste Vergehen. Was sollten die Leute machen? Keiner wollte verhungern. Man stahl schon mal einen Laib Brot, um die eigene Brut vor dem Hungertode zu bewahren. Und doch starben sie. Zuhauf! So auch sein Weib und die Kinder. Was nicht nötig gewesen wäre. Auf 16 Shilling stand die Axt des Henkes, so lautete das letzte Pamphlet, das er am Rande mitbekommen hatte.
Dazu die Folter. Abgetrennte Gliedmaße für ein Hühnerei. Streckbank, Pranger, Knute, Spanischer Stiefel, Schwedentrunk und auch das Rad waren an der Tagesordnung. Die Grausamkeit war unvorstellbar. Brustreißer für Frauen, die nicht gestehen wollten. Schändungen in den Kellern der Folterknechte bis zum Tode. Im Blutrausch der Macht gab es keine Grenzen. Und erst Recht kein Gewissen. Und natürlich auch keine Gnade. Für viele der Bedauernswerten war der Strang eine Erlösung. So sah es aus, so und nicht anders!

Die Verzweifelten hatten sich zusammen geschlossen, sahen einen Ausweg, einen letzten. Was anderes blieb, als die Flucht nach vorn? Sich zu verbünden mit anderen, die ebenfalls keine Möglichkeit mehr für sich sahen. Mit letzter Kraft hinaus aufs Meer, Gottes Segen in der Tasche. Mit dem Mute der Verzweiflung, nichts mehr, aber auch gar nichts mehr, verlieren zu können. Sie kaperten Schiffe. Kämpften, weil sie weder Tod noch Teufel fürchteten, ja im Grunde eh schon tot waren, um das letzte Quäntchen Leben.
Sie waren Piraten, oh ja, das waren sie. Doch nachdem der erste Hunger gestillt war, sie spürten, dass sie wieder leben, besannen sie sich, wer sie waren. Sie waren Menschen und keine Tiere. Sie hielten zusammen und konnten sich aufeinander verlassen. Jeder neue Kampf, den sie erfolgreich führten, schwor sie weiter zusammen. Nur gemeinsam konnten sie gewinnen, allein auf weiter Flur gingen sie unter. Nicht nur auf See, sondern besonders auch an Land. Wo einige Reichtum sammelten, verhungerten viele andere elendig. So sah es aus, das Leben in diesen Tagen. Es lag weder Abenteuerlust noch Romantik in ihren Handlungen, es ging ums nackte Überleben. Um nichts anderes!

Viele schlossen sich ihnen an. Das Heer der Verzweifelten war groß. Das Miteinander verband sie, schon bald nannten sie sich Bruderschaft. Weil sie nicht des Mordens wegen unterwegs waren, sondern um das Leben ein wenig gerechter zu machen. Dass, was sie erbeuteten, verkauften sie weiter. Zumeist weit unter Preis. Zwar auf eigene Rechnung, doch dafür erhielten sie auch keine Heuer. Niemand, der sie bezahlte. Anders als die Seeleute auf den Koggen der Hanse. Gödeke Michels verschonte zumeist Mannschaften, Schiffe und Ladung. Verkaufte sie gegen Lösegeld zurück, oder behielt sie, wenn jemand zu ihnen überlaufen wollte. Gute Seeleute waren gefragt bei den Vitalienbrüdern, wie sich nun nannten. Gute Schiffe ebenso. Nur selten wurde ein Gestellter versenkt. Es sei denn, es war ein Kriegsschiff des Feindes. Und der hieß Dänemark.
Schnell wuchs ihre Schar, auch die Anzahl der Schiffe. Sie wurden zu einer Macht, die nicht nur die Dänen ärgerte, sondern insbesondere auch die reichen Pfeffersäcke in den Hansestädten. Voll beladen waren derer Schiffe, nur mäßig bewacht und bewaffnet. Zumeist nur knapp 20 Mann an Bord, während er mit 60 daher kam, 60 Mann, zu allem entschlossen. Viele hissten die weiße Fahne, sobald sie ihre schwarze erblickten.

„Laaaaaand in Sicht!“, schrie der Ausguck. Gotland, nickte der Käptn still vor sich hin. Riss ihn heraus aus seinen düsteren Gedanken. Eine Rasur und ein Bad werden mir gut tun, Zeit wird’s!

© Walhorn Januar 2018
*****cat Paar
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Gruppen-Mod 
Katterein (4)
Katt zeigte auf das Haus und drehte sich um, wollte gehen. „Halt“, sagte Piet. „Für Deine Hilfe hast Du eine Belohnung verdient!“ Er griff in seine Tasche und zog einige Münzen heraus, schaute kurz und drückte sie der verdutzten Katt in die Hand. Es waren drei Schilling, und das ganz alleine für sie!

Sie brachte vor Erstaunen kaum ein Wort heraus, es langte nur für ein gestammeltes „Danke.“ Sie prägte sich das Paar gut ein, drehte sich um und ging wieder zurück Richtung Hafen. Noch auf dem Weg entschied sie für sich, ihrem versoffenen Onkel nichts von ihrem kleinen Reichtum zu erzählen.

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Da stand sie nun und schaute das Geld in ihrer Hand an. So viel und nur für sie.

Träumend ging sie zum Marktplatz. Mit den Münzen in der festgeschlossenen Hand, schaute sie die Stände ganz anders an, als bisher.

Sie ließ ihre Fingerspitzen durch die Felle von Polarfüchsen gleiten, strich über die ausgelegten Stoffe und Borden und blieb schließlich vor einem Kleid stehen, welches sie magisch anzog.
Es war rot. Ein fallender Stoff mit fledermausähnlichen Ärmeln und einem runden Halsausschnitt. Um die Hüfte lag eine Kordel.
Es war nicht neu aber nur wenig abgenutzt. Katterein nahm das aufgehängte Kleid in ihre Hände und drehte es. Ein paar kleine Ausbesserungen konnte sie erkennen. „Was wollt ihr dafür haben?“ fragte sie den Marktverkäufer.
Der guckte sie von oben nach unten an. „Ich glaube kaum, dass dieses Kleid etwas für dich ist. Nimm deine schmutzigen Finger von dem Stoff- du vergraulst mir die Kundschaft“.

„Wass wollt ihr dafür haben?“, fragte Katterein noch einmal mit fester Stimme. „30 Pfennige““ schnauzte er verächtlich.
Katterein drehte den Stoff weiter hin und her. „18 wären freilich genug. Der Stoff ist brüchig und geflickt dazu“
Der Kaufmann lachte. „18?- Willst du dich lustig machen? Es ist feinstes Leinen. Gewebt von Nixenhänden aus fernen Landen.“ „Nixenhänden...was habt ihr den getrunken. Es ist gebraucht und verschlissen. Vermutlich habt ihr es einer Magd entrissen.“ „Scher dich weg- wenn du es dir nicht leisten kannst.“ „19 Pfennige“...“22 wenn du überhaupt so viele hast“

„Ich gebe dir 2 Schillinge“, bestimmte Katterein und hielt ihm 2 Schillinge auf der gestreckten Hand entgegen. Gierig schaute der Händler auf die Münzen, nahm eine und schaute sie genau an. Dann nahm er die zweite, riss das Kleid vom Haken und warf es Katterein zu.
„Was willst du mit einem Kleid? Du stinkst nach Fisch und siehst erbärmlich aus.“ Kopfschüttelnd steckte er die Münzen in den Beutel an seinem Gürtel.

Katterein presste das Kleid an sich. Sie hatte noch nie ein Kleid besessen. Der Kaufmann hatte recht. Auf dem Boot konnte sie es nicht gebrauchen. Wann würde sie es anziehen können? Und er hatte ebenso recht, dass sie stank.
Zwar reinigte sie sich täglich in der Elbe...aber heute kam sie ja direkt vom Fischen.

Sie beeilte sich vom Inneren des Marktes zu kommen, als sie das Schild des Baders erkannte. Ein güldenes Schild mit einer knotenweis verschlungenen Aderlassbinde, in deren Mitte ein grüner Papagei prangte. Der Beruf des Baders war in Hamburg in die Zünfte aufgenommen worden. Heute würde sie sich diesen Luxus leisten.
Mit dem Kleid unter dem Arm, beeilte sich Katterein zum Bader zu kommen.
********AusL Frau
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Oksana (2)
„Steh auf, Jurij, und wirf den Samowar an! Ein guter Tee am Morgen und am Abend darfst du es mir ordentlich besorgen!“ Dieser Satz umriss ziemlich treffend das Verhältnis zwischen der reichen, bürgerlichen Kaufmannsfrau (Kauffrau *gruebel*) aus Riga und dem jungen, kraftstrotzenden Waldbienenzüchter aus der Umgebung von Smolensk.

Oksana lachte fröhlich, schob die schwere Decke zur Seite und krabbelte aus dem Bett. Ihre bloßen Füße landeten zum Glück auf einem Vorleger aus Fell und nicht auf nackten, kalten Dielen. Trotzdem bibberte sie augenblicklich und machte dem jungen Livländer verbal Feuer unterm Hintern: “Raus mit dir лентяй (lentjai, Faulpelz)! Ich habe dich nicht nur zum Vögeln mitgenommen, wie du weißt!“

Jurij kannte das schon. Im ersten Teil des Tages war Oksana Andrejewna voller Tatendrang, begierig auf Geschäfte, umsichtig und gewieft. Da verstand sie keinen Spaß und er beeilte sich ihr zu Diensten zu sein, wenn er sich nicht ihren Zorn zuziehen wollte. Nie hätte er zu träumen gewagt, dass er eines Tages eine solche Reise, noch dazu unter derart angenehmen Bedingungen, unternehmen würde. Er hatte damals seiner reichen Gespielin nur eine Freude machen wollen und nun stand er tausende Werst entfernt seiner Heimat und bemühte sich, den Kamin in Gang zu bringen. Er übernahm ohne Murren die Aufgaben eines Kammerdieners, sah zu, dass es Oksana gut ging, denn dann ging es auch ihm gut.

Einige Zeit später, warm eingepackt in ihren Pelzmantel, den dicken roten Zopf unter einer Zobelkappe versteckt, machte sich Oksana mit Jurij auf den Weg von ihrer Herberge in der Blekersstraat zur Sint-Salvatorskathedrale. Sie überquerten den gefrorenen Sint-Annarei und gelangten südlich des Hanseviertels zum Groote Markt, auf dem seit zwanzig Jahren am Rathaus der Hauptstadt Flanderns gebaut wurde.

Brügge war der Knotenpunkt, an dem sich die Handelsstraßen zwischen den Hansestädten im hohen Norden, England und Deutschland und den wichtigsten Handelsstädten in Frankreich, Spanien und Italien trafen. Trotz der Kälte, die den Atem in weiße Wölkchen verwandelte, gab es geschäftiges Treiben auf den Wegen und Plätzen. Es wurde in vielen Sprachen gehandelt, getändelt und geflucht. Oksana hatte an diesem Tag keinen Sinn für die Schönheit und Atmosphäre der Stadt, die in einem fahlen Sonnenlicht lag. Sie hörte von Weitem die Glocke der St. Salvatorkathedrale die elfte Stunde schlagen, etwas woran sich die Livländer erst gewöhnen mussten.
In ihrer Heimat gab es noch die alte Zeiteinteilung der Temporalstunden. Der natürliche Tag war die Grundlage für die Unterteilung der Zeit: die Spanne zwischen Sonnenauf- und -untergang wurde in zwölf gleiche Teile geteilt, ebenso die Nachtzeit. In Abhängigkeit von der Jahreszeit und der geographischen Lage waren Tag- und Nachtstunden damit ungleichmäßig lang. Diese ungleichmäßig langen Stunden waren ideal für die Zeiteinteilung der Kirche. Eine Klosterregel setzte die Essenszeit beispielweise so an, dass die Mönche viele Monate eines des Jahres täglich erst ad nonam (Mitte des Nachmittags), während der Fastenzeit sogar erst ad vesperam (eine Stunde vor Sonnenuntergang) essen durften. Da man die Regel selbst kaum ändern konnte, verschob man die Zeit: die Nona rutschte allmählich auf Mittag und die Vesper auf die Mitte des Nachmittags.
Mit dem Aufblühen des Handwerks und dem sich erweiternden Handelsverkehr waren die kanonischen Stunden jedoch immer unpraktischer. Hinzu kamen Uhren, die durch Gewichte angetrieben wurden und mit einem automatischen Schlagwerk versehen waren oder mit Glocken, die von Wächtern angeschlagen wurden. Derartige Uhren beruhten auf der gleichförmigen Teilung des Tages, auf den horae aequinoctiales. Die ersten Uhren tauchten zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Italien auf, in Brügge gab es sie seit 1345.(*)

Oksana und Juirij behielten ihr gemütliches Tempo bei, bis sie auf dem Platz vor der Sint-Salvatorskathedrale ankamen. Anders als einige Jahrhunderte später waren die Menschen in den Tagen, in denen unsere Geschichte(n) spiel(t)en, einen viel entspannteren Umgang mit Zeit gewohnt, weil die Messung derselben im Alltag eben erst begonnen hatte.

Oksana betrat die große Kirche und zählte, bis sie die zehnte Reihe der Bänke erreicht hatte. Eine junge Frau saß dort vertieft in ein Gebet. An den feinen Stoffen und bunten Farben der Kleidung war zu erkennen, dass sie einem der höheren Stände angehörte. Oksana nahm in Ruhe neben ihr Platz und neigte den Kopf, als wollte sie ebenfalls Zwiesprache mit der höchsten der Mächte halten. Nach einiger Zeit holte sie vorsichtig ein Dokument unter dem Pelz hervor und reichte es der Anderen.

Margarete, Tochter des angesehenen Rigaer Kaufmanns Witte und seit kurzem verheiratet mit Hildebrandt Veckinchusen, einem hansischen Kaufmann, nickte ihrer Landsmännin freundlich zu. Die beiden Frauen erhoben sich und verließen gemessenen Schrittes und wortlos Seite an Seite das Gotteshaus. Doch draußen unter freiem Himmel fielen sie sich in die Arme. Der Strom freudiger Begrüßungsfloskeln in lettischer Sprache schien kein Ende zu nehmen. Immer wieder umarmten sich Oksana und Margarte herzlich oder schüttelten sich die Hände. Dann brachen sie auf. Jurij rückte vorsichtig die Riemen seiner Kiepe zurecht und folgte mit ein paar Schritten Abstand, wie es seiner Stellung geziemte.

Im Haus der Veckinchusens angekommen, entledigten sich die Frauen ihrer Pelze und Kappen. Sie zogen sich in die Stube zurück, in der bereits ein singender Samowar wartete. Nachdem sich jede ihren schwarzen Tee mit kandierten Früchten verfeinert hatte berichtete Margarete, dass ihr Mann in Geschäften unterwegs sei und erst im Frühjahr zurückerwartet wurde. Oksana konnte das nur recht sein. Fast feierlich überreichte sie das übliche Geschenk an ihre Gastgeberin.

Margarete nahm die bunt bemalte Holzfigur entgegen. Sie war fast so groß wie eine Elle lang maß und sah aus wie ein unförmiges Ei mit Plattfuß. Erst die wunderschöne bunte Bemalung machte daraus eine Art Puppe.
„Es ist eine Matrjoschka.“, erklärte ihr Oksana.
„Wie außergewöhnlich!“
„Das ist sie in der Tat, denn sie hat ein Geheimnis.“
Oksana atmete tief durch. Um ihre Aufregung zu überspielen nahm sie einen Schluck Tee, bevor sie fortfuhr: “Wenn man das obere gegen das untere Teil dreht, lässt sie sich öffnen.“
Margarete versuchte es und staunte: “Da ist ja noch eine – wie heißt sie, Matrjoschka? - drin!“ Sie nahm die zweite Puppe aus der ersten und öffnete auch diese. Wieder versteckte sich eine etwas kleinere Figur in der größeren und wieder konnte sie geöffnet werden. Doch dieses Mal enthielt sie keine bunte Puppe. Die junge Frau wurde abwechselnd rot und blass, nachdem sie erkannt hatte, was sie der dritten Figur entnommen hatte.
„Das, das ist …“ begann sie zu stottern und ließ es fallen.


(* nach http:// www. nabkal. de/tag.html)
(** Die Historie wird etwas verbogen. So gab es Samoware erst ein paar hundert Jahre später, Veckinchusens heirateten wahrscheinlich 1399 und zogen wohl um 1403 nach Brügge. Matroschkas gibt es erst seit etwa hundert Jahren … Es störe sich daran, wer nix besseres zu tun hat. *pueh* )

*****div Frau
7.968 Beiträge
Ells hat Erscheinungen von Piraten und Fischerinnen
Ells glaubte ihren Augen nicht zu trauen.
„Brubäer!“
Endlich eine bekannte Seele. Hannes staunte, wie schnell sie auf den neu Ankommenden quasi ansprang. Der wehrte sich erst scheinbar widerstrebend, genoss aber ausgiebig den freundschaftlichen Begrüßungskuss, bis er sie wieder auf Armeslänge von sich schob.
„Bäh, Du stinkst!“ protestierte der Umarmte, den Händler, den Ells vor Jahren in Brabant kennen und schätzen gelernt hatte.

Ihre Gesichtsfarbe nahm die Farbe eines reifen Apfels an. Sie öffnete bereits den Mund, um heftig zu protestieren, aber er hatte so Recht.
„Schau mich an, hast du mich jemals so abgerissen gesehen?“
Anscheinend nicht, er schüttelte nur fassungslos den Kopf und wenn es dem wortgewandten Brubäer die Sprache verschlagen hatte, war ihr Anblick wirklich bedauernswert. Ells traf blitzschnell eine Entscheidung. Nach einem Griff in ein Täschchen im Mieder steckte sie Hannes eine Münze zu.
„Zahlst Du bitte für mich meine Schuld für den Wein mit? Ich suche mir erst eine Unterkunft, gönne mir einen Zuber Wasser und suche jemand, der mir mit frischer Kleidung aushelfen kann.“
Ells stellte sich auf die Zehenspitzen und gab dem überraschten Hannes einen wesentlich leidenschaftlicheren Kuss, als zuvor Brubäer. „Ich werde Dich wieder finden.“ Damit ließ sie die beiden Männer hinter sich.

Ihr Plan konnte so wirklich nicht aufgehen. Sie musste erst wieder ein einigermaßen menschliches Wesen aus sich machen, unterscheiden von den Dirnen in der Spelunke. Zweimal um die Ecke und keiner brachte sie mehr in Verbindung mit der Gastwirtschaft. Die ihr entgegenkommenden Bewohner des Ortes waren gezeichnet vom Wetter. Geschrei, Gestank, Stadt ist Stadt. Nein, die hier durch die Gassen wehende steife Briese ließ nicht wirklich Platz für die morbiden Gerüche der Zeit. Umso mehr wurde es ihr unangenehm, wenn sie daran dachte, wann sie zuletzt Berührung mit sauberen Wasser und Seife hatte. Woher nehmen? Sie ging den lauten Stimmen nach, die ihr entgegen schallten und stand plötzlich vor einem wuseligen Markt. Am Eck – ja, am Eck, die dort stehende junge Frau gegenüber dem Paar sah genauso aus, wie die junge Frau, die den Fischer im Eysernen Nagel ablieferte. Mit einem glückseligen Lächeln auf dem Gesicht. So, so.

„Pass doch auf!“
Ein feister älterer Mann rammte ihr den Ellbogen in die Seite, um Platz fürs Vorbeilaufen zu schaffen.
„Mache er sich selbst aus dem Weg!“ Ells blieb stehen und plusterte sich empört auf. Fehler, großer Fehler. Eine starke Hand legte sich um ihren Oberarm und schleuderte sie einfach zur Seite.
„Komm Ede Wymken nicht nochmal in die Quere!“
Der finstere Begleiter des feisten Mannes würdigte sie keines Blickes mehr, wie sie kurz als kleines Häufchen Elend auf dem Boden lag. Aber sie versuchte sich seine Gestalt einzuprägen. Im Fallen hatte sie etwas erkannt - an seiner Seite baumelte der mit Türkisen geschmückte Dolch ihres Mannes, der mit ihrem Reisegepäck auf der Handelskogge zurückgeblieben war. Mühsam rappelte sie sich wieder auf. Keiner der um sie hastenden Menschen schien etwas mitbekommen zu haben. Knochen durchzählen. Alles noch dran. Paulus, das Frettchen, hatte etwas irritiert gefaucht, aber schien auch unverletzt.

Und jetzt? Kurz durchatmen. Neugierig sah sie sich um. Das Fischermädchen war verschwunden, dafür sah sie, wie in der Gasse neben ihr Dampf aus einem Haus drang. Der Bader? Neugierig trat sie näher. Oh ja – endlich! Sie hatte Glück, die Badestube war zu dieser Zeit wenig frequentiert. Eine Münze verschaffte ihr den alleinigen Zugang zu einem Zuber. Wie kann man solche Momente nur beschreiben? Viel Kleidung trug sie trotz der Witterung nicht, die war schnell abgelegt. Der wollene Umhang wurde zum Ruhelager des Frettchens. Ihr Kleid, geflickt und befleckt, lag in der Ecke. Ihr wertvollstes Kleidungsstück, das Mieder hatte sie sorgsam darunter verborgen. Ihr seidenes Unterkleid hatte einst ihre Haut verwöhnt, das konnte es schon längst nicht mehr. Die unglückliche Verbindung mit dem Salzwasser bei ihrer Flucht vor den Piraten hatte es hart gemacht. So hart, wie ihre kleinen Nippel gerade ihre Brüste krönten und über dem angenehm temperierten Wasser aufragten. Sie hätten eigentlich Verwöhneinheiten verdient.

Ihre Hand schlüpfte zwischen ihre Beine und massierte eine weitere schnell erhärtende Stelle an ihrem Körper mit kleinen kreisenden Bewegungen. Die Augen geschlossen, lauschte sie dem melidiösem Lied, das der Badeknecht zum Besten gab. Die Hitze sog an ihr. Sie stellte sich den gar nicht Lütten Hannes vor. Wie er sich zu ihr herunterbeugte. Sanfte Küsse auf ihrem Busen verteilte. Ihn mit seinen Händen umfasste, massierte und überraschend heftig in ihren Nippel biss. Sie gluckste selig. Was für eine schöne Vorstellung. Fühlte jetzt die Hände um die Taille, am Oberschenkel, rüber zum Po. Nicht diese Stelle, bitte nicht, sie konnte nicht widerstehen…

Im Hintergrund sang mit samtiger Stimme der junge Bursche ein Bänkellied.

Wir sind die letzten wahren Korsaren, wir kämpfen bis wir untergehen, trotz allen Gefahren.
Wir sind Piraten und tollkühne Taten künden wieder von unserem Mut , ein Schrei rief aus der Höllenglut. Becher hoch, den Saufraß her, sauft bis es nicht mehr geht.
Praß und lach soviel du kannst, solange du noch lebst.

Vielleicht bist Du schon morgen tot, dann geht’s ins Trockendock.
Was du im Bauch hast, das nimmt Dir keiner mehr, es sei denn, du kotzt.

Wir sind die letzten wahren Korsaren, wir nehmen’s von den Reichen,
doch geben’s nicht den Armen.
Wir sind Piraten, verdammte Teufelsbraten, uns kann man nicht vertrauen,
weil wir Dir Gold und Seide klauen.
von Piratenpack

Ells stellte sich vor, die Stimme ganz nah neben ihrem Ohr zu hören, den Hauch seines Atems zu spüren, eine Strähne wird aus ihrem Gesicht gestrichen, Lippen pressen sich leidenschaftlich auf ihre. So real, ihr Traum. Tatsächlich war sie im Wasser eingeschlummert und eine leichte Berührung an ihrer nackten Schulter riss sie aus dem leichten Schlummer. Der Badeknecht hatte sich über sie gebeugt. Seltsam. Wo waren die Bademägde?

„Es wird Zeit. Habt Ihr frische Kleidung dabei?“
Ells musste unangenehm berührt den Kopf schütteln. Er lächelte.
„Ich glaube, ich habe etwas für Euch.“ Sprach es und verschwand. Sie nutzte die Zeit, aus dem Zuber mit dem mittlerweile kalten Wasser zu steigen und sich in das bereitliegende vorgewärmte Leintuch zu hüllen.
Auf einem kleinen Tisch standen Früchte zur Stärkung bereit, Paulus hatte vorgekostet. Schien alles in Ordnung zu sein. Die Trauben schmeckten wirklich köstlich, auch wenn Ells sich nicht wirklich erklären konnte, wo die herkommen sollten. Die leckeren gebratenen Hähnchenschlegel nebenan waren weniger ungewöhnlich. Paulus schmatzte frech.

Als Ells sich wieder umdrehte, sah sie sich einem lebenden Kleiderständer gegenüber. Die Arme des Badeknechts quoll vor den verschiedensten bunten Roben, einfachsten Kleidern, Röcken und Miedern über.
„Reicht das?“
Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf, bei dieser Auswahl.
„Wo habt Ihr die denn her?“ fragte sie verdutzt.
„Hier kam ein seltsamer Fremder daher, murmelte etwas von einer Schule und unsere Mägde sind ihm alle unversehens gefolgt. Sie sollen jetzt auf der Insel „O“ leben. Ihre Kleidung ließen sie hier, sie würden dort neu eingekleidet werden, erzählten sie.“
Ungläubig sah sie ihn an. Was war das nur für eine seltsame Stadt…

Rasch sortierte sie die Kleider nach Größen und fand einen langen schmalen Rock, dessen Muster aus verschiedenfarbigen Rechtecken bestand. Zusammen mit einer weiten schwarzen Bluse konnte sie ihr braunes Mieder wieder darüber schließen. Ein farbiges Tuch mit silbernen Punkten hatte es ihr außerdem angetan. Ihr altes Kleid würde sie gleich beim Bader lassen, ebenso ihr Hemd. Dafür fand sie leider keinen Ersatz. Ihre Unterkleider schienen die Bademägde anbehalten zu haben, als sie dem Mann mit der großen Flöte und den noch größeren Versprechungen nachgelaufen waren. Dafür hüllte sie sich wieder in ihren vertrauten Umhang, griff dort sicherheitshalber in die Taschen - alles war an seinem Platz.

„Darf ich noch ein Kleid mitnehmen?“ Sie hatte es schon in der Hand. Ein weitausgeschnittenes schreiend grünes Kleid, um sich als Köder einzubringen. Etwas anderes hatte sie auch in der Hand. Münzen, mit dem sie dem Knecht die neue Bekleidung bezahlte. Bis sie etwas aus BruBäers Stoffen schneidern lassen könnte, würde das gut reichen. Paulus zauderte erst, als sie ihm die Hand zum Aufstieg bog, steckte seine kleine Nase tief in den Ärmel und schien einer unsichtbaren Spur zu folgen, die anscheinend auf Ells linker Schulter endete, um sich dort in den Ausschnitt zu krallen.

Sie war bereit, sich auf die Suche nach dem Mann mit dem Dolch zu machen. Unvermittelt öffnete sich die Türe der Badestube und die junge Fischerin lugte um die Ecke. Dreimal an einem Tag? Ein Zeichen!


©mariediv 2018
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Katterein (5)
Mit dem Kleid unter dem Arm, beeilte sich Katterein zum Bader zu kommen.


Der Bader verlangte 3 Blaffert, so behielt Katterein noch ein klein wenig über. Sie bekam einen Zuber zugewiesen. Ein Badeknecht ließ Wasser ein. Sie zog erst die Handschuhe, ihre ledernen Schuhe und die wollenden Strümpfe aus, ließ ihren groben fleckigen Rock herab gleiten, schlüpfte aus dem Troyer und dem Buscherump, breitete ihr Tuch über den Wäscheberg und legte das neue Kleid andachtsvoll darüber.
Dann stieg sie in das warme Wasser. Das tat so gut nach der klammen Luft draußen.

Nach der Pest wurden die Badehäuser nur spärlich besucht, weil viele annahmen, dass die Keime der Pest über das Wasser übertragen wurden. Katterein konnte sich das nicht vorstellen. Sie reinigte sich täglich im Elbwasser und war gesund.
Das warme Wasser umschmeichelte ihren Körper. Der Badeknecht wusch ihren Rücken mit Lauge und Öl. Er hatte dem Öl einen Duft zugemengt, den Katterein gerade sinnlich aufsog.
Der Knecht seifte ihre Schultern ein und griff dann nach vorn zu ihren Brüsten. Sofort stellten sich Kattereins Nippel auf.

„Wo sind denn die Mägde?“, fragte Katterein, die etwas verwundert war, dass der Knecht heute die Waschung vollzog. „Die sind einem sonderbaren Fremden gefolgt, der sie mit zu einer Art Schule nehmen wollte“ „Eine Schule? Eine Schule für was?“ Der Knecht zuckte die Schultern. „Sie sollen auf die Insel O, mehr weiß ich auch nicht. Ich finde das auch sehr sonderbar...aber nun entspannt euch!“

Der Knecht wusste genau, was er tun musste und seine Finger glitten weiter über den badenden Körper. Katterein seufzte wohlig. Es fühlte sich wundervoll an, so berührt zu werden. Genießerisch schloss sie die Augen und ließ sie noch zu, als die Hand des Badeknechts zwischen den Schenkeln ihren Schoß berührte. Das Öl und die sanften Bewegungen ließen Katterein leicht stöhnen.

Sie nahm wahr, dass in einer Nebenkabine ein weiteres Bad gerichtet wurde.

Kurz danach hörte sie die Stimme eines jungen Burschen, der Bänkellieder sang.
Den ersten Text verstand Katterein vor lauter Wonne gar nicht...dann drang der Text an ihr Ohr

Der Störtebeker ist unser Herr, von Gödeke Michel beraten.
Wir jagen sturmschnell über das Meer, des Fliegenden Holländers Paten.
Gevatter ist der Klabautermann; Schiffsvolk, pack an!
Leben ist Tand. Wir sind die Hölle von Helgoland.

Den Teufel haben wir selber an Bord, im Schiffrumpf gleißende Schätze.
Das Kreuz des Pfaffen ist fehl am Ort, wir lieben den Trunk und die Metze.
Die Tanzmusik spielt uns das wilde Meer; Schiffsvolk, komm her!
Leben ist Tand: So lebt die Hölle von Helgoland.


Von Piratenpack

Das Lied kam ihr gerade recht, so konnten die anderen Gäste ihren immer heftiger werdenden Atem nicht hören und auch ihr Seufzen nicht. Der Knecht tat ihr so gut, er umkreiste mit seinem Finger Kattereins Perle, zog Bahnen über die Schamplippen und tauchte immer nur ein wenig in ihre allzu bereite Öffnung, um sofort wieder mit dem Kreisen zu beginnen.

Die junge Fischerin spürte eine Hitze aufsteigen und eine Welle breitete sich zusammen mit einer angenehmen Erschöpfung aus. Sie begleitete dieses wundervolle Gefühl mit einem anhaltendem Stöhnen. Der Knecht ließ ab von ihr und lächelte die Badende wissend an.

„Einen kleinen Moment“, hauchte er und verschwand kurz, um gleich mit einem warmen Tuch zurück zu kommen. Er rubbelte Katterein noch ab.

Diese blinzelte zu ihrem Kleid hinüber. Sie konnte es kaum abwarten es endlich anzuziehen.
Sie schlüpfte hinein und es passte, wie für sie gemacht. Unglücklich zog sie die wollenen Strümpfe und ihre Lederschuhe dazu an. Das Kleid war aber lang genug, um das zu verdecken. Was sollte sie jetzt mit dem Fischerhemd und ihrem Wams machen? Sie rollte es in ihr Tuch und war ganz zufrieden mit sich.

„Braucht ihr noch einen Mantel oder einen Umhang, für die Kälte?“ fragte der Badeknecht doch Katterein schüttelte den Kopf. Das würde sie sich nicht mehr leisten können.

Der Knecht gab ihr einen Kamm, damit sie durch ihre Haare fahren konnte. Als sie die beschlagene Scheibe frei rubbelte, um sich zu betrachten, staunte sie nicht schlecht. Aus ihr war ein ganz neuer Mensch geworden. Eine Frau.

Sie wollte gleich heraus springen und sich der Welt zeigen, hüpfte aber nur die Stufe vor die Türe nach draußen, um sofort wieder kehrt zu machen. Es war viel zu kalt, ohne die wollenen Oberteile und ohne Tuch. Hastig stieß sie die hölzerne Eingangstür wieder auf und lugte um die Ecke.
*********ynter Frau
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Die Schwarze Lola und ihr Votzenschiff (2)
(2) Immer Ärger mit den Mannsbildern

„Ännlin hat einen kleinen Bastard in ihrem Bauch, Lola“, seufzte Brid, ließ ihren Krug Wein sinken und schaute mit sorgenvoller Miene zu ihrer Anführerin.

„Och nee! Nicht Ännlin! Wie oft hab ich es schon gesagt, dass sie aufpassen soll! Sie alle! So gute See-Frauen wie auf meinem Weiberschiff wachsen nicht auf Bäumen. Zur Hölle, sie sind doch alle keine blutigen Anfängerinnen mehr. Das merkt man doch, wenn der Mann kurz vorm spritzen ist und schubst ihn sofort weg, so dass er seinen Samen sonst wohin verteilt, nur nicht DAREIN, wo es mir dann Verdruss beschert! Herrgott! Das ist der Grund, warum ich nie unten liege. So hab ich es unter Kontrolle. Wie weit ist sie?“
Lola schlug voller Zorn ihre flache Hand auf den Tisch, so dass Weinkrug und Speisen klirrend in die Höhe sprangen und unsanft landeten. „Ännlin soll kommen, gleich!“ Brid nickte und verließ die kleine Kajüte, um kurz darauf mit einer verheulten Ännlin wieder im Raum zu stehen.

„Ach Ännlin, meine Liebe“, sprach Lola sanft und zog die junge Frau mit dem leicht gewölbten Bäuchlein tröstend in eine Umarmung.

„Es tut mir leid, Lola. Ich wollte das nicht, aber es ist eben passiert. Ich hab vergessen aufzupassen, es war so schön mit ihm und ich war gar nicht mehr ich selbst dabei. Er sagte, er liebt mich.“ Schluchzte sie und streichelte dabei zärtlich ihren Leib. Lola schüttelte ihren Kopf ob dieser Naivität. Liebe? Hier? Auf Liebe war kein Verlass, zu launisch und zu wankelmütig. Auf solcherlei schwankendem Untergrund konnte man nicht bauen, allenfalls auf einer Freundschaft. Die war solider, manchmal. Aber schimpfen half jetzt auch nichts mehr.

„Ännlein, du weißt, dass du in diesen Umständen nicht an Bord bleiben kannst! Es wäre zu gefährlich für uns mit einem schreienden Säugling an Bord und auch für euch beide. Ist Gerlind in ihren Kenntnissen soweit, dass sie das Ruder für dich übernehmen kann?“

„Ja Lola, ich habe sie gut eingewiesen, sie kann es. Gut, dass du immer alle Posten mehrfach besetzt. Doch was geschieht nun mit mir?“

„Wir nehmen Kurs auf Rügen und laufen die „Stubnitzer Kreidefelsen“ vor Jasmund an. Dort gehst du im Schutz der Nacht von Bord, schlägst dich bis nach Wismar durch. Geh zum Wirtshaus „Zur Rose“ und frag nach Agatha. Sie schenkt dort aus und wird dir weiterhelfen. Und keine Sorge, du bekommst von mir genug Münzen, dass du ein Auskommen über die nächsten Jahre hast. Falls es ein Mädchen wird, kann sie in vierzehn Jahren bei mir anheuern.“
Lola lächelte nun und drückte Ännlin einen sanften Kuss auf die Stirn. Nur sehr ungern ließ sie ihre fähige Steuerfrau von Bord. Diese bedankte sich überschwänglich und mit Tränen in den Augen ging sie trotz relativ finanzieller Sicherheit einer ungewissen Zukunft entgegen.

„Ich sollte das Vögeln an Bord wirklich verbieten!“ Sinnierte Lola und Brid lachte herzlich, wissend, dass das sicher niemals passieren würde und antwortete mit einem Anflug von Ironie: „Wir bräuchten dann auch frisches, trockenes Stroh im Mitteldeck. Die Fötzchen unserer Schwesternschaft sind schon ganz wuschig und geil. Sie lecken und fingern sich des Nachts schon gegenseitig. Es wird mal wieder Zeit für einen ordentlichen Ritt auf harten Schwänzen!“

*

„Kogge in Sicht“, meldete Mechthild vom Ausguck.

„Freund oder Feind?“ rief Lola zurück.

„Beute!“ schallte es in lüstern-fröhlicher Erwartung zurück.

„Dann los – alle auf die Posten und klar zum Entern! Macht mir keine Schande, Mädels! Und denkt immer daran, was sie mit euch machen werden, sollten wir nicht obsiegen!“

*

Etwas betreten stand die Besatzung der „Willem Godenson“, angefangen vom Kapitän bis zum Matrosen, in Reih und Glied an Deck des Weiberschiffs. Nicht nur ihre Fassung, ob ihrer Niederlage gegen ein Schiff voller Weiber hatten sie verloren und welches angeblich auch nicht existierte, sondern waren auch ihrer Kleidung entledigt und ihrer Waffen beraubt. So zitterte die stramme Männlichkeit – wie Gott sie geschaffen hatte - in der steifen Brise eines kühlen Ostwindes, vorgeführt, und in Schach gehalten von feixendem Weibsvolk während Lola und Brid prüfend das Spalier abliefen.
Die mit strengem Blick und spitzen Fingern, das eine oder andere Kinn der harten Kerle anhoben oder kräftig in deren Schöpfe packten, um in wilde, ergebene, lüsterne oder stolze Augen zu blicken. Zu begutachten, was sich da an männlicher Pracht ihnen körpermittig aus wilden Büschen entgegenreckte und zur lustvollen Verfügung stand.
Nicht, dass man die Burschen zu derlei Aktivität hätte zwingen müssen, wie beide süffisant und lautstark vor ihren johlenden Schwestern feststellten. Ihre gekonnten Griffe und Kniffe in und an pralle Nüsse, steife Schwänze, knackige Arschbacken sowie hart stehenden Nippeln bewiesen es. Deren Verteilung, auch die der reichlich geladenen Gold- und Silbergulden sowie der sonstigen Fracht aus Gewürzen, Stoffballen, Weinfässern und anderer Viktualien musste gerecht erfolgen. Denn nichts war schlimmer als eine Truppe von zickenden unbefriedigten Frauen, die nichts zum Anziehen oder naschen hatten.

Doch vor dem wohlverdienten Lohn der Kaper stand ein Bad in der Ostsee. Schließlich konnte Lola die übelriechenden Gesellen so nicht auf ihre hübschen Mitstreiterinnen loslassen. Walpurg und Kristen warfen einige mit Seemannknoten an der Reling befestigte Taue ins Meer (zum späteren hochklettern) und ließen einen Weidenkorb mit Seife und Wurzelbüsten hinab. Die Kerle ahnten schreckliches.

„Ab ins Meer mit euch, ihr stinkt zum Gotterbarmen.“ Befahl nun Lola. „Schrubbt euch den Dreck ab und dann dürft ihr wieder an Bord und unter Deck. Da ist es schön weich und warm, vor allem in den süßen und saftigen Mösen meiner Weiber. Also gebt euch Mühe, denn nur die saubersten dürfen auch ficken! Und solltet ihr das Bad zur Flucht nutzen wollen – nur zu. Einen halben Tag durch die Ostsee in diese Richtung bis Poel.“ Lola grinste wohlwissend, dass dies keiner durch das kalte Wasser wagen würde.

*

Endlich lagen alle beisammen mit ihren ausgewählten Mannen, außer der Bordwache natürlich sowie Brid und Lola die ihre eigenen Kajüten besaßen. Der wilde Liebesreigen war bereits eröffnet und die Kogge schaukelte von der geballten Energie sacht auf den Wellen, als Warnung vom Ausguck ihnen gehörig die Lust vermasselte.
„Alle Weiber hoch an Deck und an die Waffen! Piratenflaggen voraus, die Vitalienbrüder von allen Seiten…“
Nina de Wynter 26.01.18
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Isabella (3)
„Ich mach sie fertig, die blöde Schlampe“, knurrte der ältere Seemann mit dem ergrauten Bart. Es schien eindeutig nicht sein Tag zu sein. In einer Mischung aus Wut und Frustration schmetterte er seinen Bierhumpen auf die Tischplatte und spuckte auf den Boden. Da wusste Isabella, dass sie genau am richtigen Ort gelandet war. Das Glück der Tüchtigen…

Es hatte sie in den Fingern gejuckt, ihre männerbeglückende Erfindung sofort zum Einsatz zu bringen. Also hatte sie ein paar Säckchen ihres angeblichen Wunderpulvers in eine Tasche gepackt und auch ihren treusten Beschützer mitgenommen. Der scharfe Dolch in der kunstvoll bestickten Lederscheide ruhte nun sicher an ihrem Oberschenkel. Der weit fallende Rock verbarg die Waffe vor neugierigen Blicken. Doch durch einen raffiniert angebrachten Schlitz im Stoff war sie jederzeit erreichbar. Man konnte schließlich nie wissen…

So ausgerüstet hatte sie sich auf den Weg Richtung Hafen gemacht und die erste Kneipe betreten, die ihr vielversprechend erschien. Es herrschte dort ein reges Kommen und Gehen, die unterschiedlichsten Menschen gaben sich auf der Suche nach Speis oder Trank, nach Lust oder undurchsichtigen Geschäften die Klinke in die Hand. Und allein der Name „Eyserner Nagel“ schien ein gutes Vorzeichen zu sein, wenn man mit harten Männerträumen handeln wollte. Also hatte sie die kurzentschlossen die Tür geöffnet und sich ins Zwielicht begeben.

Die warme, abgestandene Luft, in der sich die Dünste von Bier, Essen und nicht eben frisch gewaschenen Körpern mischten, hatte ihr für einen Moment den Atem genommen. Doch sie hatte sich unbeirrt an einen Tisch in einer Ecke gesetzt und einen Becher Wein bestellt. Und das hatte sich als gute Entscheidung erwiesen. Schon in den ersten Minuten hatte sie allerlei interessante Gesprächsfetzen aufgeschnappt. Mal ging es um eine Hurenschule, mal um ein Piratenschiff voll ruchloser Weiber… Wenn man von solchen Informationen das Seemannsgarn abwickelte, mochten sie sich als durchaus brauchbar erweisen. Vorerst aber konzentrierte sie sich auf die Unterhaltung am Nebentisch. Denn die nahm nun genau die Wendung, die sie sich erhofft hatte.

„Der werd ich’s zeigen“, räsonierte der Graubärtige und erging sich in saftigen Schilderungen dessen, was er und sein Schwanz mit der besagten Schlampe anzustellen gedachten. „Oder vielleicht gehe ich auch gar nicht mehr hin“, fügte er dann in einer Anwandlung von männlicher Konsequenz hinzu. „Hat sie dann davon!“ „Red doch kein‘ Scheiß, Fiete“, brummte sein Nebenmann und nahm einen tiefen Zug aus seinem Krug. „Jeder weiß doch, dass Du ganz vernarrt bist in die kleine Hure – und sie in Dich! Würde sie Dich sonst ohne Bezahlung ranlassen?“ „Dann soll sie es mir auch richtig besorgen“, nörgelte Fiete weiter. „Das war nur ihre Schuld! Mir ist das noch nie passiert…“. Missmutig starrte er in ein Bier. „Sauf halt vorher nicht so viel!“, riet sein Gefährte, der das Thema nun sichtlich satt hatte. Isabella führte innerlich einen kleinen Freudentanz auf. Kundschaft! Zeit für ein wenig Gauklerinnen-Kunst…

Die unauffällige Frau im schlichten, blauen Wollkleid, die bisher niemand auch nur eines zweiten Blickes gewürdigt hatte, schien plötzlich von innen heraus zu leuchten. Ihre Wangen hatten sich gerötet, ihre leicht geschwollenen Lippen glänzten feucht, als hätten sie sich eben erst aus einem gierigen Kuss gelöst. Ihr Atem ging schnell. Sie hatte sich auf ihrem Stuhl nach hinten gelehnt, den Rücken leicht durchgedrückt, den Kopf in den Nacken gelegt. Versonnen blickte sie in die Ferne, während ihre schlanken Finger über ihre unter dem Kleid verborgenen Brüste strichen und spielerisch um ihre Knospen kreisten.

Es war nicht die provokante Geste einer Hure auf Kundenfang. Isabella wirkte eher wie die wohlanständige Frau von nebenan, die völlig unerwartet über eine Klippe gestürzt war und nun hilflos in einem Meer der Sinnlichkeit trieb. Mit verschleiertem Blick schien die Schiffbrüchige noch einmal den wollüstigen Erlebnissen der letzten Stunden nachzuspüren, während sich ihre weißen Zähne in ihre rote Unterlippe gruben. Stahl sich da ein leises Stöhnen aus ihrem Mund? Bei dem Lärmpegel in der Schenke war das unmöglich zu hören. Doch ein Blick auf ihre Lippen ließ keinen anderen Schluss zu. Unruhig rutschte sie auf ihrem Stuhl herum. Man konnte nur ahnen, wie sie unter dem Rock die Oberschenkel zusammenpresste und aneinander rieb. Wie selbstvergessen wanderte ihre Hand über den weichen Wollstoff ihres Kleides… weiter nach unten… offenbar magisch angezogen von dem pulsierenden Dreieck zwischen ihren Beinen… nass wie die See…

Gerade als Isabella ihre kleine Vorstellung so richtig zu genießen begann, wurde sie abrupt unterbrochen. Der Bierkrug war Fiete aus den kraftlos gewordenen Fingern geglitten und polternd zu Boden gefallen. Scheinbar erschrocken riss sie die Augen auf und setzte sich wieder gerade hin. Zufrieden registrierte sie, dass Fiete und sein Kumpan sie sprachlos und mit weit aufgerissenen Augen anstarrten. „Entschuldigung, die Herren“, stammelte sie errötend. Ihre Lider senkten sich, ihre Hände falteten nervös den Stoff ihres Kleides. „Ich… weiß nicht… was in mich gefahren ist. Es muss an diesem Pulver liegen…“.

„Was… was denn für ein Pulver?“, fragte Fietes Trinkgenosse, der als erster die Sprache wiedergefunden hatte. Woraufhin sich Isabella verschwörerisch zu den beiden hinüberbeugte und sich ihre Geschichte entlocken ließ. Mit einigem Zögern natürlich. Eigentlich sprach man ja über so etwas nicht, aber… Nun ja, weil sie es waren… Ihnen wollte sie anvertrauen, wie ihr Mann aus geheimnisvollen Quellen einen größeren Vorrat Einhorn-Pulver besorgt hatte. Wie sie beschlossen hatten, es vor dem Weiterverkauf erst einmal selbst zu testen. Man konnte ja nie wissen, ob man nicht betrogen wurde! Die Welt war voller Schlechtigkeit… Doch nicht in diesem Fall! Wie überaus befriedigend war das Ergebnis dieser Qualitätskontrolle ausgefallen! Ganze Stunden wilder Lust… „Hart wie ein Schiffsmast… wenn Ihr mich versteht…“, raunte Isabella heiser und schwieg dann vielsagend.

Und ob sie verstanden! Sie konnten gar nicht schnell genug ihre Münzen hervorholen. Isabella fischte zwei Säckchen aus ihrer Tasche und machten ihren beiden ersten Kunden einen guten Preis: Nicht zu teuer, nicht zu billig. „Eine Dolchspitze davon auf die Zunge legen und runterschlucken“, wies sie die beiden an. „Nicht mehr! Und gut nachspülen!“

Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. „Mehr Bier!“, brüllte Fiete einem der Schankmädchen zu. „Schnell!“. Isabella grinste innerlich über die Hast, mit der die beiden Unicornagristen Pulver und Getränk hinunterstürzten, einen knappen Gruß murmelten und Hals über Kopf das Etablissement verließen. Sie hatten offenbar Dringendes zu erledigen…

Auch der Schankmaid war das Geschehen nicht entgangen. „Verzeihung“, murmelte sie und wandte sich zögernd an Isabella. „Ich wollte nicht lauschen, wirklich nicht! Aber…“ Sie schlug die Augen nieder. „Dieses Pulver…“. „Ja?“ „Könnte ich vielleicht auch… also… ich habe ein bisschen gespart und…“. „Was willst Du denn damit?“, erkundigte sich Isabella, verdutzt über so viel Nachfrage in so kurzer Zeit. „Ich… na ja, also mein Ole ist ein guter Kerl, ja wirklich“, erklärte das Mädchen und lächelte. „Und wir haben auch immer viel Spaß… aber… STUNDEN, habt ihr gesagt?!“ Isabella nickte und musste sich alle Mühe geben, ernst zu bleiben.

„Ich möchte so etwas so gerne auch mal erleben“, sagte die junge Pulver-Interessentin sehnsüchtig. „Ich habe Euch beobachtet vorhin. Wie ihr da auf dem Stuhl gesessen habt - als hättet Ihr das Paradies gekostet! Und Euer Blick! Einen ähnlichen habe ich bisher erst ein einziges Mal in meinem Leben gesehen. Damals, als meine Schwester zurückkam. Von ihrer Nacht mit Gödeke Michels...“.


© Kea2012, Januar 2018
Der Drang nach Freiheit – Marlis XI
In der Wirtsstube suchten sie sich ein ruhiges Plätzchen und bestellten ihren Wein. Mann, gab es hier was auf die Ohren..... Als erstes kam Anni, die Schankmagd an und brachte ihnen ihren heißen, duftenden Wein. Andächtig rochen sie daran und nahmen einen ersten Schluck. Sofort stieg die warme Brühe ihnen zu Kopf. Um sie herum nur Stimmgewirr....

„Sag mal, was genau ist denn nun eine Hurenschule?“, fragte Marlis Piet nach einigen Minuten. Der konnte es nicht eindeutig beantworten und meinte scherzhaft: „Okay, ich habe mich geirrt. Frauen können sehr wohl studieren.“ Marlis wusste nun nicht, ob sie das lustig finden sollte, musste aber widerwillig grinsen.

Die Tür flog auf, ein älterer Seemann polterte in die Stube und schrie der Magd zu: „Hey Anni, was macht die Fickerei!?!“ Sie sah in seine Richtung, ihr Körper straffte sich und sie schrie zurück: „Ganz gut zurzeit!“ Gröhlendes Gelächter in der Wirtsstube. Der Seemann setzte sich an einen Tisch und schrie: „Zwei Bier für mich und meinen Kumpel! Gib Gas, Mädchen!“ Irgendwie schien es mit seiner Laune nicht zum Besten zu stehen.

Schon war der Kerl mit seinem Kumpel am Diskutieren. Einen Tisch weiter saß eine unscheinbare Frau in einem blauen Kleid und nippte an ihrem Wein.

Im Hintergrund hörten sie, dass offenbar morgens die Leiche von Egon Gebauer aus dem Wasser gezogen wurde. Marlis wurde blass. Anni kam vorbei und meinte leichthin, der Alte habe den Eysernen Nagel sturzbesoffen verlassen und sei bestimmt in die Elbe gefallen. Immerhin hatte er noch seine Geldkatze dabei, also sei von einem Unfall auszugehen. Und wenigstens sei der alte Stinkstiefel endlich mal sauber. Dann huschte sie mit dem Bier für den Seemann wieder von dannen.

„Sieh es mal positiv“, meinte Piet leise. „Nun kann Hans sein Erbe antreten. Sonst wären die Geschäfte erst mal zum Erliegen gekommen.“ Marlies sagte dazu erst mal nichts. Klar gab sie Piet recht, aber die Situation war wirklich zu merkwürdig.

„Schau mal rüber“, Piet stieß sie leicht an. „Die Frau im blauen Kleid. Ich glaube, die spielt an sich herum!?“ Tatsächlich. Marlis und Piet hatten ihre Schwierigkeiten, ihren Blick abzuwenden. Und sooo unscheinbar sah die Frau gar nicht mehr aus. Die Seemänner am Nebentisch sahen es anscheinend auch, dem Einen fiel glatt sein Krug aus der Hand. Als es polterte hörte sie sofort damit auf und wurde rot. Nachdem sie sich beruhigt hatte, fing sie mit den Beiden an zu tuscheln.

In der anderen Ecke wurde es gerade laut. Ein alter Fischer fing das Randalieren an. Der Wirt versuchte zuerst, ihn zu beruhigen, aber der Alte schrie nach mehr Wein oder wenigstens Bier. „Karl, Du hast genug.“ „Sach Du mir nisch´ wann ich genusch habe“, nuschelte der Alte. „Jib mir was zu Saufen, soforrt!“ Der Wirt schüttelte nur den Kopf, meinte: „Alles klar, es ist mal wieder soweit“, packte den Alten am Kragen und beförderte ihn vor die Haustür.

Endlich wurde es wieder etwas ruhiger. Die beiden Seeleute verließen auch relativ rasch die Spelunke. „Sag´mal“, Piet sah Marlis tief in die Augen. „Wie wäre es, wenn wir mal hoch gehen?“ Sofort wurde sie geil.

Oben legten sie einen der rohen Bernsteine in das irdene Gefäß und zündeten ihn mit einem Kienspan an. Ein warmes, flackerndes Licht entstand, es roch wunderbar harzig. Sie griff ohne viel Gedöns in seine Hose und nahm seinen Schwanz in die Hand. War völlig fasziniert, wie so etwas Hartes eine so seidenweiche Haut haben könne. Kraulte seine Eier, nun war es an ihm, zu Winseln. Ging vor ihm auf die Knie und küsste seine Eichel.

Und ließ sie langsam in ihren Mund gleiten. Wieder heraus, sah ihn an und fragte: „Kannst Du es mir beibringen?“
****orn Mann
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Gödeke Michels Teil lV – Gotland
Gödeke Michels lag entspannt in der großen Steinwanne in Visby auf Gotland. Die heißen Quellen der Insel hatten einen unschätzbaren Vorteil, den die rauen Nordmänner schon immer sehr geschickt zu nutzen wussten. Auch ohne römische Imperatoren hatten sie sich einen respektablen Lebenswandel zu Eigen gemacht und manch ein Kauffahrer der Novgorodroute wusste den Zwischenstopp sehr zu schätzen und zu genießen. Nicht nur um sich zu erfrischen, entspannen und um sich für ein paar Tage zu erholen, bevor es weiter ging gen Süden nach Lübeck oder Hamburg. Gerne halfen sie den fleißigen, jungen und älteren Insulanerinnen mit, ihr Taschengeld aufzubessern. Lange bevor die Vitalienbrüder hier ihren Zufluchtsort und neue Heimat fanden.
So auch Gödecke. Er saß im heißen Wasser mit dem Rücken an Svantje gelehnt zwischen ihren Beinen und ließ es sich gefallen, dass sie ihm mit ihren geschickten Händen zunächst den Bauch gekrault hatte und sich dann auch weiter unten zu schaffen machte. Nicht damit aufhörte, bis eine Vielzahl von milchigen Fäden durch das heiße Wasser schwamm. Diese Art von Entspannung liebte er, der Seemann, und nur zu gern ließ er sich fallen, spürte die weichen Brüste des Mädchens in seinem Rücken, die harten Spitzen, die sie an ihm rieb und sich selbst erregte. Eine Hand hatte sie nun zwischen ihre Schenkel geschoben, besorgte sich selbst Vergnügen und keuchte auch schon nur kurz darauf mit spitzem Schrei auf. Nun hockte sie vor ihm, das Rasiermesser in der Hand und befreite ihn gar liebreizend vom wilden Haarwuchs im Gesicht, während er sich an ihren schönen Glocken erfreute und sie mit beiden Händen wog und gelegentlich drückte. Mit den Daumen strich er über die aufgerichteten Knospen und nach einer Weile richtete sich auch sein Kriegsbeil wieder auf, bereit, jetzt in eine ganz besondere Schlacht zu ziehen, zusammen mit Svantje.
Doch erst wollte er die neuesten Neuigkeiten aus ihrem hübschen Mund erfahren.
„Viel ist geschehen, Herr Gödeke, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Fast täglichen laufen Vitalienbrüderschiffe ein. Immer mehr werden es, an die zweitausend Männer müssen es inzwischen sein, so denke ich. Man hat nur noch auf Euch gewartet, um die Konvois zu organisieren nach Wismar, Rostock und anderswo hin, wo Ihr und eure Waren Willkommen seid. Fast 40 Schiffe, nur allein auf Gotland. Auch Weiber haben sie mitgebracht. Einst vornehme Damen, zickig und eitel, sie wurden entführt. Doch nun sind sie eingeritten und können nicht mehr davon lassen, von den süßen Früchten der Wollust gierig zu naschen. Besonders die aus dem Osten sind schier unersättlich. Es ist mächtig was los in den Schänken, Bier fließt in Strömen, überwiegend aus Bremen und Kopenhagen. Es ist ein herrliches Leben, das wir hier führen. Frei, unabhängig und voll der Lust. Selbst Kinder verherrlichen Euch und die anderen Kapitäne; Lieder werden bereits gesungen und die Hanse veräppelt bis zum Letzten.“
„Weiß man, was die Hanse und der Deutsche Orden im Osten planen?“, fragte Gödeke nach, ohne sich großartig schmeicheln zu lassen im nicht mehr vorhandenen Bart. Svantje hatte das Messer beiseitegelegt und sich auf seinen Schoß ziehen lassen. Problemlos war er mit nur einem Ruck in sie eingedrungen, hielt sie nun mit beiden Händen am ausladenden Po, hatte zugepackt und die prächtigen Backen auseinander gezogen, bereitete genüsslich auch den zweiten Eingang mit den Fingerkuppen vor. Und bestimmte das Tempo des Ritts. Er ließ es langsam angehen, die Informationen waren ihm wichtiger. Zunächst. Svantje fing an zu keuchen und stammelte: „Da sind auch … Gefangene … beim Wotan, was macht Ihr mit mir, Herr Gödeke? Huuuuu … Auf einem der erbeuteten Schiffe wurde ein Sack voll mit Briefen gefunden. Die solltet ihr Euch ansehen, Herr. Und … einer der Gefangenen beherrscht wohl das Lesen und Schreiben, wie ich … ich mitbekommen habe. Ein seltsamer Kauz, irgendwie nicht ganz richtig im Kopf. Ständig ist er am fluchen und redet wirres Zeug. Und mehrere Briefe tragen das Siegel der Hanse und auch Stadtwappen.“
„Das ist in der Tat interessant, beim Klabautermann!“, rief Gödeke. Doch blieb er noch gut eine Stunde in der überdimensionalen Wanne, trieb dort sein sündiges Unwesen, bevor er sich auch noch die Haare schneiden ließ und schließlich saubere Sachen anzog.

„Welcher ist es?“, fragte er Svantje, als sie eine bestimmte Unterkunft mit Gefangenen betreten hatten. Den Männern aus vielen verschiedenen Nationen ging es, gemessen an den Umständen, nicht schlecht. Sie konnten sich frei bewegen, mussten aber für ihre Verpflegung selbst sorgen. Man hatte ihnen ihre persönlichen Wertsachen gelassen und auch das Geld, das sie besaßen. Einzig Visby verlassen, das konnten sie nicht. „Der da vorne am Tisch, der merkwürdige Heini.“
„Ihr da!“, rief Michels und trat auf ihn zu.
„Tausend heulende und jaulende Höllenhunde!“, rief der Mann und sprang auf. „Du Süsswasserpirat! … Ausbeuter! … Anthropophage! Ich verlange auf der Stelle nach Belgien gebracht zu werden, mein Verleger erwartet mich in Brügge!“
„Sag ich doch!“, erschrak Svantje, denn der Mann mit dem schwarzen Vollbart und einer Schiffermütze auf dem Kopf machte auch vor Gödeke Michels nicht halt.
„Fresse halten!“, rief Michels erzürnt und packte dem Wütenden an der Gurgel. „Ich sag dir jetzt, wohin ich dich verlegen werde, unter den Rumpf meiner Kogge!“
Die knapp ein Dutzend Männer in der Hütte lachten schallend auf, auch ihnen war der seltsame Kerl schon lange ein Dorn im Auge. „So sprecht, könnt Ihr lesen und schreiben und wer seid Ihr?“
„Ich bin Kapitän Haddock, und ähem … lesen und schreiben kann nicht so gut. Ich soll Geschichten erzählen und jemand will sie zeichnen. Metzgerei Schnitzel, so lautet das Codewort.“
„Wat is, du durchgebrannter Furzknochen?“, brüllte Gödeke abermals und stieß den Mann zurück auf den Stuhl, wandte sie wutschnaubend an Svantje: „Mit dem können wir nichts anfangen. Noch wer da?“
„Ja, Herr Gödeke“, jetzt lächelte das Mädchen wieder. „Der Mann dahinten am Fenster, der fiel mir schon direkt auf, als er hierher gebracht wurde. Hält sich ständig im Hintergrund auf und scheint mir der Gescheiteste von allen zu sein. Außerdem gefällt er mir gut, so wie er aussieht. Hat einen sehr klaren Blick.“
„Ihr da!“, rief Gödeke abermals, „könnt Ihr lesen und schreiben?“
Überrascht tippte sich der Mann auf die Brust, wollte nicht glauben, dass er angesprochen sei. „Ja, Ihr!“, rief der Freibeuter wütend. „Seht aus, als hättet Ihr was auf dem Kasten. Also“?
„Ja, ich kann lesen und schreiben, Herr …“ – „Gut! Mitkommen!“
Svantje nickte dem Fremden aufgeregt zu und winkte ihm, sofort mit hinaus zu kommen. „Wer ist das, Svantje“, fragte der Seemann leise, „kennst du den?“
„Ja, das ist Gödeke Michels, der …“ – „Ach du Schreck! Bin ich jetzt geliefert?“
Svantje kicherte auf. „Nein, ich denke nicht. Vermutlich eher das Gegenteil, er kann dich gebrauchen. Also komm schon. Brust raus, geh aufrecht.“ Sie strich sich das dicke blonde Haar nach hinten und gab dem kräftigen Kerl einen Schlag auf den Rücken.
„Ikonoklasten!“, schrie Haddock ihnen hinterher und Michels rief, ohne sich noch einmal umzudrehen: „Elende Comikfigur!“

© Walhorn Januar 2018
*********eber Paar
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Ekaterina (3) Pelzbeschau
Lange Momente waren vergangen, ohne dass etwas passierte. Die Fahrt wurde wieder ruhiger, und gerade als Ekaterina sich wieder aus den Pelzen, in denen sie gelandet war, herausschälte, vernahm sie schwere Schritte auf der Treppe in den Bauch der Silbermöwe und die Stimme Tjark Harmsens.....


„Kurs Südsüdwest halten! Ich kontrolliere die Ladung!“

Schnell kam Ekaterina auf die Beine. Den Säbel hinter dem Rücken versteckt, stand sie in den Schatten und sah schwere Stiefel, in denen kräftige Beine steckten, in ihrem Blickfeld auftauchen. Denen folgten schlanke Hüften, an deren einer Seite ein Säbel baumelte und die vom Schein der mitgebrachten Laterne beleuchtet wurden.

„Verdammich, welcher Dösbaddel hat denn hier eine Fackel brennen lassen!“
Der Steuermann kam nun vollends die Treppe hinuntergestürmt, löschte die Fackel und hängte seine Laterne an einen Haken daneben. Ekaterina war bei diesen Worten zusammengezuckt und musste wohl ein leises Geräusch gemacht haben, denn blitzschnell war der Deutsche herumgewirbelt, hatte den Säbel gezogen und hielt ihn ihr nun an die Brust. Katzenartig sprang die Kaufmannstochter einen Schritt nach hinten und zielte nun ihrerseits mit der Waffe auf ihr Gegenüber.

„Di sall de Kuckuck halen!“ Ein süffisantes Grinsen umspielte Tjarks Mundwinkel.
„Sieh an, die Katze zeigt die Krallen. Wollen wir doch mal sehen, ob Ihr damit auch umgehen könnt.“
„Конечно я могу (Kanjéschna ja magú.)“ Unwillkürlich war Ekaterina in ihre Muttersprache verfallen.
Sie ließen die Säbel umeinander kreisen und begannen ihren Tanz. Vorsichtig schlichen sie umeinander herum, doch der Steuermann schien Ekaterina nicht wirklich ernst zu nehmen.

Im nächsten Moment sollte sich das jedoch ändern, denn die Russin machte einen Ausfallschritt und schlitzte ihm den linken Ärmel seines Hemdes auf, ohne ihn jedoch zu verletzen. Erstaunt hob Tjark eine Augenbraue und griff sich an den Oberarm.
„In der Tat scheint Ihr mit dem Säbel umgehen zu können. Wollen wir doch mal sehen, ob Ihr Euch auch zu wehren wisst, wenn es ernst wird.“

Tjark Harms legte nun wesentlich mehr Ernsthaftigkeit in seine Angriffe. Ekaterina bot ihm Paroli, so gut sie dazu in der Lage war, konnte jedoch nicht verhindern, dass ihr nach einem fingierten Angriff Tjarks plötzlich die Bluse von den Schultern zu rutschen drohte, an der er durch ein geschicktes Manöver die Bänder zerschnitten hatte. Schnell hielt sie mit ihrer freien Hand das Kleidungsstück davon ab, der Schwerkraft zu folgen, und schaute erschrocken in sein lachendes Gesicht, vergaß darüber kurz ihre Deckung und fühlte schon den kalten Stahl an ihrem Hals.

„Wäre ich ein Pirat, Ihr wärt tot.“

„Ich würde Euch mitnehmen.“

Ekaterinas Blick wanderte bedeutungsvoll nach unten.

„Verdammich“, stieß der Deutsche zwischen den Zähnen hervor und betrachtete das kleine, aber scharfe Messer, welches sich gefährlich nahe an seinen edelsten Teilen befand.
Mit einer kurzen, ansatzlosen Handbewegung zerschnitt die Kaufmannstochter das Band, welches die Hose hielt, und schon war Tjark seinerseits bemüht, seiner Kleidung nicht verlustig zu gehen.

Schwer atmend standen sie dicht beieinander. Die Luft vibrierte zwischen ihnen. Tjark trat noch einen Schritt näher und senkte langsam den Kopf. Ekaterina versank in den blauen Tiefen seiner Augen und schon setzten sie den Tanz, den sie eben mit den Säbeln begonnen hatten, mit ihren Zungen fort. Der Kuss wurde intensiver, Ekaterinas Brüste spannten und die kleinen Kirschen wurden hart und drückten sich durch den Stoff an seine breite Brust. Tjark entfuhr ein tiefes Stöhnen, und die Reaktion seines Körpers blieb auch der Russin nicht verborgen.

„Eigentlich...... eigentlich wollte ich ja nach den Pelzen sehen“, brachte er mit rauer Stimme hervor, während er an Ekaterinas Kleidung nestelte.

„Hmm... also eine kleine Pelzbeschau. Da bin ich sehr dafür. Das müssen wir genauer betrachten.“
Während Ekaterina ihm sein Hemd über den Kopf zog, dirigierte sie ihn zwischen die Felle, wo sie, beide über ihre hinabgerutschten Beinkleider stolpernd, lachend und weich landeten. Ungeduldig entledigten sie sich der letzten störenden Stoffteile und ließen ihre Hände auf Wanderschaft gehen.

Tjark verschlang Ekaterinas nackten, makellosen Körper mit den Augen, bevor er sich daran machte, dasselbe mit seinem Mund und seiner Zunge zu tun. Fasziniert betrachtete er die blauen Augen mit ihren grünen und goldenen Sprenkeln und küsste sie dann auf die empfindliche Stelle am Hals, unter der ihr Puls raste, umfasste ihre linke Brust mit seiner Pranke, streichelte und knetete und begann den vorwitzigen Nippel zu zwirbeln.

Dann wandte er sich der rechten zu, nahm sie in den Mund, ließ die Zunge um die harte kleine Kirsche kreisen und genoss Ekaterinas Reaktion. Diese stöhnte und wand sich unter ihm, und ehe er sich versah, lag er auf dem Rücken und die Kaufmannstochter schob sich über ihn. Spielte mit seinen Nippeln, so wie er zuvor mit ihren, rutschte eine Spur von Küssen hinterlassend an ihm hinab und kam seiner Männlichkeit immer näher.

„Das ist wirklich ein sehr schöner, dichter Pelz, mein Herr“, nuschelte Ekaterina zwischen seinen Lenden, und schon hatte sie ihn in den Mund genommen.
Fassungslos schaute Tjark ihr dabei zu und konnte kaum noch an sich halten. Er griff nach ihr, zog sie nach oben, drehte sich mit ihr und schob sich gleichzeitig ein Stück in sie hinein. Dort verharrte er eine langen Moment, bis sie anfing, sich langsam kreisend zu bewegen und ihm ihr Becken entgegen zu recken.

„Komm zu mir, ich will dich ganz spüren. Schau, mein Pelz ist schon ganz nass.“
Noch weiter schob Tjark sein Schwert in sie und begann, sich in ihr zu bewegen. Sie war so eng und parierte jeden seiner Stöße. Lange würde er das nicht durchhalten. Ekaterinas Bewegungen wurden fordernder, ihr Atem kam stoßweise und ihre Hände flatterten über seine steifen Nippel.

Tief und immer schneller stieß der Deutsche in sie und übernahm wieder die Führung. Zur Belohnung spürte er kurz darauf, wie sich ein unaufhaltsames Zittern in Ekaterinas Körper ausbreitete und sich in einem lauten, wollüstigen Schrei den Weg über ihre Lippen bahnte. Da ließ auch er sich gehen und pumpte alles, was er hatte, in ihren zierlichen Körper.

Erschöpft sank er, halb auf ihr landend, zwischen die Felle, und auch Ekaterina hatte Mühe, wieder zu sich zu kommen.

„Ich muss sagen, die Pelze sind wirklich von einer ausgezeichneten Qualität“, grinste sie Tjark zufrieden an.


© DieTraumweber(in), Januar 2018
*********ynter Frau
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Die Schwarze Lola und ihr Votzenschiff (3)
(3) Henrik, der Schwede

Lola ließ den ledernen Riemen, mit dem sie gerade ihren äußerst unterwürfigen Gespielen lustvoll gepeitscht hatte, beim Ruf des Ausgucks fallen und löste die Fesseln an dessen Händen. Unter seinen gleichermaßen enttäuschten wie ängstlichen Blicken ob der aktuellen Gefahrensituation, schlüpfte sie rasch in ihr schwarzes Kleid im Vokuhila-Stil und sprang in ihre ledernen außergewöhnlichen Stiefel.
Sie hatte sie mit einem für die Zeit, ungewöhnlichen Plateau und hohen Absätzen, schustern lassen. So war sie an Länge den meisten Männern ihrer Zeit überlegen und genau dies verunsicherte jene nachhaltig, waren sie es doch nicht gewöhnt, zu einer Frau aufzuschauen. Außerdem betonte dies ihre langen schlanken Beine und diese Art der Konzentrationsbeeinträchtigung hatte ihr schon in manch brenzliger Situation den wohlgeformten Arsch gerettet.
Innerlich fluchte sie und ein wenig Furcht machte sich in ihr breit. Die Vitalienbrüder waren ein Zusammenschluss vieler Seeleute und Freibeuter, die die Blockade Stockholms unterliefen und die eingeschlossenen Menschen dort mehr oder weniger heimlich mit Viktualien versorgten. Mit welchem Kapitän hatte sie es wohl zu tun? Mit Störtebecker und einigen anderen gewichtigen Persönlichkeiten aus der Piratenszene hatte sie einen Handel. Diese würden sie nicht angreifen.

„Du bleibst, wo du bist und rührst nichts an, wenn dir dein Leben lieb ist!“ herrschte sie ihren Lustsklaven zwischen dem Bettzeug an und stürmte an Deck, wo sich inzwischen ihre Schwesternschaft waffenstarrend und abwartend versammelt hatte.

Allen sah man den Frust über den unerwarteten Besuch an. Brid kam mit verwuscheltem Schopf und dem Ausdruck, einer sich noch in Verzückung befindenden Möse auf dem Gesicht, an Lolas Seite und drückte entschlossen die Hand ihrer Anführerin und besten Freundin. Eine Planke schob sich vom Haupt-Vitalienschiff auf ihres und ein Mann mittleren Alters, der Thor persönlich hätte sein können, sprang im Geleitschutz dreier mit Säbeln bewaffneter Gefolgsleute an Deck und musterte sie und ihre in Angriffshaltung verharrenden Weiber spöttisch.

„Wer seid Ihr und was wollt Ihr?“ ätzte Lola und ihre wallende schwarze Mähne im Feuerschein der Fackeln unterstrich ihre dominante Haltung. „Wie könnt Ihr es wagen? Wisst Ihr denn nicht, wer ich bin?“

„Die Schwarze Lola und ihre hinreißenden Fötzchen, ich weiß“, antwortete der Angesprochene in süffisantem Ton. „Endlich begegnen wir uns und ich sehe mit eigenen Augen, was die meisten für ein Gerücht halten. Auch verstehe ich nun, warum der gute Klaus (Störtebecker) von Euch so angetan ist.“

„Ihr könnt Euch Eure Komplimente sparen, ich will wissen, wer Ihr seid und warum ihr mein Schiff belagert. Es gibt einen Pakt. Oder seid Ihr kein Pirat von Ehre?“ Erwiderte Lola genauso provokativ. Sie spielte ein gefährliches Spiel, doch sie dürfte keine Schwäche zeigen, sonst wären sie alle gegen die Übermacht verloren.
Inzwischen stand der Kaperer direkt vor ihr und schaute mit einem undefinierbaren Grinsen zu ihr hoch. Um gute zehn Zentimeter überragte ihn Lola, doch diese Tatsache schien ihn nicht weiter zu beeindrucken.

„Ich bin Arnd Stuke, einer der Kapitäne des Bundes der Vitalienbrüder, und ich fordere von dir die gekaperte Kogge, deine Gefangenen, einige deiner Weiber zu meiner Verfügung sowie die Hälfte der Prise! Schließlich haben wir eine Stadt zu versorgen, Schätzchen. Und wir beide haben keinen Pakt miteinander geschlossen! Übrigens Respekt, ordentliche Beute – das muss der Neid dir lassen. Du scheinst fähig zu sein. Erstaunlich – für eine Frau.“

In Lola kochte es. Niemals würde sie auch nur eine ihrer Schwestern ausliefern. Das Band der Loyalität war ihr heilig und dieser Punkt nicht verhandelbar. Blitzschnell zog sie ihr Kurzschwert und ehe die Männer reagieren konnten, saß die Spitze der totbringenden Waffe auf dem Adamsapfel Arnd Strukes, der sofort erstarrte.

„Nur über meine kalte, tote Leiche bekommst du irgendwas von mir!“ Flüsterte Lola.

Ihr Ton war gefährlich entschlossen und sie wusste ihre Mädelz alle hinter sich. Alle schienen den Atem anzuhalten und die Sekunden tropfen zäh wie Sirup dahin. Sie machte sich keine Illusionen. Ihr Schiff war umgeben von Feinden, die allesamt ihre Kanonen und Säbel gegen sie richteten und deren Besatzungen alle an Bord, auch ihre Gefangenen, schänden und anschließend töten würden, fielen sie ihnen lebend in die Hände. Hilfe war nicht zu erwarten.
Doch kampflos würden sie und ihre Schwestern nicht sterben und viele von den Angreifern mit sich nehmen. Das also war ihrer aller Ende. Nur kurz fühlte sie Bedauern, dann übernahm wieder ihre Entschlossenheit.

„Parley!“ Schmetterte eine sonore, Lola bekannte Stimme in der höchsten Not durch die Nacht.

Der Ton duldete keinerlei Widerspruch und die Piraten nahmen augenblicklich ihre bedrohlich erhobenen Säbel nach unten. Auch Lola senkte ihr Schwert, aber nicht ohne Stuke einen winzigen Schnitt mit exakt drei Tropfen vergossenen Blutes zu verpassen. Am liebsten hätte sie vor Erleichterung laut geschrien. Henrik, der Schwede war an Bord!

Der Mann, der dereinst mit ihrem Vater erfolgreiche Geschäfte abgeschlossen hatte und heimlich Gefallen an ihr gefunden hatte. Der sie vor dem Stumpfsinn einer ungewollten Ehe bewahrt und ihr das Piratenhandwerk beigebracht hatte. Der ihr ihr Schiff gekauft hatte und der einzige Mann war, den sie je geliebt und über alle Maßen begehrt hatte. Der Mann, der die Schwarze Lola und ihren Mythos erschaffen hatte und der als Einziger ihren wirklichen Namen kannte.
Doch auch der Mann, der sich nicht festlegen wollte und viele seiner Taten und Gedanken in einem undurchsichtigen Dunkel hielt.
Wer er wirklich war, wusste niemand so recht. Nur, dass er aus Kalmar stammte, großen Einfluss sowohl über die Piraten als auch die Patrizier der Hanse besaß und über schier unerschöpflichen Reichtum verfügte. Man munkelte von einer nicht standesgemäßen Verwandtschaft zur skandinavischen Krone und diffusen Geschäften außerhalb des Regelwerks. Aber das waren nur Gerüchte.

Mit der schwarzen Flagge in der Hand, um das Parley zu beginnen, betrat er nun ihr Schiff und überreichte ihr das Stück Stoff als Zeichen der beginnenden Verhandlungen. Dabei streifte seine Hand die ihre und es war ihr als hätte ein Blitz sie direkt in ihr Herz und ihre Möse getroffen.
Lolas Herz pochte heftig in ihrer Brust. So lange war es her, dass sie ihn in ihren Armen und zwischen ihren Schenkeln gespürt hatte. So viel Zeit, dass sie sich kaum noch seiner Berührung und seines Duftes erinnern konnte. Ihrer beider Lippen in wilder Lust aufeinandergepresst, sein Schwanz mächtig in ihrem Mund oder ihrer Möse und dieses Glück – einfach nur bei ihm zu sein, jenseits allen Verlangens.

Noch immer war er sehr stattlich, doch die Jahre und das unstete Leben zwischen allen Lagern hatten ihn gezeichnet und sein Haar leicht ergrauen lassen. Mit festem Blick und einem kaum sichtbaren Lächeln bedachte er Lola und ihre Weiber, die sich nun auch ein wenig entspannten, und klopfte Arnd väterlich auf die Schultern.

„Ich wähle noch Brid als meine Vertraute für das Parley“, sprach Lola laut und hoffte, niemand möge ihr leichtes Zittern darin hören.

Henrik und Arnd nickten und legten ihre Waffen vor der Tür zur Kajüte ab, so auch Lola und Brid, und zu viert traten sie ein. Ein ängstliches Augenpaar starrte sie von unter dem Bett an. Arnd lachte anzüglich und winkte den nackten Mann hervor, der mit hängenden Schultern vor ihnen stand und seinen erschlafften Schwanz mit den Händen zu verdecken suchte. Henrik musterte erst ihn und dann Lola, die tatsächlich errötete und sich mit einem schroffen „Wein gefällig?“ umdrehte während ein fluchendes Verdammt! durch ihren Kopf schoss.

„Hans, bring uns die Karaffe mit dem Wein und vier Gläser. Dann bedeckst du dich und gehst unter Deck zu den anderen - sofort!“ Wies sie den Zitternden an, der dankbar nickte und rasch den Raum verließ.
Arnd lachte noch immer. Es schien als könne er sich über das Gesehene kaum beruhigen und schüttelte ständig den Kopf. Brids Blick wurde finsterer.

„Ich sehe mit Stolz, du hast dich nicht nur zu einer taffen Freibeuterin entwickelt, Lola, sondern auch noch an deiner Dominanz gearbeitet und deine Schlagtechnik sehr verbessert. Mir sind die schönen Zeichnungen an seinem Arsch aufgefallen. Aber genug von deinem kleinen Spielzeug! Widmen wir uns den Verhandlungen über deine Kapitulation…“
Nina de Wynter 28.01.18
*******y42 Mann
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Hinnerk (3)
Als der Nacht dämmerte, dass der Morgen nicht mehr fern war, wandelte sich das Schwarz des Himmels erst langsam, dann immer schneller in ein trübes grau.
Heidrun und Hinnerk lösten sich aus ihrer sich gegenseitig wärmenden Umarmung und stapften mit steifen Gliedern ungelenk zum Eingang der Scheune. Heidrun knickte dabei auf ihren hohen Absätzen um, und vertrieb so maulend und fluchend die Reste der Nacht.
Die Arme um sich schlagend, die Knie wechselseitig zum Kinn ziehend, versuchte Hinnerk, die Kälte der Nacht zu vertreiben und die Lebensgeister zu wecken. Heidrun hockte derweil bekümmert auf einem der herum liegenden Strohballen und massierte sich die Knöchel.
„Was machen wir jetzt, Hinnerk?“, fragte sie. „Wir werden jetzt mal draußen schauen, wo wir sind, ob es hier lebendige Menschheit gibt, aber zuvor frühstücken wir“, entgegnete Hinnerk und zog erst ein silbernes Etui mit Zigarillos und dann einen großen Flachmann mit erlesenem Rum aus seinen Taschen.
Er reichte Heidrun einen Glimmstengel, hielt ihr das „Zippo“ hin und sie sog dankbar den würzig aromatischen Rauch ein. Hinnerk nahm einen tiefen Schluck, bevor er sich selbst eines der Stäbchen in Brand setzte.
„Wat mogt ji denn heer?“, kam eine tiefe Stimme aus Richtung des Loches in der Scheunenwand.
Beide blickten erschrocken auf, wussten ob ihrer Überraschung nichts zu antworten.
Hebt ji dat Lock in’d Wand getrieven?, die Stimme trat näher und entpuppte sich als füllliger kleiner Kerl mit Halbglatze und brauner Kutte, der neugierig aber nicht feindseelig um sich blickte und langsam näher kam.
„Moin Meester“, hob Hinnerk an. „Wo kümmt ji denn heer? Ji kummt nich vun de Marschlande, möcht ick seggen“, unterbrach ihn der Mann.
„Nein, wir kommen aus einem fernen Lande und fanden keine Herberge zur Nacht“.

„Ji seid Wanderslüt, die heb ich gern. Wollt ihr wat eten? Ick bün auch nicht vun her, bin vor vielen Lenzen ut Wysmar hier an de Elv kummen. Mein Heim isdt sehr bescheiden, aber ji seiht ut, dass sihr ein deftiges Mahl gebruken deiht.“, sprach er, wandte sich um und schritt von dannen.
Hinnerk und Heidrun sahen sich fragend an, zuckten die Schultern und trollten sich, dem Dicken hinterher zu eilen.
Anm. des Verfassers: Da die geneigte Leserschaft sicher nicht durchgängig der norddeutschen Mundart mächtig ist, verteile ich flugs mal eine Runde „Babelfische“, damit werdet ihr, oh Wunder fortan den Dialogen auf Hochdeutsch folgen können.
Die Stube war dunkel, klamm und niedrig. Das rachitische Feuer, das nur von wenigen Zweigen gespeist wurde, vermochten nicht, den Raum wirklich durchzuwärmen.
Hinnerk mußte arg den Kopf einziehen, um sich nicht an den Balken der Hütte zu stoßen.
Der Mann deutete in eine Ecke des Raumes, wo ein klobiger roh behauener Holztisch und einige Schemel standen.
„Nehmt Platz“, sprach er und fing bereits an in einem Topf zu rühren, der über dem Feuer hing.
Mit einer hölzernen Kelle füllte er drei Schüsseln und brachte sie zum Tisch.
Dann holte er noch einen Krug und drei tönerne Becher. Er goss ein und sagte: „Bier aus dem Lauenburgischen“
Hinnerk und Heidrun stocherten etwas unschlüssig in dem dampfenden Brei. „Hirse“, erklärte ihr Gastgeber, „wohl bekomm's“, griff zum Becher und trank ihnen zu. Automatisch folgten sie seiner Aufforderung und tranken. Das Bier war abgestanden und deutlich süßer als heutzutage.
Der Hirsebrei schmeckte – nach nichts.
Da unseren Protagonisten nicht klar war, wann sie wieder etwas zu essen bekommen würden, machten auch sie sich über den Brei her.
„Wo kommt ihr her, ihr seid gekleidet wie Edelleute. Ich habe euch noch nie hier in der Gegend gesehen?“
„Wir sind aus fernen Landen an die Elbe gereist, um Hamburg einen Besuch abzustatten. Ein Vetter von mir soll hier in der Gegend leben. Vielleicht kennst Du ihn? Ach so, mein Name ist Hinnerk Buttfaaken, dies ist meine Frau Heidrun“. Bei dem Wort „Frau“ sah Heidrun kurz verwundert zu Hinnerk, der aber fuhr schon fort: ‚Der Name meines Vetters ist Hans Heinrich“
„Ja, den kenne ich, mein Name ist übrigens Artur“, antwortete der Dicke und nestelte an seinem Lederbeutel. Irgendwas schien er zu suchen. Hinnerk fiel auf, dass sich ein Buch in dem Beutel befand, auf dem in englíscher Sprache „Don’t Panic“ stand. Als er Hinnerks Blick bemerkte, verschloss Artur den Beutel schnell wieder.
„Hans findet ihr unten an der Elbe am Zollenspieker Hafen. Jetzt ist keine Zeit für den Markt, da ist er dabei, das Schiff instand zu setzen. Wenn ihr wollt, bringe ich Euch hin.
Aus fernen Ländern kommt ihr also, mhhh, ihr seht sehr ungewöhnlich gekleidet aus. Das wird hier zu ziemlich Misstrauen führen, woraus ist Eure Kleidung gewirkt?“
„Aus Leder sind unser Wams und Heidruns Mantel, Was ist daran so ungewöhnlich?“
„Das meine ich nicht“, entgegnete Artur, „Deine Stiefel, schwarz mit schrägem Absatz und sehr spitz, Heidruns sehr hohe schmalen Absätze, das glänzend rote Korsett und ihre üppige Rüschenbluse…“
Er näherte sich Heidrun mit ausgestreckter Hand und zog zugleich genussvoll die Luft durch die vorgereckte Nase. Heidrun wich zurück, soweit das auf dem wackeligen Schemel möglich war. „Deine Frau riecht gut, so riecht hier niemand“, er griff ihr an die Bluse und rieb den Stoff zwischen Daumen und Zeigefinger. „Sehr weich, sehr anschmeichelnd, ihr müsst wirklich von sehr weit herkommen.“
„Wo geht es denn zum Hafen, versuchte Hinnerk das Thema zu wechseln“.
Artur hielt inne und drehte sich zu ihm um. „Ihr komischen Vögel, ich gebe Euch einen guten Rat. In diesem Aufzug solltet ihr nirgendwo hingehen, vor Allem die Frau nicht. Ich habe hier noch ein paar Sachen, die ihr passen könnten. Für Dich sieht es aber nicht gut aus, Du bist viel zu groß.
„Was hast du da eigentlich an der Seite für ein komisches Teil hängen?“
„Das, das ist mein Säbel“, entgegnete Hinnerk errötend, in diesem Moment gewahr werdend, dass der Plastiksäbel, den er noch kurz vor der Party online bestellt hatte, wirklich nicht geeignet war, öffentlich vorgezeigt zu werden. Artur griff flink zu dem Teil und zog es aus der Scheide. Er wog es in den Händen. „Das ist ja sehr leicht und eine scharfe Klinge hat er auch nicht, Wozu dient das Stück?“
„Ehm, eigentlich nur als Schmuck.“. „Was, ihr tragt keine Waffen und rennt rum, wie eine Mischung aus Edelmann und Freibeuter?“, prustet Artur los. „Nein, so kommt ihr nirgendwo hin hier. Ich frage mich sehr, wie ihr es aus „fernen Ländern“ überhaupt bis hier an die Elbe geschafft habt.
Er stand auf, und kramte in einer Ecke des Raumes eine ganze Weile polternd rum. Dann kam er zurück und legte einige Kleidungsstücke und ein etwas angerostetes Schwert mitsamt Scheide und buntem Gurt auf den Tisch. „Hier, schnall Dir das um. Ich hoffe Du kannst zumindest etwas damit umgehen. Das könntest Du gebrauchen, wenn Du Dein holdes Weib nicht gleich an der ersten Ecke verlieren willst. Und Du, Heidrun ziehst Dich aus und diese Kleider hier an. Den Mantel kannst Du behalten, aber den Rest lässt Du hier. Ich werde es gut verwahren.“
„Gut, wo kann ich mich umziehen?“. „Na hier, wo denn sonst, entgegnete Artur und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Heidrun sah zu Hinnerk, aber der grinste nur breit und nickte ihr aufmunternd zu.
Sie erhob sich, ließ zunächst den Mantel zu Boden gleiten, dann wandte sie sich zu Hinnerk, der ihr half, das Korsett aufzuschnüren. Sie hakte es vorn auf und ließ es ebenso zu Boden gleiten. Den Reißverschluss des kurzen Rockes zog sie mit einer Handbewegung hinunter, ließ den Rock auf das Korsett fallen und hatte nun nur noch die Rüschenbluse und ihre hohen Stiefel an. Arturs Wangen glühten und Speichel rann ihm aus dem Mundwinkel, den er sich mit einer schnellen Bewegung mit dem Handrücken wegwischte. Heidrun stand unschlüssig im Raum. „Los weiter, Mädchen, lass sehen, was Du zu bieten hast, Leute wie ihr, verirren sich nur selten, nein gar nie in meine armselige Hütte.“
Heidrun fing an, dem Spiel, aus dem es ohnehin kein Entrinnen zu geben schien, einigen Spaß abzugewinnen. Mit katzenhaften Bewegungen glitt sie auf Artur zu und setzte sich rittlings auf seinen Schoß. „Hier, willst Du nochmal meine Bluse anfühlen, bevor ich sie ausziehe?“, hauchte sie ihm zu.
„Oh ja, das willst Du, wie mir scheint“, stellte sie nach einem festen Griff in seine Körpermitte fest.
Sie strich ihm mit zarter Berührung über sein lichtes Haupthaar und griff in seinen Nacken. Mit einer unwiderstehlichen Bewegung zog sie seinen Kopf zu sich heran und ließ ihn sich zwischen ihren üppigen Brüsten verlieren.
*******r678 Mann
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Brü-baer-emile - jetzt wirds lustig!


Wisst‘er, es jibt wirklich viel zßu erzählen, Und ick weeß nich, wo ick anfangen soll. Was sicher ist. Ich bin Emil, der Brubäer. Allseits bin ich bereit für Brust, Bauch, Beine und Bo. Bin H wie handelnder Heiland und habe den Teufel mit dem Zipfe getroffen und bin das dicke B. Dicker Bo, breiter Bauch mit viel Gemüt – der Emile Brubaer. Der Name ist Programm. Es war eine heiländische Fügung, dass ich mich so nenne und nach Hamburg gekommen bin:

Denn der Brubaer hat sie gefunden: Die Brubar. Ich weiß, ihr denkt, watt schreibt der denn? Wird der zum Depp? Nee wird er nicht. Die Bru (brü ausgesprochen) – auf französich Schwiegertochter- und bar - bekannt als Schankstube jibt ditt würklich. Und ditt sacht Euch der Emil. Weil der Emil hat se jefunden, die Brubar, auf der Insel O und der Heiland wird reich zusammen mit dem Teufel!

Ihr seht ick springe ein wenig. Entschuldigt. Ick werde wieder hochdeutsch, gleich. Es ist nur der Überschwang, der mich treibt, es so zu erzählen.

Ihr habt es verstanden, oder? Ihr seid ja nicht blöd. Ja, ich habe es geschafft, ich bin auf der Insel, ich habe einen tüchtigen Geschäftsmann getroffen – der sicher umtriebig ist, aber mit dem ich einen ausgesprochen guten Handel aufmachen konnte. Also ich bin umgeben von einer Menge ansehnlicher Frauen, die sich dem Teufel verschreibend nur allzu gern die Beine spreizen, ihrer Lust nachgehen, Ihre Nippel mit ihren Finger umspielen und stocksteife Männer ihre Wege kreuzen lassen.

Sie werden gelehrt - nein nicht geleert, sie sollen ja gefüllt werden - Ihre Reize gekonnt in Szene zu setzen. Es wird Wert darauf gelegt, dass Kundschaft nicht vulgär und tölpelhaft verführt wird. Dafür sind sie zu gut gekleidet. Von wem? Aber selbstverständlich. Von mir!

Ihr fragt Euch noch immer: Brubaer hat von Bru(ü)bar gesprochen. Wo ist die Bar? Wylandt hat Geschäftssinn. Nicht nur, dass er weiß, wo das Geschäft zu machen ist. Nein, er weiß auch wie.
Zur Erklärung der Bar: Die Bar ist in diesem Fall einer der Unterrichtsräume auf der Insel O. Wylandt und ich sind unter anderem die aktiven Komparsen, die ganz uneigennützig den Schülerinnen bei den Hausaufgaben helfen, nachdem sie die vier Stunden von den Mentorinnen unterrichtet worden sind, wie Frau das notgeile Männervolk anspitzt.

Eins ist sicher: Wir werden – tschuldige bitte Wylandt – Du wirst Hamburg mit Deinen Mitarbeiterinnen überschwemmen und ich überschwemme die Stadt gleich mit – mit meinen Stoffen.


Wie und wann kommt auch später.

Zurück zu dem Eysernen Nagel: Katharina – für Johann, Heide – von der ich zuletzt erzählt habe, ist eine dauerreife Lustfrau, die sich für nichts zu schade ist. Wir, Johann und ich, haben bei Ihr genächtigt.

Eine kleine Geschichte zu dieser etwas naiven unbedarften jungen Frau:

Wir sind also bei Ihr. Sie schaut uns beide, Johann und mich, an und fragt, wer denn zuerst wolle. Ich lächele innerlich, sehe ihre Blüten wachsen, sehe sie näher kommen und nach beiden Fahnenmästen greifen.

Ein Blitz dürchfährt mich: Ich beuge mich an ihr Ohr und frage: „Tu a recu une orgasme une fois? (H)attest Du schon mal einen Orgasmus?“ Entgeistert schaut sie mich an. „Brubär, ich habe gehört, dass ihr Brabanter merkwürdig seid, aber so widerwärtig habe ich Euch nicht eingeschätzt! Das Loch, in das Dein Schwanz soll, ist zwischen meinen Beinen und ist nicht in meinem Ohr!“ Johann und ich lachen inbrünstig vor der völlig perplexen Frau los.

Sie hatte diese Nacht ihren ersten richtigen…nein, ich will mich nicht selbst loben. Aber der Schrei aus ihrer Kehle und ihr Keuchen davor…ihr hättet es erleben sollen. Ich erzähl Euch später mehr, vielleicht.

Der Johann hat Ihr Boot repariert. Wie und wann weiß ich nicht, aber es ging schnell. Kann er Euch ja selbst erzählen, wenn er will. Mitkommen wollte er nicht. Vielleicht kommt er nach. Ich weiß es nicht. Er ist aber mit Sicherheit ein begnadeter Bootsbauer.

Dann bin ich in See gestochen mit ihr. Richtig, ihr habt das Wortspiel verstanden. Zweimal innerhalb weniger Stunden gestochen – einmal in die See und einmal in Katharina – Weib, Du bist der Himmel auf Erden.

Also stehe ich mit ihr auf dem Kahn und sehe die Insel näher kommen. An Land, kommt wieder der Berliner frech und frei und direkt in mir durch, entdecke Wylandt, gehe direkt auf ihn zu. Er hat sofort seine Hand an seinem Säbel – ist mir egal – und ich sage:

„Gnädiger (H)err, verzeihen Sie die Störung. Gestatten meine Name ist Brubäer – Brust, Bauch, Beine, Bo. Ich würde gern ver(h)üllen, junge Fraun in Stoff und Kleid, üm zu verkleiden sie nackt und damit sie es (h)aben leichter zu verführen die (h)arte Masten der Männer an Land.“

Von da an, war es ein Selbsläufer. Von den Frauen und dem Unterricht erzähle ich später noch viel mehr - also von Heidemarie, Lore, Agata, Katharina,… oh es waren unzählige auf der Insel.

Und ich hoffe auf eine Sache - eine letzte kurze Geschichte:
Nochmal zurück in den Eysernen Nagel von vorher: Ich habe es mir nicht getraut zu erzählen. Aber ich sag Euch, warum Ells einfach gegangen ist. Sie (h)at gestunken. Und wie!

Meen Stall in Berlin war jefüllt mit Düften edlen Parfüms im Vergleich ßu ihr. Ditt war nicht ausßzuhalten und dann schleckt die ma ooch noch wie ne Wilde ab. Unglaublich. Da musst ick ihr sajen: „Bäh, Du stinkst!“ Das fand sie, glaube ich, nicht entsprechend des Charmeurs Brubäer, den sie kannte.

Und ich (h)abe gefunden mein weiblich Verwandschaft der Seele. Als ich saß an Tisch von Katharina mit (Ha)nnes und ihm noch mal zeige Geschäft mit Kieste auf - weil Frauen brauchen alle Kieste für Kleid und Mieder,(h)abe ich beobachtet eine Szene. Eine junge Frau – ich habe sie erkannt, weil ich ihr vor geraumer Zeit einen Wunsch erfüllte. Sie wollte ein Wams aus meinem Stoff, mit einem bestimmten Schlitz. Zuerst dachte ich der einfacheren Bedienung des Vereinungsaktes von männlichem Mast und weiblicher Mös.

Jedoch ist mir an jenem Abend das Blitzen des Dolches durcvh den Schlitz aufgefallen und da wusste ich. Sie ist gewieft!

Und dann beobachte ich weiter, wie sie körperliche Erregung ungeahnten Ausmaßes vortäuscht, vorgibt an ihrer eigenen Lust zu erblühen und dann ein Pulver anpreist, das ein Zauberpulver für die Erstarkung der Männlichkeit sein soll. Sicher ist das ist aus herkömmlichen zerstampften Muschelschalen gemacht. Betrügerin! Sie stellt es sehr gern den umstehenden Männern und Weibern zur Verfügung.

Ick fress nen Besen, denke ich. Diese Frau ist genau das Richtige für den Herren von der O.

Nein, nicht wegen des Pulvers. Das ist nur ein Verhandlungsargument für mich.

Nein, wegen Ihrer Art, wie sie aus dem Nichts absolute Lust vortäuschen kann. Dieses Weib – nein noch besser – dieses Luder braucht der Wylandt!

Wie ich sie versucht habe zu überreden ein ander Mal. Ich hoffe, sie kommt bald an.
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
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Lütten Hannes wird enttäuscht
Hannes spürte ihren Körper an seinem, ihre Lippen auf seinem Mund, ihre Zunge, die die seine zu suchen schien. Es war wie ein Aufblitzen. Kaum, dass er reagieren konnte. Sie entglitt seinen Armen, die er gerade um sie legen wollte. In seiner Hand brannte die Münze.

"Ich werde dich wiederfinden!", hatte sie gesagt, dann war sie davongeeilt, als wäre der Teufel hinter ihr her. Er sah ihr nach, bis sie um die Ecke des Hauses bog und verschwand. Er hob seine Arme zu einer hilflosen Geste, machte einen Schritt und Anstalten, ihr zu folgen.

"'alt, mon ami. Lass sie laufen!", sagte der Mann, den Ells noch eben so überschwänglich begrüßt hatte, Kuss inklusive. Seine Hand legte sich auf Hannes Arm und der sah auf sie hinunter fast wie auf ein lästiges Insekt. Sein Blick wanderte an dem Arm des Fremden empor bis zu dessen schmalem Gesicht mit den strahlenden Augen. Ein amüsiertes Lächeln umspielte die ausdrucksvollen Lippen, die von einem sehr akkurat geschnittenen Bart umrahmt wurden. Hannes sah auf den vergleichsweise schmächtigen Kerl herunter, aber dessen kühler Blick hielt dem seinen Stand. Drei Herzschläge stummes Kräftmessen. Hannes Körperspannung brach zusammen, seine Schultern sacken nach vorn. Er senkte den Blick. Seine Arme baumelten herab. Die Linke hielt das Geldstück umklammert.

"Sie mag disch", sagte der BruBäer und wies mit dem bärtigen Kinn in Richtung der Hauskante.
"Sie ist weggerannt wie der Blitz, weil Ihr sie mit mir erwischt habt. Ich denke, sie schämt sich vor Euch. Ich bin halt nur ein einfacher Zimmermann aus Wysmar." Hannes sah mit gesenktem Kopf auf seine Hand mit dem Schilling.
"Sie sagen, le sauvauer...", er sah Hannes komisch verzweifelt an, " ... ´eiland war auch einer, ein Zimmermann. Du könntest ihr eine Truhe zimmern für ihre vêtements, die wir ihr besorgen werden!", sagte Emilé und sein Akzent ließ irgendwie gerade nach.
"Ich bin Schiffsbauer!", sagte Hannes mit resigniertem Stolz in der Stimme. Emilé schüttelte den Kopf, trat an Hannes heran und nahm ihn beim Arm, zog ihn in Richtung Hintereingang. Hannes folgte ihm.

"Ihr jungen Kerle wollt immer gleich alles und wenn's geht, sofort. Ein Schiff! Was soll Ells mit einem Schiff? Sie ist Weinhändlerin! Vor allem aber eine schöne Frau, die schöne Kleider braucht - und eine Truhe, um die Kleider darin aufzubewahren. Est-ce que tu comprends?"
Er sah zu Hannes hinauf und in dessen Augen, die Seen waren, angefüllt mit ratlosem Unverständnis.
"Mann, vastehste mia?", wechselte Emilé kurz die Auslage, aber Hannes war auch des Berlinischen nicht mächtig.

Der Brubäer stieß die Tür zum "Eysernen Nagel" auf und schob Hannes hindurch. Die Reaktion des Publikums war zwar nicht ganz einhellig, aber überwiegend positiv. Hannes kam sich etwas fehl am Platz vor, aber das Hallo galt ohnehin Brubäer und nicht ihm. Er kehrte zu seinem Tisch in der Ecke unter dem Krügebord zurück. Er machte der Schankmagd ein Zeichen und sie kam mit einem frisch gefüllten Krug Bieres an seinen Tisch. Er drückte ihr den Schilling in die Hand. Sie strahlte ihn an und rückte etwas näher an ihn heran, als nötig gewesen wäre. Ihm schoss sofort wieder das Blut in den Kopf.
Die will doch nur dein Geld, Lütter!', hörte er in seiner Erinnerung Conrad grinsend sagen.
Na und? Wenn sie dafür die Beine ...', dachte sein beleidigter Trotz.
Jan Johann Johansson!', hörte er die Frauenstimme in seinem Kopf. Er war überzeugt, dass es die Stimme seiner Mutter war, obwohl er sie nie gehört hatte.

Hannes setzte den Bierkrug an und leerte ihn in drei langen Zügen. Er vermisste das Wysmarer Bier noch immer, aber nicht mehr gar so sehr. Die Schankmagd nahm ihm den Krug aus der Hand und verschwand.
Plötzlich schob sich eine Frau auf den Platz neben ihm und eine Hand legte sich um deren Schulter. Hannes musste etwas rücken, dann fand auch der BruBäer Platz auf der Bank.

"'allo charpentier, dies ist Katharina. Isch werde sie bringen zur île O und ihr besorgen ...", er machte ein kleine, bedeutungsvolle Pause, " ... schöne Kleider. Madame wird uns dafür geben Dach über die Kopf. Wie ist es, junger Freund, bist du dabei? Du solltest dir das überlegen mit die Truhe zimmern. Die Weiber brauchen alle solche ...", wieder suchte er mit komisch ratlosem Gesicht nach einem Wort, "... Kisten für ihre Sachen."
Katharina ließ ein verständnisloses - also reichlich dümmliches - Lächeln sehen und nickte zu des Brubäers Worten.
"Det is'n Riesenmarkt, Alter! Ick sach's dir! Und die Kleene hier heeßt eijentlich Heide. Katharina is ihr Künstlername, wennste vastehst", raunte der ihm hinter ihrem Rücken zu. Hannes hatte mit beiden Idiomen noch immer seine Schwierigkeiten.
Außerdem summte das Bier in seinen Ohren. Die Schankmagd kam mit einem frischen Krug zurück. Der Brubäer nahm ihn ihr ab, hielt seine Nase über dessen Rand, nippte und spuckte verächtlich neben sich auf den Boden.

"Bring uns einen Wein, einen roten, vernünftigen!", sagte er mit einer weltmännischen Geste. Dann reichte er der Magd ein Geldstück und deren Augen begannen zu glänzen.
"Sei mein Gast, Jesus", sagte er in Hannes Richtung.
"Jan Johann Johansson. Ihr könnt mich Hannes nennen. Lütten Hannes", sagte Hannes etwas förmlich.

Derweil spürte er eine Hand auf seinem Oberschenkel, eine kundige Hand. Katharina (Heide?) sah ihn überrascht und amüsiert an. Ihre Hand schien prüfen zu wollen, ob denn dieser Name seine Richtigkeit hätte. Hannes war viel zu überrascht, als dass er gleich reagieren konnte. Auf widerstrebende Art fand er Gefallen an dieser suchenden, tastenden Hand. Er sah die Frau neben sich an. Ihre Augen waren dunkel und flackerten kurz. Sie leckte sich auf eine aufreizende Art die Lippen.

Die Schankmagd brachte Krüge mit Wein. Der BruBäer kostete, wobei er ein komisches Gesicht zog. Hannes spürte ein Lachen in sich aufsteigen. Sie stießen mit dem Wein an und Hannes nahm einen kräftigen Schluck. Es kostete ihn etwas Mühe, diesen auch im Mund zu behalten. Er erinnerte sich nicht mehr, wann er zuletzt Wein getrunken hatte. So etwas wie den hier aber garantiert noch nie. Daran hätte er sich mit Sicherheit erinnert.
"Mach langsam, petit ´annes!", riet ihm der BruBäer fröhlich, aber mit wachen Augen.
Es wurde spät. Sehr spät.

© 2018 Whisper2001
******_wi Mann
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Jakob 4 - Angelina 1
Das Letzte, was Angelina tief im Bauch eines Schiffes hörte, war ein schwacher Schrei von draußen, sie vermeinte, ihren Namen zu hören. Sie erkannte die Stimme sofort. Jakob. Der einzige Mann, den sie in Hamburg kannte, der sie ordentlich behandelte und ihr nicht an die Wäsche wollte. Der ebenso gebildet war wie sie, auch wenn sie es ihm nicht mitteilen konnte, denn ihr Geheimnis durfte niemand erfahren. Mit der Stimme wich die Panik einer tiefen Erschöpfung. Irgendwie wusste sie, dass auf sie ein gutes Ende wartete, Jakob würde sie retten. Sie konnte mit letzter Kraft noch seinen Namen schreien, bevor sie von der kalten Dunkelheit der Ohnmacht erfasst wurde.

Also sie aufwachte, war es deutlich wärmer und von draußen kam Lärm und Geschrei. Es war hell tief im Laderaum des Schiffes und sie sah das erste Mal, dass sie nicht alleine waren. Hier befanden sich gut zehn weitere Frauen, alle in ihrem Alter, jede an einem Bein festge-bunden, sodass sie nicht davon laufen konnten. Angelina konnte sich gerade so weit stre-cken, um durch eine Luke nach außen zu blicken, was sie sah, ließ sie erschaudern. Am Ufer brannte es lichterloh, Menschen schrien während Matrosen einige leblose Körper zum Schiff schleppten. Wenig später warf man diese ebenfalls unter Deck und band sie fest. Es waren vier junge Frauen, bewusstlos und zerschunden. Das war zu viel für Angelina, sie bemerkte nicht mehr, dass das Schiff wieder in See stach, sie flüchtete ebenfalls in eine tiefe, teilnahmslose Ohnmacht.

Es folgten Wochen der Qual, in denen sie zwischen Benommenheit und Wachzustand wechselte. Einmal am Tag gab es eine karge Mahlzeit und einen Becher Wasser. Die Ketten, an denen sie gefesselt waren, waren zwar lang genug, um sich ein wenig im Laderaum zu bewegen, aber er beherbergte mittlerweile rund 20 junge Frauen, bei jedem Landgang kamen wieder ein paar dazu. Angelina konnte auch durch die Schiffsluken nicht erkennen, wo sie sich befanden, aber es musste im Süden sein, denn es war deutlich wärmer als in Hamburg. Dennoch hätte sie alles dafür gegeben, wieder in dieser kalten unwirtlichen Stadt zu sein, mit Jakob am Tisch zu sitzen und über die Welt zu sprechen.

Ob er sie wirklich retten würde? Wie sollte er sie finden? Ihre Stimmung schwankte zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Die meiste Zeit versuchte sie aber, sich ihrem Schicksal zu er-geben. Nicht dagegen anzukämpfen, um ihre Kräfte zu sparen, dass sie die Gelegenheit zur Flucht bekommen sollte.

Angelina wusste mittlerweile, dass sie auf einem Piratenschiff war. Während der langen Fahrt kam einer der Piraten, offenbar der erste Offizier, sofern man bei Piraten von einer solchen Ordnung sprechen kann, fast täglich, um eines der Mädchen zu holen. Angelina konnte sich gut vorstellen, was dann geschah. Die meisten kamen völlig zerfetzt zurück und nicht nur einmal hat sie das schmutzige Lachen der Mannschaft gehört. Einmal kam der Pirat, dem das Schiff gehörte, selbst hinunter. Er war ein dreckiger, verwahrloster, grausam aussehender Typ. Die Brutalität schaute ihm aus den Augen und man hatte sofort Angst, wenn man ihn sah. Als er Angelina erblickte und auf sie zuging, spannte sie alle Muskeln an und flehte zitternd "Bitte nicht". Er grinste sie an: "Ich weiß, wer Du bist! Mit Dir habe ich et-was Besonderes vor. Aber noch nicht heute! Du wirst die Mätresse eines sehr mächtigen Mannes werden". Angelina zuckte zusammen. Wie konnte er das wissen, wer sie war? Aber immerhin verschonte er sie, sie war dankbar dafür, auch wenn sie wusste, dass ihr Schicksal an einem seidenen Faden hing.

Als sie das nächste Mal aus ihrem Dämmerzustand erwachte, hörte sie den Piraten brüllen und schreien. Er schlug um sich und sie konnte nur einige Wortfetzen verstehen. "Rom" "Sklavenmarkt" und viele wütende Kraftausdrücke. Nach und nach konnte sie sich zusam-menreimen, was den Piraten so in Rage brachte: Offenbar hatte der in Rom ansässige Papst Bonifatius IX. – damals gab es ja auch einen Gegenpapst in Avignon - mit seiner Garde den Sklavenmarkt geschlossen und die Sklavenhändler verhaftet. Der Pirat konnte gerade noch flüchten und man war nun wieder auf hoher See. Aber es fehlten einige Mädchen, sie blieben wohl in Rom zurück, was Angelina sehr bekümmerte.

Sie bemühte sich, Hinweise darauf zu bekommen, wohin die Reise nun ging als sie hörte, wie der Kapitän wütend die Befehle gab. Man fuhr zurück nach Hamburg, er hätte einen neuen Plan mit den Mädchen, der ihm viel Geld einbringen werde. Irgendwie fasste Angelina Hoffnung, als sie dies hörte. Sie würde wieder in die Stadt zurück kehren, in der sie den größten Teil ihres Lebens verbracht hatte, dort hätte sie zweifellos mehr Chancen, ihrem Peiniger zu entkommen.

Sie wusste noch nicht, dass alles ganz anders kommen würde.

© Aratus 2018
******liK Paar
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Der Reisende.2
Ottilie & Hans.
Guten Tag schöne Frau darf ich mich zu dir setzen?
Jo sett di man hen.*
Ich bin Hans und komm aus Husum. Du hast ja ein hübsches Kleid an.
Och dat heb ick mie sülfst neiht*. Ich bin Ottilie und für meine gestrickten und genähten Sachen bekannt.
„Oh da kommt die Schankmaid“ sagt Hans, ich habe mir erlaubt uns was zu trinken zu bestellen.
Dankeschön, wieso wusstest du was ich gerne trinke?
Ha ha ha, ich kenn` mich gut mit Vögeln aus und da hab ich eine Möwe gefragt, die hat mir verraten das du dein Wasser mit Wein verdünnst und nicht Schorle sondern Scholli dazu sagst. Ich hab auch einen Schnaps in meinen Kaffee und nun ist das ein Pharisäer ohne Sahne. Was malst du da eigentlich die ganze Zeit?
Das sind meine Fantasien von Kleidern und Sachen zum Anziehen, die ich später anfertigen will. Wir haben ein paar Schafe, die Wolle spinn ich und strick warme Strümpfe und Unterwäsche daraus. Um die Ränder klöppel ich dann noch n` büschen was rum. Das sieht denn schick aus, willst mal meine Strümpfe sehn?
Und schon springt Ottilie auf und schiebt ihr Knie vor, ihr Kleiderschlitz geht auseinander und gibt die Sicht auf ihr ganzes Bein frei.

„Donnerdödel, dat sieht aber toll aus“ staunt Hans und kriegt ganz große Augen. „Mensch Deern, damit kannst du richtig Geld machen. Ich kenn` da eine Frau in Flensburg, die Bea Temuse, die hat von mir auch schon Sachen verhökert. Ich bin ja Holzschnitzer und wir haben eine Werkstatt. da machen wir nicht nur Holzpantinen. Koggenmodelle und Figuren sondern auch Küchengeräte wie Rührlöffel, Stößel und Frühstücksbrettchen.
Bea Temuse handelt mit schönen Kleidern, Wäsche und Tüdelkram. Sie sagt, die Stößel kann man nicht nur zum Nüsse bröseln sondern auch für`s leibliche Wohl gebrauchen, man muss nur`n büschen an der Form arbeiten und mit den Frühstücksbrettchen gift dat wat op den Mors, *das klatscht so schön.

Ich habe dann die Form der Stößel nach ihren Angaben und bekannter Vorlage geändert und nun werden sie in ganz Deutschland von einsamen Frauen genutzt. Die Brettchen habe ich mit einem Griff versehen und nun werden sie in der Küche als Schinkenbretter und bei vielen anderen Genießern zum Schinkenkloppen gebraucht. Ich kann die Bea Temuse ja mal fragen ob sie Interesse an deinen hübschen Sachen hat.
Dat kannst du moken erwiderte Ottilie, darauf lass uns anstossen……. *stoesschen*

*Ja, setz dich man hin.
*Ach das habe ich mir selbst genäht.
*Gibt es was auf den Hintern.
Der Drang nach Freiheit – Marlis XII
Er freute sich richtig. „Versuch´ erst mal vorsichtig, daran zu saugen. Nimm ihn erst dann ganz in den Mund, wenn Du es möchtest.“ Sie versuchte es, wurde sehr schnell mutiger. Ließ ihre Zähne sanft an seinem Schaft entlanggleiten, spielte mit seinen Eiern. Er stand da und seine Knie wurden weich. Wie eine Katze leckte sie mit ihrer leicht rauen Zunge über seine Eichel. Nahm ihn wieder ganz in den Bund, saugte, ließ ihre Zunge spielen und er stöhnte auf.

„Genug, jetzt bin ich dran!“ Er zog sie auf die Füße. „Hat es Dir nicht gefallen?“ fragte sie mit einem ausgesprochen unschuldigen Gesichtsausdruck. „Doch. Bist Du Dir sicher, dass Du das noch nie gemacht hast?“ „Ja, ziemlich.“ Sie lächelte verrucht. Er griff sie sich, drehte sie um, zog ihren Rock hoch und erfreute sich am Anblick ihres kleinen Hinterns. Begann, ihn zu streicheln und sie stöhnte auf. Von hinten glitt seine Hand zwischen ihre Beine und fand zielsicher ihre Spalte. Klatschnass. So ein kleines Luder!

Ohne viel Federlesens drückte er ihr seinen Schwanz in die heiße Spalte, stieß zu, hielt ihr Genick fest und drückte ihr Gesicht in die Matratze, um ihr Stöhnen zu dämpfen. Stieß fester zu, dann als ihr Stöhnen lauter wurde und das Fötzchen enger ließ er wieder nach. Sofort hörte er ein Flehen, ließ sie erst etwas runterkommen, um sie wieder zu treiben. Immer kurz vor Ihrem Orgasmus ließ er sich Zeit, zog irgendwann seinen Schwanz raus, drehte sie um und versenkte seinen Kopf zwischen ihren Beinen. Leckte sie wie eine Katze, sie bäumte sich auf. Er genoss ihren Orgasmus, den heißen Saft, der aus ihr herauslief. Ließ sich viel Zeit, spielte vorsichtig an ihrem Anus herum. Kurz spannte sie sich an, sah ihm in die Augen, entspannte sich wieder und ließ seine Berührungen zu.

Einmal ließ er sie noch kommen, dann hörte er auf. „Mach doch weiter...“, flehte sie. Aber er schüttelte lächelnd den Kopf und meinte auf seine entspannte Art und Weise: „Lassen wir noch was für nachher übrig. Der Abend ist noch jung!“

Der Bernstein war inzwischen fast 'runtergebrannt. Sie verließen das Zimmer und er genoss den feinen Duft, der Marlis umwehte. Unten in der Wirtsstube herrschte wieder ein reges Kommen und Gehen. Sie setzten sich an einen Tisch, wollten gerade noch ein Bier bestellen, da ließ einer der Seeleute so gewaltig einen fahren, dass der Hund des Wirtes sich winselnd unter einen der Tische verkroch.

„Komm, wir gehen noch ein wenig an die frische Luft“, sagte Marlis. „Die Unschlittkerzen stinken wirklich erbärmlich.“ Ihre Augen tränten und Piet konnte ihre taktvolle Umschreibung nur bewundern. Der Furz stank so erbärmlich, dass wahrscheinlich sogar die Eier in der Vorratskammer vor Ehrfurcht salutierten. Sie überquerten die Straße, da kam ihnen ein Kerl humpelnd entgegen, murmelte die ganze Zeit was in seinen Bart, rempelte Marlis an, ohne es wirklich zu bemerken.

„Kollege, was ist denn mit Dir los?“, fragte Piet mehr irritiert als erzürnt. Der komische Kerl sah Piet an, man sah das Weiße in seinen Augen, er sah sehr blass aus, die Lippen blutleer, leicht sabbernd. In seinem linken Beinkleid hatte er anscheinend einen massiven Ast oder so etwas versteckt. Piet ging teilweise amüsiert, teilweise angewidert von ihm weg und hoffte, es sei nichts Ansteckendes. Der humpelnde Kerl steuerte direkt den Eysernen Nagel an.

Die beiden gingen Richtung Bader. Bei der Eiseskälte jetzt ein schönes, warmes Bad, das wäre es jetzt. Bevor sie das Haus betraten, sahen sie eine junge Frau in einem roten Kleid, die das Badehaus gerade verließ, mit einem entrücktem Lächeln im Gesicht. Piet starrte ihr auf den Hintern und erntete von Marlis einen Rippenstoß. Innerlich musste er grinsen. Weiber! Alle gleich!

Der Bader verlangte sechs Blaffert. Piet handelte ihn auf fünf runter. Der Badeknecht grinste und freute sich schon über die nächste Frau, die er mit seiner Fingerkunst glücklich machen konnte, wies ihnen zwei Räume zu. „Neee“ sagte Piet. „Ich lass doch meine Frau nicht mit einem fremden Kerl alleine?“ Marlis sah ihn schief an. Sie bekamen zusammen einen Raum mit einem großen Holzzuber zugewiesen. Der Badeknecht stieß zu ihnen und bot an, ihnen den Rücken zu schrubben.

„Habt Ihr keine Mägde für so etwas?“, fragte Marlis verdutzt. „Nein, die sind alle gerade auf einer.... Fortbildung. Keine Ahnung, wann die wieder in der Stadt sind.“ antwortete der Badeknecht diplomatisch. „Also, ich wäre durchaus bereit, der Dame ohne Aufpreis den Rücken zu schrubben.“

Irgendwie – Marlis konnte es sich nicht erklären – erregte sie der Gedanke. Piet sah ihre geweiteten Pupillen und grinste.
****orn Mann
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Gödeke Michels Teil V – Der Walfischjäger
Gemeinsam betraten sie zu dritt eine bemerkswert aufgeräumte Hütte. Nahezu bequem und gemütlich war es eingerichtet und ein paar Holzscheide prasselten im Ofen. Vor einem massiven Holztisch stand der große Jutesack, auf der Tischplatte ein paar Briefe, mit Siegeln versehen.
„Setzt Euch“, wies Gödeke an. „Wo kommt Ihr her, was habt Ihr geladen?“
„Ich bin Walfischjäger, Herr, ihr werdet mein Schiff gleich erkennen. Es ist ein Holk, ein Zweimaster, mit großer Harpune am Bug. Nordatlantiktauglich. Ich kam aus Bergen an der Nordsee, Norwegen, und war auf dem Weg nach …“ - „Bergen! Ha!“ Laut schlug Gödeke mit der flachen Hand auf den Tisch. „Was hatten wir da für einen Spaß damals. Weiter!“
„Meine Fracht besteht somit aus Lebertran und Walfischöl.“
„Ein kostbares Gut“, pfiff Michels durch die Zähne. „Und sollte an der Elbmündung nach Hamburg hinauf, stimmts?“
Der Mann nickte, und ein Schatten legte sich über sein Gesicht. „Ja, das sollte sie. Nach Hamburg, meiner Heimatstadt. Doch dann geriet ich in einen Sturm und letztendlich Störtebeker in die Hände. Eines seiner Schiffe verbrachte mich dann hierher, weil sie eh nach Visby wollten.“
„Wie geht’s Klaus? Was macht mein alter Kumpel?“
„Er sucht Schutz bei den Häuptlingen der Friesischen Inseln, unterstützt sie, soviel ich weiß. Auch auf Helgoland …“
„Gut, gut, das weiß ich doch! Ihr sprecht also die Wahrheit. Aber sagt, was wolltet Ihr in Bergen?“
„Nun ja“, stammelte der Seemann verlegen und räusperte sich. „Also, nachdem Ihr fort wart und die Lage sich entspannt hatte, trachtete man danach, der Hanse wieder zur Verfügung zu stehen.“ „Ach! Sieh mal einer an! Sollte ich denen vielleicht wiedermal einen Besuch abstatten, mit alle Mann?“
„Naja, genau das befürchten sie, und doch wollen sie bei der geheimen Versammlung dabei sein.“
„Was denn für eine geheime Versammlung?“ Jetzt wurde Gödeke Michels doch hellhörig. „Sprecht! Und … Svantje, schenk uns drei Becher Rum ein! Trink mit, mien Deern, und setz dich zu uns. Öffne die Briefe, aber ohne die Siegel zu brechen. Jetzt wird’s spannend.“

Die dralle Blonde im einfachen, grauen Leinenkleid errötete leicht, sah den Walfischfänger schüchtern an. Der hatte einen großen Schluck wahrlich nötig, denn mit dem berühmtesten Freibeuter der Ostsee an einem Tisch zu sitzen, behagte ihm nicht wirklich. Der Halsabschneider-Krummdolch hing dem gefährlichen Mann sehr locker am Gürtel. Doch dann erzählte er seine Geschichte.

Er sei nach einer erfolgreichen Jagd bei Grönland nach Bergen gefahren, um dort Tran und Öl herzustellen. War mit den Kaufleuten ins Gespräch gekommen. Die hatten ihm erzählt und ins Vertrauen gezogen, dass sie zwar gerne bei dem Geheimtreffen der Hanse in Hamburg mit dabei sein wollten, aber sich nicht trauten einen Delegierten zu benennen und zu entsenden. So fragten sie ihn, ob er ihnen wohl aus der Patsche helfen könne. Ihm als Hamburger würde man vertrauen, und so schrieben sie eine Vollmacht und setzten seinen Namen ein, berechtigt, für die Stadt Bergen eingelassen zu werden.
„Ischa n ding!“, rief Michels, „und worum genau soll bei dem Geheimtreffen gehen?“

Wieder hüstelte der Seemann. „Sehr viele Hansestädte werden Abgesandte nach Hamburg zu dem Gipfel schicken. Es geht darum, neue Fahrtrouten der Hanse festzulegen, und auch darum, wie man sich besser vor Euch schützen kann, Herr. Es geht auch um Konvois und bewaffnete Begleitschiffe.“
„Vredeschiffe!“, rief der Freibeuter. „Das ist ja höchst interessant. Noch mehr?“
„Ja, außerdem will man über die immensen Kosten sprechen, wer wie viel zu berappen haben wird. Ne Menge Konfliktpotenzial, um es mal vorsichtig zu formulieren, so zerstritten sie miteinander sind, teilweise. Aber da ist noch etwas … und das interessiert uns alle, und zwar auch jetzt plötzlich mich, da ich hier auf Gotland weile.“
„Was denn?“ Gödeke war jetzt hellwach bei der Sache.
„Der Deutsche Orden plant, Gotland zu überfallen und zu annektieren!“

„Waaaaaaas?“, schrie Michels mit aufgerissenen Augen, sprang aus dem Stuhl und packte dem Kerl an die Gurgel. „Was sagt Ihr da? Wagt es nicht, mich anzulügen. Wenn die Briefe hier auf dem Tisch das nicht bestätigen, lasse ich Euch noch heute vierteilen! Bei Gott und all den anderen Göttern, den neuen und den alten!“

„So wahr mir Gott helfe, es ist die Wahrheit, ich habe es selbst von den Kaufleuten der Hanse gehört“ röchelte der Seemann und drückte die Hand des Piraten von seinem Hals. „Aber noch ist es nicht soweit. Euch verbleiben vielleicht noch ein oder zwei Jahre. Maximal. Mehr aber nicht. Denn die Lage ist so: Der Deutsche Orden will sich das Unternehmen von der Hanse finanzieren lassen und verlangt im Erfolgsfall auch weitere Gebühren, damit die Ostsee wieder frei und ungefährdet befahrbar ist. Ohne Gotland keine Zuflucht für die Likedeeler, heißt es. Doch dazu ist die Hanse natürlich nicht bereit. Noch nicht, jedenfalls. Wegen des Goldes, der hohen Kosten. Ist klar, oder? Ihr kennt sie doch am besten, Herr. Und genau darüber will man nun verhandeln auf dem Congress, wie sie es nennen. Eine komplette Flotte aufzustellen und auszurüsten mit Mannschaften und Waffen, kostet sehr viel Geld. Man spricht von 40 Schiffen, oder mehr. Wenns sein muss sogar einhundert. Versteht Ihr, Herr?“

„Rum! Mehr Rum! Svantje!“, keuchte Gödeke Michels aufgebracht, nach dieser für ihn sensationellen Nachricht. Und der Walfischjäger fuhr fort: „Alles soll im Geheimen und äußerst diskret ablaufen. Auch der Deutsche Orden plant mit größter Sorgfalt. Danzig, Königsberg und Riga sind zwar schon eingeweiht, denn von den drei Häfen soll die Flotte auslaufen und den Überraschungsfaktor für sich ausnutzen. Aber noch ist man natürlich nicht soweit. Die Idee steht noch am Anfang. Dass es umgesetzt wird, gilt aber als sicher. Über kurz oder lang. Deshalb betrifft es jetzt plötzlich auch mich persönlich, und deshalb erzähle ich es Euch.“

„Und Störtebeker hat bereits auch schon Wind davon bekommen und kundschaftet in der Nordsee die Friesischen Inseln aus? Jetzt macht das alles plötzlich Sinn!“ Gödeke trank einen solch großen Schluck Rum, dass der ihm auch über den Hals rann. Dann sprach er: „Bursche, wenn das nicht stimmt, dann zerhacke ich Euch höchst persönlich mit meinem Enterbeil, darauf habt Ihr mein Wort. Stimmt es aber, dann werden Euch über 2.000 Vitalienbrüder vermutlich ihr Leben verdanken. Wann soll der Geheimcongress stattfinden?“
„An dem Wochenende vor dem 1. Mai. In Hamburg“, bestätigte der Fremde mit Rum-glühenden Wangen seine Worte und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Aufgeregt war nun auch er. „Hier, seht, der zweite Brief von oben, das ist meiner, der mich legitimiert, in Hamburg dabei zu sein bei dem Geheimtreffen, für Bergen zu sprechen und den Antrag zu stellen auf Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen. Und hier … seht, das Wappen von Riga. Hier noch einer. Mit dem Hansewappen. Mit Sicherheit werden in einem der Briefe meine Worte bestätigt werden, wenn nicht gar in mehreren. Soll ich lesen?“
„Lest! Doch nennt mir jetzt euren Namen!“
„Ich bin ein echter Hamburger Jung. Mein Name ist Walhorn, Kapitän Walhorn, Herr.“

Einen weiteren Becher Rum später, und nachdem Walhorn alle Briefe vorgelesen hatte, schlug Gödeke Michels abermals mit der flachen Hand auf den Tisch, dass es kräftig rumste. Auch Svantje hatte fleißig mitgetrunken, jetzt aber erschrak sie, fuhr zusammen. Doch plötzlich richtete sich Gödeke Michels auf, sah sie mit funkelnden Augen an und sagte mit leiser Stimme: „Svantje, unser Gast hat eine satte Belohnung verdient. Kümmere dich um ihn.“ Er griff in die Westentasche und schnippte ihr einen Shilling zu. „Und ruf auch Olga noch mit dazu!“ Er warf ihr einen zweiten Shilling zu, den sie ebenfalls geschickt auffing. „Ich will keine Klagen von dem Hamburger Jung hören. Bereitet ihm jegliche Freuden, nachdem er verlangt. Verstanden, mien lütten Deern?“
Nun grinste Svantje mehr als entzückt. „Oh, mein Herr! Nach nichts anderem steht mir der Sinn. Schon vom ersten Moment an, wollte ich, dass er mir unter die Röcke fast, der schicke Herr Walfisch…jäger. Es wird mir ein Vergnügen sein, und ich werde mein Bestes geben. Und nicht nur herzeigen. Nur zu gern auch mit Olga zusammen, das kleine, heiße Biest.“
„Gut! Lasst die Sau raus, Mädels. Zeigt Käpt`n Walhorn, wie wir hier in Visby zu feiern pflegen. Und spart nicht am Rum. Ich bin jetzt eine Stunde weg, muss nachdenken.“

Schon sprang Svantje zur Tür und stieß einen gellenden Pfiff aus, eine kleine Melodie. Dann umarmte sie Gödeke, der sich an ihr vorbeidrängte, an der Tür.
„Danke, mein Herr! Ich liebe Euch!“
„Schon gut, Svantje, schon gut. Und jetzt Titten raus und rein mit dir. Zeigt, was ihr könnt. Die Lage ist Ernst, sehr Ernst sogar. Der Winter naht.“


© Walhorn Januar 2018
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****012 Frau
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Isabella (4)
„Deine Schwester kennt Gödeke Michels?!“ Isabella war wie vom Donner gerührt. Was für ein Glück! Was für eine Quelle! Die musste sie unbedingt zum Sprudeln bringen! Ohne Verdacht zu erregen natürlich… Sie sah das Mädchen hypnotisierend an wie die Schlange das Kaninchen: „Mein Interesse ist völlig harmlos“, schien ihr Blick zu säuseln. „Es geht mir nur darum, einen neuen Käufer zu gewinnen“. Um sonst nichts. Gar nichts… Prompt schienen ein paar glänzende Goldmünzen in ihren Augen aufzuleuchten, als sie fragte: „Und Du meinst, der nimmt auch Einhornpulver?“.

Die Schankmaid starrte sie entgeistert an. Als hätte sie gefragt, ob der Teufel in Rosenöl und Stutenmilch bade, um in der Höllenhitze keine trockene Haut zu bekommen. „Natürlich nicht!“, beteuerte sie halb entrüstet, halb schwärmerisch. „Das hat der Gödeke doch überhaupt nicht nötig!“. So viel naive Heldenverehrung ließ Isabella innerlich mit den Augen rollen. Doch sie wollte den Gesprächsfaden auf keinen Fall abreißen lassen. „Ach…?!“, sagte sie also ermutigend.

Doch bevor das Mädchen weitere Details preisgeben konnte, wurde sein Mitteilungsdrang jäh unterbrochen. „Grit!“, brüllte der Wirt quer durch den Raum. „Du wirst hier nicht fürs Rumstehen bezahlt!“. Hastig wandte die Angesprochene sich um und machte sich daran, die Bierkrüge vom Nebentisch einzusammeln. „Komm wieder und bring mir noch einen Wein, sobald Du einen Moment Zeit hast“, bat Isabella. „Dann reden wir nochmal über das Pulver.“ Grit nickte eifrig und eilte davon. Isabella lächelte wie eine zufriedene Katze und nippte an ihrem Becher. Sie konnte warten…

„Darf isch Euch machen eine Kompliment aus die Tiefe von mein ‘erz?!“. Eine Stimme mit seltsamem Akzent riss sie plötzlich aus ihren Gedanken. Der Mann, zu dem sie gehörte, setzte sich ohne weitere Umstände an ihren Tisch und strahlte sie an. Isabella musste nicht lange nachdenken, woher sie ihn kannte. Er war der Tuchhändler, bei dem sie etliche Stücke ihrer spionagetauglichen Dienstgarderobe gekauft hatte – darunter auch einige Kleider mit speziellen Schlitzen, unter denen man gut erreichbar eine Waffe verbergen konnte.

„Brubaer!“, sagte sie also grinsend und imitierte dessen heimatliches Idiom: „Ick hab Dir doch letztes Mal schon jesacht, Du sollst den falschen französischen Accent weglassen! Ditt wirkt nich‘ authentisch, wa?!“ Sie hatte die Kleinstadt Berlin, aus der er stammte, bereits mehrfach besucht und die Redeweise ihrer Bewohner kennengelernt. Komplimente „aus die Tiefe von mein ‘erz“ gehörten da glücklicherweise nicht zum üblichen Repertoire…

Brubaer grinste zurück. Und beteuerte dann, dass er ihr tatsächlich ein Kompliment machen wolle, mit welchem Akzent auch immer. Wie sie da vorhin vor diesen beiden Seeleuten die weibliche Lust dargestellt habe… „Formidable!“ Ob sie dieses Talent denn nicht gewinnbringend nutzen wolle? Er kenne den Besitzer der neuen Hurenschule auf der Insel O. Und der habe bestimmt Interesse…

Soweit kam es noch! „Sag mal, ‘ast Du eine Problème mit Deine Kopf?“, fragte Isabella, zuckersüß seinen falschen Akzent übernehmend. „Isch bin ’Ändlerin, keine ‘Ure!“ Und was ich sonst noch bin, ahnst Du in Deinen kühnsten Alpträumen nicht…

Der Tuchhändler aber ließ sich nicht beirren und schilderte ihr in den schillerndsten Farben die Vorteile eines Engagements in der besagten Bildungsstätte. Vielleicht hatte er ja in gewissem Sinne doch Recht, überlegte Isabella. Huren waren oft sehr gute Informationsquellen. Vielleicht sollte sie doch einen Besuch auf der Insel in Erwägung ziehen. Nicht unbedingt als Schülerin, aber… vielleicht als Gastdozentin für darstellendes Spiel? „Ich werde mal darüber nachdenken“, sagte sie mit einem hintergründigen Lächeln. Und damit schien Brubaer vorerst zufrieden zu sein. Er müsse jetzt auch los, dringende Geschäfte… Er machte Anstalten, sich mit einem typisch französischen Handkuss zu verabschieden. „Untersteh Dir!“, knurrte Isabella und winkte ihm lachend hinterher.

Kopfschüttelnd trank sie ihren Becher leer. Männer… Wie aufs Stichwort kam Grit zurück, einen Krug Wein in der Hand. „Ich habe jetzt ein bisschen Zeit“, kündigte sie an. „Ich habe dem Wirt von Eurem Pulver erzählt und ich soll mit Euch einen guten Preis für ein Säckchen aushandeln…“. „Donnerkiel!“, dachte Isabella, „Das Zeug ist wirklich der Renner! Wenn ich die Nase voll habe von der Spionage, wäre das vielleicht eine Alternative…“. „Danke für die Vermittlung!“, sagte sie laut. „Dafür bekommst Du ein Säckchen umsonst“. Das Mädchen strahlte. „Aber was ist nun mit Gödeke? Warum braucht der kein Pulver?“

„Nun ja“, erwiderte Grit mit leuchtenden Augen, „Manche sagen, er hat einen metallenen Schwanz!“ „WAS?!“ Isabella verschluckte sich fast an ihrem Wein. Vor ihrem geistigen Auge zogen Bilder von schrecklichen Schwertwunden vorbei. Sie hatte ja schon von Piraten gehört, die eine verlorene Hand durch einen eisernen Haken ersetzten, aber… Ihr wurde leicht flau im Magen. „Wer sagt das?“, fragte sie vorsichtig. Harmlos, harmlos, harmlos, sangen ihre Schlangen-Augen. Weibliche Neugier, sonst nichts…

Grit schöpfte keinen Verdacht. „Die Frau vom Kaufmann Thorsteyn“, berichtete sie eifrig. „Diese Engländerin, Alys. Bei der arbeitet meine Schwester als Magd“. Und besagte Schwester habe es selbst gehört, wie Frau Alys mit ganz dunkler, rauer Stimme zu einer Freundin sagte: „Der Gödeke hat einen Schwanz aus purem Gold!“

Isabella biss sich hart auf die Zunge, um nicht loszulachen. Sieh an, sieh an: Die Frau ihres hanseatischen Auftraggebers erging sich in nicht ganz wörtlich zu nehmenden Schwärmereien über die Stichwaffen von Piratenkapitänen… „Und… glaubst Du das?“, fragte sie nach.

Grit schüttelte den Kopf: „Ich weiß, dass das nicht stimmt!“. Ihrer Schwester habe die Sache nämlich auch keine Ruhe gelassen. Und so habe sie es eingerichtet, dass sie dem Gödeke bei einem seiner Besuche im Haus der Frau Alys über den Weg gelaufen sei. Dann sei sie über Nacht verschwunden und erst am nächsten Morgen wiedergekommen. „Ihre Handgelenke hatten rote Striemen wie von einem Seil“, berichtete das Mädchen mit großen Augen. „Sie hatte ein Biss-Mal am Hals und konnte sich Tage lang nicht richtig bewegen, weil ihre Muskeln so schmerzten. Aber sie hat genauso dreingeschaut wie Ihr vorhin: Verträumt und zugleich halb wahnsinnig vor Lust! Sie sagt, sein Schwanz ist aus Fleisch und Blut. Aber was er damit macht…“.

Die beiden Frauen tauschten einen Blick stummen Verständnisses. Geil, geil, geil, flüsterten Isabellas Reptilien-Augen. Es ist nur die pure körperliche Gier, sonst nichts. Und das war nicht einmal gelogen. Oder nur zum Teil. „Was hat er denn damit gemacht?“, bohrte sie nach. Doch Grit zuckte die Achseln: „Das wollte sie mir nicht sagen. Nur eins weiß ich: Er hat dabei ganz schlimme Sachen zu ihr gesagt! Sie eine kleine Hure genannt und so, obwohl sie doch noch nie Geld genommen hat! Und es hat sie erregt, sagt sie, weil er sie so angeguckt hat dabei… Könnt Ihr Euch das vorstellen?“. Oh ja, das konnte Isabella mühelos. Trotzdem machte sie ein zweifelndes Gesicht. „Aber das scheint wirklich zu stimmen“, beteuerte Grit. „Die Frau Alys weiß das auch! Obwohl die ja gar kein Platt spricht, so als Engländerin. Deshalb sagt die nicht smuddelig Spraak wie der Gödeke und meine Schwester. Sondern dörti tork oder so“…

In diesem Moment gab es am Eingang des „Eysernen Nagels“ einen kleinen Tumult. Die Tür wurde aufgerissen, raue Stimmen erklangen. Isabella drehte sich um und erstarrte: Fiete und sein Kumpan taumelten augenrollend über die Schwelle. Und sie hatten offensichtlich Verstärkung mitgebracht… Verdammt! Isabellas Hand fuhr in ihr Kleid und umschloss den Griff ihres Dolches…


© Kea2012, Januar 2018
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
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Lütten Hannes verliert einen Test
Ein halber Knochenmond hing zwischen rasch dahinfliegenden Wolken. Der Nebel war vom auffrischenden Westwind vertrieben worden. Dafür war es empfindlich kalt geworden. Katharina hatte beide Männer untergehakt und einige Mühe, Kurs zu halten. Der BruBäer redete ohne Unterlass und ohne Punkt und Komma. Dabei schwankte er zwischen seinem verwaschenen französischen Akzent, schnellem und gewitztem Berlinisch und Brocken von seltsam artikuliertem Platt hin und her.

Hannes hörte nach einer Weile auf, ihm zu folgen. Er hatte seine eigenen Probleme. Der Mond wollte nicht in seinem Blickfeld bleiben. Immer wieder schwankte er wild an ihm vorbei. Hannes hob seine Rechte und versuchte, diese trübe Himmelslampe zu erwischen. Sie war indes sehr schnell und wohl noch glitschig vom Nebel. Es wollte ihm nicht gelingen.
"Was treibst du da?", wollte Emilé wissen. Die Drei blieben stehen. Hannes versuchte, ihm zu erklären, dass er nicht in der Lage wäre, den Mond zu erhaschen, weil er zu schnell wäre.
"Das sollte einem Hünen wie dir doch wohl gelingen!", rief Emilé ernsthaft und griff nun seinerseits in den Himmel.

"Was sagst du, Madame?", fragte er gleich darauf und drückte Katherina einen heftigen und sehr feuchten Kuss auf ihre Lippen.
"Ich sach, Ihr seid dune und zwar einer wie der andere. Das sach ich. Wir müssen aus der Gasse raus!", setzte sie hinzu, fing dann aber selbst an zu kichern. Sie kamen aus der Gasse heraus, sie überquerten einen Platz; der Mond wurde vom aufragenden Schatten einer Kirche verschluckt und der Weg lag finster vor ihnen wie eine Piratenseele und die ewige Verdammnis.
Sie erreichten Katharinas Quartier und polterten die schmale Stiege hinauf unter das Dach. Katharina hielt immer wieder einen Finger vor die Lippen und machte: "Psssst!" Abwechselnd hielten sich dann Hannes oder Emilé ihrerseits einen Finger vor die Lippen und machten es ihr nach. Woraufhin alle in Gelächter ausbrachen, was um ein Haar dazu geführt hätte, dass sie rücklings die Treppe hinuntergefallen wären.
Katharina stieß die Tür zu ihrer Kammer auf und wuchtete die beiden Männer hinein.

Hannes blieb neben der Tür stehen und sah der Frau dabei zu, wie sie eine Tranfunzel anzündete, die freilich nur einen kleinen Umkreis mit trübgelbem Licht erhellen konnte. Wäre Hannes etwas nüchterner gewesen, hätte er diesen Umstand vielleicht als tröstlich empfunden, denn diese Behausung war mehr als bescheiden zu nennen. Das Bett war klapprig, mit einem Strohsack belegt, der auch schon bessere Tage und vor allem Nächte gesehen haben mochte. Eine etwas fadenscheinige Pferdedecke komplettierte die Ausstattung dieser Schlafstatt. Links an der Wand stand eine kleine Truhe, in der Katharina - Hannes nannte sie bei sich Heide, weil sie ihm eher wie Heide vorkam, denn als Katharina - Ihre wenigen Habseligkeiten aufbewahrte. Rechterhand, wohin das Licht der Lampe nicht reichen mochte und also finstere Schatten ihr Unwesen zu treiben schienen, war ein Alkoven in die Wand eingelassen, der ein weiteres Bett barg. Keines, in das Hannes jemals hineinpassen würde. Hätte man meinen können.

Heide drehte sich zu den beiden Männern um, die Hände in die Hüften gestützt. Die Tranfunzel warf gnädig eine goldene Gloriole um ihren Kopf und die bräunlichen Schatten tanzten über ihr Gesicht und machten es fast geheimnisvoll.
"Das macht einen halben Schilling für jeden von euch - vorher. Man kann ja nie wissen."
Sie trat auf die beiden zu, zwei wiegende Schritte; die Schritte einer Frau, die locken wollte, verführen. Heide würde die Unterweisung auf der Insel O nicht mehr brauchen, was das betraf. Der BruBäer sah das sehr genau. Hannes hingegen hatte Probleme zu folgen. Der Wein hämmerte in seinem Kopf und sein Magen fühlte sich an wie eine Mulde heißen Pechs.
Er entsann sich dunkel und bruchstückhaft, dass er, als sie den "Eysernen Nagel" verlassen hatten, den festen Vorsatz in die kalte Nachtluft getragen hatte, heute Nacht mit dieser Dirne ... Ihm fehlte das Wort für diese Art von Begegnung. Er hatte nicht einmal klare Vorstellungen davon in seinem Kopf! ‚Bei ihr zu liegen, ihr beizuwohnen' klang seltsam fremd. Conrad nannte es ficken und die Art, wie er es aussprach und das Grinsen auf seinem Gesicht machten es für Hannes auf seltsame Weise zu etwas Abstoßendem. Er suchte nach etwas Anderem.
Nur nicht heute Nacht. Nicht mehr.

Er brauchte ein Bett. In diesem Bett wäre außer für ihn für niemand sonst mehr Platz. Schon gar nicht für eine so dralle Frau wie Heide.
Die streckte beide Hände aus, nestelte an der Bruche beider Männer, griff hinein, griff zu.
"Wer von euch will zuerst?", gurrte sie.
Ihr Test kannte einen klaren Sieger. Hannes lehnte neben der Tür an der Wand und sah dem Treiben der Frau fast unbeteiligt zu. Als seine untere Hälfte die Berührung der Hand endlich wahrgenommen hatte und sich zu regen begann, war sie auch schon vorbei.

Der BruBäer indes nutzte seine Chance. die Münzen wechselten wie im Vorbeigehen den Besitzer, ohne, dass Heide - für Emilé war sie Katharina, seines Standes würdiger - ihre Hand von seinem Gemächt genommen hätte. Er flüsterte ihr etwas in seinem - für Hannes' Ohren - kruden Kauderwelsch ins Ohr, worauf sie mit gespielter Empörung etwas antwortete, dessen Sinn Hannes sich ebenso wenig erschloss. Er verstand nur Ohr und Loch. Er schüttelte den Kopf, was fast zur Folge hatte, dass er sein Gleichgewicht verlor. Sein linkes Knie gab nach und er hatte Mühe, aufrecht zu bleiben.

Die beiden indes - darin verstrickt, sich gegenseitig zu entkleiden ohne sich dabei loslassen zu wollen, wo immer sie ihre Hände auch beim Gegenüber hatten - nahmen keine Notiz mehr von ihm und seinen Schwierigkeiten. Von seiner mangelnden Standfestigkeit hatte Heide sich ja hinlänglich überzeugen können. Er ging, nein, er tapste in die Schatten, zwei seiner Schritte tief. Seine Augen gewöhnten sich an das Dunkel und er sah den Alkoven, dessen Inhalt von einem Vorhang fast zur Gänze verdeckt war. Hannes zog ihn zur Seite, was darauf hinauslief, dass sich der Stoff bauschte wie ein Segel und zu Boden fiel.

Hannes ließ sich schwer auf das Bett fallen, kippte zur Seite. Der Versuch, seine langen Beine nachzuholen, scheiterte. Am Ende lag unser tapferer Zimmermann aus Stralsund wie ihn Gott vor sechsundzwanzig Jahren aus seines Mutters Schoß entlassen hatte: Die Knie bis fast an die Brust gezogen, wobei diese über den harten Rand des Alkovens ragten. Die Dunkelheit verbarg den Anblick des Riesen, der erbarmungswürdig war. Gleich darauf mischte sich sein seliges Schnarchen mit den lauter und hektischer werdenden Lauten der Lust vom Bette her, die in einem lauten Schrei gipfelten. Gleich darauf wurde von unten heftig gegen die Decke gepocht. Die in einander verkeilten und schwitzenden Akteure brachen in prustendes Gelächter aus.

Der Schrei erklang noch mehrmals in dieser Nacht, die eigentlich kalt und trostlos auf Hamburg lag wie nasse Lumpen. Katharina erfuhr, was es mit dem Ohr und dem Loch auf sich hatte. Damit war sie eigentlich mehr als doppelt entlohnt. Ja, der BruBäer ließ sich nicht lumpen in dieser Nacht.
Hannes träumte von Ells, deren Goldmünze und von Vineta. Ein irgendwie bedrohlicher Traum.

© 2018 Whisper2001
Der Drang nach Freiheit – Marlis XIII
„Zieh Dich mal aus“, verlangte er grinsend. Sie sah ihn völlig verunsichert an. „Du willst ja wohl nicht bekleidet in den Zuber steigen?“ Piet begann, sich auszuziehen und nickte ihr aufmunternd zu. Noch zierte sie sich ein wenig, dann dachte sie aber 'ach, egal' und begann, ihren Rock aufzuschnüren. Versuchte, sich noch schamhaft wegzudrehen, was in diesem eher kleinen, zweckdienlich eingerichteten Raum schwierig war. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sie sich vor den Augen der grinsenden Kerle entkleidet und stieg gemeinsam mit Piet in die Wanne.

Sie fingen an, sich gegenseitig einzuseifen und der Badeknecht schaute lüstern grinsend zu. In seiner Hose beulte sich schon was aus. Piet sah es und fand es ziemlich interessant. Nahm die Seife und wusch Marlis gründlich, fuhr in die Spalte, fand natürlich sofort den Kitzler und wie erwartet fing sie sofort an, sich laut bemerkbar zu machen. Vermutlich konnte man sie in den Nebenräumen auch noch hören. Der Knecht wurde immer geiler und Piet forderte ihn auf, Marlis den Rücken zu waschen. Er kam der Aufforderung sofort nach. Nun wurde Marlis gleich von vier Männerhänden fachmännisch gereinigt. Ohne dass Piet es merkte spritzte sie unter Wasser los. Die Hände des Knechtes hatten inzwischen den oberen Rückenbereich verlassen und wanderten Richtung Hintern. Fuhren zwischen ihre Pobacken, während sie schon Piets halbe Hand in ihrer Möse hatte. Sie bog den Rücken durch und der Badeknecht hielt mit einer Hand ihren Kopf fest, damit sie nicht unkontrolliert gegen die Wand des Zubers schlug.

Raunte ihr von hinten ins Ohr, was sie doch für ein kleines geiles Fickstück sei. Irgendwie machte sie das spontan noch geiler.

Der Mittelfinger der anderen Hand fand ihre Rosette und drang ohne viel Federlesens ein. Marlis schrie leicht auf, machte aber keinerlei Anstalten, sich zu wehren. Piet zog seine Hand aus Marlis auf, stand auf und seine Erektion wippte direkt vor ihr. Sie zögerte nicht lange und nahm ihn direkt in den Mund. Vor lauter Geilheit hatte sich alles um sich herum vergessen. Der Knecht machte Anstalten, sich auszuziehen, aber Piet stoppte ihn mit einem Blick. Zumindest bekam der geile Knilch ordentlich was zu sehen. Sah, wie Piet ihre Kehle fickte, zuckte, sich in ihr ergoss.

„Das hast Du aber gut gemacht, Du kleines Luder. Zur Belohnung darfst Du Dir etwas wünschen.“ Marlis war noch immer geil und meint leichthin, sie hätte auch gerne den Knecht in der Wanne.

Der Badeknecht schaute etwas betreten und meinte geknickt, dass er leider schon gekommen sei. Verfluchte sich innerlich, konnte es aber nicht mehr ändern. Traurig verließ er den Raum und Marlis und Piet hatten noch mal die Gelegenheit, sich so richtig einzuseifen.

„Du wolltest den dabei haben?“ fragte Piet mit gespielter Entrüstung. Marlis wurde rot, grinste und erwiderte: „Naja, da ist wohl die Lust mit mir durchgegangen. Ich weiß gar nicht, was in mich gefahren ist.“ Piet lachte laut los und meinte, er wisse es dafür genau!

Sie trockneten sich gegenseitig ab, zogen sich wieder an und gingen zurück zum Eysernen Nagel. Einvernehmlich grinsend.

In der Wirtsstube angekommen.....
********AusL Frau
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Oksana (3)
Die junge Frau wurde abwechselnd rot und blass, nachdem sie erkannt hatte, was sie der dritten Figur entnommen hatte.
„Das, das ist …“ begann sie zu stottern und ließ es fallen.


Margarete sah mit großen Augen zu Oksana und deutet auf das Ding, was auf ihren Schoß gefallen war: „Das sieht aus wie …“ Sie traute sich nicht, es laut auszusprechen. Auch wenn sie mit der älteren Frau allein im Raum war, war es ihr höchst peinlich, dafür Worte zu finden.
Oksana war trotz der pikanten Situation hochzufrieden. Immerhin, die junge Frau wusste genau welchem Vorbild das nachempfunden war, was sie sich nicht zu benennen traute und das zufällig ziemlich genau dort lag, wo es Verwendung finden sollte. Die Nächte der Veckinchusens schienen also durchaus bei Lichte und mit gesunder Neugier stattzufinden.
„Er ist aus Bienenwachs und kommt einem echten recht nahe, findet Ihr nicht?“
„Ja. Ja, schon. Etwas groß, vielleicht.“ Margarete war völlig durcheinander und unbedacht hatte sie ein sehr intimes Detail preisgegeben. Ihre Hände hatten sich selbständig gemacht und strichen über die Oberfläche des – tja, es brachte nichts, darum herumzueiern - des Schwanzes aus Wachs. Er fühlte sich seidig an, irgendwie. Sah aus wie echt, etwas gebogen mit einer wohlgeformten Spitze. Schöner als der ihres Mannes. Sie biss sich auf die Unterlippe und nahm ihn endgültig in die Hand, betrachtete ihn interessiert, wog ihn und stellte sich vor, wie er sich benutzen ließe. Hildebrandt war so oft für lange Zeit unterwegs.

Oksana hatte bemerkt, wie du junge Frau sich für ihre Ware – und genau darum ging es – zu interessieren begann, nachdem der erste Schock überwunden war. Sie ließ ihr Zeit, denn es hing sehr viel von Margarete ab.

Mit Pelzen und Wachs war sehr gutes Geld zu verdienen. Wachs war einer der wichtigsten Exportartikel des russischen Handels. In Novgorod und Riga übernahmen deutsche Kaufleute das Wachs und brachten es in die Absatzgebiete des Westens. Der Wachshandel im Europa des Mittelalters, vor allem des Spätmittelalters, wurde nicht von den Händlern der Erzeugungsgebiete dominiert – sie waren nur Zulieferer -, sondern von den Großkaufleuten, die das Wachs transportierten und auf den Absatzmärkten verkauften. In Flandern, besonders in Brügge, kaufte der hansische Kaufmann kein Wachs, sondern er verkaufte es nur. Er war neben Italienern und Spaniern ein, wenn nicht der Hauptlieferant für Wachs. Obwohl die Wachsausfuhren aus Riga stärker waren als die aus Reval, gab es in den Städten Smolensk, Vitebsk und Polock keine reinen „Wachs-Händler“. Jeder handelte mit allen Waren.

Oksana wäre keine so erfolgreiche Geschäftsfrau geworden, hätte sie nicht ständig Ausschau nach noch gewinnbringenderem Handel gehalten. Nachdem sie am und buchstäblich im eigenen Leib verspüren durfte, welche Wonnen so ein Spielzeug aus Wachs und Harz hervorrufen konnte, war sie Jurij nicht nur für seinen Einfallsreichtum dankbar, sondern erkannte auch umgehend das Potenzial als Handelsware. Wenn sie also Wachs in dieser besonderen Form verkaufen konnte, wäre die Gewinnspanne um ein Vielfaches höher als für reines Wachs, auch wenn man zusätzliches Material, Arbeit und die Matrjoschkas einbezog. Die Bauern wussten im Winter kaum etwas mit sich anzufangen und kamen nur auf dumme Gedanken oder rauften, weil sie zu viel tranken. Sie wären dankbar für die Möglichkeit, während sibirischer Kälte etwas verdienen zu können.

Wachs war in Rohform als Geschenk willkommen, als Zahlungsmittel war es oft begehrter als Geld. So war es in Brügge üblich, dass hochgestellte Persönlichkeiten von ihren Besuchern mit Wachs beschenkt wurden.

Oksana kannte diese Gepflogenheit und hatte bei Margarete Veckinchusen alles auf eine Karte gesetzt. Nun erhob sie sich, um sich für diesen Tag zu verabschieden: „Wenn es recht ist, komme ich morgen wieder und wir besprechen dann, ob ihr einen Markt für die ... Matrjoschkas seht.“ Oksana zwinkerte Margarete zu und verließ den Raum. Im Flur rief sie nach Jurij, der nach kurzer Zeit aus der Küche auftauchte.
„Sie wird die Dunkelheit herbeisehen, dessen bin ich gewiss. Und welch ein Glück, dass Hildebrandt nicht anwesend ist.“

Für den Anfang hätte es kaum besser laufen können. Brügge war die erste Station ihrer langen Reise gen Westen, auf der sie Ende April auch Halt in Hamburg machen wollte.
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
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Lütten Hannes sorgt für Frühstück
Der Morgen kroch grau und ungewaschen durch das winzige Fenster des Zimmers, in dem es nach erkaltetem Schweiß und einer Weinfahne roch. Die anderen Gerüche konnte Hannes nicht zuordnen. In seinem Kopf war ein halbes Dutzend seiner Zunft* eifrig bei der Arbeit.
Er öffnete vorsichtig die Augen und war dem trüben Licht dankbar, das in die Kammer sickerte wie Wasser in ein undichtes Boot. Er spürte seine Beine nicht mehr richtig und als er sich aufrichtete und die Füße auf den Boden setzte, begannen diese entsetzlich zu kribbeln.

Er sah hinüber zum Bett und fand Emilé und Heide quasi in einander verknotet dort liegen. Letztere lag auf dem Rücken und schnarchte leise vor sich hin. Des Brubäers Rechte lag gleich einer verendeten Möwe mit gespreizten Fingern auf ihrer nackten Brust. Ein Anblick, von dem sich Hannes' Blick für einen Moment nicht so recht lösen wollte. Aber es gab Angelegenheiten, die duldeten keinen Aufschub.

Er schlich sich auf leisen Sohlen, aus dem Zimmer. Die schmale Stiege, die auf den Hof hinausführte, quarrte und quietschte bei jeder zweiten Stufe.
Hannes gewann das Freie, sah sich um und versuchte sich an den Weg zu erinnern, den sie vom "Eysernen Nagel" hierher genommen hatten. Aber in seinem Hirn war nichts als Nebel und grelle Fetzen von unscharfen Bildern. Außerdem hatte er einen furchtbaren Geschmack auf der Zunge. Er würde nach ein paar Kräutern Ausschau halten müssen. Zunächst aber musste er den Druck auf seiner Blase loswerden.

Im hintersten Winkel des mit allerlei Gerümpel vollgestellten Hofes fand er einen Misthaufen, auf dem bereits ein paar braungescheckte Hühner ihrem Tagwerk nachgingen. Der Gockel plusterte sich auf, als er Hannes' angesichtig wurde und begann lauthals zu krähen.
"Pass auf, mein Freund, dass du nicht mein Frühstück wirst!", sagte Hannes halblaut und schlug sein Wasser ab. Die Hennen ließen sich davon nicht beirren.
Nicht einmal denen kann ich mit dir einen Schrecken einjagen!', sagte Hannes in Gedanken an seinen kleinen Freund dort unten zwischen seinen Beinen gerichtet. Ganz ernst freilich war das nicht gemeint.

Die frische Luft tat ihm gut. Er verpackte, was zu verpacken war und begann sich etwas genauer auf dem Hof umzuschauen. Er fand den Hühnerstall, musste sich ziemlich tief bücken und dann hatte er sein Frühstück in Händen: drei noch legewarme Hühnereier.
"Die Hand soll dir verdorren, elender Dieb!", erklang es aus der dunklen Öffnung einer Tür erbost. Eine Frau trat auf die Schwelle. Sie mochte vielleicht fünfzig Lenze zählen, hatte eisgraues, strähniges Haar und ein hageres, verhärmtes und missmutiges Gesicht, mit einer Nase wie die Spitze einer Sichel. Ihre Hände waren von Gicht verkrümmte Krallen, von der eine das Tuch vor ihrer eingefallenen Brust zusammengerafft hielt. Auf spindeldürren Fesseln, deren Füße in rissigen Holzschuhen steckten, kam sie auf ihn zu. In der anderen Hand hielt sie einen knotigen Stock, auf den sie sich stützte.

"Es tut mir leid, gute Frau. Ich wollte euch nicht bestehlen. Was verlangt ihr für diese drei?"
Hannes hielt ihr die Eier entgegen, war jedoch auf der Hut, was den Stock in ihrer Hand anlangte. Die Frau sah ihn für einen Moment zweifelnd an, dann sagte sie: "Drei Pfennige. Nicht einen weniger." Sie sprach undeutlich, weil sie keine Zähne mehr im Mund hatte. Hannes griff in den Beutel an seinem Gürtel und gab ihr fünf. Sie hatte Mühe, die Hand weit genug zu öffnen, dass er die Münzen hineinfallen lassen konnte. Sie schaute Hannes groß an.
"Gott vergelt' es dir, mein Sohn", sagte sie und Hannes hatte für einen Moment den Eindruck, als wären ihre Augen feucht geworden. Aber das Licht war nicht gut an diesem Morgen.

© 2018 Whisper2001

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• im Dänischen heißen Kopfschmerzen/Kater tømmermænd (Zimmermann)
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