Erste Lektionen
Erst hatte sie ihm geschrieben, dann hatten sie sich im Club getroffen. Ihr Herz hatte vor Freude einen Sprung getan, als er zugestimmt hatte, sie auszubilden. Im Club war sie beglückwünscht worden. Er habe unheimlich viel Gefühl in seinen Händen, die Präzision seiner Schläge sei unübertrefflich, nicht zu hart und nicht zu weich, hatten sie gesagt. Der beste Lehrmeister, den man sich vorstellen könne.
Nun standen sie sich gegenüber ‒ er, der Meister und sie, die Anfängerin. Sie war furchtbar aufgeregt. Die Angst, sich zu blamieren, sich seiner nicht als würdig zu erweisen, lähmte sie. Sie spürte seine Überlegenheit, fühlte sich minderwertig und klein. Er war etwa doppelt so alt wie sie und mindestens einen Kopf größer. Er trug eine elegante weiße Hose und ein kurzärmeliges Shirt, das seine breiten Schultern und seine von der Sonne gebräunten muskulösen Arme vorteilhaft zur Geltung brachte. Seine imposante Erscheinung beeindruckte sie schwer. Sie brachte kein Wort heraus.
„Du hörst bitte gut zu, wenn ich mit Dir rede und tust, was ich Dir sage. Ich wiederhole mich nur ungern.“ Sie nickte. „Als erstes zu Deiner Körperhaltung. Du bist total verkrampft. Entspanne Dich, sonst wird es doppelt schwer. Stell Dich aufrecht hin, die Füße parallel zueinander, einen Spalt auseinander. Senke Deinen Blick und fixiere einen Punkt etwa 20 cm vor Deinen Füßen.“ Sie tat, wie ihr geheißen.
Er ging um sie herum und musterte sie. Sie war vermutlich gerade der Schule entwachsen, wirkte eher unsportlich, mit mehr Speck auf den Hüften, als es ihrem Alter entsprechen sollte. Sie hatte ein hübsches Gesicht und sehr weibliche Formen. Ein kräftiges Becken, eine eher schmale Taille und gut proportionierte Brüste. Am besten gefiel ihm ihr rundes, pralles Hinterteil.
„Sehr gut. So möchte ich es sehen.“, lobte er sie.
Er war sich absolut sicher, mit ihr fertig zu werden. Gerade mit solchen jungen verzogenen Gören hatte er schon viel Erfahrung. Er überzeugte sich, ob er hatte, was er brauchen würde. Handschuh, Eisen, Ball. Alles da. Er schätzte zwar auch die Hölzer. Aber für den Anfang waren sie ungeeignet, zu hart. Er wollte sie nicht überfordern. Er würde etwas Weicheres nehmen und ohne großen Krafteinsatz beginnen. Er überlegte, welches Loch er als Erstes benutzen würde und entschied sich vorne zu beginnen.
„Komm mit“, sagte er, nahm die Tasche mit den Schlägern und dem Zubehör und ging voran zum Abschlag von Loch 1. High-Society-Töchtern das Golfspielen beizubringen, war sicher nicht der schlechteste Job, dachte er bei sich und grinste.