Nicht jeden Tag
Kopfkino hab ich viel. Unerotisches, oft ausgehend von Alltagssituationen die enden, als hätte ein Vicco von Bülow oder Jacques Tati sich das ausgedacht. Aber auch erotisches in vielen Variationen. Alltagsbegegnungen mit Fremden, ein Blick in der Kassenschlange, eine kurze Berührung in der S-Bahn, eine flüchtige Beobachtung - gerne leicht grenzüberschreitend; manchmal auch Bilder von Prominenten. Nicht von den üblichen Verdächdigen auf gewissen Presseerzeugnissen, sondern entgegen gängiger Klischees. Christine Lagarde. die Chefin des IWF, zB hat für mich eine immense erotische Ausstrahlung.
Zurück zum Alltag. Nicht jeden Tag, aber doch manchmal passieren so kribbelnde Momente. So an dem sonnigen Sommertag, als ich in der Fußgängerzone noch Küchenutensilien für meine erste eigene Wohnung kaufen wollte. Da kam mir die Auslage vom Sommerschlussverkauf vor einem Haushaltswarengeschäft gerade recht. Beim Griff nach einem Geschirrtuch spürte ich plötzlich eine fremde Hand auf der meinen. Eine Frauenhand. Zart, warm, nur ganz kurz. Aber eine Zehntel Sekunde zu lange, um das je wieder zu vergessen... Unwillkürlich folgte mein Blick der Hand die sich zurückzog, für einige Zehntelsekunden fiel mein Blick in den Ausschnitt ihres Kleides, dann stand die Frau ganz aufrecht und unsere Blicke trafen sich. Ich spürte wie ich rot im Gesicht wurde. Zwei Sekunden lang sagte keiner etwas, eine Sekunde zuviel...
Dann entspannte sich ihr Mund zu einem Lächeln, und sie sagte "
Da gibt's aber nichts zu sehen".
Das sehe ich anders hörte ich mich spontan.antworten.
Ein kurzes schallendes Lachen, dass einige Passanten die Köpfe nach uns umdrehten. Mir gingen einige - gefühlt hunderte verpasster Gelegenheiten durch den Kopf, und ich wunderte mich über meine Schlagfertigkeit jetzt. Zumal bei einer Frau, die mit Ende 40, vielleicht Anfang 50 doppelt so alt sein konnte wie ich.
"
Da schaut man bei einer Dame aber nicht hin!" sagte sie mit tadelnder Stimme, aber geneigtem Kopf und einem leicht frechen Lächeln. Ich schluckte.
An einem Flirt musste ich mich unbedingt versuchen, auch wenn das wohl nicht mehr würde. Nicht nur wegen des Altersunterschiedes erschien mir diese Frau unerreichbar. Einfache brünette Pagenkopffrisur, geschnürte Ledersandalen, ein schlichtes Leinenkleid was es sicher nicht im Kaufhaus gibt - wer sich so zurechtmacht, zeigt lieber Stil als Geld. Dagegen ich, der junge Hüpfer, leger in Jeans und immer knapp bei Kasse.
Ich würde Ihnen ja gerne in die Augen schauen, aber die kann ich ja nicht sehen
Wieder ein Lachen, diesmal drucksend als wolle sie nicht wieder die Aufmerksamkeit anderer erzeugen. Einen Moment, der mir wie eine Ewigkeit vorkommt, schaut sie mich an. Dann schiebt sie ihre Sonnenbrille hoch in ihr Haar, beugt sich vor und wühlt in den ausgestellten Waren. Einen BH braucht diese Frau wirklich nicht. Da ist zwar nicht viel zu sehen, aber was ich sehe finde ich umso schöner. Diese wunderbaren Apfelbrüste passen perfekt zu ihrer schlanken Figur.
Sie weiß genau, dass ich so ihre kleinen Brüste sehen kann. Auch ihre Brustwarzen...
Schließlich kam sie wieder hoch, reckte sich etwas. Mit dunklen braunen Augen schaute sie mich tief an.
"
Und, gefallen Ihnen meine ... Augen?"