.... sie steht in der dunklen Küche und kramt in der Schublade. Wo ist nur der verdammte Korkenzieher hin…. Jetzt nur kein Licht anmachen; das hätte ihr gerade noch gefehlt. Was für ein Tag. Diese Tage, an denen sich alles gegen sie verschworen hat… aktuell zieht sie das ganz besonders an.
Ist ja auch kein Wunder, immerhin hat sie in den letzten Monaten viel zu viel Zeit mit diesem hirnrissig selbstverliebten Typen verbracht. Das passiert ihr nicht noch einmal.
Wo ist dieser verdammte Öffner nur hin?
Sie kramt noch einmal durch die Schublade und angelt ihn endlich heraus, öffnet die Flasche und gießt sich ein Glas ein.
Und jetzt? Was ist mit dem Rest ihres Lebens? Alleine. Ohne Mann …
Energisch trinkt sie ihr Glas aus und ermahnt sich selbst… Wenn sie schon trinken muss, dann doch wohl nicht alleine. Wofür wohnt sie sonst über diesem kleinen Bistro?
Sie schnappt sich ihre Tasche und schon steht sie unten im Eingang des kleinen Bistros und muss sich erst einmal an das schummerige Licht gewöhnen.
Sie schaut sich um…. Hinten in der Ecke sitzt er…. Alleine nur mit einem Whiskey und spielt gedankenverloren mit einem Bierdeckel. Sie kann ihren Blick nicht von seinen Händen lösen.
Jetzt schaut er auf und ihre Blicke treffen sich.
Stumm schaut sie ihn erst nur an und muss immer wieder auf seine Hände sehen.
Er hat gepflegte Hände mit langen, feingliedrigen Fingern, kurz gefeilte Nägel; aber in keiner Weise unmännlich.
Langsam geht sie auf ihn zu, er fängt ihren Blick auf, sie streckt ihre Hand aus.
„Für Whiskey ist es noch zu früh…. Bei mir wartet noch eine einsame Weinflasche.“
Sie schauen sich erneut stumm in die Augen, er erhebt sich und folgt ihr langsam…
Im Treppenhaus macht sie kein Licht an, den Weg zu ihrer Wohnung findet sie auch so.
Er ist dicht hinter ihr, sie spürt seinen Atem. Seine Nähe verursacht ein kribbelndes Gefühl in ihrem Nacken. Er streckt seine Hand nach ihr aus und seine Fingerspitzen streichen vorsichtig wie ein Hauch über ihren Nacken und fahren entlang ihrer Wirbelsäule bis zu ihrem Gürtel hinunter.
Abrupt dreht sie sich um. Zwei Stufen über ihm stehend überragt sie ihn um einige Zentimeter. Sie nimmt energisch seine Hand und geht mit ihm, den Schlüssel in der anderen Hand, die restliche Treppe hoch zu ihrer Wohnung. Dort nimmt er ihr den Schlüssel aus der Hand und schaut ihr noch einmal tief in die Augen um dann die Tür aufzuschließen.
Sie geht vor ihm in die Wohnung und möchte aus der Küche die Flasche Wein holen, er folgt ihr, greift ihr in die Haare und drängt sie an die Wand.
„Nein. Du bleibst jetzt hier stehen…“
Seine raue Stimme nimmt ihr die Luft zum Atem, sie lehnt ihre Wange gegen die Wand und wartet ab. Er ist dicht hinter ihr, sie spürt seinen Atem in ihrem Nacken. Vorsichtig fährt er mit seiner Zunge von ihrem Ohr hinunter zu ihrer Halsbeuge. Langsam umschlingt er sie von hinten und tastet nach ihrer Gürtelschnalle. Sie hält den Atem an.
„Was machst du da?“
„Sei still!“