Perfectly wrong (für C.)
Sie reitet mich jetzt, auf dem Küchenstuhl, bestimmt das Tempo, macht die Regeln, im Schach wäre es das Mittelspiel, beide haben die Deckung verlassen, König hier, Dame dort.... lange, flüssige Bewegungen, elegant, kein Klatschen von Haut auf Haut, alles intuitiv richtig.
Wir kennen uns 24 Stunden, die Geilheit und Anziehungskraft ist stärker als die Idee, was wir füreinander sein wollen. Wir kennen uns 24 Stunden und brauchen schon den ersten Versöhnungs-Fick.
"Du warst böse, Silent."
"Passiert mir manchmal, in schlechter Gesellschaft."
"Ausser mir war niemand da, du Arsch", sie lacht kehlig.
Manchmal erschrecke ich selbst über die Menge an Mr. Hyde, die in uns allen schlummert, immer bereit, den guten Dr. Jekyll in einem Moment der Unachtsamkeit in den Abgrund und ins Verderben zu stossen. Die zivilisatorische Hülle, die uns umgibt, ist in Wahrheit nicht mehr als ein dünner Film, eine Folie.
Wir ficken Stirn an Stirn, kleine Schweissperlen, die meisten in kleinen Grüppchen, ein paar Aussenseiter, ich kann jede ihrer Sommersprossen beim Namen nennen, sie ist so hübsch, dass ich sie nie, nie, nie verdient habe.
Ich wende den Blick ab, schaue nach unten, mein Schwanz, ihre Spalte, eng umschlungen, rein raus... ihre wundervollen, kleinen Brüste, sie schwingen im Rhythmus der Stösse mit, die aufgestellten Nippel streifen meinen Oberkörper. Ich möchte sie besitzen, ganz, für mich alleine.
"Gefällt dir, was du siehst, Silent. Magst du mich?"
"Ja, ich lie.."...
"Nie das L-Wort, Silent. Nie...".
Sie knabbert an meiner Unterlippe, damit ich den Rest des Alphabets vergesse, geht dann ganz auf Nummer sicher und verschließt meinen Mund mit ihrer Zunge.
Sie hebt die Beine an.
"Jetzt Du,... fick mich, hart". Ich fasse unter ihre Schenkel, spreize die Pobacken, ziehe sie den ganzen langen Weg vor und zurück. Ihr "Mmmmmm, mehr, tiefer, tiefer", sagt mir, dass es gut ist, dass es das ist, was sie geil macht, antreibt, wofür sie mich ausgesucht hat.
Sie wird morgen einen anderen ficken, übermorgen einen, den sie heute noch gar nicht kennt. Ich möchte sie dafür mit dem Fluch des nicht vergessen könnens bestrafen, ziehe ihr Becken bis zum Endpunkt, lasse einen Moment Universum zwischen ihrer Spalte und meinem Schwanz, und ziehe sie dann an mich, der Rhythmus eines Diesels nach einer bitterkalten Winternacht. Wieder und wieder.
Sie kommt, hart, verkneift sich den Schrei, beisst sich auf die Lippen. Für wen, für was? Alle Energie wird Ruhe.
Die Minuten vergehen. Viel Küssen, viel Flüstern, viel Streicheln. Während mein Saft aus ihr herausläuft, bekomme ich ein Gefühl dafür, was wir füreinander hätten sein können.
Aber nur ich.
Sie wird morgen einen anderen ficken. Und übermorgen einen, den sie heute noch gar nicht kennt.