Der wilde Westen im wilden Osten
Anlässlich unseres nächsten Kopfkinotreffens in Dresden ( Kopfkino: Kopfkinotreffen Mai 2020 in DRESDEN wird auf 2022 verschoben ) laden wir euch wieder herzlich ein, an der nun folgenden Geschichte mitzuwirken.Wir danken dem Orga-Team
wolfsgier
HexeMoyo
Halo_Alex
für das tolle Thema...und letzteren für die Idee dieser Geschichte.
Wer sich mit einbringen und abstimmen möchte, kann dies im Neben-Thread Kopfkino: Lagerfeuer tun. Hier kann auch gern kommentiert werden.
Kommentare sind in diesem Thread nicht erwünscht. Hier wird munter untereinander weg geschrieben. Je kürzer (!!!) desto besser, denn dann kann es richtig interaktiv voran gehen.
Haltet euch also nicht zu sehr in der Recherche auf...sondern lasst euren Gedanken freien Lauf. Es ist viel mehr Phantasie gefragt, als historische Genauigkeit...
Sprecht euch gegebenenfalls mit anderen Charakteren ab und schreibt zusammen. Lasst euch inspirieren...
Auf geht´s:
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"Doch, doch...so glauben Sie mir doch. Ich bin es selbst. Ich habe diese Abenteuer selbst erlebt. Ich bin "Old Shatterhand". Ich habe als Hauslehrer in St.Louis gearbeitet. Ich spreche und schreibe: Französisch, englisch, italienisch, spanisch, griechisch, lateinisch, hebräisch, rumänisch, arabisch 6 Dialekte, persisch, kurdisch 2 Dialekte, chinesisch 2 Dialekte, malayisch, Namaqua, einige Sunda-Idiome, Suaheli, Hindostanisch, türkisch und die Indianersprachen der Sioux, Apachen, Komantschen, Snakes, Utahs, Kiowas nebst dem Ketschumany 3 südamerikanische Dialekte. Lappländisch will ich nicht mitzählen.“ Carl Friedrich May atmete tief ein. " Ich bekam den Namen "Shatterhand" von einem Ingeneur der Eisenbahnlinie, als ich einen Trunkenbold, der uns angreifen wollte, mit nur einem Handkantenschlag bewusstlos schlug." Er starrte auf seine Hand, als würde er den Schlag noch immer spüren.
Der vor ihm sitzende Inspektor zog die linke Augenbraue hoch. Er hatte die Erzählungen von Carl May durchgeblättert und quer gelesen.
"Sie behaupten also tatsächlich den Apachenhäuptling Intschu tschuna und dessen Sohn Winnetou vor dem Marterpfahl der Kiowas gerettet zu haben?"
"Ja...und kurz darauf wurde ich schwer verletzt....Winnetous Schwester pflegte mich. Sie war wunderschön. Ihr Name war Nscho-tschi."
Der Inspektor schaute zwar noch etwas skeptisch, wurde aber langsam neugierig.
"So, so...erzählen sie mal über den Wilden Westen...Wie war das so?"
"Das Wort Wildnis beschreibt die Landschaft von Nordamerika am besten, denn weite Teile sind unberührte Natur: Canyons, Wildwasserflüsse, Seen, dichte Wälder, einsame langgezogene Berglandschaften oder weite grüne Prärien.
Die große Zeit der Cowboys begann nach dem amerikanischen Bürgerkrieg.
Die ersten Eisenbahnlinien wurden gerade erst gebaut. So hatten die Cowboys die Aufgabe, das Vieh durch die Landschaft zu treiben, um es gesund, sicher und vollzählig am Zielort abzuliefern. Die Arbeit als Cowboy war sehr hart, denn auf tage- oder wochenlangen Viehtrieben waren die Cowboys vielen Gefahren ausgesetzt.
Sie hatten kein Dach über dem Kopf und mussten Tag und Nacht jedes Wetter ertragen. Auf so einem Viehtrieb, „cattle drive“ wie der Cowboy sagt, kam es vor, dass Tausende Rinder über Hunderte von Kilometern von 10 bis 15 Cowboys durch die Wildnis getrieben wurden. Und diese Wildnis war nicht unbewohnt!
Es waren nicht die Tiere, Schwarzbär, Grizzly, Weißkopfseeadler, Puma, Luchs, Skorpione, Streifenhörnchen, Stinktier, Bisons, Prärie- und Grauwolf, allein, die die Gegend so wild machten.
Immer wieder gab es Angriffe von den Ureinwohner Amerikas, denn die Cowboys zogen mit ihren großen Rinderherden durch deren Land. Auch das machte den cattle drive gefährlich.
Manch ein Bundesstaat, welcher in dieser Zeit gegründet wird, bekommt einen stattlichen Beinamen. „The gem state“, der „Edelstein-Staat“, diesen bekam Idaho, denn in Idaho fand man viele Bodenschätze. Nicht nur Gold und Silber.
Hier suchten dann die ersten dauerhaften Siedler eine neue Heimat und die dort beheimateten Ureinwohner des Nez Percé- Stammes werden in die Nachbarstaaten vertrieben.
Der Goldrausch hatte von vielen Besitz ergriffen. Die Flüsse wurden durchsiebt, Minen gebaut und in die Berge gesprengt.
Die Ureinwohner, die eher mit der Natur lebten und die Eindringlinge als Zerstörer und Ausbeuter erlebten, die sich an ihren Wildbeständen heranmachten, Pelze erbeuteten, Fallen stellten und Wälder rodeten, wurden mit Verträgen, die später nicht eingehalten wurden, beruhigt.
Vieles wurde mit Feuerwasser- billigem Schnaps- bezahlt.
Es gab aber noch mehr Unruhen.
Die Emanzipation fing an.Frauen wollten wählen und gewählt werden. Nicht jede entschied sich für Kinder, Küche, Kirche. Starke Frauen begehrten auf und mochten sich nichts mehr vorschreiben lassen!
Eine Zeit und ein Land voller Ungewissheiten. Wild- frei und wunderbar...."
Carl May schloss die Augen und träumte sich erneut in diese Welt, wo er selbst als "alte Schmetterhand" neben seinem treuen Gefährten Winnetou und dem kauzigen Sam Hawkens ein ganz anderes Leben führte...
Wo die Frauen enge Korsagen und buschige Röcke trugen, ihre bestrumpften Beine in die Luft schmissen oder in rauchigen Kneipen sangen. Wo wunderschöne Eingeborene ihre engen Lederkleider hochlupften, um sich breitbeinig auf ein ungesatteltes Pferd zu setzen.